Musikgruppen-spezifische Radiostationen
#1
Gerade vermeldete der Radiosender "80s80s", man habe nun nach eigenen Radios für Depeche Mode, David Bowie, Prince und Michael Jackson auch eins für Queen (alle derzeit nur über Internet und App zu empfangen, über DAB+ gibt's nur den Kernsender).

Gibt's für sowas ernsthaft eine Zielgruppe (nicht bezogen auf die obigen Gruppen, sondern generell für die Idee, rund um die Uhr nur Programm zu einer Band zu senden)? Ich bin ja schon einigermaßen großer Fan von Depeche Mode und hab' natürlich auch schon ab und zu aus Neugier in den Sender reingehört, aber normalerweise bin ich, wenn ich das Radio einschalte, dankbar für etwas Abwechslung.
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#2
Im Internet gibt es "Sender", die nur zB Beatles oder Led Zeppelin spielen.
Außerdem gibt es "Sender", die nur einen bestimmten Künstler spielen,
zB Django Reinhardt, Carlos Gardel, Om Kalthoum, Jorge Negrete, Pedro Infante, Dick Dale ...

Für Abwechslung kannst/mußt du selbst durch "Sender"-Wechsel sorgen.

MfG Kai
PS.: Wie konnte ich nur den King (Elvis) vergessen ?
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#3
(27.11.2021, 20:30)kaimex schrieb: Für Abwechslung kannst/mußt du selbst durch "Sender"-Wechsel sorgen.

So richtig leuchtet mir das Konzept nicht ein. Auf andere Bereiche des Lebens übertragen ist das so ungefähr wie ein Restaurant, das nur Schnitzel mit Pommes anbietet und sich darauf beruft, daß man für andere Gerichte ja die Lokalität wechseln kann. Smile
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#4
Der Vorteil ist genau andersrum "begraben":
Wenn dir gerade mal nach Led Zeppelin zumute ist, brauchst du nur dieses Spezial-Programm einstellen und schon erklingen sie und vermutlich brauchst du auch nicht lange warten, bis mal wieder "Stairway to Heaven" gespielt wird.

Wenn du NDR-dingens oder 70s70 einstellst, würde es wohl länger  dauern, bis deine Hoffnungen erfüllt werden.

Wenn du dann unbedingt Elvis oder Surf-Musik hören möchtest, wechselst du auf so ein Programm.
Auf diese Weise kannst du über die Vielfalt der verfügbaren Spezial-Programme etwas mit heißem Finger zusammenstellen, das deinem Musik-Konsum-Bedürfnis näherkommt, als irgendein Radio-Programm hierzulande.

MfG Kai
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#5
(27.11.2021, 20:58)kaimex schrieb: Wenn dir gerade mal nach Led Zeppelin zumute ist, brauchst du nur dieses Spezial-Programm einstellen und schon erklingen sie und vermutlich brauchst du auch nicht lange warten, bis mal wieder "Stairway to Heaven" gespielt wird.

Vielleicht schlage ich ja da aus der Art, aber normalerweise schalte ich nicht das Radio ein, um ein bestimmtes Lied oder eine bestimmte Band zu hören. Dafür hat man doch Tonträger, oder (die zeitgemäße Variante) ruft es bei irgendeinem Musik-Streamingsdienst ab. Die Motivation zum Radiohören ist bei mir (wenn ich nicht mal selten für ein Konzert oder eine Spezialsendung einschalte) eher, daß ich gar nicht so genau weiß, was ich hören will und mich einfach überraschen lassen will.
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#6
Mag ja sein,
aber es gibt eben auch andere Verhaltensweisen oder Erwartungen.
Tonträger erübrigen sich immer mehr dadurch, daß es sehr viel Musik abrufbar im Internet gibt.
Nicht jeder ist bereit, für Streaming-Dienste Geld zu bezahlen.
Wer spezielle Vorlieben hat, wie zB Blues-Musik aller Arten, wird mitllerweile von allen öffentlich-rechtlichen Sendern und von den kommerziellen Hit-Radios im Stich gelassen. Der findet seine Musik jetzt bei etlichen Internet-Radios.
Es gibt aber auch genug Programme, die Genres mischen.
Man hat es selbst durch Auswahl der Programme in der Hand, welche Vielfalt man sich gönnt.

