Was damit tun? Grundig TK 845

[uk64]

Nun ja, bei der Aussteuerungsautomatik ist es nur eine Definitionssache, je nach dem haben beide recht.
Schauen wir doch mal in diversen Fachbüchern wie es dort definiert ist.

“Komunikationselektronik II” Westemann Verlag.

Für eine optimale Aussteuerung des Bandes sorgt die Aussteuerungsautomatik……..
Das bedeutet kleinen Klirrfaktor und großen Störabstand.
Dabei darf aber die Dynamik des Musikstückes oder der Sprache nicht komprimiert werden.
Das heißt, die Laut-Leise Passagen müssen erhalten bleiben.

Im Prinzip arbeitet eine Aussteuerungsautomatik wie ein Kompressor (ähnlich einer Rauschunterdrückung), aber die Regelzeitkonstanten sind so gewählt, das man nicht mehr von einer Komprimierung spricht.
Schnelles ansprechen bei hohen Pegeln mit großer Zeitkonstante des Wiederanstiegs der Verstärkung.

Gruß Ulrich

[Manuel]

Der Begriff "Leveller" ist mir unbekannt. Bei Audacity steht in der Erklärung geschrieben, Zitat: "Leveller - ist ein sehr langsamer Kompressor, der im Original dafür entwickelt wurde, um Klassik-CDs, die grösstenteils sehr leise aufgenommen sind, bei lauten Umgebungsgeräuschen (z.B. im Auto) hören zu können." Zitatende

Inwiefern man so einen "Leveller" mit der Aufnahme-Automatik von Grundig-Tonbandgeräten vergleichen kann, vermag ich nicht zu sagen. Dafür bräuchte ich ein Hörbeispiel. Ulrich hat es (mal wieder) kompakt und goldrichtig zusammengefasst, was ich langatmig erklärt habe. Danke.

[uk64]

Ich bin eigentlich ein "Denglisch" Vermeider, aber trotzdem,
Definitionen (Vereinfacht):

Ein Leveler macht Leises lauter.
Ein Limiter macht Lautes leiser.
Ein Kompressor macht beides gleichzeitig.

Obwohl miteinander verwandt (alle komprimieren) passen alle Drei nicht so ganz auf eine Aussteuerungsautomatik.

Gruß Ulrich

[RF-Musiker]

Es gibt auch Kompressoren, welche statt laute Passagen abzusenken und damit praktisch leise Passagen lauter zu machen, leise Passagen anheben.
Leveler heißt ja nur, dass es eben recht langsam den Pegel anpasst. Faktisch aber habe ich bei Mikrofonaufnahmen einen ähnlichen Effekt, dass die Lautstärke gleichmäßiger ist.
Limiter heißt ja, dass ab einem gewissen Pegel nicht nur ein bisschen, sondern ganz abgesenkt wird. Braucht man immer da, wo ein Peak zu unangenehmen Knacksen führt.

[frank1391]

Schön Ulrich, daß Du den Begriff erstmals richtig schreibst. Jetzt weiß ich wenigstens wie des Kaisers Bart geschrieben wird.

[timo]

Ein später Nachtrag zum Thema Stereo-Hinterbandkontrolle: Als ich letztens mal in dem Grundig-Prospekt mit den (m.W. technisch identischen, nur schwarzen) Nachfolgemodellen TK 747/TK 847 geschmökert habe, fiel mir auf, daß bei der TK-847 (ebenso wie bei der TK-747) als Ausstattung ausdrücklich "Mono-Hinterbandkontrolle" genannt wird.

Aber... bei der TK-850 FM (von der ich immer glaubte, der Tonbandteil sei identisch mit dem der TK-847) steht "Hinterbandkontrolle in Stereo.". Dann war das wohl das von Peter in Beitrag 15...

Irgendein TK dieser Reihe konnte Stereo-HBK

... gemeinte Gerät.

Die Ausstattungspolitik, Stereo-Hinterbandkontrolle nur in Verbindung mit einem (schon für sich gesehen merkwürdigen) integrierten Radioteil anzubieten, finde ich äußerst absurd. ?(

[PSMS]

Hallo,

wir können ja mal die Schaltpläne nachsehen und vergleichen.
Die Grundig-Füchse werden die Stereo-HBK mit Sicherheit als Kaufanreiz
nur für das teuerste Gerät der Reihe freigeschaltet haben.
Ich selbst habe kein TK 850, würde auch nur eins nehmen, wenn es mir auf dem Flohmarkt für'n Zehner entgegenhupft.
Da diese Chance gering ist, wird es bei Nichtbesitz meinerseits bleiben.

Beste Grüße an den harten Kern
Peter S.

[timo]

Die Grundig-Füchse werden die Stereo-HBK mit Sicherheit als Kaufanreiz
nur für das teuerste Gerät der Reihe freigeschaltet haben.

Ohne zu merken, daß es tatsächlich eher ein Kaufanreiz für Philips oder Akai war, bei denen es Stereo-Hinterbandkontrolle schon für weniger Geld gab.

