Der elektronische Gartenzwerg UHER CR 124
#1
Hallo Ihr,

in letzter Zeit fällt mir auf, dass hier auf den Straßen (eher gutbürgerliches Wohnviertel) Kartons mit "Zeug" stehen.
Da hier Westfalen ist, stand auch schon mal "Zum Verschenken" drauf.
Den Mist, den die Leute früher weggeschmissen haben, stellen sie jetzt an die Straße, nachhaltigkeitshalber.
Nach dem nächsten Regenguss oder nach Kontakt mit nächtlichen Promillegängern liegt dann alles schön verteilt
in der Gegend.
Aber aufgemerkt! Natürlich gucke ich auch im Vorbeischreiten zumindestens mit einem Viertelauge in Richtung der Kartons...da! Cassetten!
"Hör auf mit dem Sche**!", so Frau Gemahlin. "Was willst du damit?"
"Cassetten kann man immer gebrauchen, notfalls überspiel ich die". "Jaja".
In 4 Wochen ca. 50 Cassetten mitgenommen.
Was haben wir denn dabei....uuuuiii.

   

Wer unter Verstopfung leidet, der kann beim oder nach dem Hörgenuss schön weichen Stuhl absetzen.
(Wer das gerne hört, soll er nur, ich will das niemandem schlechtmachen, auch die Künstler und Komponisten nicht).
Ist mittlerweile etwas aus der Zeit gefallen, und da setze ich an.
Früher war schön Ruhe, quasi Ehrenkodex, den Nachbarn beim Frühstücken auf dem Balkon nicht durch lautes Gequake
und laute Musik auf den Sack zu gehen. Hat wunderbar funktioniert, auch bei den Studenten. Jetzt nicht mehr. Schnösel, die nicht mehr grüßen,
den Müll nicht mehr trennen, Kippen vom Balkon schnicken und laut ihre Aggro-Musik abspielen. Das sind zum Teil Bubis aus gutem Hause,
die Jura und BWL studieren! Im Fernsehen gabs Berichte über das Exzess-Partytum in Münster am Aasee, Scherben, Müll und Drogen.
Genau das sind die Herrschaften.
Jetzt kommen die Cassetten. Verkniff ich mir früher sogar dezente Balkon-Hintergrundmusik, kann es jetzt ab und zu vorkommen, dass ein kleines Gerätchen
schöne Sachen abspielt. Sogar auf Deutsch, das lieben die doch, Deutsch-Rap ist doch auch deutschsprachig. Zumindestens zum Teil. "Mutternbefruchter"
oder so hab ich noch nicht gehört, 
man wählt eher Begriffe aus dem angelsächsischen Sprachraum.
Hier kommt das kleine UHER CR 124 zum Einsatz, als elektronischer Gartenzwerg sozusagen.
Eine Cassette "Hammond-Orgel Hausparty, 30 beliebte Melodien zum Mitschunkeln" ist doch so etwas wie Würze im musikalischen Einerlei.
Nur ab und zu ein wenig, das reicht schon.

Allerdings muss der Gartenzwerg auch willig sein und das ist er in Form des CR 124 nach 50 Jahren nicht immer.
Hier im Forum war die Rede davon, dass in der Bucht viel verbastelter Schrott, Mogelware "Voll funktionsfähig, RAR, TOPP!!!!!!!!!!!!!!!" oder so
unterwegs ist und sich hier im Forum Nassauer rumtreiben, die nur Infos abgreifen wollen und dann tschüss. So jemand ist natürlich ein Ars***
Für Ehrliche hier nochmal ein kleiner Reparaturbericht. Habe 10 Tage "Sonderurlaub" mit viel Zeit für Indooraktivitäten, daher hab ich mir mal eins geschnappt.
"Eiert" stand auf dessen angeklebtem Zettel. Ich weiß auch nicht mehr, wie lange ich das Ding schon habe und seit wann der Eierzettel draufklebt.

   

Erst einmal muss der Deckel ab
   

Oh! Alte Frakosse, ob die noch gehen?
   

Der erschlaffte Riemen tänzelt nur noch kraftlos auf der Riemenscheibe, rissig ist er auch, der muss raus!
   

