Xavier Naidoo
#1
Dies soll keine Rezension werden, sondern eher ein Meinungsaustausch zu diesem Interpreten.

Als ich vor einigen Jahren seinen ersten Hit im TV sah, da dachte ich, 'wow, wo haben die diesen Designbubbi hergeholt und was für ein schwafeliger Text'.

Heute denke ich da anders. Ich glaube, Xavier Naidoo ist so ziemlich das beste, was die deutsche Musikszene seit mind. 10 Jahren hervorbrachte. Er schreibt extrem gute Texte, inhaltsschwanger zwar, aber in einer glaubhaften Weise vorgetragen. Seine Stimme ist wirklich aussergewöhnlich und auch privat soll er von dem, was seine Lieder suggerieren, nicht weit entfernt sein.

Was sagt ihr dazu?
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#2
Die Musik ist in keinster Weise mein Fall.
Interessant sind seine leicht fundamentalistisch christlichen Texte, im Zusammenhang damit das er kiffen soll, was auf Heuchelei hinaus läuft.
Im "Eigentlich gut" Video kommt eine A77 vor. Das macht mir das "gejaule" jedoch nicht sympatischer.
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#3
Ach, Matze, jetzt du auch noch, meine Frau mag den auch nicht Wink
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#4
Zitat:highlander postete
Was sagt ihr dazu?
Ich fand ihn eigentlich von Anfang an klasse. Bei der ersten Single "Freisein" (veröffentlicht unter "Sabrina Setlur feat. Xavier Naidoo") habe ich ihn allerdings noch als Eintagsfliege abgetan. Singen konnte er zweifelsohne, aber ich hätte mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausgemalt, daß er in Deutschland dauerhaft erfolgreich sein könnte. So kann man sich irren.

Insbesondere das erste Album "Nicht von dieser Welt" höre ich immer noch regelmäßig und gerne.
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#5
Zitat:Matze postete
Interessant sind seine leicht fundamentalistisch christlichen Texte, im Zusammenhang damit das er kiffen soll, was auf Heuchelei hinaus läuft.
Von letztem hat er sich ja nach Problemen mit dem Gesetz offiziell losgesagt. Aber so ganz verstehe ich nicht, wo Du da den Widerspruch siehst. Der christliche Glaube verbietet es nicht, sich zu berauschen.

Zitat:Im "Eigentlich gut" Video kommt eine A77 vor.
Ist das nicht eine B77?
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#6
Auch wenn es hart klingt ist er für mich die größte Katastrophe die jemals deutsch gesungen hat.
Er heult sich einen Mist zusammen der schier unerträglich ist.
Wird in irgendeiner Lokalität eine CD von Xavier Naidoo eingelegt, ist das für mich ein sofortiger Grund zu gehen.
Gruß
Michael

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#7
Zitat:Matze postete
(...)
Interessant sind seine leicht fundamentalistisch christlichen Texte, im Zusammenhang damit das er kiffen soll, was auf Heuchelei hinaus läuft.
(...)
Jesus hat sogar am Sonntag gearbeitet und Wasser in Wein verwandelt - wieso sollte er dann etwas gegen das kiffen haben? Nur weil er nirgends Tabak in Haschisch verwandelt hat? Wink

Aus biblischen Gründen hätte Naidoo damit nicht aufhören müssen. Die Bibel ist ein frei interpretierbarer open-source-code, als freeware kostenlos downloadbar und sie kann für die verschiedensten Zweck miß- und gebraucht werden. Auch zum Geldverdienen Wink

Wobei ich Naidoo nicht unterstellen will, daß seine ernsthaft vorgetragene Christlichkeit aufgesetzt ist. Ich nehme ihm das ab, so wie ich es den Zeugen Jehovas auch abnehme, daß sie mit ernst bei der Sache sind. Gefallen tut mir das eine so wenig wie das andere. Andreas hat den Grund genannt: Schwafelige Texte, die nerven und die inbrünstige Weinerlichkeit seines Vortrags noch deutlicher machen, als sie eh schon ist.

Handwerklich find ich ihn gut: Er kann singen, die Melodie geht ins Ohr, die Musik ist gut arrangiert und gut produziert. Könnte man was draus machen. Bis das passiert, weiche ich großräumig aus.
Michael(F)
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#8
Haha, aber über Texte wie:

"The valley's deep, and the mountain's so high,
if You wanna see God, You've got to move on the other side..."

sagt keiner was? Das ist doch nichts anderes - nur in englisch.

Für Unbedarfte: Ist der Anfang von "Hymn" von Barclay James Harvest (hatte ich in einem anderen thread "Gänsehaut" schon drüber gepostet).

Jemand der deutsch singt, darf also nicht christliche Texte singen?

Zugegeben, Xavier Naidoo mag ich musikalisch auch nicht sonderlich, aber seine Texte sind doch besser als die manch anderer deutschsingender Interpreten.

