21.12.2010, 14:28
Hallo, Liebhaber alter und mittelguter Geräte,
kleine Vorgeschichte. 1974, als Zehnjähriger, war es mein brennender Wunsch, einen Radiorecorder zu besitzen. Gerade hatte ich nämlich meinen allerersten Cassettenrecorder, einen Telefunken Magnetophon CC Alpha, unrettbar kaputtgebastelt. Wie nun aufnehmen und Räuber Hotzenplotz-Cassetten hören?
Die elterlichen Geldgeber mussten mühsam überzeugt werden, ein neues Gerät zu finanzieren, natürlich mit dem Versprechen meinerseits verknüpft, das neue Teil nicht auseinanderzunehmen und pfleglich damit umzugehen. Hat damals immerhin so um die 250,- DM gekostet, das war auch nicht wenig. Natürlich habe ich es bestimmt 100x auseinandergenommen und es langsam aber sicher zugrunde gerichtet. Mitte der 80er habe ich die Fragmente dann weggeworfen, was mir aber bald schon wieder leid tat. 1996 dann habe ich dann bei einem Bekannten einen RR 522 im Arbeitszimmer gesehen und ihn ihm abgeschnackt. Auf den folgenden Bildern ist infolgedessen dieses Exemplar und nicht "meins" zu sehen.
Damals mit Zehn war es natürlich super für mich, direkt und mobil aus dem Radio aufnehmen zu können. Die Tonqualität war ganz ok, Geld für tolle Chromcassetten hatte ich sowieso nicht, auf jede neue Cassette musste extra gespart werden. An eine BASF C90 mit "Special Mechanism" kann ich mich noch besonders erinnern (die existiert auch noch, mit den Aufnahmen von damals), die mochte der RR 522 nicht, klemmte dauernd und hatte Bandsalat. Erst nach Entfernen der beiden Plastikführungshebel in der Cassette ging es, warum auch immer. Fingerfertig im Herauspulen von Bandsalat und Kleben gerissener Bänder war ich ja schon, der CC Alpha war nämlich auch nicht zimperlich mit den Cassetten gewesen. Eine C120 brauchte man erst gar nicht zu kaufen, die hielt nicht lange. Ein Bekannter meines Vaters hatte damals einen Grundig C4000 und brachte ihn ab und zu zur Reparatur, dauernd Bandsalat, er selbst konnte nicht schrauben, Vater vertraute damals meinen diesbezüglichen Bastelkünsten aber schon und ließ mich 'ran, aber das ist eine andere Geschichte.
Also, der RR 522 war damals super, das Radioteil sehr empfangsstark.
Leider hatten die Philipsmannen, die an sich Meister in der Verarbeitung von Kunststoffteilen waren, dem Gehäuse einige Schwächen mit auf den Weg gegeben. Zunächst natürlich die aufgedrucke Nussbaumimitation, die sehr schnell
abgegrabbelt war und dann, sehr bedauerlich, ein absolut blödes Cassettenfach.
Dessen "Gelenk" war ein Foliengelenk, also ein Spritzgussteil mit ganz dünnem
Mittelstück, das sich biegen ließ. Ratet mal, wie lange das gehalten hat...
Auch die oberen Tasten waren sehr klapprig, lagen in ihrer Führung nur lose nebeneinander und wackelten bei der Bedienung lustig hin und her.
Hier aber zunächst die Bilder:
Links sind Drehknöpfe für Ein/Aus/Lautstärke und Klangblende zu finden, 2 DIN-Buchsen für Radio, Mikro und Platte und ein kleiner Knopp, um bei Mittelwellenaufnahmen störende Pfeifgeräusche wegzufiltern.
Rechts oben der Knopf zur Senderwahl und darunter sogar eine Kurzwellenlupe!
4 Wellenbereiche hat er auch. Als Radio wirklich nicht schlecht, auch heute noch.
Der eingebaute Lautsprecher ist allerdings etwas schwächlich.
Enfernt man die Rückwand, sagt es sofort "Philips, Philips, Philips", die typische Handschrift. Alles in noch recht gutem Zustand.
Die herausgeklappte Platine und das Laufwerk. Einfach gebaut, aber gut. Hat im Prinzip nie Probleme gemacht.
Bis auf die Klappertasten (die aber ansonsten gut funktionieren) ein braves Ding, das Laufwerk. Die Endabschaltung ist aber rein elektrisch, die Wiedergabetaste springt nicht raus, nur der Motor stoppt. Man darf also nicht vergessen, das Gerät vernünftig auszuschalten.
Die typischen Philipsköpfe sind hier gut zu erkennen, sind auch noch prima in Ordnung. Leider ist aber das Sinterlager der Capstanwelle ausgeschlagen, da muss noch eine neue Buchse rein, ist Fummelarbeit.
Ansonsten ist der RR 522 aber ein netter kleiner Oldtimer, wie ich finde.
