HIFI-Aufnahme mit Videorekorder
#1
Ich denke mal, hier paßt es am besten hinein.

Wer kennt sich aus im Thema HIFI-Aufnahmen mit einem Videorekorder?

Ich würde mich über eine möglichst genaue Beschreibung dieser analogen Technik freuen. Was ist da bezüglich Frequenzgang und erzielbarer Dynamik zu erwarten?
Welche Tücken sind da vorhanden, Verbreitung hat ja diese Aufnahmetechnik nicht gefunden. Spontan fällt mir die Kopfumschaltung ein, die ich aber mit meinen Geräten noch nicht herausgehört habe.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#2
Zitat:dl2jas postete
...
Spontan fällt mir die Kopfumschaltung ein, die ich aber mit meinen Geräten noch nicht herausgehört habe.

...
kannst 'de auch nicht, wird ja schließlich nicht mit Relais gemacht wie bei der M15!

Aber Spaß beiseite: Die "Kopfumschaltung" siehst 'de nicht, also hörst 'se auch nicht, denn da wird bereits digital [iih-bääh-mit lauter Nullen!] signalverarbeitet und gepuffert, da sind das eher esoterische Ängste...

Und wenn dann auch noch ein digitales Aufzeichnungsformat in Spiel ist: Etienne klärt Dich bestimmt gerne auf! Die analoge Tonspur - das weiß jedes Kind - kannst 'de in der Pfeife rauchen, sofern sie groß genug ist....

Der Rest der Aufklärung ist nicht jugendfrei, vor allem, was Glaubensfragen betrifft.

mfg Pit
Klasse CH-Parts, ultimative 810-MPU, nomen est omen und eine Klarstellung sowie meine Remanenzreferenz & was nWb/m sind... und zur Rezenz... 'günstige' B-67...
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#3
Zitat:P.Nieratschker postete
Zitat:dl2jas postete
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Spontan fällt mir die Kopfumschaltung ein, die ich aber mit meinen Geräten noch nicht herausgehört habe.

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kannst 'de auch nicht, wird ja schließlich nicht mit Relais gemacht wie bei der M15!

Aber Spaß beiseite: Die "Kopfumschaltung" siehst 'de nicht, also hörst 'se auch nicht, denn da wird bereits digital [iih-bääh-mit lauter Nullen!] signalverarbeitet und gepuffert, da sind das eher esoterische Ängste...
Hallo Pit!

Da bist Du aber auf einem ganz falschen Gleis.
Du siehst die Kopfumschaltung nicht, ich habe sie schon häufiger gesehen. Die Kopfumschaltung ist im normalerweise nicht sichtbaren Bildbereich.
>Sad Wer die Augen zumacht, sieht auch nix... >Sad
Spaß bei Seite, die Kopfumschaltung ist in den letzen nicht mehr sichtbaren Zeilen beheimatet. Bei älteren Fernsehern kann man diesen Bereich sichtbar machen, Poti.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#4
Moin Andreas,

so ganz falsch ist das Gleis nicht, aber ich oute mich nun abermals: Das Schrägspur Aufzeichnungsverfahren (DAT ham 'se alle) ist für mich eines der faszinierendsten Endergebnisse analoger Grenzgängerei, das ich nie vollständig zu verstehen versucht habe!

Die m.W. besten Ergebnisse hat man dabei (tontechnisch) mit den Versuchen erzielt, via externer A/D Wandler ein "modifiziertes" Videosignal zu generieren, das dann auf einem ebenso leicht "modifizierten" Recorder in DAT/CD Qualität respektive nativer PCM-Quali gespeichert werden konnte.

Wie der "Hi-Q" Ton neben der linearen Tonspur produziert wird, habe ich - ehrlich gesagt - nie eroiert und es hat mich auch nie wirklich interessiert.

Nach Anschaffung meines ersten VCR anno 1998 war ich selber verblüfft von der erstaunlich tauglichen (Stereo-) Tonqualität auf diesen (vermutlich mit schnellen FET-Schaltern, könnte ich mir vorstellen?) umgeschalteten Kopf-Arrays. Das war auch indirekt der Auslöser dafür, dann so etwa '2000 die alte A-700 wieder auszupacken und den Ursprüngen der analogen Tonaufzeichnung noch mal ein bißchen hinterherzuhören.

mfg Pit

P.S.: in der Austastlücke des FBAS Signals habe ich schon Dinge gesehen, die der brave Endanwender sein Lebedag nicht zu sehen bekommt. Man hat diese Lücke schon für allerlei Spielchen hergenommen. Lücke hin - Umschaltung her: einen Senkel bewegt man vernünftigerweise mit möglichst gleichmäßigen 38 cm sekündlich vorwärts und schaut, was übrigbleibt!

Zum Thema VHS / HiFi-Ton kann Capstan ev. ein wenig mehr sagen: der mußte die Dinger immer reparieren....

