Uher Report Monitor 4400 einmessen
#1
Hallo zusammen,

eine Frage an die Uher Report Experten und natürlich auch an alle anderen, die hier helfen können.
Mein Uher Report hat neue Riemen bekommen und auch das Reibrad wurde neu vulkanisiert. Jetzt möchte ich die Maschine einmessen. Alles soweit gut, nun bin ich an dem Punkt Aufsprechstrom angelangt. Hier soll K3 über Band gemessen werden. Die Frage ist nun, wie kann ich K3 mit meinen Bordmitteln Multimeter, Frequenzgenerator, Dezibelmessgerät und Oszilloskop messen?

Viele Grüße
Frank
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#2
Hallo Frank,

Einstellen von K3 mit deinen Bordmitteln: garnicht.
Du kannst behelfsweise innerhalb des Abschnitts 4.2.3.5 (den meinst du ja wohl) rückwärts vorgehen.
Bei Abspielen eines Bezugsbands 19H stellst du 470mV (siehe letzter Absatz) mit den Einstellern R9 und R 10 (siehe Absatz "b") ein.
Dann machst du eine (Vollpegel-) Aufzeichnung gemäß dem ersten Absatz, dabei sollte sich ein Wiedergabepegel Hinterband ("T") von 775mV ergeben.
Bei Abweichung stellst du die 775mV mit R 118 und 120 ein, in der Hoffnung, dass dann auch der Klirrfaktor von 3 Prozent eingehalten ist.

Beachte dass die Angaben (775mV) Effektivspannungswerte sind.

Sicher, das Ganze ist nicht so richtig befriedigend, aber ohne Klirrfaktor-Messmöglichkeit!? Bedenke aber folgendes: Du willst wahrscheinlich keine Masteraufnahmen für ein Tonstudio machen, sondern Musik für den Eigengebrauch sauber aufzeichnen. Dafür reicht die Notlösungs-Methode. Dein ausschlaggebendes Messgerät ist aber letztlich dein Ohr. Mach mit dem fertig eingestellten Gerät ein paar Aufnahmen kritischer Musik (z.B. Klaviersolo) mit verschiedenen Aufnahmepegeln. Dann hörst du schon, wie weit du gehen kannst ohne dass es unsauber klingt. Die Monitorfunktion macht das ja auch sehr einfach.

Wenn dir das zu sehr Pi mal Daumen ist, muss dein report in eine Werkstatt mit dem passenden Equipment. Ich würde aber die Kirche im Dorf lassen.

VG Stefan
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#3
Klirrfaktor könntest Du mit der AudioTester Software am PC messen.
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#4
Vielen Dank für Eure Antworten ihr zwei. Da müsste doch auch mit der NAK T-100 Software gehen. Da gibt es einen Funktion T.H. Dist., allerdings mit 400 Hz und nicht mit 315Hz.
Denke, dass wird letzten Endes nichts ausmachen. Oder?

VG
Frank
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#5
Sollte "Wurschd" sein Wink
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#6
Ich habe noch ein weiteres Problem. Zum Einstellen der VU-Meter soll ein Signal von 10mV also -38db angelegt werden. Mein Frequenzgenerator kommt nur auf 17mV. Also habe ich mir einen 20:1 Dämpfungsglied besorgt. Das brachte allerdings nicht den gewünschten Erfolg.
Wie geht ihr hier vor?

Viele Grüße
Frank
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#7
Das Signal kannst du doch über die Pegelsteller regeln
Viele Grüße
Jörg
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#8
Das ist korrekt, aber es sollen 10 mV eingespeist werden und mit den Kanalreglern 0,775 V am Ausgang eingestellt werden. Die VU-Meter sind dann auf 0db abzugleichen. Ich kann die Einstellung bei einem Eingangssignal von 17 mV vornehmen. Entspricht dann halt nicht dem SM.

Viele Grüße
Frank
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#9
Es spielt keine Rolle ob das Eingangssignal nun mit 10mV oder 25,8mV anliegt
Viele Grüße
Jörg
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#10
Hallo Jörg,
soweit bin ich klar gekommen mit der Einmessung. Nur klingen die Aufnahmen dumpf, wenn ich an den Kondensatoren der Bias Einstellung drehe, ändert sich nichts. Wenn ich das Band abbremse, dann kommen die Höhen. Ich habe eine jungfräuliches DP26 Band und ein PER368 Band verwendet.
Der Gleichlauf ist auch noch sehr schlecht, obwohl das Reibrad neu vulkanisiert vom Uher-Service gekommen ist. Die VU-Meter wackeln deutlich hin und her. Hier werde ich noch in eine neue Andruckrolle investieren.
Die Frage bleibt, warum fehlen die Höhen.
Ich habe alle Einstellungen bei 19cm vorgenommen.

