Grundig TK 30 von 1958 erweckt - Ein Bericht
#23
Hallo Frank,
dein Einwand betreffend das Magnetophon 85 Stereo ist verständlich, denn es ist wirklich sehr selten.
Ich kann dir aber versichern, ja, es wurde gebaut. Warum ich ganz sicher bin? Ich besitze eins.

Was das Mag. 24/26 betrifft, ja, es ist ein Jammer, dass davon keine Stereoversion erschien. Die war wohl geplant, jedoch fiel dies in die Zeit, als das Werk für Studio-Magnetophone (in dem auch 24 und 26 gebaut wurden, im Gegensatz zu den Heimgeräten, die aus dem Werk Berlin/Schwedenstraße kamen) von Wedel bei Hamburg nach Friedrichshafen an den Bodensee verlagert wurde. Mit dem Umzug, das war um 1962, liefen 24 und 26 aus. Wohl auch deswegen gab es für das 24/26 auf Jahre keinen Nachfolger. Der tatsächliche Nachfolger Mag 28 erschien erst 1967.
Ich muss mal die "Zeitschichten" rauskramen, ich meine, da war das genau beschrieben.

Was Grundig betrifft, so erschien ja zur Hannovermesse 1961 eine komplett neue Generation, die Modelle TK 40, 42, 45. Alles Viertelspurer, denn Viertelspur war das Must-Have zu der Zeit. TK 64 (945 DM!) lief als Topmodell über dem TK 45 (798 DM) noch bis 1962 weiter. Als neues Topklassegerät erschien das TK 46 (848 DM), ein ausstattungsmäßig verbessertes 45, das TK 45 und 64 ablöste. Mehrere Monate später wurde das TK 47 als Halbspurversion des 46 nachgeschoben.
Diese beiden Topmodelle 46 und 47 wurden zur Funkausstellung 1965 abgelöst durch die 300er-Serie. TK/TS/TM 320 und TK/TS/TM 340. Bis auf die Endstufen waren dies die alten Modelle in neuer, moderner Gestaltung. Das Laufwerk ist das selbe. 1966 wurden noch TK 321 und 341 nachgeschoben und 1968 wurden fast alle Modelle abermals optisch verjüngt, hießen nun "...de luxe" und besaßen nun statt des magischen Bandes zwei Instrumente zur Aussteuerung.
Im Sommer 1969 war Schluss mit der großen Vielfalt. Alle 300er vielen weg, Nachfolger waren das TK 246 (Viertelspur Stereo Zweikopf) und TK 248 (Viertelspur Stereo Dreikopf). Schick, modern, kompakt, technisch aber eher Dünnblech-Mittelklasse. 1970 kam dann noch ein aufgemotztes TK 248 unter dem Namen TK 600 dazu. Ebenfalls Viertelspur Stereo Dreikopf. Mit dem Ende der 320er Modelle war bei Grundig für viele Jahre Schluss mit Stereo-Halbspur, das boten sie erst 1976/77 mit TS 1000 und TS 925.

Ein Hinweis noch: Aus den dreistelligen Modellnummern kann man zwischen 1965 und 1973 ablesen: Erste Ziffer: Zahl der Geschwindigkeiten, zweite Ziffer: Zahl der Spuren. Das macht es übersichtlicher.


VG Stefan
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RE: Grundig TK 30 von 1958 erweckt - Ein Bericht - von Vollspurlöschkopf - 27.03.2022, 07:17

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