Frontblende ab, dieses ist ein recht altes Exemplar, unter dem Mikrofon ist noch ein Loch, in dem bei der Vorserie "Cassett Report" eine Lampe gesessen hat. Rechts aber schon die eckige Auswurftaste, die ist aber bestimmt nach dem uhertypischen
Umbau auf optische Laufwerksregelung reingekommen. Im Originalzustand wird das Teil Schleifer und den Antrieb mit den zwei großen Riemen, sowie die kleine Auswurftaste gehabt haben.
   

Platine ist noch aus Glasfasermaterial, später war es Pertinax.
   
   

Jetzt muss aber der Cassettenfahrstuhl raus, sonst kein Riemenwechsel.
   
   

Vorsicht, die feinen Drähtchen! Die Einheit braucht nur angelupft und etwas nach oben geschwenkt zu werden.
   

Die Verstärkerplatine ziehen, dann kommt man besser dran.
   

Von unten die 3 Schrauben mit dem Pfeil lösen und die Optoelektronik vorsichtig zu Seite....verdammt, jetzt ist doch ein
Drähtchen abgegangen. Gut, dass ich es vorher geknipst hatte.

Nun sieht man die beiden Riemen zu den Spulentellern und den großen Antriebsriemen.
Die Schwungscheibeneinheit halten, neuen großen Riemen einfädeln, auf die Motorrolle auflegen und fast ganz wieder in Endposition zurücklegen, dann die kleineren Riemen um die Schwungscheiben legen, beide zusammen festhalten, die Einheit ablegen und dann die kleinen Riemen un die Spulenteller schlingen.
Beim Ablegen der Haupteinheit darauf achten, dass die kleine Nase richtig von unten in den Tonkopfschlitten einrastet, der muss im montierten Zustand verschiebbar sein. Keine Gewalt hier, sonst bricht der spröde Kunststtoff.
   
   

Fortsetzung folgt
   
   
   
   
   
   
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#2
...aha, hier geht es weiter. Falls jemand aus dem Off geholfen hat, besten Dank!

hier der neue Riemen, fertig aufgezogen

   


Die kleinen Riemen einfädeln und auf Spannung halten

   


An die Nase denken

   


Fertig, jetzt kann der Cassettenschacht wieder rein

   

Gerät läuft wieder, jetzt kann der Zettel aktualisiert werden

   


Schwachpunke sind meiner Erfahrung nach:

Andruckrollen marode
Riemen marode
Kleine Drähtchen lösen sich
Kondensatoren defekt, Elkos wie Tantalperlen
Kontaktprobleme, auch bei den gesteckten Platinen.
Versprödung der Drucktastenschieber, die brechen ab oder Aufnahmetaste rastet nicht mehr ein, auch
hier Kontaktprobleme.
Laufrichtungsumschaltung geht nicht mehr oder nur in eine Richtung
Motor dreht beim Umspulen kurz hoch in den Schnellgang und geht dann aus.
Gleichlaufschwankungen allgemein.

Zum Schönfinden geeignet, aber auf so ein Teil verlassen würde ich mich nicht mehr, zu alt alles.
Meiner hier läuft jedenfalls wieder.

Nein, ich nehme keine Reparaturaufträge entgegen, das hier ist nur zum Zeigen.


Gruß
Peter S.
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#3
Hallo Peter,

danke für den Bericht, auch über das nach wie vor ungetrübte Familienleben. ^^

"zum Schönfinden…" Ja, das ist visuell mein Lieblings-CR.

"Mutternbe…….." Neudeutsch: You made my day! Blush Big Grin

Schöne Grüße
Frank
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#4
Und nicht zu vergessen bzw. zu übersehen auf dem ersten Foto mit den Kassetten die seeehr gut gelungene Packung "Miesepeter" Lutschpastillen mit Waldfruchtgeschmack, anwendbar bei "anhaltender Klugscheißerei".

Wieder mal ein Meisterwerk aus Peter´s Feder, der ist immer für eine Überraschung gut!
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
STIL nicht das Ende vom Besen
und HUMOR etwas gutartiges...
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#5
Oh je, Bruce Low! Smile Singen konnte er ja, aber "Die Legende von Babylon" war für mich als Boney-M-Fan immer eine ziemlich muffige Deutsch-Coverversion, zumal die Geschichte kurioserweise eine völlig andere ist als beim Original (Psalm 137 hier und der Turmbau zu Babel dort).

