Wie dick ist eine Schallplatte an verschiedenen Stellen?
#1
In einem thread über Plattenklemmen / Auflagematten wies mich Jürgen Heiliger darauf hin, daß LPs in der Mitte etwas dicker seien als in der Abspielzone, und daß Auflagematten daher in der Mitte (im Bereich des Labels) vertieft sein müssen.

Ich habe das mal nachgemessen und kann das nicht so recht nachvollziehen.

Gemessene Dicken bei "TED HEROLD, Rock 'n Roll for President" der Fa. Teldec:

Aussen (am höhsten Punkt, Rand kurz vor Einlaufrille) 1,7 mm
Im Bereich des 1. Tracks: 1, 3 mm
Im Bereich des letzten Tracks: 1,5 mm
Im Label-Bereich: 1,6 mm

Tendenz: Am Rand und in der Mitte dicker, Im Abspielbereich liegt sie "hohl". Zum Messen habe ich die Platte Plan auf eine Steinplatte gedrückt.

Messfehler berücksichtigt, sind das pro Seite 0,2 bis 0,3 mm. Dies hielt ich für vernachlässigbar.

Bislang war eine Platte für mich eine ebene Scheibe. Einen Verlauf der Dicke von Aussen nach Innen habe ich nie bemerkt und auch nie daran gedacht.

Meine Frage: Gibt es hierfür irgendwelche Richtlinien?
Michael(F)
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#2
Hi Michael,

Richtlinien sind mir keine bekannt.

Die null-komma-eins-oder-zwei-Millimeterchen, die eine Platte in der Mitte wegen des Labelpapiers dicker ist, machen mir aber ehrlich gesagt auch keine Sorgen ...
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#3
Ach ja, noch was vergessen :
Dass die Platte außen leicht dicker ist, ist eigentlich auf Grund des Pressvorganges normal, deshalb rutscht ja auch manchmal bei besonders dicken Rändern die Abtastnadel auch mit Schmackes in den ersten Titel, weil man ein exaktes Einsetzen in die Einlaufrille kaum hinkriegt.
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#4
Das mit dem Abhang vor der Einlaufrille ist mir schon aufgefallen. Ist ja auch ganz praktisch. Ich mag keine Platten, wo die Nadel mit Schmackes neben den Teller rutscht Wink

In der Mitte kann ich, innerhalb des Labels, sogar eine kleine Ausdünnung feststellen. Werde da mal genauer messen müssen und ein paar Platten verschiedener Hersteller.
Michael(F)
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#5
Hallo Michael(F),

es gibt m.W. auch Schallplatten, deren Label-Bereich durch eine erhabene Wulst von der Rillen-Fläche getrennt ist.
An dieser Stelle dürfte die Platte dann in der Tat um etwa 1mm dicker sein.

Gruß,
Klaus
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#6
Es könnte in obiger Diskussion der Eindruck entstanden sein, die analoge Platte existiere im normfreien Raum. Dem ist natürlich nicht so, die Normen sind nur zum Teil schon sehr alt, aber durchaus bis in die Zeit der CD hinein immer wieder aktualisiert worden. Vergessen wir bitte nicht, dass es sich bei der LP um einen mechanischen Schallspeicher handelt, der der Erfüllung sehr präziser, mechanischer Vorgaben bedarf, um 'internationale Kompatiblilität' der Medien zu gewährleisten. Und Platten aus Österreich, den USA oder Brasilien, Spanien oder Australien konnten wir bislang doch immer noch wiedergeben...; daher mal hier nachsehen:

http://www.mcc.sst.ne.jp/~yosh/standards_table.htm
http://www.mcc.sst.ne.jp/~yosh/recspecs.htm

oder vor allem:

http://gallery.audioasylum.com/cgi/view....803&h=1104

Hans-Joachim
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#7
=> Hans-Joachim

Danke, der letzte Link regelt die Dicken im vertrauten Beuth-Layout.
Wenn ich nach erstem Überfliegen die Toleranzen der Zeichnung richtig interpretiere, dann darf die Platte auch komplett eben sein. Die Absatzmaße sind mit 0,38 max. angeben. Die von mir vermessene Platte liegt ganz gut in der Norm.
Michael(F)
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#8
Nachdem ich vorhin während des Posting-Schreibens auch noch mit dem doppelseitigen Ausdrucken eines (wirklich tollen!) wirtschaftswissenschaftlichen Aufsatzes auf meinem HP-Laserjet6-prolo beschäftigt war (immer ein eigenes Kapitel: Mehrfacheinzüge etc....), vergaß ich natürlich, den Link der Liste der Platten-DIN-Normen anzuhängen, die man auch im Netz findet.
Man soll solche Mehrgleisigkeitsexperimente unterlassen, daher jetzt im Nachschuss:

http://web.archive.org/web/2001050306340.../norm.html

Dort werden nur die Nummern und die Aktualisierungen bzw. Rücknahmen vermerkt; denn -wie hier schon einmal angemerkt wurde- empfiehlt es sich nicht, dem Beuth-Verlag in die Quere zu kommen.

Hans-Joachim
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