VG
Frank
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#11
Spar dir die neue Andruckrolle! Ich habe noch nie eine gebraucht, bei etwa einem Dutzend überholter Reports.
Die kritischen Komponenten bezüglich des Gleichlaufs sind der Hauptriemen und der linke Bandteller. 
Ich habe schon den alten, leicht ausgeleierten Riemen bei überholten Geräten wieder auflegen müssen, weil mit dem neuen aus dem "Aftermarket" einfach kein Blumentopf zu gewinnen ist, sprich, der Gleichlauf versaut wird! Seit es keine Originalteile mehr gibt, ist das ein echtes Problem. Bei den älteren Reports, die eigentlich einen Dreikantriemen benötigen, noch mehr. Da nimmt man ja als Ersatz meist Rundriemen. Und die sind nicht präzisionsgeschliffen und erzeugen hörbare Gleichlaufschwankungen.

Weiterhin ist auch die Bandbremse des linken Auflagetellers kritisch. Zum einen ist ja die ganze Antriebskonstruktion des Report etwas schwachbrüstig. Wenn du den Fühlhebel mit dem Finger etwas mehr oder weniger spannst und dabei einen Sinus von 400 Hz abspielst, wirst du dein blaues Wunder erleben. Wenn dann auch noch der Auflageteller einen Riss hat und nicht 100 % rund ist, kann man nur noch Sprachaufnahmen mit dem Gerät machen. Das muss alles in Ordnung sein, sonst wird das nix. 

Der Bandzug in Verbindung mit der Kopfumschlingung ist bei den Monitor-Reports ja ausschlaggebend für den Band-/Kopf-Kontakt. Ist er zu klein, fehlen die Höhen. Stellt man ihn zu hoch ein, wird der Bandlauf gebremst und die Bandgeschwindigkeit stimmt nicht mehr. Auch dickes Bandmaterial mögen die Geräte nicht; ideal ist Doppelspielband.

Das ist alles nicht so ganz einfach bei diesen Maschinchen, weil da mehrere Faktoren zusammenkommen und der schwach dimensionierte Antrieb schon kleine Abweichungen von den korrekten Parametern übelnimmt.

Gruß
Holgi
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#12
Hallo Holgi,

Vielen Dank für deine Ausführungen. Ich habe tatsächlich die Riemen gewechselt. Mal schauen, ob ich die alten noch habe.
Äußerlich von oben, sieht der linke Wickelteller gut aus. Ich werde ihn am WE mal näher untersuchen. Warum geht eigentlich immer der linke Tellerkaputt?
Viele Grüße
Frank
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#13
Stichwort Riemen. Da sind gerade viele bei eBay im Umlauf die absolut nichts taugen und Gleichlauffehler verursachen.
Die einzig brauchbaren habe ich bei Gruber Uher Service gefunden. Hochpreisig aber sehr gut.
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#14
Hallo!

Ich wiederhole es gern noch einmal.

Nunmehr seit vielen Jahren verwende
ich Präzisions-O-Ringe der Firma ERIKS.

Da gibt es feine Abstufungen in Durchmesser
und Stärke, die es ggf. ermöglichen Toleranzen 
der Antriebsmechanik auszugleichen.

Damit laufen alle damit bestückten Report
bestens (Stroboskopkontrolle).

Nur die ganz alten Report (4000/4004) bekommen
NOS Dreikantriemen von UHER spendiert (solange
der Vorrat reicht).

Gruß
Wolfgang
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#15
Hallo zusammen,

ich habe mich heute dem Uher Report Monitor nochmals angenommen. Bei Play ist ein deutliche Rumpeln zu vernehmen. Anscheinend kommt das vom neu vulkanisierten Schwungrad. Ich habe das beim Uher-Service machen lassen. Das alte war steinhart und hat noch viel mehr gerumpelt. Maspürt das Rumpel auch, wenn man die Hand aufs Gerätlegt. Natürlich ist es bei 19cm stärker zu spüren, als bei 9,5cm. Jetzt dachte ich in meiner Naivität, dass ein Schwungrad aus einem Uher Report 4400 auch in das Monitor passen würde. Dem ist leider nicht so. Werde wohl oder übel das neu vulkanisierte Schwungrad an den Uher Service zurückschicken.
Oder gibt da was, was ich übersehen habe? Die neuen Riemen sind übrigens auch von Herrn Gruber.

VG
Frank
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#16
Hallo Frank!

Das Speichenrad (ist KEIN Schwungrad!) eines Vorläufer-Report
ist auch in einem Report Monitor verwendbar.

