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Ich habe heute eine Klassik-Platte gefunden, auf der hinten
DMM Direct metal mastering
draufsteht, jedoch gibt es keine Erklärung, was das sein soll. Wer weiß etwas dazu?
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Der Schneidstichel der Plattenschneidemaschine bearbeitet keine Kunststofffolie sondern eine Metallfolie/platte.
Eingespielt wurde das direkt live, die Plattenschneidemaschine ist quasi als "Tonbandgerät" mitgelaufen. Weil man nicht wegen jedem Verspieler von Vorne anfangen kann, lässt man solche Fehler oft auf der Aufnahme.
Die Idee war wohl: Vom den Musikern direkt über das Mischpult auf die Schneidemaschine, ohne Tape.
Michael(F)
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Nein, nein, nicht ganz.
DMM war "lediglich" der Schneidevorgang in eine Kupferfolie und nicht in Wachs/Kunststoff. Die direkte Aufnahme und der direkte Mitschnitt heiße "Direct Cut" oder "direct to disc", der wiederum sowohl als normaler Schnitt oder als DMM auf die Folie kam.
Ganz grob will man mit der DMM Technik erreichen, dass die Gravur präziser wird als in Kunststoff. Der Schneidstichel wird ja beim Schneiden in Kunststoff vorgeheizt. Diese Wärme kann bei geringem Abstand zur Nachbarrille dazu führen, dass die Rillenflanke deformiert wird. Das soll durch die DMM Technik und das härtere Material (Kupfer) vermieden werden. Damit das auch funktioniert, hat man den Schneidstichel mit einer Frequenz von etwa 80 kHz moduliert. Ähnlich der Vormagnetisierung beim Tonband.
Gruß
Michael
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Zu den Vätern der DMM-Technik gehört Horst Redlich, der dieses Verfahren 1985 auch noch in Richtung CD-Masterschnitt weiterentwickelt hat. Das ist aber leider nie zu wirtschaftlicher Bedeutung gekommen, obwohl es z.B. keinen Reinraum voraussetzte. An allend diesen Entwicklungen hatte auch die Berliner Firma Georg Neumann - richtig, die mit den Kondensatormikrofonen - wesentlichen Anteil.
Horst Redlich war einer der ganz großen Ingenieure der Fachrichtung Schallaufzeichnung: 1921 geboren, seit 1947 bei AEG (Magnetbandgeräte-Entwicklung), dann Mitarbeit bei den deutschen Entwicklungen Richtung Magnetfilm (Fa. Albrecht, Mechanische Werke Albrecht, MWA, Berlin), in den 1960er Jahren Technischer Direktor bei Teldec; beteiligt am "Großexperiment" TED-Bildplatte in den 1970er Jahren.
Horst Redlich ist 1995 im Alter von 72 Jahren verstorben.
Grüße,
Friedrich
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Ich hab eine Mötley Crüe Platte, da ist dieses Zeichen auch drauf.
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DMM war in meinen Ohren die Apotheose des mechanischen Schallspeichers, mehr ist aus diesem Verfahren nicht herauszuholen gewesen.
Es berührt mich eigenartig, dass bei diesen durchaus betagten Techniken der Schallaufzeichnung eigentlich bis zum Schluss (!) Persönlichkeiten am Werk waren, für die einen die Bezeichnung 'Pionier' leicht über die Lippen geht.
Hans-Joachim
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Moin Forum,
als sich damals die beiden der deutschen plattenindustrie, nämlich DECCA (vorwiegend klassik) und Telefunken, zu TelDec zusammenschlossen, wurde unter deren label das DMM verfahren erlstmals eingesetzt. Auch wenn es heute nicht mehr draufsteht, wird es gennerell eingesetzt. Es gibt hierzulande meines wissens noch zwei grosse vinylproduzenten. Von einem wurde letztens in K1 ein reprot gesendet, er hat mit 2 leuten und alten teldec maschinen angefangen, heute hat er etwa 35 mitarbeiter und eine ganze halle voll mit maschinen, da haben den gesamten produktionsablauf dokumentiert, vom masterband auf den kupferrohling (das DMM) (auch "mutter" genannt) dann mit elektrolyse die nickelabzüge (die "Söhne") von denen einer für etwa 10.000 bis 20.000 abzüge verantwortlich ist.
Der firmeninhaber meinte "..da es keinerlei ersatzteile mehr für die alten maschinen gibt müssen wir uns auf dem schrott umsehen.."Aber er produziert fleissig nicht nur für die DJs sondern auch für den High-end markt (mit denselben maschinen)
beste grüsse,
AmImaX
DMM - theoretisch möglicherweise überlegen. In der Praxis ist eine generelle Überlegenheit nicht festzustellen. Die klanglich besten LPs in meiner Sammlung sind zum größten Teil keine DMMs.
Gruß,
Markus