Altes BASF Bezugsband
#1
Hallo zusammen,

auf einem meiner Fischzüge fiel mir ein älteres BASF Bezugsband in die Hand.
Es ist professionell besprochen, und enthält Bezugsteile für folgende 3 Bandgeschwindigkeiten:
38/19/76 cm/s.
Das Band stammt aus dem Nachlass eines süddeutschen Rundfunkhauses.
Zuerst das Positive, es sind für 38 und 19cm/s alle erforderlichen Bezugspegel bzw Frequenzabschnitte zur Kopfhöhe- und Spaltjustage sowie der komplette Wiedergabefrequenzteil zwischen 31,5 und 18 KHz enthalten.
Wo Licht ist gibt es natürlich auch Schatten, in diesem Falle besteht das Band aus mehreren unterschiedlichen Bandmaterialien
der 38 cm Teil besteht aus SPR50LHL, der 19er aus LGR30P und Standardband mit gelber Rückseitenmattierung, der 76er gleichfalls aus LGR30P.
Das SPR und das LGR erzeugen leider eine Menge Abrieb als Staub der sich im Bandpfad und an den Köpfen absetzt.
Da ich ein Bezugband nicht durch "Backen" in einen stabileren Zustand bringen kann habe ich das Band mehrere Male durch Filz bzw Zellstoff laufen lassen.
Die Pegel (+6 dbu bei 1 KHz) stimmen aber immer noch im Vergleich mit Peters Pegelmessband gut überein.
der Frequenzgangteil für die Wiedergabekontrolle ist mit -14dBu Ausgangsspannung bei 1000 Hz auch noch brauchbar.
(Alles gemessen am Ausgang meiner T2221 Rundfunkmaschine)

               
   

Ich habe mehrere Fragen:

Gab es komplette Bezugsbänder für die verschiedenen beim Rundfunk benutzten Geschwindigkeiten, welche aus unterschiedlichen Bandmaterialien bestanden?
(die Klebestellen sehen sehr professionell aus)

Oder hat sich der Rundfunk die Bänder selbst aus separaten Teilen zusammengeklebt?

Wie lange sind Bezugsbänder von BASF sinnvoll benutzbar, habt ihr da Erfahrungswerte?
(Der Staub ist erst einmal verschwunden)

Welches BASF Band hatte eine gelbe Rückseite?

Gruß, Jan
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#2
Hallo Jan!

Rundfunkanstalten benutzten u. A. das BASF PES40.
Und das hat eine gelbe Rückseitenbeschichtung.
Vielleicht ist Dein Bezugsbandschnipsel ein Stück PES40...

Gruß
Wolfgang
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#3
(17.04.2021, 13:22)Ferrograph schrieb: Oder hat sich der Rundfunk die Bänder selbst aus separaten Teilen zusammengeklebt?

Sieht mir ganz danach aus, schon wegen der unterschiedlichen Fertigungszeiträume von SPR 50 LHL und LGR 30.
Zusammenstellungen dieser Art habe ich schon öfter gesehen, jedoch nie ab Werk.

(17.04.2021, 13:22)Ferrograph schrieb: Wie lange sind Bezugsbänder von BASF sinnvoll benutzbar, habt ihr da Erfahrungswerte?

Das ist fast unmöglich zu sagen, weil nicht nur die Lagerdauer eine Rolle spielt, sondern vor allem die Lager- und Gebrauchsbedingungen (Häufigkeit, Sorgfalt im Umgang, Mechanik der einzumessenden Maschine etc.).

Gewisse Hinweise liefern die Bandflussschwankungen bei hohen Frequenzen, noch mehr die Übereinstimmung der Spannungswerte der Wiederholung(en) der Frequenztreppe ab 4 kHz, sofern vorhanden.
Auch die Azimutstabilität kann ein Indiz sein.

Am zuverlässigsten ist der direkte Vergleich mit
- Bezugsbändern mit bekannten Eigenschaften, und/oder
- Kontrollmessungen, die über eine Einspeisepule an einem Bezugswiedergabekopf mit bekannten Eigenschaften (v.a. Übertragungsfaktor und Frequenzgang) vorgenommen werden.

(17.04.2021, 13:46)cisumgolana schrieb: Vielleicht ist Dein Bezugsbandschnipsel ein Stück PES40...

PES 40 war genormt als Leerteil für BB 19s:
Charge A 341 D bis ca. 1981, später A 342 D.

Grüße
Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#4
Danke an Euch für die Beantwortung der Fragen.
Ich werde das Band mal als Backup behalten, so richtig darauf verlassen werde ich mich nicht mehr.
Dafür fehlt mir die Vergleichsmöglichkeit.
Leider ist auch die Gefahr des Schmierens des alten Bandmaterials gegeben.
Schade drum, aber nicht zu ändern.

Gruß,  Jan
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#5
Leider musste auch ich unlängst meine erste negative Erfahrung mit einem BASF Bezugsband machen.
Bei dem Band handelt es sich um ein Rundfunk- Betriebs- Bezugsband. Ähnlich wie bei Dir sind die Pegel noch ok, im Vergleich zu einem neuen Band von Peter.
Was mich massiv erschreckte, war der bestialische, Essig- ähnliche Gestank, der mir beim öffnen der Schachtel in die Nase stieg. 


Das Band ist also mitten dabei, sich zu zersetzen. Anwendung nur bei offenem Fenster möglich... Sad Dabei klebt es noch nicht, wird aber sicher nicht mehr lange dauern.
Also wieder mal etwas für die Vitrine... Kann jemand anhand der Seriennummer sagen, aus welchem Produktionszeitraum dieses Band stammt ?

               

Grüße, Rainer
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#6
Hallo Rainer,


(19.04.2021, 12:18)GDR 22 schrieb: Bei dem Band handelt es sich um ein Rundfunk- Betriebs- Bezugsband.