[Baruse]

Ich hab den Thread jetzt erst entdeckt und mal überflogen.
Hinterbandkontrolle nur in Mono - wer um alles in der Welt kam bei einem Stereogerät denn auf solch eine blödsinnige Idee? :thumbdown:
Das ist für mich ebenso absurd, wie dieses krampfhafte festhalten an den Diodensteckern, während sich Cinch weltweit längst etabliert hatte.
Manches ist und bleibt nicht nachvollziehbar...

[timo]

Hinterbandkontrolle nur in Mono - wer um alles in der Welt kam bei einem Stereogerät denn auf solch eine blödsinnige Idee? :thumbdown:

Geräten wie den alten Uher Royal Stereo, die irgendwann Anfang der 1960er Jahre auf den Markt kamen, sehe ich das nach. Da war Stereo eben noch ein Gimmick, und Hinterbandkontrolle ein anderes, und man konnte eben nur eins von beiden gleichzeitig nutzen. Aber zehn Jahre später war Stereo längst obligatorisch, und Hinterbandkontrolle bei einem Spulen-Tonbandgerät, wenn man mal ehrlich ist, ebenfalls (wer einfach nur ohne große Ansprüche aufnehmen und wiedergeben wollte, war damals in den meisten Fällen schon auf die Kassette umgestiegen). Da hat Grundig leider gepennt (genau wie bei dem Kombi-Instrument für beide Kanäle bei dem 54x und 74x).

[kaimex]

Geräten wie den alten Uher Royal Stereo, die irgendwann Anfang der 1960er Jahre auf den Markt kamen, sehe ich das nach. Da war Stereo eben noch ein Gimmick, und Hinterbandkontrolle ein anderes, und man konnte eben nur eins von beiden gleichzeitig nutzen.

Mein Uher Royal 784S, gekauft 1963, hatte Hinterbandkontrolle in Stereo.
Man mußte nur wissen, auf welchen Pins welcher DIN-Buchse das Signal verfügbar war (außer über die Lautsprecher )

MfG Kai
Nachtrag: Das obige war Unfug, siehe Beitrag #63. Da hab ich wohl (hoffentlich nur vorübergehend) was durcheinandergebracht.

[timo]

Oha, ist das so? Meine Erinnerung ist schon wieder verblasst, obwohl mein 784 noch gar nicht so lange her ist. Musste man da nicht mit irgendeinem Regler völlig zweckentfremdet im Mono-Betrieb zwischen Vor- und Hinterband überblenden? Oder betraf das wirklich nur die eingebauten Lautsprecher?

[kaimex]

Nein,

du hast hast doch Recht, bzw. mein Gedächtnis ist schlechter und verklärt offenbar schon die Vergangenheit (oder ist es um sich greifender Donaldismus ?).
Das Gerät hat ja nur zwei Verstärker"züge", kann also nur entweder oder bei Stereo oder Vor-/Hinterband bei Mono oder "kreuzweise" zwecks "tricksen".

Ich nehm alles zurück und behaupte erstmal das Gegenteil ;( .

MfG Kai

[Wickinger]

Ich hole mal diesen alten Thread hoch in der Hoffnung das PSMS (Peter S) oder Andere helfen bzw. unterstützen können.
Hat mal jemand versucht in die TK 845/847 den Papst Motor aus der TK 46/47 etc. einzubauen?
Der Motor würde doch erheblich mehr Ruhe in das Gerät bringen.

Würde mich sehr freuen Antworten zu bekommen.
Gruß
Volkmar

[Vollspurlöschkopf]

Hallo Volkmar,
wie kommst du auf diese Schnapsidee?
- Was soll das bringen? So unruhig läuft der 845er Motor bestimmt nicht.
- Der TK47-Papst ist viel größer, vor allem in der Baulänge, die Aufhängung wird auch garantiert nicht passen.
- Haben beide Motoren gleiche Drehzahl? Die ist jeweils nicht zu ändern. Übereinstimmung wäre reiner Zufall.
- Drehen die beiden überhaupt in die gleiche Richtung?
- Hat die Welle den passenden Durchmesser? Usw, usw.

Vergiss es einfach. :-)

VG Stefan

[nick_riviera]

ich frage mich bei solchen Ideen immer, wieso man nicht einfach ein TK46 oder 47 benutzt ? Das sind ganz hervorragende Geräte, und die Kombination aus Röhrenkoffer und HiFi-Klang hat was.

Gruß Frank

[nick_riviera]

manchmal könnte ich Euch an die Wand nageln - jetzt habe ich ein TK850 am Hals, dazu noch zwei HiFi-Flachboxen 313, die mit dem Gerät als Bundle verkauft wurden, und ein TK747, das als Haubenspender dienen muss. Ich hoffe für Euch, dass das Ganze wenigstens halbwegs klingt . Ach ja, wer ein günstiges TK747 OHNE Haube haben will, bitte melden.

Gruß Frank