MfG Kai
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#7
Diese Spezialsender wären prinzipiell schon etwas Feines, sie kranken aber an einer entscheidenden Stelle: man muss trotzdem die Musikauswahl eines Fremden hinnehmen. Led Zeppelin sind toll, haben aber nicht nur Supersongs gemacht. Das haben nicht einmal meine geliebten Beatles geschafft, König Elvis auch nicht. Als Bluesmusikfan habe ich auch schon Internetradios probiert. Da habe ich viel Schönes gehört, aber letztendlich habe ich mich wegen der vielen Werbung bzw. wegen der dauernden Aufforderung zum Spenden wieder abgewandt.
Jetzt bin ich alt, und meine Lösung hat sich von selbst ergeben: seit 50 Jahren bin ich Tonbandler und Plattensammler und habe bei den Tonbändern kaum etwas gelöscht. Von den berüchtigten Schmierbändern hatte ich viele, konnte aber die meisten fürs Überspielen auf CDR und PC retten. Jetzt habe ich eine dicke Festplatte voll mit meiner Musik. Da gibt es 1,5 TB Extrakte meiner Tonbänder, Schallplatten und CDs, lauter selektierte Stücke, die nicht durch ungeliebte Stücke unterbrochen werden und immer noch, da digital, aktualisiert werden können. Der Musikgeschmack ändert sich ja mit der Zeit. Vier Stunden Elvis oder ein  ganzer Tag Bluesmusik sind kein Problem, und wenn mir nach japanischer Enkamusik zumute ist, helfen ein paar Mausklicks. Mit dieser Musiksammlung bin ich glücklich; sie hat aber auch viele, viele Arbeitsstunden benötigt. Und trotzdem lege ich hin und wieder eine Schallplatte, ein Tonband oder eine CD auf, einfach aus Spaß an der Freude. Was leider auf der Strecke geblieben ist, ist das früher so geliebte Radiohören.
Gruß
Heinz
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#8
Hallo Heinz,

soo schlecht ist das ab und an mit der Auswahl durch Fremde nicht. Ich habe da so wie Du gedacht, bis meine Kinder mich eines Besseren belehrt haben. Mit der eigenen Musikauswahl schmort man halt dauerhaft im eigenen Saft, egal wie umfangreich die eigene Sammlung ist. Auf den Playlisten anderer hört man dann auch mal etwas, was man noch nicht kannte, und einem trotzdem oder gerade deswegen gefällt.

Interessant ist auch die Funktion mancher Streamingdienste, wo man sieht, was andere, die auch die selben Songs/Lieder/ Stücke gehört haben, sonst noch gehört haben. Da gibt es öfters mal etwas, das auch mir gefällt.

Grüße
Arno
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#9
Hallo Arno,
da gebe ich Dir in allen Punkten Recht. Meine Festplatte bietet die Musikmenge von etwa 2000 CDs, da kommt nicht so schnell Langeweile auf. Fehler meinerseits: ich neige dazu, bei Unentschlossenheit immer dieselben Files aufzurufen, und da habe ich schon manche Abnützungserscheinung beobachtet. Aber zusammen mit meiner Platten-, CD- und Cassettensammlung ist das Schmoren im eigenen Saft eher unwahrscheinlich. Mein Junior hat mir die Musik von Willy Astor (Sound of Islands) nahegebracht, ebenso die BR-Spacenight Serie, und beides hätte ich aus eigenem Antrieb nicht gefunden. Beides wunderschön. Im Dualforum gibt es den Thread `Was hören Dualfans im Moment` . Da tummeln sich die unterschiedlichsten Musikgeschmäcker, die Beiträge werden oft mit Links zu YT garniert, von denen ich schon viele genutzt habe. Im Anhang ein Teil meiner bereits heruntergeladenen To-Do-Liste. Ich finde den Thread sehr nützlich und bereichernd, nur die YT - Tonqualität ist manchmal schlecht. Dann kaufe ich eben die CDs.
So hat jeder sein Rezept. Hauptsache ist, dass man nie das Interesse an Neuem und Unbekanntem verliert. Wobei `Neues` durchaus auch uralt sein kann.
Gruß
Heinz
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