Was ist denn genau drauf? (Die Inhaltsangabe ist durch den Frequenzschrieb teilweise überdeckt.)

(19.04.2021, 12:18)GDR 22 schrieb: Kann jemand anhand der Seriennummer sagen, aus welchem Produktionszeitraum dieses Band stammt?

Leider nein, ich kann nur frühe 1980er Jahre vermuten (ich habe vier Bezugsbänder 9,5 und 19 mit gleicher Aufmachung und ähnlicher SN). Ein Anhaltspunkt wäre das BASF-Logo auf Schachtel und Bobby, aber da kennen sich andere Foristen hier gewiss besser aus als ich.

Ein zweiter Anhaltspunkt wäre der verwendete Bandtyp. Von der Farbe her könnte es SPR 50 LH(L) sein, zu Anfang ist es anscheinend ein anderer. Der Bezugsband-Leerteil (wenn vorhanden) kam aber grundsätzlich erst am Ende einer Rolle. Daher auch meine Frage nach dem genauen Inhalt ...

Peter
Grüße
Peter


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#7
Die ersten beiden Stellen der Seriennummer ist das Hrrstellungsjahr, danach folgt eine laufende Nummer.
Also ist das hier von 1984.

Gruß
Michael
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#8
Hallo Michael,

danke...ist dem sicher so?
Mein BASF-Bezugsband 9 hat das gleiche Kartondesign wie oben und fängt mit 71 an...verorten würde ich meines jedoch eher auf 1979 bis 1981...

Schöne Grüße
frank
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#9
Wir haben seinerzeit mehrere hundert Bezugsbäner bei der EMTEC Konkursveranstaltung bekommen. Die waren alle nach dem Muster nummeriert. Aberr möglich, dass vorher eine andere Nummerierung in Gebrauch war.

Gruß
Michael
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#10
(19.04.2021, 12:32)Peter Ruhrberg schrieb: Hallo Rainer,


Ein zweiter Anhaltspunkt wäre der verwendete Bandtyp. Von der Farbe her könnte es SPR 50 LH(L) sein, zu Anfang ist es anscheinend ein anderer. Der Bezugsband-Leerteil (wenn vorhanden) kam aber grundsätzlich erst am Ende einer Rolle. Daher auch meine Frage nach dem genauen Inhalt ...

Peter

Hallo Peter,

da muss ich nochmal genau nachsehen. Es stimmt, es sind zwei Bandteile auf dem Bobby. Der Bandanfang (das eher graue Band) ist bespielt mit den üblichen Normpegeln, bzw. Norm- Frequenzgängen, der anschließende (dunklere) Teil ist leer. Das ist dann sicher der Bezugsbandteil.  Ich melde mich hier wieder mit näheren Angaben, dauert aber ein paar Tage.

Grüße, Rainer
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#11
(19.04.2021, 14:27)kesselsweier schrieb: Mein BASF-Bezugsband 9 hat das gleiche Kartondesign wie oben und fängt mit 71 an

Meine vier BB mit demselben Verpackungsdesign tragen diese Nummern:

   

Grüße
Peter
Grüße
Peter


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#12
(19.04.2021, 15:12)GDR 22 schrieb: Der Bandanfang (das eher graue Band) ist bespielt mit den üblichen Normpegeln, bzw. Norm- Frequenzgängen, der anschließende (dunklere) Teil ist leer.

Hmmm ... Dann scheint mir der erste Teil LGR 50 zu sein (frühe Chargen, Rückseite mit schwarzen Großbuchstaben bedruckt). Allerdings kommt er mir ein bisschen kurz vor. Umso mehr interessiert mich, welche Aufzeichnungen darauf sind. Nach dem, was ich mir aus Pegelschrieb und Einleger zusammenreimen kann, müsste die Gesamtdauer etwa 10 Minuten betragen.

Der BB-Leerteil dagegen erscheint mir ungewöhnlich lang. Bei Agfa dauerte er nur zwei Minuten, und bei meinen vier BASF-Bezugsbändern im gleichen Design, die ich originalverschweißt erhielt, waren gar keine Leerteile mehr dabei (und seit der ersten Ausgabe von IEC 94-2 von 1975 auch nicht verlangt).

Für 38 cm/s war beim dt. Rundfunk seit spätestens 1981 als Leerteil das Agfa PER 528 # 43 211 mit weißer RSM vereinbart. Für 38 + 76 cm/s IEC-genormt war etwa seit der gleichen Zeit Scotch 206 # MT 82472 mit schwarzer RSM und ohne Rückseitendruck.

Grüße
Peter
Grüße
Peter


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#13
Peter Ruhrberg schrieb:
Zitat:Der BB-Leerteil dagegen erscheint mir ungewöhnlich lang. Bei Agfa dauerte er nur zwei Minuten, und bei meinen vier BASF-Bezugsbändern im gleichen Design, die ich originalverschweißt erhielt, waren gar keine Leerteile mehr dabei (und seit der ersten Ausgabe von IEC 94-2 von 1975 auch nicht verlangt).

Hallo Peter,

bei meinem BB9 (315 Hz), wie gesagt gemutmaßt zwischen 1979 und 1981, allerfrühestens Ende 1977, ist noch ein Leerteil dabei, getrennt mit gelbem Vorlaufband.

Ich habe es elektrisch oder farblich noch nicht verglichen., aber der Leerteil müsste ja der freundlichen C 264 Z-Neuerwerbung gleichen.

Schöne Grüße
Frank

Nachtrag: seinerzeitige Vorstellung...danach erfolgreich zu suchen war jetzt nicht so einfach
https://tonbandforum.de/showthread.php?t...#pid121813
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