Dafür muß lediglich an der Mittelachsaufnahme die Phase wie
bei Deinem neuen Speichenrad geschaffen werden. 

Am besten mittels einer Drehbank. Es geht aber auch mit Feile 
und Bohrmaschine (die hierbei unvermeidliche Ungleichheit ist
m. E. vernachlässigbar, weil sehr weit innen).

Gruß
Wolfgang
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#17
Hallo Wolfgang,

du hast natürlich Recht, es ist kein Schwungrad, dafür ist es zu leicht, sondern eher ein Reibrad. Welche Phase meinst du?
Bei mir sieht es so aus, als wären die beiden Speichenräder unterschiedlich weit auf die Achse geschoben. Das Speichenrad aus einem Eher Report 4400 IC dreht sich bei Play im Monitor nicht. Da stimmt der Abstand zu dem Messingkegel nicht, von dem das Speichenrad angetrieben wird. 

Hier ein paar Bilder zur Veranschaulichung:

   
Achse unterschiedlich lang. Links das Speichenrad aus dem Monitor.

   
Speichenrad aus dem Monitor.

   
Speichenrad aus dem Report 4400 IC

Beste Grüße
Frank
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#18
Hallo Frank!

Das Speichenrad läßt sich auf der Achse verschieben.
Habe ich auch schon machen müssen, wenn die
Antriebsgeometrie bei Report, wo das Rad eingebaut 
werden sollte, nicht zur Position des Rades auf der Achse
gepaßt hat. 

Man muß natürlich vorsichtig sein. Ich hatte mir eine 
Vorrichtung für den Schraubstock gemacht. Damit ließ
sich die Position des Speichenrades mit genau definierter
Kraft bewegen.

Gruß
Wolfgang
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#19
Hallo Wolfgang,

vielen Dank für deinen Tipp. Bei dem regnerischen Wetter gestern habe ich mich der Sache nochmal gewidmet. Das Speichenrad konnte ich etwas auf der Achse verschieben, jetzt dreht es auch im Uher Report Monitor. Das Rumpeln ist weg, und mein Monitor läuft wieder schön ruhig. Eingemessen ist es auch, jetzt macht mein Monitor es wieder Spaß.
Blöderweise fängt nach einer gewissen Zeit das Netzteil an, vernehmlich zu surren. Das liegt am Trafo selbst. Da suche ich jetzt noch nach einer Lösung. Würde es funktionieren, den ganzen Klumpatsch aus dem Netzteilgehäuse zu entfernen und durch die Elektronik eines Schaltnetzteils zu ersetzen?

VG
Frank
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#20
Moin aus Hanburg!

In einem ähnlichem Fall gelang es mir, das Steckernetzteil eines Mischpultes zu beruhigen. Ich habe die Trafolamellen mit Sekundenkleber getränkt.

Geuß

Hannes
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#21
Hallo Frank!

Prima, daß die Rad-Verschiebung zum Erfolg geführt hat.
Und das mit dem "Altteil" das Rumpeln reduziert werden 
konnte.

Wenn die vorgeschlagene Maßnahme von Hannes nicht
zum Erfolg führt -
kann man natürlich die Innereien eines Orginal-NT durch
ein Schaltnetzteil ersetzen. Für den reinen Betrieb geht
das ohne Weiteres. Möchtest Du auch die Ladefunktion
nutzen, so ist da sicher mehr Aufwand von Nöten. Weil
mir dafür das nötige Wissen fehlt, habe ich bei meinem
NT-Umbau (für mein 4200-IC/38) darauf verzichtet.

Alternative - sich ein anderes brummfreies NT besorgen.

Gruß
Wolfgang
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#22
(06.11.2023, 09:34)Wicki 1968 schrieb: Blöderweise fängt nach einer gewissen Zeit das Netzteil an, vernehmlich zu surren. Das liegt am Trafo selbst. Da suche ich jetzt noch nach einer Lösung. Würde es funktionieren, den ganzen Klumpatsch aus dem Netzteilgehäuse zu entfernen und durch die Elektronik eines Schaltnetzteils zu ersetzen?

VG
Frank
Moin Frank,

wenn du schon den Klumpatsch aus dem Netzteil entfernen willst, kannst du es auch gleich reparieren.

Ich kenne bisher nur einen Grund warum das Netzteil brummt, der Schnittbandkern ist nicht mehr verklebt.
Das lässt sich einfach beheben. Man muss den auseinander bauen, da der Kern lose ist, lässt er sich auch 
leicht auseinander ziehen. Dann die Kontaktflächen sauber schleifen, Sekundenkleber drauf und wieder zusammenpressen.

War bei mir schon öfter erfolgreich.

Gruß
Peter
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