Wie üblich bei Peter: Sehr unterhaltsamer Beitrag. Nur die genialen Zeichnungen habe ich etwas vermisst.
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#6
Hallo,

freut mich, das Hobby soll ja weiterhin Spaß machen.

Was die schwiemeligen Schlagercassetten anbelangt: Egal, ob ich die gut finde oder nicht, ich bin 
in der Zeit aufgewachsen, die Musik war omnipräsent und hat mich geprägt.
An spezielle andere Sachen (bei mir Jazz, Blues, R&B) ranzukommen war nicht so einfach und/ oder teuer.

Schlimm: "Zu Corona-Zeiten" hat sich meine Sammlung weiter aufgebläht, einige Reports sind beispielsweise noch ins Tonbandhospiz zu mir gekommen. Wehe, wenn das mal alles wegmuss...

Eine Zeichnung.....gut, ich überleg mir was. Dauert aber vielleicht.

Gruß

Peter S.

Hier ist was, aber anderes Thema. Lokdown.

   

Oder Wipp-Karte

   
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#7
Gute Aktion! Es braucht jede Menge Nerven und die Wahrscheinlichkeit beim ersten mal zu scheitern bleibt mit der besten Beschreibung hoch. Aber es hilft ja nichts wenn es wieder laufen soll.

Die Trennung der Verbindung der Tonkopfleitungen von der Platine - sei es durch einen wenig vertrauenserweckenden Stecker oder gelötet - vermisse ich. Die Riemen für die Wickelteller kann man auch auflegen und nach dem Einbau der Laufeinheit fertig aufziehen. Die nicht ganz leichte Laufeinheit mit neu aufgezogenen Riemen noch nicht wieder eingerastet frei in der Hand zu balancieren und dabei die mit der anderen Hand die beiden Wickelteller Riemen schon aufzuziehen dürfte so ziemlich die höchste Karma Stufe der inneren Ruhe ohne jeglichen Selbstzweifel eines Yogi Senn Meisters erfordern. Smile 

Aber wenn man das so hinbekommt finde ich das toll. Beim Einbau des Schlittens können auch noch wieder ca. 100 Fehler passieren. Auch die kleine Platine auf dem Bügel die hier nur so zart zur Seite platziert wird. Wenn sich beim hantieren nur ein kleines Käbelchen vom Lötpunkt leicht ablöst ist es aus mit der Steuerung. Man sieht es meist nicht weil die Kabel so verhärtet sind das sie nicht frei rum hängen.

Es sind wirklich schöne Maschinchen die Uher da gebaut hat. Die Elektronik ist eigentlich langlebig und ein ersetzen der Riemen erledigt viele Probleme. Sollten die Andruckrollen ein Problem sein wird Ersatz schwierig. Jedenfalls nicht billig. Nicht wegen 13mmx6mm sondern die Innendurchmesser sind nicht gängig.

Es soll aber schon vorgekommen sein das der eine oder andere so ein Ding entnervt aus dem Fenster geworfen hat. Seltener auch das der Reparateur selber gleich hinterher gesprungen ist. Smile

Ausgeschlossen ist mit den Teilen nichts. Das schlimme ist das es immer am Reparateur liegt. Es gibt technisch absolut nichts was man aussetzen könnte. Das kann - muss aber nicht - für erheblichen Frust sorgen. Meiner Meinung nach braucht man für eine geglückte Reanimation immer auch ein wenig Hilfe von ganz oben. Umso schöner wenn man eines hat das wieder läuft. Denn das tut es dann auch recht zuverlässig.

P.S. Der Gedanke die Tonleitungen gar nicht anzutasten weil man den Laufwerksblock so hantiert das man die Riemen gerade so auflegen kann ist unterm Strich aber kein schlechter Gedanke. Tonleitungen muss man ja nur kappen wenn der Block komplett entnommen wird. Das bringt aber in vielerlei Hinsicht auch keine wesentlichen Vorteile in der Wartung und schafft neue Fehlerquellen. Vielleicht ist es tatsächlich besser mit Innerer Zen Ruhe vorsichtig zu hantieren bis die Riemen drauf sind wieder einkippen und fertig. Danke dafür!

VG

Martin
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#8
Da nimmt meine Lust, ein solches Gerät zu öffnen, gleich ab bis auf Null.
Meinen vollen Respekt an Dich, wenn Du es trotzdem gewagt hast.

