Zuverlässigkeit von Bandmaschinen
#1
Im Qualitätsmanagement (eigentlich eher im Marketing) gibt es den neudeutschen Ausdruck des "Zero Trouble Product", der eben ein Produkt bezeichnet, mit dem annähernd alle Anwender bei sachgemäßer Behandlung und vorgeschriebener Wartung über einen angemessenen Zeitraum überhaupt keinen Ärger haben. Bei Autos steht z.B. Toyota in dem Ruf, solche Produkte herzustellen.

Welchen Bandmaschinen bzw. Bandmaschinenherstellern würdet Ihr dieses Siegel aufkleben? Gibt es vielleicht auch das komplette Gegenteil - sprich: Bandmaschinentypen oder -hersteller, bei denen man eigentlich schon fest davon ausgehen muß, daß sie dauernd irgendwelche kleinen oder größeren Ausfälle haben?
Zitieren
#2
Zur weiteren Diskussion, meine Favoriten

1) Grundig TK1xx Reihe,
vor allem die Antreibsriemen sind hier unverwüstlich.

2) ReVox

3) Braun
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

Zitieren
#3
Zitat:Gyrator postete
1) Grundig TK1xx Reihe,
vor allem die Antreibsriemen sind hier unverwüstlich.
Meine einzige TK 1xx war eine 147 Stereo. Ich denke, mit dem damals schon stattlichen Alter des Gerätes war einiges zu entschuldigen, aber voll überzeugt hat sie mich nicht. Beim Spulen mußte man z.B. oft "anschubsen".

Zu den neueren TK-Modellen kann ich nur sagen, daß meine 745 eine Katastrophe war. Aufgrund eines Einzelfalls möchte ich mir aber kein allgemeingültiges Urteil erlauben.

Zitat:2) ReVox
Auch da hatte ich offenbar Pech. Eine A77 Mk ??? (mein erster Großspuler) war offenbar ein Schrotthaufen (sah auch schon ein bißchen mitgenommen aus). Eine B77 Mk. II hat sich auch nicht durch besondere Zuverlässigkeit ausgezeichnet. Die Kippschalter hatten Kontaktprobleme, und das Gerät schaltete bei einigen Bandsorten dauernd mitten im Betrieb automatisch ab. Letztes hätte man wahrscheinlich beheben könnten, aber ich habe sie dann doch lieber zugunsten einer Akai verkauft.

Zitat:3) Braun
Hatte ich nie. Vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit. Seit Matze erzählt hat, daß es Ausführungen mit Cinch/ Klinke gibt, ist sie mir gleich viel sympathischer geworden. :-)
Zitieren
#4
Ich würde die ASC 500x noch dazu zählen. Braun und Revox wären sonst auch meine Favoriten. Und natürlich die TFK Rundfunkmaschinen. Zu altdeutsch heist die von dir beschriebene Eigenschaft übrigens "verkaufen und vergessen".
Zitieren
#5
ASC, ehrlich? Ich habe zumindest die 6000er in hier zu lesenden Beiträgen immer eher als etwas problematisch wahrgenommen.
Zitieren
#6
Ich schrieb 5000er.
Die 6000er ist in der Tat etwas für ganze Kerle. Smile
Habe mir just noch ein Bastlergerät gekauft.
Zitieren
#7
Naja 'zero' wird keine Marke erreichen. Aber die genannten dürften durchaus das Zeug dazu haben, eher weniger in einer Werkstatt zu stehen. Ich würde neben Revox und Braun auch Akai nennen und ihnen sogar den ersten Platz einräumen, d.h. Akai = der Toyota unter den Bandmaschinen. Sicher kann auch eine Akai mal etwas haben, vielleicht sogar irreparabel, weil es an Ersatzteilen mangelt, aber das steht ja nicht zur Diskussion Wink
Zitieren
#8
Zitat:Matze postete
Ich schrieb 5000er.
Ja, ist mir nicht entgangen, aber daß zwei doch mehr oder weniger stark verwandte Geräte sich in Sachen Zuverlässigkeit an entgegengesetzten Extremen tummeln, find' ich nun doch erstaunlich. :oah:
Zitieren
#9
Hallo Leute,

in Sachen Zuverlässigkeit würde ich persönlich die Tandbergs ganz vorne sehen.

meine 10 XD läuft seit ihrem ersten Tag ohne Werkstattbesuch seid über 20 Jahren bei mir.
Meine TD 20 A LS 1/4 Spur hatte bisher erst einen Sicherungsaustausch (Sicherung 4.Motor) im letzten Jahr nötig und ist auch schon seid 19 Jahren bei mir.
Meine TD 20 A HS 1/2 Spur, seid 5 Jahren, kennt die Werkstatt nur zum Einmessen.

Gruß
Jürgen
Zitieren
#10
Zitat:highlander postete
Naja 'zero' wird keine Marke erreichen.
Das "zero" bezieht sich ja auf die Ausfälle, die die Mehrzahl aller Anwender in einem angemessenen Zeitraum zu erwarten hat. Ich denke schon, daß viele hochwertige Bandmaschinen da "zero" sind. Dabei muß man natürlich auch bedenken, daß der "angemessene Zeitraum" wohl bei fast allen noch im Einsatz befindlichen Bandmaschinen längst weit überschritten ist.

Zitat:Ich würde neben Revox und Braun auch Akai nennen und ihnen sogar den ersten Platz einräumen,
Hat mich schon etwas gewundert, daß Akai so spät fällt.

