Streamingdienste u. ihre hohe Qualität
#14
(26.11.2021, 11:23)bitbrain2101 schrieb: Ich habe vor einigen Jahren aus dem Netz ein paar sogenannte Vinyl-Rips oder Needle Drops gezogen, da wurden alte Vinylscheiben nach aufwendiger Reinigung mit teuersten Drehern und Abtastern abgespielt und mit 24bit/96kHz digitalisiert. Ich musste beim Abhören feststellen, die Qualität des Formats 24/96 löst einen gewissen Suchtfaktor bei mir aus.

MfG, Tobias

Hallo Tobias,
hallo zusammen,

aus diesen Quellen bediene ich ich mich zwar nicht, aber ich digitalisiere meine analogen Quellen (Band, LPs usw.) auch mit mehr als 44,1 kHz und 16 Bit.
Die Diskussion zum Thema hatte wir schon oft hier im Forum und sie wird vermutlich wieder enden wie immer, aber trotzdem möchte ich Dir zustimmen.
Die 44,1 kHz sind für mich nicht transparent, auch wenn die Quelle eine LP mit ihren eingeschränkten technischen Parametern (also das Original) ist. Die räumliche Darstellung fällt zusammen, die Wiedergabe klebt an den Lautsprechern.
Je schlechter/preiswerter die verwendete Technik ist, desto mehr ist dieser Effekt vorhanden. Schon die 48 kHz sind für mich eine deutliche Verbesserung.
Interessant ist dabei, daß die 88,2 kHz für mich auch nicht wirklich entspannt zu hören sind.

44,1 kHz und 96 kHz kann ich deutlich unterscheiden, sofern das Programmmaterial nicht in Mono vorliegt. 96 kHz und 192 kHz kann ich selbst im Blindtest nicht zuverlässig auseinander halten, jedoch verwende ich seit einigen Jahren den Tascam DA-3000 und wenn der auf 192 kHz mit 24 Bit läuft, habe ich bei geschlossenen Augen das Gefühl, da würde direkt die analoge Quelle zuspielen.
Bei 96 kHz ist das nicht ganz so, jedoch sind die Unterschiede in der Wahrnehmung extrem klein.
Da der DA-3000 einen DSD-AD-Wandler mit 5,6 MHz Takt hat (1 Bit/Delta Modulation) und daraus PCM mit 192 kHz oder 96 kHz errechnet, kommen die Unterschiede vermutlich von dem Abtastratenwandler. Ich glaube nicht, daß die Unterschiede durch das Format begründet sind.
Da jedoch die Digitalisierung und die Nachbearbeitung (Blenden setzen, in Tracks teilen) viel Arbeitszeit erfordert und ich auf keinen Fall nochmal von vorne anfangen möchte/muß, habe ich mich für 192 kHz / 24 Bit als mein Archivformat entschieden, um auf der sicheren Seite zu sein. Im Alltag läuft i.d.R. 96 kHz.
Der größte Qualitätssprung ist meiner Meinung nach von 44,1 kHz auf 48 kHz.

Mal sehen, ob die Belehrungen, daß das alles nicht sein kann und 44,1 kHz und 16 Bit (also z.B. die CDDA) alles Hörbare wiedergeben kann, lange auf sich warten lassen.

Sehr interessant zu dem Thema ist auch die Diplomarbeit "Das Compact-Disc-Digital-Audio-System: ein Beispiel für die Entwicklung hochtechnologischer Konsumelektronik" von Jürgen Karl Lang, die hier zu finden ist: https://publications.rwth-aachen.de/reco...s/3940.pdf

Ab Seite 171 (im PDF Seite ab Sete 93), Kapitel 4.1 bis 4.5 kann man nachlesen, daß es nicht nur "esotherische Spinner" sind, die mehr als 44,1 kHz als nötig erachten.


Viele Grüße

96k (und weil einigen ein Name so wichtig ist) Joachim
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Streamingdienste u. ihre hohe Qualität - von 96k - 26.11.2021, 20:12

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste