rauschen alte Widerstände mehr als neue?
#27
Ja,
trotzdem wird in den Schaltungen nicht die Rausch-Spannung eines 3 GOhm Widerstandes wirksam,
weil parallel dazu die Kapsel-Kapazität und eventuell noch eine Gegenkopplungs-Kapazität liegt.
Zum Beispiel in der Schaltung des Neumann KM84 auf S.28 :
Man sieht einen 1 GOhm Gate-Widerstand am FET,
eine KM84 Kapsel mit 36 pF
und dazu effektiv parallel noch Gegenkopplungs-Kapazitäten C2 (4 pF) und C9 (15 pF).
Allein die 36 pF bewirken, daß von der hohen Rauschspannung des 1 GOhm bei 1 kHz nur ein Bruchteil entsprechend der Spannungsteilung mit einer ~ -j 4,4 MOhm Impedanz wirksam wird.
(Der 1 GOhm Widerstand und die 36 pF bilden einen Tiefpass 1.Ordnung mit der Grenzfrequenz 4.4 Hz für die Leerlauf-Rauschspannung des Widerstandes.)
Die uU zugeschalteten Gegenkopplungs-Kapazitäten treten dann mit dem Faktor (V+1) ( V: Spannungsverstärkung des FET ) vergrößert in Erscheinung und reduzieren dadurch die Rauschspannung weiter.
Das will bei der Bewertung des Rauschbeitrages der Gate- bzw Gitter-Widerstände bedacht sein.
(Bei 20 Hz ist die Rauschspannung natürlich entsprechend dem inversen Frequenzverhältnis höher,
aber die Ohr-Empfindlichkeit auch viel geringer)

MfG Kai
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RE: rauschen alte Widerstände mehr als neue? - von kaimex - 25.05.2022, 23:00

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