Info zum Netzteil d. Telefunken M15A gesucht
#1
Hallo zusammen,

obwohl dreibändig, hält sich das Service-Manual der Telefunken M15A mit Informationen zum Netzteil - vom Schaltplan abgesehen - dezent im Hintergrund.

Oder mir fehlen relevante Seiten.

Mich interessiert, nach welchen Vorgaben die Abgriffe der zwei Drahtwiderstände (R1, R2) positioniert bzw. eingestellt werden.

Ich freue mich, wenn jemand von Euch das weiß oder gar Unterlagen dazu besitzt.


Gruss

Willy
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#2
Hallo Willy,
ich habe hier im Downloadbereich das Handbuch der M15A heruntergeladen. Im Netzteil finde ich die Drahtwiderstände nicht. Da gibt es nur Brückengleichrichter mit Ladekondensatoren und einen Festspannungsregler.

Man braucht mehr Informationen, um was es genau geht.

Viele Grüße Harry
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#3
Hallo Harry,

danke für die schnelle Antwort.

Die beiden Drahtwiderstände sitzen hinter dem Trafo auf der Rückseite der M15A.

Sie dienen den Umspulstufen (R2)  bzw. der Einstellung des Aufwickelmoments bei Wiedergabe (R1).

Sie sind im Schaltplan ganz rechts bei den Wickelmotoren eingezeichnet.

Gruss

Willy

P.S. Gerade wo ich diese Zeilen schreibe, dämmert es mir: Unter 3.1.2 des Service-Manuals ist die Einstellung von R1 beschrieben. Asche auf mein Haupt. Ich hatte das im Hinterkopf als rein mechanische Arbeit gespeichert. Bleibt noch die Frage offen zur Einstellung von R2 (zwei Abgriffe).


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#4
Halllo Willi,

das sollte im Servicemanual bei den Einstellungen der Bandzüge beim Umspulen zu finden sein.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#5
Hallo Willy,
ich habe dies gefunden:

3.1.6 Aufwickeldrehmoment
Auf den rechten Wickelteller wird ein Maßhebel von 100 mm Länge (Nr 3086) aufgesetzt. Der rechte Fühlhebel wird nach innen gerückt, ln Stellung Wiedergabe kann nun das Auf­wickelmoment gemessen werden; es ist mit der Schelle an R1 auf den Wert
Md = 15 ± 0,5 Ncm (1500 ± 50 cmp) einzustellen.
Bandzug rechts von der Tonwelle am Bandanfang:
max. 1,3 N (130p)

3.2.10 Rangierschalter - Stufen
Einstellung an den Schellen des Widerstandes R2 (620 Ω)
1 . Teilwiderstand zwischen Anschlüssen gn und vi: 75 Ω - 10 Ω
2. Tei!widerstand zwischen Anschlüssen vi und gr : 200 Ω - 10 Ω
3. Teilwiderstand zwischen Anschlüssen gr und ws: ≥ 200 Ω

Viel Erfolg beim Einstellen!
Grüße von Harald
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#6
Hallo Harry,

du scheinst eine andere Ausgabe des Manuals zu besitzen. Ist das eine Download-Version?

Ich habe Infos dazu mittlerweile in anderer Auflistung in meiner Printausgabe gefunden. Das Manual ist m.E. machmal etwas umständlich geordnet ... und zudem zu einigen Themen redundant. 

Aber du hast die richtigen Passagen gefunden. Vielen Dank dafür !!

Ausserdem gibt es in meiner Ausgabe mindestens einen Druckfehler bei der Angabe der Teilwiderstände, was Unverständnis generiert.

Aber nun ist das geklärt.

Danke, Harald.

Gruss

Willy
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#7
Gut von dir zu lesen. Ich finde die Anleitung auch sehr unübersichtlich und Fehler sind mir auch bei anderen Anleitungen schon aufgefallen. Ich hatte, wie gesagt das Handbuch hier aus dem Downloadbereich. Wurde deine Anleitung zum Gerät mitgeliefert?

