Frage zu Einordnung Cassettenlaufwerke
#1
hallo,

mit Unterbrechungen tüftle ich ja immer noch an meiner Idee, einen HiFi Radiorecorder mit aktueller Technik aber guter Qualität selber zu bauen. Bei den Cassettenlaufwerken würde ich gerne auf gebrauchtes Zeug zurückgreifen, weil neu ja nichts vernünftiges mehr hergestellt wird.

Wenn man mal so die Kleinanzegen nach billigem Schrott durchgräbt, tauchen immer wieder diese elektrisch gesteuerten Autoreverse Laufwerke mit drehbarem Tonkopf auf. Gefühlt waren fast alle Mini- und Midi-Systeme, und alle preiswerteren Doppeltapedecks der neunziger Jahre mit solchen Laufwerken bestückt - und auch wenn ich Eure Bedenken bezüglich der Dreh-Tonköpfe kenne, schaffen diese Laufwerke in funktionsfähigem Zustand HiFi Qualität, ganz im Gegensatz zu dem Müll, der heute neu verbaut wird.

Meine Frage - kamen die Laufwerke mit dem Dreh Tonkopf alle von einem Hersteller, oder hat es verschiedene gegeben, die nur das Konstruktionsprinzip übernommen haben ? Zur Zeit bekommt man Anlagen oder Decks mit diesen Laufwerken in der Preislage zwischen 0 und 20 Euro, und wenn die Laufwerke Standardteile sind, würde ich mir ein paar davon ins Regal legen, bevor alles auf dem Müll liegt.

danke und Gruß Frank
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#2
Hallo Frank,
die Decks kamen nicht alle vom selben Hersteller, aber Alps hat wohl die besseren Hersteller beliefert. Reparaturen sind manchmal einfach nicht möglich, jedenfalls, wenn’s an’s Eingemachte geht. Oder man ist Uhrmacher von Beruf…

Wenn das Deck wirklich HiFi im Sinne von gutem Klang sein soll (und nicht nur im Einhalten theoretischer Messwerte) nimm‘ lieber kein Deck mit Drehkopf. Ich mag die Decks zwar, weil sie irre schnell schalten - in der Regel, jedenfalls. Aber die Azimuthprobleme scheinen mir noch größer zu sein als bei den Decks mit den 4-Spur-Köpfen. Es ist durchaus möglich, dass andere - wie immer - andere Erfahrungen gemacht haben.

Wenn ich dein Vorhaben realisieren wollen würde, würde ich nach unproblematischen und einfach wartbaren Laufwerken Ausschau halten und mir davon 2-3 auf Halde legen. Am Besten irgendwelche Underdogs, auf die es noch keinen zu großen Run gibt. Oder gute Laufwerke, die aber auch in Kaufhaus-Anlagen verbaut wurden.

Auf die Realisierung bin ich gespannt - deine Idee klingt echt interessant!!!
Liebe Grüße
Thomas
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#3
Einfach, robust und zuverlässig und nicht zuletzt gut -> linke Laufwerk eines Denon DRW 750. Das rechte hat keinen Löschkopf und ist somit nur für Leermedien geeignet.

VG

Martin
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#4
Eben nicht für Leermedien sondern für bespielte Kassetten. Ein Playback only LW.
Viele Grüße
Michael
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#5
Du hast Recht. Es überspielt tatsächlich von B nach A. Also rechts nach links. Es sind keine Reverselaufwerke. Somit auch keine Drehköpfe. Das linke Laufwerk dürfte daselbige wie das im DRM 500 sein. Ziemlich solide 2-Motorenlaufwerke und nicht gehypt.

VG

Martin
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#6
vielleicht noch eine Ergänzung - es geht mir auch darum, Zeug zu verarbeiten, das ansonsten auf dem Müll landen würde. Ich möchte keine Geräte schlachten, die auf dem Sammlermarkt noch eine Chance haben. Die Denons wären mir definitiv zu schade zum Fleddern.

Gruß Frank
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#7
Hi Frank,
bei Doppeldecks hätte ich weniger Befürchtungen, zumal, wenn es sich um Butter-und-Brot-Decks handelt. Allerdings habe ich keine Ahnung, ob das auf das Denon-Deck zutrifft.
Liebe Grüße
Thomas
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#8
Doppeldecks und Auto-Reserve Decks haben mich nie angeturnt. (Tippfehler ist Absicht...)
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#9
Was aber nicht unbedingt etwas über die Qualität aussagt. Es gab hierzulande ja immer Vorbehalte gegen Doppeldecks. Der Amerikaner hat sich gefreut über 2 Laufwerke, der Deutsche wird misstrauisch und vermutet Schlechtes. Es gab natürlich auch viele Ausprägungen von Doppeldecks. Richtig schlecht war keines. Das Denon DRW 750 war ein vollwertiges DRM 500 plus Digitalzählwerk plus zweites Laufwerk für Play incl. Biasregler. Also insgesamt recht solide Technik ohne Reverse. Auch ein Sony TC-W 320 kommt z.B. mit normalen Laufwerken ohne Reverse aber auch ohne Biasanpassung. Wendekopf z.B. kann muss aber nicht schlechten Azimuth bedeuten.