Gruß Norbert
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#9
mit den Texten habe ich mich nicht auseinandesetzen können, da ich bereits agressiv werde wenn diese Heulsusenstimme das erste Wort herausbringt.

Gegen christliche Texte habe ich überhaupt nichts, allerdings halte ich die Christlichkeit bei diesem Kandidaten definitiv für Marketing.
Gruß
Michael

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#10
Zitat:Michael Franz postete
Jesus hat sogar am Sonntag gearbeitet und Wasser in Wein verwandelt - wieso sollte er dann etwas gegen das kiffen haben? Nur weil er nirgends Tabak in Haschisch verwandelt hat? Wink
Bedenke, das Christentum nicht bei Ev. Luth. aufhört, sondern das es noch einige mehr oder weniger extremere und weniger verbreitete Gruppen gibt.
Seine Texte lassen auf eine zumindest Voll-Evangelikale bis Pfingsliche Richtung schliessen und was da "erlaubt" ist und was nicht weis ich.
Und kiffen gehört definitiv nicht dazu und zwar auch weil (!) Jesus eben keinen Tabak in Gras verwandelte.

Zitat:Aus biblischen Gründen hätte Naidoo damit nicht aufhören müssen.
Das prüfe ich nach.

Zitat:Die Bibel ist (...) und sie kann für die verschiedensten Zweck miß- und gebraucht werden. Auch zum Geldverdienen Wink
Als quasi Schwabe scheinst du zuerst ans Geld zu denken. Wink
Du hast den wichtigsten Punkt bei jeder Religion vergessen: Macht!
Darum geht es. Angst und Schuld funktioniert auch noch wenn das Geld nix mehr wert ist.

Ganz abgesehen davon, ich mag diese Musikrichtung generell nicht.
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#11
Zitat:Donzerge postete
Gegen christliche Texte habe ich überhaupt nichts, allerdings halte ich die Christlichkeit bei diesem Kandidaten definitiv für Marketing.
Da dürftest Du m.E. völlig richtig liegen.

Das haben aber John Lennon und Yoko Ono auch gut verstanden Wink

Edit: Auch George Harrison wollen wir hier nicht vergessen (My Sweet Lord)

Gruß Norbert
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#12
Zitat:Matze postete
(...) und was da "erlaubt" ist und was nicht weis ich.
Und kiffen gehört definitiv nicht dazu und zwar auch weil (!) Jesus eben keinen Tabak in Gras verwandelte.
Hm, wie pflanzen sich die Anhänger dieser Logik denn fort? Mir ist keine Stelle in der Bibel bekannt, in der Jesus sich sexuell mit dem anderen Geschlecht beschäftigt hat. Wink



Christliche Bekenntnisse sind immer ein sehr persönliches Outing.

In vergangenen Zeiten war es ganz selbstverständlich, Kirchenmusik zu machen! Zu einem ganz maßgeblichen Teil war es der Dienst an Gott und die Religiosität, die Musik hat entstehen lassen. Das nicht nur bei Bach, sondern z.B. auch bei den Gospels & Spirtuals der schwarzen Musik.

Viele Musiker haben das immer wieder getan, von Dylan über Clapton hin zu Harrison und eben auch Herr Naidoo. In der heutigen Zeit, in der man sich mit seiner Religiosität eher bedeckt hält oder diese ablehnt, wirkt das eher befremdlich. Dies nicht nur bei Religion -auch bei andern persönlichen Themen.

Ich glaube nicht, das Eric Clapton "tears in heaven" aus commerziellen Gründen geschrieben hat - aber genau das wird ihm vorgeworfen.

Daß ein Musiker ein Privatmensch ist, der Privates in Songs nach aussen trägt, ist für viele schwer verständlich, es sei denn, es handelt sich um den Dauerbrenner "Liebe".
Michael(F)
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#13
Zitat:Michael Franz postete
Hm, wie pflanzen sich die Anhänger dieser Logik denn fort? Mir ist keine Stelle in der Bibel bekannt, in der Jesus sich sexuell mit dem anderen Geschlecht beschäftigt hat. Wink
Bruder Franz, wovon das Herz voll ist, davon geht der Mund über. (Mt 12.34)
Das ist schon ein Zeichen das du noch nicht reif für eine Beziehung bist. Glaube mir Bruder, es ist noch nicht dran. Wenn du Probleme mit Gedanken daran hast, sollten wir das in einem seelsorgerlichen Gespräch erörtern.
...

Gibt man übrigens "Bibel" und "Drogen" in Google ein sollten bereits die 1. zwei Treffer genug Aufschluss geben.
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#14
Bow down Mister....Harry Krishna.....etc. LOL

Kiffen und Glaube sind (leider) eng miteinander verbunden - das ist so.