Ich hätte jetzt auch keine Federwaage zum messen. Früher hatte ich mir mal sowas aus dem Physiklabor meiner Uni ausgeliehen.

Wie auch immer, hauptsache, du hast Erfolg.

LG Harry
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#8
Hallo Harry,

ja, Erfolg hatte ich. Alles erledigt. Ist ja kein Akt.

Die drei Bände des Manuals (Teile 1 bis 5) besitze ich bestimmt schon seit 15/20 Jahren. Ich weiss heute aber nicht mehr, wo ich die her habe. Es scheint sich bei meiner Printversion um eine späte - vielleicht sogar die letzte - Ausgabe zu handeln, da auch höhere Seriennummern/Evolutionsstufen der M15A behandelt werden. Ich komme darauf zurück.

Aber warum hatte ich mich eigentlich für die Drahtwiderstände interessiert? Die rührt man ja eigentlich nie an.

Nun, die Geschichte beginnt, als ich eine zweite M15A für mich "fertig" machen wollte. Seriennummer über 4000. Die besaß ich schon länger, sie war aber bei mir nie im Einsatz. 

Beim Testen wurde das Gerät auffällig, weil es im letzten Viertel des Rückspulens immer langsamer wurde und schließlich das Spulen komplett einstellte. 

Also ging nun die Sucherei der Ursache los. Ich prüfte Bremsen, div. Lager, Bandpfad und Band, Motorkondensatoren, alle Laufwerkskarten, den Rangierhebel u.v.m. .... und schliesslich auch die besagten Drahtwiderstände, vor allem den R2, der der Einstellung der Umspulstufen dient und zumindest nach Vorgabe eingestellt werden sollte. Die Story kennst du ja. Aber keiner dieser "Verdächtigen" hatte mit dem Fehlerbild zu tun.

Bei der Lektüre des Schaltplans bin ich dann auf einen kleinen Baustein gestossen, der lt. meinem Manual serienmässig ab S/N 3803 verbaut wurde. Der BC-BG1. Er dient - wenn ich das richtig verstanden habe - einer Bandzugbegrenzung/ -minimierung des linken Wickelmotors beim Rückspulen. Dazu ist noch ein Minischalter rechts vom linken Steuerhebel montiert, der bei maximalem Zug an diesem Steuerhebel geschaltet wird. Zu der elektrischen Schaltung dieser Bandzugbegrenzung gehört auch noch ein weiterer Drahtwiderstand (R3), ohne Abgriff(e), der in der Nähe der Motorkondensatoren montiert ist.

Der besagte Baustein BC-BG1 - übrigens eine Miniplatine von nur ca. 14 x 90 mm - sitzt im Magazin der Laufwerkskarten zwischen Slot 3 und Slot 4. Aufgesteckt und mit einer kleinen Mutter fixiert (siehe Foto 1, Foto 2 zeigt den BC-BG1 im Plan eingezeichnet links oben, Bild 3 den blauen Minischalter, Bild 4 den Baustein selbst).

Die kleine Platine sollte jedenfalls da sitzen. Und - fast schon keine Überraschung mehr: Bei meiner fehlerbehafteten M15A war dieser Baustein gar nicht vorhanden. Minischalter und R3 jedoch wohl. Irgendein Schlaumeier/Vorbesitzer hatte den BC-BG1 ersatzlos entfernt. Im Ergebnis führte das augenscheinlich zu einer Reduzierung des Drehmoments des linken Wickelmotors - bis hin zum Stillstand gegen Ende des Rückspulens bei fast vollem linken Bandteller.

Der Beweis war rasch erbracht. Schnell hatte ich diesen Baustein aus meiner ersten M15A - zum Glück auch mit Seriennummer über 3803 - ausgebaut und zum Testen in meinen Patienten implantiert. Die Fehlfunktion war verschwunden. Werde mir jetzt eine BC-BG1 als Ersatz beschaffen und gut ist.