Wie standen die Dinger eigentlich damals von ihrem Leistungsvermögen da?
Waren sie ein adäquater und auch vom Nutzer akzeptierter Ersatz für die "Report"-Geräte?
Die waren doch wohl als Nachfolger für die 15cm-Geräte gedacht, oder?
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#9
Ein Grundig C440 ist um den Faktor 10 leichter zu warten. Nur wenig größer und hat den wesentlich besseren Klang durch größeren Lautsprecher. Der war aber Mitte der 70er. Aber die sind ja mehr oder weniger unverändert relativ lange gebaut worden. Schätze so Anfang der 70er waren die Dinger technisch schon gut unterwegs und dann kam schnell Konkurrenz. Schlecht sind sie selbst auch aus heutiger Sicht nicht. Als Report Ersatz haben sie sich nie durch gesetzt. Die Geräte waren für einen qualifizierten technischen Kundendienst gebaut worden. Ein Laie kann das auch wenn er es 5 mal - richtig! - gemacht hat. Jedenfalls Riemen wechseln. Die meisten werden halt das erste mal hinlangen und man ist da in Gottes Hand.

VG

Martin
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#10
Moin!

In Post 7 wurde auf die Probleme mit den frickeligen Tonleitungen bzw. dem dazugehörenden Stecker Bezug genommen. - Ich zitiere mich ja nur höchst selten und auch nur ungern, aber hier könnte es den Bastlern an den kleinen CRs helfen. Ich verweise auf Post 35 in:

https://tonbandforum.de/showthread.php?t...3%A4ndchen

Darüber hinaus habe ich mir folgendes gemerkt: Der Kunststoff des Steckers ist SEHR hitzeempfindlich und verformt sich blitzschnell (jedenfalls bei mir als nicht geübtem Löter). Besser ging es, nachdem ich den Stecker auf die Platine steckt. Das reichte schon aus, um die überschüssige Hitze abzuführen und das Anlöten klappte.

Grüße

Hannes
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#11
Hallo nochmal,

ich habe einige von den Teilen, bin aber davon abgekommen die Steckerchen am Tonkopfschlitten abzumachen, es geht auch so!
Den kleinen Drähtchen nicht zu nahe kommen und vor dem Auseinanderbauen alles schön knipsen.
Wenn alles schön läuft, macht das 124 (auch das spätere 210) sehr gute Aufnahmen. Man bedenke, das war Anfang der 70er!
Wahrscheinlich hatten die Cassetten damals aber noch einen zu schlechten Ruf oder rauschten den Profis zu sehr.
Normalschlagerhörer oder Jugendliche werden sich so eins kaum geholt haben, das war damals superteuer. Was die UHER-Konstrukteure damals gezaubert haben...Hut ab! Allein der Tonkopf war ja eine Eigenentwicklung und eine Pioniertat. Und 50 Jahre später laufen immer noch einige der Dinger...
Bastelanfänger oder Ungeduldige sollten sich aber lieber ein UHER Report zulegen. Gut zu reparieren und es gibt noch alle wichtigen Ersatzteile.
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#12
Auch ich halte den Vierkanal-CR-Tonkopf (ebenso wie den Zweikanal in den Dual TB-Geräten) für bemerkenswert gut.
Bspw. im Vergleich mit Bogen-Köpfen sind die überraschend verschleißfest.
VG Jürgen
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#13
(04.05.2022, 04:44)PSMS schrieb: Hier ist was, aber anderes Thema. Lokdown.
(...)

Oder Wipp-Karte
(...)

