Lieber Martin,
vor einigen Wochen war hier schon einmal ein Dokorder-Besitzer vorstellig geworden, was aber zu eher wenig geführt hat:
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=2106
Wir alle kennen das Ding nur von Bildern. Nachdem die Maschine aber diskreten Vierkanalbetrieb (die ist das doch, oder?) erlaubt, sollte man schon ein wenig unternehmen, um sie wieder ordentlich ans Laufen zu kriegen. Das Gerät taucht im Internet allenthalben auf, weshalb du dich vielleicht auf die Scuhe nach schriftlichen Unterlagen machen solltest, wenn denn hier zuforum nicht doch etwas handfestes angedient wird. Der Schaltungsdienst Lange scheint nichts von Dokorder zu haben.
Dagegen besitzen unsere niederländischen Sammlerkollegen Frans Dobbelaar und Peter Lankhaar ein Exemplar deines Vierkanalgerätes.
http://www.soundtapewereld.nl/Bandrecord...index.html
Vielleicht haben sie Schaltungsunterlagen und Bedienungsanleitung. Leider ist es nicht ganz einfach, mit beiden in Kontakt zu kommen, weil auf deren Seite die Kenntnisse in Englisch und Deutsch Grenzen haben, wogegen meine Kenntnisse des Niederländischen zwar problemloses Lesen, nicht aber problemloses Schreiben ermöglichen. Man kam im Mailverkehr nie so recht weiter, wir haben schön telefoniert, was aber nicht in jedem Fall Erfolge verspricht. Aber vielleicht bis du da besser dran.
Insgesamt wirst du an dein Gerät -zweckmäßigerweise mit befreundeten Kennern der Materie- dranmüssen, um die Mängel auszumerzen, die Michael in seinem Beitrag weiland hier im Forum als Vorhaltungen enes deutschen HiFi-Heftes namhaft macht. Dabei ist Vorsicht angebracht, weil so mancher Pfuscher schon eine schlimmere Strecke hinterlassen hat, als er vor seinen Reparaturversuchen vorfand. Hinsichtlich der Bandgeschwindigkeit bestimmt sich das Vorgehen nach Technik und Zustand deines Gerätes. Wenn ein elektronisch geregelter Motor verwendet wurde -was anzunehmen ist-, muss die Drehzahl bestimmt und notfalls korrekt einreguliert werden. Das geht über ein Bezugsband oder auch über eine optische Mess- bzw. Zähleinrichtung. Sollte sich zeigen, dass an deinem Gerät herumgebastelt wurde, müsste der Tonmotorbereich näher untersucht werden. Man weiß ja nie.
Sollte ein reiner Synchron/Asynchronmotor (z. B. Revox G36) Verwendug gefunden haben (eher unwahrscheinlich) kannst du aufgrund der von der netzfrequenzbestimmten Drehzahl nur reinigen und ggflls. mit geeignetem Öl schmieren, was aber mit größter Umsicht zu geschehen hat, weil zwei sich nicht vertragende Öle in den mutmaßlich vorhandenen Sinterlagern als fettigem Lotterbett ein wenig segensreiches Eigenleben entfalten (können).
Schließlich ist eine saubere Betriebseinmesssung nötig. Köpfe sind -gerade bei vierkanaligen Geräten- in der Regel tabu. Ein Rumschrauben nach Gusto führt meist zur Unbrauchbarkeit des Gerätes. Der Preis deines Gerätes ist/war durchaus heiß, denn dein Vorgänger hier im Forum hatte das fünffache gelöhnt, was für ein seltenes 4-kanalgerät immer noch hinzunehmen ist. 45 Eurodollar jedoch gefallen mehr.
Wo lebst du?
Hans-Joachim