19.04.2022, 17:49 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.04.2022, 17:51 von ozimmer.)
Hallo!
Ich bin wieder mal am herrichten/hinrichten? meiner MkIII.
Beim Tantal-Elko ersetzen des Aufnahme-Verstärkers gibt es aber (für mich) Verwirrung:
eingebaut war/ist auf der Aufnahmeverstärker-Platine (stammt von einer A88) ein 47uF Tantal
Jetzt habe ich zwei Unterlagen.
In der einen ist der 47uF eingezeichnet und steht auch so in der Bauteile-Liste.
In einer anderen ist an der Stelle jedoch ein 10uF Tantal eingebaut/eingezeichnet.
Ansonsten sind alle Bauteile identisch.
Was ist nun besser/richtiger?
Gruß
Oliver
Mist! Man sollte nix vor dem zweiten Kaffee posten. Man blamiert sich nur..
Das Avatar-Maschinchen war mein erstes Bandlaufwerk - Philips N2213
C512 kenne ich nur als 47µF, was auch die mir vorliegenden Dokumente hier bestätigen.
Woher stammt das Dokument, das an der Stelle 10µF ausweist?
Selbst bei anderer Entzerrung gibt's dort ebenfalls 47µF
19.04.2022, 18:12 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.04.2022, 18:12 von ozimmer.)
Hallo!
Die waren in einem Aktenordner bei meiner letzten Erwerbung, einer MKIV, dabei.
Da hatte der Vorbesitzer allerhand über die A77 zusammengetragen.
Diese Unterlagen scheinen älteren Datums zu sein.
So ist dort z.B. die älte Oszillator-Platine, die mir mit den geänderten Potis beim BIAS einstellen Ärger gemacht hatte, da drin.
Also: wenn der 47uF üblich ist dann kommt der raus und auch wieder rein.
Danke
Gruß
Oliver
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19.04.2022, 18:43 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.04.2022, 18:45 von hannoholgi.)
Das ist ja seltsam.... In allen Schaltungssammlungen der A77, von 1968 bis 1984, hat der Kondensator 10 µF. Nur in der Serviceanleitung (10. Aufl.) ist er mit 47 µ angegeben!
Was würde es denn bewirken, wenn hier ein "falscher" Wert eingebaut würde?
Stimmt: C511 ist auch statt 1uF auf 3,3uF verändert!
Ok. wenn C512 47uF dann C511 1uF
und wenn C512 10uF dann C511 3,3uF
Könnte mir als Elektroniker-Laie (JAHAA, ich löte immer noch nur nach Zahlen! Aber in kleinen Mengen bessert es sich) jemand erklären was die eigentlich machen und was so eine Veränderung bewirkt?
Gruß
Oliver
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19.04.2022, 20:29 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.04.2022, 20:40 von kaimex.)
Hallo,
die Impedanz des Spannungsteilers R514,R513 (~33k bei 56k & 100k bzw 68k bei 100k & 220k) bestimmt zusammen mit der Kapazität von C512 bis zu wie tiefen Frequenzen sich der Transistor Q505 für den verstärkenden Transistor Q504 wie eine AC-Stromquelle bzw sehr hoch-ohmige Last verhält, obwohl dieser Transistor die Gleichspannung am Kollektor von Q504 mit etwa 2/3 der Betriebsspannung vorgibt.
Die hoch-ohmigere Variante hat eine ca. 5 dB größere Leerlaufverstärkung und ohne Last eine untere -3dB Grenze von ~ 13 Hz, die nieder-ohmigere dagegen ~ 45 Hz.
Diese Schaltungsart zeigt bei der Belastung mit dem Aufnahme-Kopf und seinem Drumherum eine (kräftige) Resonanz-artige Pegel-Anhebung im Infraschallbereich.
Bei der nieder-ohmigeren Auslegung liegt die "Resonanz" bei etwa 8 Hz, bei der hoch-ohmigeren bei ca. 3 Hz (und einige dB höher).
Um die Nachteile dieser Infra-Schall-Anhebung insbesondere für den letzten Fall abzumildern, hat man da die Kapazität von C511 verringert, damit dessen Hochpass-Wirkung am Eingangsspannungsteiler R511 & R512 mehr Pegel Absenkung bei der (ungewollten) "Resonanz"spitze der Übertragungsfunktion bewirkt.
MfG Kai
Nachtrag: Zur Beruhigung und als Entscheidungshilfe: Bei der B77 ist die hoch-ohmigere Variante implementiert.
Um noch etwas mehr Verwirrung zu stiften,
was den richtigen oder falschen Kapazitäts-Wert betrifft:
Wenn man die starke Sub-Bass-Anhebung des Aufnahme-Verstärkers vermeiden möchte, sollte man folgende Werte in Betracht ziehen bzw erproben:
C511: 0.68 µF
C512: 2.2 µF am 100k & 56 k Spannungsteiler oder 1 µF am 220k & 100 k Spannungsteiler
C525: 22 µF