Hören Lernen - auf was kommt es an?
#1
Diskussionen über das menschliche Hörvermögen erschöpfen sich allzuschnell darin, auf die immer weiter von oben nach unten rutschende obere Grenzfrequenz hinzuweisen, die man gerade noch wahrnehmen kann.

Aber diese obere Grenzfrequenz ist ja nur ein Qualitätsmerkmal des menschlichen Hörvermögens und meines Erachtens nicht einmal das wichtigste. Profunde Beurteilungen über Klang und Qualität von Aufnahmen bekommt man oft auch von Musikern und anderen Fachleuten, die eben nicht mehr locker bis 20.000 Hz mithalten können.

Was für Kriterien für die Beurteilung der Hörfähigkeiten gibt es?

Spontan fallen mir ein:
# Frequenzbereich, der wahrgenommen wird
# Linearität des persönlichen Frequenzgangs
# Symmetrie links / rechts
# Die Fähigkeit Singalteile auszublenden, Störgeräusche z. B. (Rauschen, Brummen)
# Die Fähigkeit, dies bewusst für einzelne Störgeräusche zu tun und "umzuschalten"
# Erkennen von Pegelschwankungen
# Erkennen von Gleichlaufschwankungen
# Beurteilen der Dynamik
# Erkennen von Verzerrungen
# Die Fähigkeit, selektiv zu hören. Damit meine ich, sich auf einzelne, kleine, schwer hörbare Details zu konzentrieren und diese aus einem komplexen Klangereignis herauszufiltern
# Die Fähigkeit, die Emotionen abzuschalten und analytisch zu hören, egal ob einen die Musik nervt oder verzückt
# Die Fähigkeit, diese gemischten Eindrücke zu trennen und getrennt zu beurteilen

und last not least: man sollte das gehörte auch noch beschreiben können.

a) was gibt es noch?
b) wie lernt man das?
Michael(F)
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#2
Bei dem Hörvermögen im höheren Frequenzbereich fällt mir dazu ein, dass die Anforderungen rein physikalisch betrachtet recht einfach ausfallen. Es gibt wenige Musikinstrumente, die sehr hoch reichen. Deshalb ging die Hifi-Norm auch nur bis 12500 Hz. Damit meinte man alles abgedeckt zu haben. Beim Klirr ist auch nur der Grundton bis ca. 8000 Hz interessant. Die erste Oberwelle liegt dann bei 16000 Hz und nähert sich damit der Hörgrenze. Um einzelne Musikinstumente zu 'selektieren', sind meines Wissens nach auch keine Oberwellen nötig, das spielt sich alles im 1000 Hz-Bereich ab. Mir ist auch nicht aufgefallen, dass UKW-Rundfunk (so um die 12000 Hz) deutlich dumpfer und verwaschener Klingt als andere Tonquellen. Irgendwo habe ich mal ein Spektraldiagramm der üblichen Musikinstrumente gesehen, da hörte der Oberwellenbereich bei 16000 Herz auf, das war glaube ich eine Trompete.
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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