Gruß
Peter S.
kleine Vorgeschichte. 1974, als Zehnjähriger, war es mein brennender Wunsch, einen Radiorecorder zu besitzen. Gerade hatte ich nämlich meinen allerersten Cassettenrecorder, einen Telefunken Magnetophon CC Alpha, unrettbar kaputtgebastelt. Wie nun aufnehmen und Räuber Hotzenplotz-Cassetten hören?
Die elterlichen Geldgeber mussten mühsam überzeugt werden, ein neues Gerät zu finanzieren, natürlich mit dem Versprechen meinerseits verknüpft, das neue Teil nicht auseinanderzunehmen und pfleglich damit umzugehen. Hat damals immerhin so um die 250,- DM gekostet, das war auch nicht wenig. Natürlich habe ich es bestimmt 100x auseinandergenommen und es langsam aber sicher zugrunde gerichtet. Mitte der 80er habe ich die Fragmente dann weggeworfen, was mir aber bald schon wieder leid tat. 1996 dann habe ich dann bei einem Bekannten einen RR 522 im Arbeitszimmer gesehen und ihn ihm abgeschnackt. Auf den folgenden Bildern ist infolgedessen dieses Exemplar und nicht "meins" zu sehen.
Damals mit Zehn war es natürlich super für mich, direkt und mobil aus dem Radio aufnehmen zu können. Die Tonqualität war ganz ok, Geld für tolle Chromcassetten hatte ich sowieso nicht, auf jede neue Cassette musste extra gespart werden. An eine BASF C90 mit "Special Mechanism" kann ich mich noch besonders erinnern (die existiert auch noch, mit den Aufnahmen von damals), die mochte der RR 522 nicht, klemmte dauernd und hatte Bandsalat. Erst nach Entfernen der beiden Plastikführungshebel in der Cassette ging es, warum auch immer. Fingerfertig im Herauspulen von Bandsalat und Kleben gerissener Bänder war ich ja schon, der CC Alpha war nämlich auch nicht zimperlich mit den Cassetten gewesen. Eine C120 brauchte man erst gar nicht zu kaufen, die hielt nicht lange. Ein Bekannter meines Vaters hatte damals einen Grundig C4000 und brachte ihn ab und zu zur Reparatur, dauernd Bandsalat, er selbst konnte nicht schrauben, Vater vertraute damals meinen diesbezüglichen Bastelkünsten aber schon und ließ mich 'ran, aber das ist eine andere Geschichte.
Also, der RR 522 war damals super, das Radioteil sehr empfangsstark.
Leider hatten die Philipsmannen, die an sich Meister in der Verarbeitung von Kunststoffteilen waren, dem Gehäuse einige Schwächen mit auf den Weg gegeben. Zunächst natürlich die aufgedrucke Nussbaumimitation, die sehr schnell
abgegrabbelt war und dann, sehr bedauerlich, ein absolut blödes Cassettenfach.
Dessen "Gelenk" war ein Foliengelenk, also ein Spritzgussteil mit ganz dünnem
Mittelstück, das sich biegen ließ. Ratet mal, wie lange das gehalten hat...
Auch die oberen Tasten waren sehr klapprig, lagen in ihrer Führung nur lose nebeneinander und wackelten bei der Bedienung lustig hin und her.
Hier aber zunächst die Bilder:
Links sind Drehknöpfe für Ein/Aus/Lautstärke und Klangblende zu finden, 2 DIN-Buchsen für Radio, Mikro und Platte und ein kleiner Knopp, um bei Mittelwellenaufnahmen störende Pfeifgeräusche wegzufiltern.
Rechts oben der Knopf zur Senderwahl und darunter sogar eine Kurzwellenlupe!
4 Wellenbereiche hat er auch. Als Radio wirklich nicht schlecht, auch heute noch.
Der eingebaute Lautsprecher ist allerdings etwas schwächlich.
Enfernt man die Rückwand, sagt es sofort "Philips, Philips, Philips", die typische Handschrift. Alles in noch recht gutem Zustand.
Die herausgeklappte Platine und das Laufwerk. Einfach gebaut, aber gut. Hat im Prinzip nie Probleme gemacht.
Bis auf die Klappertasten (die aber ansonsten gut funktionieren) ein braves Ding, das Laufwerk. Die Endabschaltung ist aber rein elektrisch, die Wiedergabetaste springt nicht raus, nur der Motor stoppt. Man darf also nicht vergessen, das Gerät vernünftig auszuschalten.
Die typischen Philipsköpfe sind hier gut zu erkennen, sind auch noch prima in Ordnung. Leider ist aber das Sinterlager der Capstanwelle ausgeschlagen, da muss noch eine neue Buchse rein, ist Fummelarbeit.
Ansonsten ist der RR 522 aber ein netter kleiner Oldtimer, wie ich finde.
Gruß
Peter S.