-> 69ers
-> Buddhismus
-> Sekten (Bhagwan Shree Rajneesh und Konsorten)

Gruß Norbert
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#15
Was habe ich nur getan? Jetzt geht's plötzlich um Drogen, Glauben(skrieger) und Sekten, Krishna... :laugh:
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#16
Zitat:Crazy99 postete
Bow down Mister....Harry Krishna.....etc. LOL
Womit wir da wären wo wir schon immer nicht hin wollten... Big Grin

Ich habe diese CD übrigens mal bei einer Weihnachtsfeier gewonnen und... liegenlassen. Und das war gut so. Smile
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#17
Das war nicht gut so... ich hätte sie gerne gehabt Confusedad:
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#18
Zitat:Matze postete
Womit wir da wären wo wir schon immer nicht hin wollten... Big Grin
Och, ich find den Song ganz nett...allerdings ohne über den Hintergrund nachzudenken. Big Grin
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#19
Zitat:Matze postete
Bruder Franz, wovon das Herz voll ist, davon geht der Mund über. (Mt 12.34)
Bruder Matze

Matze = Matthäus = Mt?
DU bist es, der für weite Teile der Bibel redaktionell verantwortlich ist?
Jetzt geht mir der Mund nicht über, sondern auf, vor staunen. Wink
Michael(F)
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#20
Zitat:highlander postete
(Bow Down Mister)
Das war nicht gut so... ich hätte sie gerne gehabt Confusedad:
Na, wenn's um die Version von Boy George/ Jesus Loves You geht (keine Ahnung, ob es andere gibt): Die kriegt man relativ häufig und preiswert angeboten. War ja auch recht erfolgreich.

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...4733370243

Falls jemand aber wirklich seine Berufung zum Krishna-Jünger entdeckt hat, habe ich ein echtes Schmankerl:

[Bild: facethefacts.png]

Die CD (erschienen 1995) ist von HK selber veröffentlicht worden. Mein Exemplar ist absolut neuwertig. Für 10 € plus Versandkosten trenne ich mich blutenden Herzens von ihr. :-)
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#21
Um noch mal zurückzukommen auf Xavier Naidoo schließe ich mich Matzes Meinung an, dass es eine recht "interessante" Mischung ist.
Seine seichten, stark calvinistisch angehauchten Texte, die stark an neues christliches Liedgut erinnern, sind so ziemlich das letzte, was ich mir freiwillig anhören würde. Außergewöhnlich ist seine Stimme mit Sicherheit, aber ich finde sie einfach nur nervig.
Es gibt mir des Weiteren zu denken, dass er mal in einem interview sagte, seine Heimatstadt Mannheim sei Zion. Er habe da eine Eingebung gehabt, danach intensiv die Bibel studiert und sei zu diesem Schluss gekommen. Diese religiöse Vermessenheit, mit der er ans Werk geht und mit der er sich bei einer breiten Masse anbiedert, ist meiner Meinung nach keineswegs lobenswert. Eigentlich fehlt nur noch, dass er bei Konzerten auch noch religiöse Traktätchen verschenken will.
Gut, jeder hat einen anderen Musikgeschmack, aber Xavier Naidoo trifft absolut nicht meinen.
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#22
Zion? Das war noch in der Zeit, wo er gekifft hat. Aber solche Sprüche und derlei Lebenswandel zeichnet einen Top-Musiker aus, die haben alle irgendwann die Schwelle übertreten und haben einen Knall Wink
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#23
Zitat:Michael Franz postete
Matze = Matthäus = Mt?
DU bist es, der für weite Teile der Bibel redaktionell verantwortlich ist?
Jetzt geht mir der Mund nicht über, sondern auf, vor staunen. Wink
Nun, besonders viel Einfluss konnte ich leider nicht nehmen.
Ich schaffte es allerdings fast den ganzen Sinnesgehalt der besten Punk Platten in verschiedenen Kapiteln des Buches Prediger unterzubringen. Wink

Du siehst, nicht von ungefähr habe ich so ein ähnliches Auto wie der Papst es mal hatte... Smile
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#24
Zitat:Crazy postete
Zitat:Donzerge postete
Gegen christliche Texte habe ich überhaupt nichts, allerdings halte ich die Christlichkeit bei diesem Kandidaten definitiv für Marketing.
Da dürftest Du m.E. völlig richtig liegen.

Das haben aber John Lennon und Yoko Ono auch gut verstanden Wink

Edit: Auch George Harrison wollen wir hier nicht vergessen (My Sweet Lord)
Hallo Norbert

Bei George Harrison liegst Du definitiv falsch. Dessen Religiosität ist zweifellos echt und hat mit Marketing nichts zu tun. Im Gegenteil hat er sich damit, was seine Akzeptanz angeht, sicher eher geschadet als genutzt.
Xavier Naidoo nehme ich seine Überzeugung auch durchaus ab. Ich will mich da aber nicht 100% festlegen, da mich die Musik nicht die Bohne interessiert und ich mich daher auch nicht detailliert mit ihm als Person beschäftigt habe.
Was ihn mir auf jeden Fall sympathisch macht, ist seine Vorliebe für alte großvolumige Mercedes-Modelle. Big Grin

Gruß,
Markus
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