Schön, danke! Big Grin
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#14
Ich besitze auch ein CR 124 im tadellosen Zustand.
Aufnahme, Wiedergabe, Autoreverse, alles funktioniert tadellos.
Die Bastelei an den Dingern ist allerdings in der Tat eine Herausforderung und sicher nichts für Anfänger.
Letztens habe ich noch einen toten Akku aufgeknackt und neue Ni-Cd Zellen eingelötet. Danach wieder schön mit Heißkleber verschweißt, graue Farbe drauf und man sieht es kaum.
Die Verstärkerelektronik habe ich auf CrO2 Cassetten angepasst.
Wie bereits vom Vorredner erwähnt, unbedingt vor jeder Reparaturaktion Nahaufnahmen der dünnen Drähte machen. Die reißen superschnell ab und dann weiß man hinterher nicht mehr wohin damit.
Das ist dann eine elende Sucherei, weil man die Drähte kaum verfolgen kann.
Mein Vater besaß übrigens so ein Ding bereits in den 70er Jahren und ich habe daher schon im jugendlichen Alter meine ersten Erfahrungen mit dem Teil machen dürfen, was Reparaturen angeht.
Riemen habe ich schon etliche Male gewechselt an dem Ding. Es gibt übrigens 2 verschiedene Versionen. Eine Version (ich meine die ältere) hat für jeden Spulenteller einen getrennten Riemen, bei der anderen wird das mit einem einzigen Riemen erledigt.
Und nochwas: Was die Dinger gar nicht mögen ist längerer Stillstand. Daher lasse ich meines alle paar Wochen eine Cassette durchnudeln und erfreue mich an dem Ding.

http://www.janbunke.de/tonband/uher/cr-124.html

Gruß, Jan
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#15
Hallo Peter,

nachdem das CR 124 aus München kommt, erlaube ich mir eine bayrische Stellungnahme: Dir gib i glei an Gartenzwerg! Big Grin  Ja, solchen Gartenzwerg hatte ich auch lange in meinem Hifi-Vorgärtchen. Ich habe ihn dann gegen ein CR 210 getauscht, aber das kriegt auch kaum mehr Arbeit. Ich habe zwar vermutlich noch ein paar mehr MCs als Du, aber es ist ja so bequem, auf CDs oder das NAS zuzugreifen.

   

Einen tollen Bericht hast Du mal wieder geschrieben, danke! Und Deine diskret eingefügten Karikaturen sind mal wieder vom Feinsten. Es wird Zeit, dass Du Dich von einer Redaktion entdecken lässt.

Viele Grüße, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#16
Ich bin entzückt.

Hier ist die UR-Version mit den 2 großen Riemen. 

   

   

   

Hier die alte Steuerung der Spulenteller mit Schleifern:

   

Für Freunde der Zeichnungen:
Vor 2 Jahren hatte sich Frau Gemahlin (ist Therapeutin) ein Schröpf-Set gekauft.
Für mich war das natürlich sofort ein "Octopus-Masturbator".
Peinlich war nur, dass ich vergessen hatte, den Zettel rauszunehmen und meine Frau beim
nächsten Einsatz im Beisein der Kundschaft den Schröpfsetkofferdeckel öffnete und sich sofort
in Erklärungsnot befand. Pfui!
Ich wurde daraufhin auch als Tier bezeichnet, aber ein Octopus wars nicht...

   

Die "eine Stelle" hab ich lieber etwas verpixelt
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#17
...ob nun "pfui" oder nicht oder "ich will genau das, was er sie es..."...  Big Grin   Köstlich.
Und was "schröpfen" im eigentlichen Wortsinn bedeutet, wussten bislang auch eher die universalgelehrten, nicht zwingend praktizierenden, aber ebensowenig zwingend austherapierten, Forengebetsbrüder. Angel
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#18
Hallo Peter!

Danke für Deinen unterhaltsamen und auch lehrreichen
Bericht über die Wiederbelebung eines CR124.

Zum der frühen Ausführung des CR124 steuere ich noch
das Bild der Frontblende meines (funktionierenden) CR124
bei (oberes Gerät - das Untere funktioniert natürlich auch):

   

Und das erwähnte Vorserienmodell Cassett Report sieht
so aus:

   

Es wurde im laufe der Zeit immer einmal weiter modernisiert.
Schon, wegen fehlender Ersatzteile dafür...

Gruß
Wolfgang
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#19
Tach,

dass das Cassett-Report überlebt hat, finde ich supergut, solche Prototypen oder Nullseriengeräte sind
immer sehr archäologisch, besonders für Uherasten. Da links leuchtet was, ist die Lampe für Ladekontrolle?
Und, es hat die rechteckige Taste, da müsste ja sogar die Frontblende frevelhafterweise *nachgeraspelt worden sein.
Ich empfehle allen Interessenten den Downloadbereich, da steht drin, welch Ungemach Fa. UHER mit dem Gerät hatte und wie schwierig es war, es ausgereift zu bekommen. Es scheint sogar so gewesen zu sein, dass ein Gerät, sobald es bei Kundendienst war, quasi zwangsmodernisiert wurde und der Kunde noch zuzahlen musste. Von außen sieht man es an der eckigen Auswurftaste, von innen an den opto-elektronisch abtastbaren Spulentellern mit dem Regenschirmmuster.  Nicht immer werden die Kunden damit einverstanden gewesen sein...