Meine persönliche Rangliste aus eigenen Erfahrungen:
1) Akai (mit Ausnahme der GX-77 und der einmotorigen Geräte)
2) Teac A-Serie, mit relativ großem Abstand. Sind im hohen Alter offenbar doch merklich pflegebedürftiger als die Akais.
3) Uher Variocord/ Royal. Unter den einmotorigen Geräten in Sachen Zuverlässigkeit m.E. eine Klasse für sich. Meine erste Variocord überstand, obwohl zum Schluss bereits rund 20 Jahre alt, sechs Jahre intensiven Betrieb ohne einen einzigen Wartungseingriff.

Als anfällig sind mir in Erinnerung geblieben: Die einmotorigen Sony-Geräte, Telefunken (ausgerechnet die umstrittene 3002 rettet den Eindruck ein wenig), die Grundig TK 745, die Philips-Serie vor der 4504 und in einigen Punkten auch die 7150/ 7300. Gerechterweise müßte ich auch Revox nennen, aber da hatte ich höchstwahrscheinlich zwei mal Pech (ebenso möglicherweise bei der erwähnten TK 745).
Zitieren
#11
Ich habe hier drei kleine, fast baugleiche Maschinen stehen, von denen mich eine schon seit einer Ewigkeit begleitet und noch nie versagt hat. Nun gut, die Performance, um beim Neudeutschen zu bleiben, ist nicht mehr so gut wie vor dreißig Jahren, aber durchaus noch ausreichend, was bei dem mechanischen Aufwand der Maschinen erstaunlich ist. Das, worum es im Grunde geht, nämlich guter Klang, ist noch vorhanden wie am ersten Tag.
Uher Royal de Luxe.
Gruß
Heinz
Zitieren
#12
Zitat:Jürgen Heiliger postete
meine 10 XD läuft seit ihrem ersten Tag ohne Werkstattbesuch seid über 20 Jahren bei mir.
Ich würde Tandberg gerne auch gerne ganz oben nennen und glaube auch, daß zumindest die 3500/ 3600/ 9100/ 9200/ 10 X(D) das Potential dazu haben, aber wie der Teufel es wollte, hat bei meiner 9200 in dem relativ kurzen Zeitraum, in dem ich sie besessen habe, Elko-bedingt ein Kanal schlappgemacht. Das kann natürlich bei jedem Hersteller passieren, aber der persönliche Eindruck von Tandberg ist damit natürlich nicht mehr makellos.
Zitieren
#13
Bei richtigen Maschinen dürfte AEG/Telefunken recht weit oben liegen, sind ja auch für Dauerbetrieb gebaut. Der Netzschalter bei der M15A ist übrigens unter einer Klappe versteckt, damit nicht unbefugte Personen (Hausmeister, Nachtwächter, etc.) einfach ausschalten. Richtiges Wartungsintervall alle 10.000 Stunden. Das ist mehr als die durchschnittliche Lebenserwartung von Heimaudiogeräten. Ganz nebenbei, ein Jahr hat 8736 Stunden...

Bei Heimaudio sei noch von Uher die Serie Report genannt, gerade die ältern Modelle. Meine Report-S hat immer noch die ersten Riemen, werde ich bald mal ändern.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
Zitieren
#14
Mein persönlicher Favorit und Begleiter über inzwischen 25 Jahre: eine Tandberg TD 20A - einziger ernsthafter Defekt: der Löschkopf, sonst nur Standard-Wartungsarbeiten. Nachteil allerdings auch: "Bandsäge" aufgrund der scharfen Umlenkstifte. Älteres Bandmaterial spule ich dort nicht mehr um.

Ansonsten freue ich mich an meinen beiden Revox PR99 MKIII, die ich allerdings erst wesentlich später zugekauft habe. Obwohl sie auch ihre 15 Jahre auf dem Buckel haben, erweisen sie sich im täglichen Betrieb als sehr solide Konstruktionen.

"Zero"-Probleme bei Tonbandmaschinen erwarte ich eigentlich aber auch gar nicht - dafür handelt es sich um ein viel zu kompliziertes Zusammenspiel vieler mechanischer und elektronischer Bauelemente. Von einem Auto würde auch niemand erwarten, dass es 20 Jahre ohne Inspektion läuft.
Frdl. Gruß Michael(G)
Zitieren
#15
Zitat:highlander postete
Naja 'zero' wird keine Marke erreichen. Aber die genannten dürften durchaus das Zeug dazu haben, eher weniger in einer Werkstatt zu stehen. Ich würde neben Revox und Braun auch Akai nennen und ihnen sogar den ersten Platz einräumen, d.h. Akai = der Toyota unter den Bandmaschinen. Sicher kann auch eine Akai mal etwas haben, vielleicht sogar irreparabel, weil es an Ersatzteilen mangelt, aber das steht ja nicht zur Diskussion Wink
Na, meine erste A77 aus 1976 hatte bis heute keine Ausfälle, wenn ich vom Zählwerksriemen und etlichen Glühbirnchen absehe. Das läuft m. M. als Verschleißteil, genau wie die Tonköpfe.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
Zitieren
#16
Hallo,
also ich kann über meine Tandberg 10X und TD20A-SE überhaupt nicht klagen. Robust, zuverlässig, kein Quietschen, kein Klappern und das seit über 15 Jahren. Einzig der Aufnahmekopf musste bei der 10X vor 4 Jahren ersetzt werden (eingeschliffen). Ansonsten erste Sahne, mit BASF SM468 einfach perfekt!
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste