Telefunken M302A - Endstufe zerrt
#10
(02.07.2021, 06:26)Vollspurlöschkopf schrieb: Tag die Herren,

a) ich würde erstmal checken ob die Transistoren (alle vier) funktionieren, bevor ich irgendwas tausche. Also, Spannungen an den Transistoren messen! Es sind ja nu wirklich genug Angaben im Schaltbild. Und generell gilt:
Für PNP-Transistoren (im Symbol zeigt Emitter-Pfeil auf Basis-Balken): Gegenüber Emitter muss Basis ein wenig negativer sein (0,1 bis 0,2 V bei Germaniumtypen, um 0,6 V bei Silizium), Collector deutlich negativer (ein paar Volt). Für NPN-Typen  (im Symbol zeigt Emitter-Pfeil vom Basis-Balken weg): Gegenüber Emitter muss Basis ein wenig positiver sein (0,1 bis 0,2 V bei Germaniumtypen, um 0,6 V bei Silizium), Collector deutlich positiver (ein paar Volt).
Ausschneiden und an die Wand kleben, das gilt für alle (normalen bipolaren) Transistoren in jeglichen Geräten!

b) Überhaupt kommt man mit Spannungsmessungen auf die meisten Fehler, notfalls mit Forumshilfe.

c) Allgemein: Etwa ab 1968 wurden Schaltungen bei allen Herstellern überwiegend bis ganz mit Siliziumtransistoren realisiert - mit Ausnahme der Endstufen, wo noch bis etwa 1973 Germaniumtypen der Reihe AC und AD völlig üblich war. Zumindest in der Klasse bis ca. 6 Watt waren solange die Germaniumtypen billiger. Das ist also keineswegs ein Mag 302-Kuriosum.

d) Es wäre schade, dieses so besonders gut erhaltene Exemplar mit irgendwelchen Spökes (Endstufe auf Silizium umrüsten) zu VERBASTELN. Zumal dazu ja gar keine Not ist.

e) Hoch verdächtig sind auch diverse Elkos in der Endstufe.

VG Stefan

Hallo,

ich kann mich dem von Stefan Gesagten nur anschließen.
"Spökes" ist genau das richtige Wort für das Vorhaben die Endstufe auf Silizium umzurüsten zu wollen bzw. zu verbasteln.
Manchmal habe ich das Gefühl, daß sich hier totale Elektronik Laien ans Werk machen.
Sorry, das soll jetzt nicht böse oder abwertend gemeint sein, aber wer an einer solch simplen Schaltung schon verzweifelt, dem fehlt es doch wohl an einigen Grundlagen.
Ganz wichtig ist das Verständnis einer Schalltung und das Begreifen der Zusammenspiels der Bauteile. Geeignete Meßgeräte (u.a. ein Oszilloskop) sind sicher auch von Vorteil.
Einen Schaltplan sollte mal "Lesen" können.
Wozu welches Bauteil da ist und welche Spannungen und Signale sich im Normalfall an den Bautteilanschlüssen messen lassen sollten, das solte man schon drauf haben, wenn man sich an die Verstärkerelektronik eines Bandgerätes wagt. (Das ist meine Meinung)
Dazu muß man halt etwas Fachliteratur büffeln und tiefer in die Materie eintauchen.
Natürlich kann man auch blind irgendwelche Teile tauschen, ohne deren genaue Bestimmung zu kennen und dann mit Glück den Fehler so ausmerzen.
Das würde mich aber niemals zufrieden stellen.
Vielleicht wirkt das jetzt etwas von oben herab, aber ich kann nunmal auf 45 Jahre Erfahrung zurückblicken.
Mein erstes Bandgerät, ein Telefunken Magnetophon 106, habe ich damals von Mono auf Stereo umgerüstet. Dabei habe ich sehr viel gelernt. (und auch viel Mist verzapft)
Aller Anfang ist nunmal schwer.

Gruß, Jan
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Telefunken M302A - Endstufe zerrt - von JUM - 26.06.2021, 15:26
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