* westfälisch: für nachgeraspelt worden sein.
Mir fällt auf, dass schlechtes Neudeutsch eventuell aus dem Westfälischen (sprachforscherisch ungenau, ich weiß) stammt.
"Das Problem wurde kommuniziert", "Der Konflikt wurde eskaliert".
Hier sagen die Omas ungeniert: "Da hab ich die Schwester geschellt, damit ich geholfen werde",
oder "Ich hab keinen, der die Hunde am Wochenende aufpasst".
Was mir noch auffällt ist, dass das alles hier gar nicht hingehört, Verzeihung.
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#20
Moin aus Hamburg!

Ich glaube, hier in diesem interessanten Thread habe ich die größten Chancen, alle Forenfreunde der kleinen Uher CRs direkt zu erreichen. 

Seit längerem suche ich diese Feder für die Kassettenklappe lt. Abbildung. Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand so ein Teil abzugeben hat. Alternativ würde ich auch gerne eine alternative Lösung einbauen, aber dazu fällt mir nichts Passendes ein.

   

Dank und Grüße

Hannes
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#21

Nicht dass die im Gerät 'vagabundiert'...
In der übernächsten Woche bin ich in meiner Zweitwohnung, dann kann ich Dir so eine Feder mitbringen.
VG Jürgen
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#22
Hallo Peter!

Ja, das ist die Ladekontrolllampe.

Dafür gibt´s noch keine Richtungsanzeige Confused 

Und ja, die Frontblende ist nachgeraspelt worden.

Wo wir schon dabei sind - der Knopf des "Joysticks" ist
auch vom CR124 Typ II. Er war ursprünglich so dünn,
wie der Knopf beim CR124 Typ I.

Gruß
Wolfgang
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#23
Hallo Jürgen,

das ist ja eine tolle Nachricht, vielen Dank! Meine Adresse folgt per PN.

Die Feder ist für ein Schlachtgerät, welches ich vor längerer Zeit demontiert zugeschickt  bekam. Wie so oft: Das Gerät ist es Wert, wiederbelebt zu werden. Ich hatte es schon häufiger in der Hand, da hätte die Feder viele Chancen gehabt herauszufallen.

VG Hannes
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#24
Die Feder kann man auch nachzüchten, hier bei diesem war sie zum Glück noch im Gerät auffindbar:

   

Und? Hab mir noch ein CR 124 gefischt, da bin ich mal gespannt, ob sich im Innern ein Bastler verzweifelt hat.
Es sah auf den Anglerbildern allerdings noch gut aus. Ich werde berichten.

Ich stell dann 3 Stück auf dem Balkon auf: Eine Muh, eine Mäh, eine Täterätätää! Ha!

Oder den Gartenzwerg-Marsch vom Bill Ramsey-Nachmacher Billy Sanders*...aber das ist selbst mir zu hart, das geht nicht.

https://youtu.be/6rpTd1XeHD8

*von dem gibts aber auch gute Sachen
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#25
Wenn schon "Gartenzwerg-Marsch" dann nur von den "Jacob-Sisters". Alles andere ist Fake.
....duck und weg!
Bei den nächsten Wahlen wähle ich die NSA, denn die sind die einzigen die sich um mich kümmern.
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#26
Jetzt war Zeit, sich mit dem Kleinen zu beschäftigen:

   

Sieht ja ganz gut aus....oh, die Klappe vom Cassettenfach fehlt, kein gutes Zeichen, ob es komplett ist?

   

Ja, feeeiin. Da liegt sogar die Klappe mit drangetesafilmtem Schräubchen im Innern. Es hatte sich jemand Mühe gegeben.

Die Feder fehlt hier auch, ich rupf' mir einfach eine neue.

   

Sehr schön, noch alles dran.

Aha, wieder ein Zweiriemler, auch mit dem 2. Riemen in rund. Könnte also doch original sein.

