Warum eigentlich Bobbie ?
#1
Wo liegt der geschichtliche Hintergrund für den Namen "Bobbie" eines Wickelkerns ?
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#2
Hallo Capstan,

so weit ich das überblicken kann, stammt der Ausdruck von "Bobine", französisch für Spule (bobinage Wicklung, bobiner aufwickeln). Schon Fritz Pfleumer hat diesen Fachausdruck benutzt, was darauf hindeuten könnte, dass er bereits in anderem Zusammenhang bekannt war.

Die anglisierte Schreibweise "Bobby" dürfte in den 1950er Jahren aufgekommen sein, ich bin jedenfalls mit dieser Schreibweise aufgewachsen (wenn man nicht schon, gaz fürnehm, "AEG-Wickelkern nach DIN XYZ" schrieb ... womit denn auch wieder einmal an den Konstrukteur dieses Kerns, Eduard Untermann (ausnahmsweise nicht Schüller, aber einer seiner Mitarbeiter) erinnert sei.)

Bekanntlich eignet sich der Bobby / Bobbie auch als Kronkorkenheber: die Dummen (.. Redakteure, Abteilungsleiter usw. ...) machten's mit der inneren Öffnung - Folge: Bobby futsch -, die Eingeweihten mit dem umgebördelten Außenrand - da war außerdem der Hebel länger und erlaubte ein recht gefühlvolles Öffnen, bei gut geschütteltem Cola sehr willkommen, sofern in den Tonträgerräumen Getränke überhaupt erlaubt waren ... Schluss der Memoiren!

Friedrich Engel
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#3
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Zudem lässt sich der Bobby umgedreht auch als Aschenbecher verwenden, aber dann niht mehr als Flaschenöffner. Aber rauchen wird in der Nähe von Bändern ebenso ungern gesehen wie geöffnete Getränkeflaschen.

Die Version mit der Ableitung / Verballhornung von Bobine ist mir auch zu Ohren gekommen.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#4
...und ich dachte "Bobine" sei die weibliche Ausführung des Bobbie.

Also liegt die Erfindung des sich drehenden Aschenbechers doch weiter zurück?
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#5
Mit aller Sicherheit ja, denn im Betrieb(szustand) lässt sich der Bobby eben nicht als Aschenbecher gebrauchen, a) wegen "platter Seite oben", b) wegen Fliehkraft!

Friedrich
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#6
Zitat:Frank postete
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...

Die Version mit der Ableitung / Verballhornung von Bobine ist mir auch zu Ohren gekommen.
Vorsicht, Frank:

wer sich nach Bobinen umdreht, oder wer solche ableitet oder verballhornt, oder abgeleitete oder nachgemachte sich verschafft und in Verkehr bringt, wird mit Seitenhieben nicht unter fünf threadpages bestraft...

;-) Pit
Klasse CH-Parts, ultimative 810-MPU, nomen est omen und eine Klarstellung sowie meine Remanenzreferenz & was nWb/m sind... und zur Rezenz... 'günstige' B-67...
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#7
Zitat:Friedrich Engel postete
Schon Fritz Pfleumer hat diesen Fachausdruck benutzt, was darauf hindeuten könnte, dass er bereits in anderem Zusammenhang bekannt war.
Die "Spule" bei Nähmaschinen heisst auf Englisch "bobbin" (sicher aus dem französischen übernommen) und Nähmaschinen gab's ja schon etwas länger. Da sie auch grundsätzlich die selbe Funktion haben, könnte ich mir gut vorstellen, dass man den Ausdruck in der Tonbandtechnick einfach behalten hat.

http://www.singerco.com/resources/bobbin...other.html
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