P.S. Von dem Denon DRW 750 hätte ich noch einen Satz Laufwerke hier.

VG

Martin
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#10
Ich hab auch absolut nix gegen Doppeldecks und auch in besseren Kompaktanlagen waren immer gute und solide Laufwerke verbaut. Das ist einfach nur Hochmut. Klar ist das kein 3 Kopf Deck mit Doppelcapstan aber solide Mittelklasse und damit geht auch aufnahmetechnisch schon was!
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#11
Im DRW 750 sind ja normale ALPS Standardlaufwerke, vermutlich der einfachere Typ verbaut. Ohne Auto Reverse. In diesem Fall ist Doppeldeck Qualitativ sehr gut. Das Teil würde ich ehrlichgesagt nicht wirklich Doppeldeck nennen, weil viele da was schlechtes im Hinterkopf haben.

Es gab ja auch Single Decks mit Auto Reverse, bei Sony TC-RX. Mir ist ehrlichgesagt nicht klar warum man das gemacht hat. Bei Liveaufnahmen hat man doch eh digital aufgenommen.
Gruß
Lorenz
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#12
Das die Laufwerke von ALPS sind wusste ich nicht! Danke dafür! Man sieht es Ihnen jedoch an dass das eine absolut solide Bauweise ist. Wie ich schon geschrieben habe ist im DRM 500 das gleiche Laufwerk. Es gibt im DRM 600 noch eines mit etwas besseren Werten. Das DRW 750 war, wie du richtig anmerkst, definitiv kein klassisches Doppeldeck. Vermutlich weil es diese Spezifizierung zu dem Zeitpunkt noch nicht so richtig in Stein gemeißelt gab? Oder Denon was anderes wollte? Keine Ahnung. So hatte das DRW 750 das vollständige Laufwerk aus dem DRM 500, die Anzeigefunktionalität sprich digi Zählwerk sowie bessere Aussteuerungsanzeige des DRM 600 sowie ein zweites abgespecktes Laufwerk eines DRM 500 nur zum abspielen.

Man könnte das DRW 750 auch ein DRM 500 de luxe bezeichnen. Zumindest war es auch preislich so angesetzt. Wer dann etwas gesteigerte - zumindest auf dem Blatt Papier - Frequenzgänge mit nur einem Laufwerk wollte, griff zum DRM 600.

Danach kamen auch von Denon im Bereich Doppeldeck nur Reverse mit Wendekopf Modelle. Aufnahmekalibrierung mit Biasregler oder gar automatische Einmessung war dort weitgehend passe bzw. wenn überhaupt nur in den absoluten TOTL Modellen enthalten.

Das DRW 750 entspricht nun aber, obwohl es unbestreitbar zwei Laufwerke enthielt, ganz und gar nicht diesem Segment.

VG

Martin
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#13
Im Hifi Foum hatte ich mal einen Thread mit einer Liste zu diversen ALPS Kassettendecks. Musst du mal suchen.

Aiwa hatte mal ein Doppeldeck wo das eine LW ein Dreikopf war. Bei den gehobenen Doppel Decks war das oft nicht mehr Auto sondern Quick Reverse mit weniger als 1 Sek umschaltzeit. Wozu man das braucht weiß ich nicht so ganz.
Gruß
Lorenz
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#14
Gefunden..

http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-16975.html

Da ist ja tatsächlich alles schon mal durch gekaut worden. Wenn das mal nicht dem Frank sein Brot und Buter Laufwerk ist weiß ich auch nicht, Massenhaft vorhanden und von guter Qualität. Laufen heute meist noch problemlos. Was man von dem sog. Highend Segment vielfach nicht behaupten kann. Da denken die Besitzer über sündhaft teure Renovierungen von irgendwelchen Gurus nach...

An einem ALPS Standardlaufwerk brauchts häufig nicht mal eine neue Andruckrolle...

VG

Martin
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#15
Hier ist das ALPS Standartlaufwerk in seiner Ausprägung Akai DX 49 auch gegen hochwertigere Laufwerke angetreten.

http://www.revoxsammler.ch/Testberichte%...201994.pdf

Man muss nüchtern feststellen das der ganze SchnickSchnack, der in der Spitze getrieben wurde, unterm Strich doch erstaunlich wenig gebracht hat.

Ende der 80er war das Tapedeck mit diesem Laufwerk ausentwickelt.

VG

Martin
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#16
Hm.

So ein Akai DX49 steht bei mir schon länger rum.
Sollte ich mir vielleicht mal genauer anschauen.
Bei Nakamichi hatte ich bis jetzt mit den einfachen Geräten (Sankyo-LW) mit nur zwei Köpfen nur wenige Probleme in der Mechanik.
Da haben mich die Akai GX75 deutlich mehr geärgert.
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