   

Aber er ist eh im Eimer, der Riemen.

   

Was ich vergessen hatte zu erwähnen. Das Gerät ist mausetot, keinen Mucks macht es, mit Batterien genauso wenig wie mit Netzteil.

Was mag es nur haben?

   

Alles raus, gucken, ob Drähtchen ab sind.
Auch hier zu sehen die uhersche Zwangsmodernisierung, optische Bandteller und viereckige Auswurftaste.

   

Elend! Jetzt, beim Gucken, da gehen sie ab! Verdammt.

Die Sektion mit den Schwungscheiben. Die haben noch keine Nut für die kleinen Riemen.

Jetzt erst mal Strom verfolgen, wo geht er hin, wo isser weg.

Aha, hmmmhm, geht bis zum Schalter, dann aber Funkstille.

Was hat er denn?
Verdacht! Das Teil roch beim Öffnen nach "Chemie", nach uralt Ballistol oder Kontaktspray, irgendwie sowas.
Sollte jemand...

   

Auseinandernehmen, schööön vorsichtig, damit das kleine Federlein nicht wegclipst...

Grünspan!

   

Gereinigt, eingebaut....schnurr! Gerät läuft.

Jetzt nur noch ein wenig Pflege (Kontakte kratzen usw.) dann ist es wieder gut.

Dann sagte dieses L hier aus dem Internet: Kauf mich aber auch!
Na gut.
Was kommt an? Für sehr günstiges Geld ein äußerst gut erhaltenes 4000L der ersten Serie.
Aber das gehört hier nicht hin

   

Ich nehms als Zufriedenheitsbeifang.

Gruß
Peter S.
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#27
(27.05.2022, 14:59)PSMS schrieb: Verdacht! Das Teil roch beim Öffnen nach "Chemie", nach uralt Ballistol oder Kontaktspray, irgendwie sowas.
Sollte jemand...

Was dem Uheraner ein – nein, kein Toerring-Bier, ein Andechser Doppelbock! –, war dem UHER-Gerät Kontaktspray 60. Das Zeug haben wir hektoliterweise versprüht; es kann sich also noch um ein Original-Odeur handeln.

Kontaktfreudige Grüße von Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#28
Das hätte ich nicht gedacht, dass bei UHER schon in den Sechzigern Sprayer am Werk waren.

Übrigens, obiges Report L funktioniert einwandfrei im Originalzustand. Alle Kondensatoren scheinen noch ok zu sein, es sind diese blauen "Neuberger", mit einer Art Plastikpariser überzogen. Auf dem dicken im Batteriefach steht 65, das wird wohl auch das Baujahr des L sein. Auf dem (heilen) Anzeigeeinstrument steht der UHER-Schriftzug unten rechts, die Schrift auf dem Deckel ist weiß lackiert
und über den Bedientasten findet sich noch die Beschriftung (wie beim Report S), das sind die auffälligsten Anzeichen dafür.

Anselm, herrlich. Bald werden die Dinger 60 und funktionieren noch.

Gruß
Peter S.

>und noch: Heute war ich in der Stadt bei einem echten Elektronik-Bastelladen!
Zum Schalter: "Tach, ich bräuchte einige Kondesatoren und so". "Ja".
Dann gings los, die Batteriefach-Elkos, ja, von den anderen auch, ja, hamse auch Tantalperlen, ja, Zener-Diode (fürs CR 124), ja.
Supergut, wie vor 45 Jahren als Basteljüngling. Ich wollte entgegen der westfälischen Zurückhaltung mal nett sein und ein kleines Gespräch beginnen: "Die Teile sind für ein UHER-Report-Tonband". Zack, merkt der Mittvierziger auf und lächelt mich an: "Baujahr?"
Ich habe einfach "68" gesagt, "und für einen 50 Jahre alten Cassettenrecorder". "Guuut", sagte er, "wir tun alles, um noch solche Bauteile zu kriegen". "Dann viel Erfolg beim Reparieren".
Dass es sowas heute noch gibt...
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#29
(27.05.2022, 19:58)PSMS schrieb: Das hätte ich nicht gedacht, dass bei UHER schon in den Sechzigern Sprayer am Werk waren.