Ich wusste bis zu diesem Fehler nicht, dass es diesen Baustein überhaupt gibt. So versteckt der verbaut ist. 

Harry, in "deinem" Manual aus dem Downloadbereich ist die Baugruppe Bandzugbegrenzung überhaupt nicht erwähnt. Bei Erscheinen des Manuals gab es sie wahrscheinlich noch nicht.

In meinem Manual ist die Baugruppe mit der BC-BG, dem Minischalter usw. erwähnt und auch in den Schaltplänen zu späten Seriennummern eingezeichnet. Ausserdem gibt es eine Anleitung zum nachträglichen Einbau bei frühen M15A-Versionen. Leider gibt es in meinem Manual aber auch Druckfehler, die im früheren Manual nicht enthalten sind.

Wenn ich Zeit habe, mache ich mal Scans der entsprechenden Seiten und biete sie für den Download an.

Tja, Harry, das ist die Geschichte hinter der simplen Frage bzgl. Informationen zu den grossen grünen M15A Drahtwiderständen.

Danke für deine Hilfe.

Gruss

Willy


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#9
Hallo Willy,

das ist mal eine sehr ausführliche Beschreibung der Sachlage.
Den Baustein BC-BG1 ist in meinem Download tatsächlich nicht vorhanden. Das deutet doch daraufhin, dass er erst in einer späteren Serie Verwendung fand. Dass man erst durch den Einbau den nötigen Bandzug erreicht und der Mikroschalter schon vorhanden war, ist aber rätselhaft.

In meinem Plan werden die Seriennummern bis 1800, ab 1801, ab 2301 erwähnt. Im Vergleich zu deinen genannten Seriennummern ab 3803 bzw. ab 4000 wäre mein Plan ja eine viel frühere Version.

Wie es auch immer aussieht, freut es mich, dass du die Maschine zum Laufen gebracht hast.

Grüße von Harry
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#10
Der Vollständigkeit halber hier alle mir vorliegenden LW-Schaltpläne:
https://we.tl/t-e8W218Ke7P
(7 Tage lang downloadbar)
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#11
@Peter

Vielen Dank!


@Harry

Der blaue Minischalter incl. BC-BG waren zusammen von Anfang an als "Bandzugbegrenzung" verbaut, weil es ab S/N 3803 Serienausstattung war. 

Die BC-BG muss aber irgendwann später ausgebaut worden sein. Ich vermute zur Ersatzteilbeschaffung.

Bestimmt war die Maschine da ausser Dienst gestellt. Sie war so schliesslich nicht mehr einzusetzen.

Und als sie dann bei mir gelandet ist, ist das nicht aufgefallen, weil ich sie nie benutzt hatte. Ich habe seinerzeit bestenfalls die Grundfunktionen ohne Band geprüft sowie das Vorhandensein der "grossen" Karten. 

Dass die kleine BC-BG fehlte, ist mir nicht aufgefallen. 

Ich wusste ja noch nicht mal, dass es sie überhaupt gibt.

Gruss

Willy
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#12
Falls noch Mangel herrscht: Die Platine bekommt man bei Hilpert Audio oder Bei ESS Erich Schleicher Studiotechnik.
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#13
Danke für die Info, bb.

Hast du auch schon mal eine "Ersatz"-BC-BG gebraucht?

Gruss

Willy
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#14
Nein, aber ich hab bestitnmmt seinerzeit vergessen den dortigen Tantal zu tauschen....... Rolleyes
Was ich schon neu beschafft hatte, war der der Ekzentergummi, mit dem man den Anschlag an dem Microschalter mechanisch einstellt. Der war bei einer Maschine hart und rissig. Die Maschine hatte dadurch immer zwischen den zwei Umspulgeschwindigkeiten hin- und hergezuckelt. Das Teil hatte ich bei Kai Hilpert bestellt.
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