P.P.S.: Fundstelle: Uni Osnabrück

Edit: Fundstelle hinzugefügt
Klasse CH-Parts, ultimative 810-MPU, nomen est omen und eine Klarstellung sowie meine Remanenzreferenz & was nWb/m sind... und zur Rezenz... 'günstige' B-67...
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#5
Das FM Hifi Ton Verfahren kam anfang der 80er im Heimvideobereich auf und zwar für die Systeme VHS und Betamax. Die Funktion ist in etwa folgender maßen:
Bekanntlich werden für die Videoaufzeichnung zwei FM Träger für Luminanz und Chrominanz verwendet, deren genutzte Bandbreite und FM-Hub für die Bildqualität ausschlaggebend ist. Für den FM Ton verwendet man nun zusätzlich zwei weitere Träger für zwei Tonkanäle. Um mit dem bereits vorhandenen Standard kompatibel zu sein, verwendete man besonders tiefe Trägerfrequenzen und einen seperaten Kopfsatz der es ermöglich das 1. der Ton vor dem Bild mit besonders höher Feldstärke aufgezeichnet wird. Der nachfolgende Bildkopf löscht mit seiner Vormagnetisierung den Ton leicht an, was aber egal ist, da es im System berücksichtigt wurde.

Die grösste schwäche des -von der Idee her hervorragenden Systems- ist -wie Andreas bereits schrieb- die Kopfumschaltumg. Die Frequenz beträgt in Europa bekanntlich 25Hz und es handelt sich um einen Rechteckimpuls. Da jeder HIFI Videorecorder über einen eingebauten Kompander verfügt hört man diesen Rechteckimpuls bei Dynamikarmer Musik kaum durch wenn die Wiedergabe auf dem selben Gerät wie die Aufnahme erfolgt ist. Die grosse Schwäche dieses Systems ist die Austauschbarkeit zwischen verschiedenen Geräten. Die Kompander sind nicht immer gleich justiert und mechanische ungleichheiten und die jämmerliche Spurnachführung bei VHS tun ein Übriges. Eine VHS-HIFI Aufnahme auf einem anderen als dem Aufnahmegerät selber ohne Störgeräusch wiedergeben zu wollen ist ein schwieriges unterfangen. Die Technischen Daten sind direkt mit 14 Bit Digitalsystemen vergleichbar.
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#6
Moin,

die HiFi-Video Aufzeichnung hat mit digital nix zu tun, es ist eine rein analoge Aufzeichnung und funktioniert genauso wie UKW-Rundfunk, nur mit größerem Frequenzhub und daher besseren Werten. Typische Werte sind, Frequenzgang 20-20000Hz +- 0,x dB, Dynamik min. 80dB.
Ich benutze das seit über 10 Jahren mit einem Philips VCR von 1984. Kopfumschaltimpulse habe ich noch nie gehört (ich höre aber auch keine Kabel). Probleme gibt es, wenn die Bänder verknittert (oder alt) werden vor allem am Bandanfang, wobei ich immer nur billigst Bänder benutzt habe, die inzwischen auch gut über 10 Jahre im Betrieb sind.
Damit jetzt noch anzufangen halte ich aber nicht für sinnvoll, da die Videotechnik m.E. tot ist. Es gibt auf dem Markt keine neuen HiFi-VCRs mehr, die als Audiogerät tauglich sind, da sie alle keine manuelle Aussteuerung mehr haben.

Grüße,
dieter
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#7
eine ähnliche Diskussion gab es bereits, vielleicht kann man von dort Argumente 'herüberziehen': http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...readid=168
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#8
Ich habe das mal mit einem Telefunken M960 HiFi (Bj 1993) versucht - das Ergebnis war nicht zufriedenstellend. Es klang irgendwie eigenartig.

Gruß Norbert
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#9
Ich habe früher den Videorekorder auch als Hifi- Aufnahmegerät missbraucht.
Der Klang war und ist immer noch sehr gut. Kopfumschaltgeräusche habe ich nie gehört. Smile
Gruß, Enno
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#10
Zitat:wolkrott postete
Ich habe früher den Videorekorder auch als Hifi- Aufnahmegerät missbraucht.
Der Klang war und ist immer noch sehr gut. Kopfumschaltgeräusche habe ich nie gehört. Smile
Mach ich auch heute noch. Wo kannst Du sonst unproblematisch 4 Stunden Musik am Stück in recht guter Qualität aufnehmen?

Gruss
Ritchie
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#11
Ich benutze meinen Videorekorder auch noch manchmal zur Audioaufnahme. Aber nur wenn eine Sendung im Radio kommt, die ich aufnehmen will und ich zu dem Zeitpunkt nicht zuhause bin. Denn ich habe für mein Kassetten- oder MiniDisc-Deck keinen Timer, außerdem reicht die Aufnahmezeit einer MD oder Kassette meistens nicht aus. Die Qualität sehe ich eigentlich als gut. Es wird jedoch oft fehlinterpretiert, das die HiFi-Ton Aufzeichnung digital geschieht, da der Videorekorder oft mit den DATs verglichen werden, da diese mechanisch ungefähr gleich funktionieren.

Vor einiger Zeit hab' ich mich mal wieder nach Videorekordern umgesehen, es gibt jedoch nichts mehr, was meinen Ansprüchen entspricht. Mein jetztiger VCR entspricht meinen Ansprüchen auch nicht ganz, aber man kann recht gut damit umgehen, er hat jedoch ein paar Konstruktionsprobleme.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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