Übrigens, obiges Report L funktioniert einwandfrei im Originalzustand. Alle Kondensatoren scheinen noch ok zu sein, es sind diese blauen "Neuberger", mit einer Art Plastikpariser überzogen. Auf dem dicken im Batteriefach steht 65, das wird wohl auch das Baujahr des L sein. Auf dem (heilen) Anzeigeeinstrument steht der UHER-Schriftzug unten rechts, die Schrift auf dem Deckel ist weiß lackiert
und über den Bedientasten findet sich noch die Beschriftung (wie beim Report S), das sind die auffälligsten Anzeichen dafür.

Anselm, herrlich. Bald werden die Dinger 60 und funktionieren noch.

Gruß
Peter S.

>und noch: Heute war ich in der Stadt bei einem echten Elektronik-Bastelladen!
Zum Schalter: "Tach, ich bräuchte einige Kondesatoren und so". "Ja".
Dann gings los, die Batteriefach-Elkos, ja, von den anderen auch, ja, hamse auch Tantalperlen, ja, Zener-Diode (fürs CR 124), ja.
Supergut, wie vor 45 Jahren als Basteljüngling. Ich wollte entgegen der westfälischen Zurückhaltung mal nett sein und ein kleines Gespräch beginnen: "Die Teile sind für ein UHER-Report-Tonband". Zack, merkt der Mittvierziger auf und lächelt mich an: "Baujahr?"
Ich habe einfach "68" gesagt, "und für einen 50 Jahre alten Cassettenrecorder". "Guuut", sagte er, "wir tun alles, um noch solche Bauteile zu kriegen". "Dann viel Erfolg beim Reparieren".
Dass es sowas heute noch gibt...

UHER hatte eben immer schon die Nase vorn.

"Plastikpariser". Von wegen westfälische Zurückhaltung.

"Anselm, herrlich. Bald werden die Dinger 60 und funktionieren noch." Bisschen umstellen und zwei Zehnerstellen (nicht Zenerstellen) addieren, dann wird draus: "Herrlich. Bald wird Anselm 80 und funktioniert noch." Der Grips ja ...

Aus meiner Aphorismenwerkstatt: Das Alter ist 'ne herrliche Zeit. Jede Krankheit kann die letzte sein.

RIM, Holzinger und Conrad waren damals die Münchener Adressen, wo man einkaufen konnte wie Du jetzt noch. Beneidenswert.

"Schlaafään, Opa!" (In Wirklichkeit bin ich bereits Urgroßvater.)

Gute Nacht, Anselm
Früher war mehr UHER. Cool Meine UHER-Erinnerungen
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#30
Moin Jan!

In Post 14 schriebst Du davon, dass Du einen Akku wieder zum Leben verholfen hast. 

Da bei mir auch so ein toter Akku auf bessere Zeiten wartet würde ich mich freuen, wenn Du Einzelheiten über diese Operation berichten könntet. U. a. interessiert mich:

- Wie hast Du den Akku sicher öffnen können? Es wird ja immer davor gewarnt ... 
- Wie wird der Akku jetzt geladen? Mit dem Netzteil im Gerät?

Vielen Dank

Hannes
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#31
Hallo Hannes,

ich habe den Deckel mit einer Mini Dremel Trennscheibe geöffnet und neue NI-CD Zellen implantiert.
Dann habe ich den Deckel wieder mit Heißkleber angeklebt und etwas graue Farbe draufgepinselt.
Wieso wird vor dem Öffnen gewarnt? Da sitzen 6 handelsübliche SUB-C Zellen drin. Völlig ungefährlich.
siehe hier: https://www.pollin.de/p/sub-c-zelle-nicd...mah-270805

Alles kein Hexenwerk.
Und ja, geladen wird der Akku ganz normal über das UHER Z131 Netzteil.
Aber nicht das Netzteil im Gerät, so wie du fragst, sondern der Akku im Gerät und das Netzteil mit dem speziellen Ladekabel mit dem Gerät verbunden. Wie sollte das auch sonst gehen?

Gruß, Jan


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#32
Hallo Jan,

danke für die Erläuterung. Das ist ja tatsächlich kein Hexenwerk und ich werde mich bei Gelegenheit mal an die Arbeit machen.

Mit dem Akku und Laden war narürlich gemeint: „Mit dem Netzteil ( und der Akku ) im Gerät“.

Vielen Dank

Hannes
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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