Wie setzt sich dasTonband-Archiv der Fans zusammen?
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(07.02.2021, 11:14)nick_riviera schrieb: Digital-Audio ist erstmal nichts weiter als eine Aufzeichnungs- und Wiedergabetechnologie, genau wie Tonband oder Schallplatte. Wenn hier aber die Diskussion analog vs. digital geführt wird, werden immer gleich irgendwelche Szenarien gebaut.
Richtig

(07.02.2021, 11:14)nick_riviera schrieb: Digital ist immer komprimiert, und natürlich verlustbehaftet
Das hängt vom Format ab. Wenn man raues PCM (zum Beispiel in einer wave-Datei) oder FLAC nutzt, hat man keinerlei Verluste, erkauft sich das aber mit größeren Dateien. Moderne verlustbehaftete Codecs wie Opus, Ogg Vorbis oder AAC+ komprimieren aber inzwischen so gut, dass man im Blindtest keinen Unterschied hört zwischen unkomprimiert und einem modernen Codec mit gescheiter Bitrate.

(07.02.2021, 11:14)nick_riviera schrieb: und Bluetooth Übertragung endet immer in irgendwelchen kleinen Mono-Lautsprechern. Alle Smartphones habe die selbe natürlich miese Wiedergabequalität, egal, ob sie mit dem eingebauten Piepslautsprecher betrieben werden oder an einem Dynaudio Xeo Lautsprechersystem mit zwei 1,5 Meter hohen Standlautsprechern.
Bei Bluetooth sollte man auch beachten, dass es nicht DAS Bluetooth gibt, sondern immer wieer neue Codecs implementiert wurden, die sich jeweils verbessert haben. Fairerweise sollte man sagen, dass manche ältere Geräte die modernen Codecs bei Bluetooth nicht unterstützen, aber halbwegs aktuelle Geräte haben auch hier einwandfreie Qualität.

(07.02.2021, 11:14)nick_riviera schrieb: Klar machen analoge Geräte Spaß, mir auch, sonst wäre ich nicht hier. Hier ging es doch aber darum, wie sich das Archiv zusammensetzt, und da gehöre ich zu der Fraktion, die Tonbänder nur als Gebrauchsmedium benutzen, um die alten Kisten laufen zu lassen, und die als Archivmedium Festplatten benutzen - einfach, weil auf eine 8TB Platte, die kleiner als ein Taschenbuch ist, rund 10000 Tonbänder draufpassen, unkomprimiert in CD-Qualität. Wenn man zwei Platten nimmt, und die Daten spiegelt, sind solche Platten das sicherste Archivmedium, das es gibt. Ich gehöre einfach nicht zu den Leuten, die sich ihren begrenzten Wohnraum gerne mit Schränken voller Medien vollstapeln, und empfinde es als echten Segen, heute so große Datenmengen so kompakt ablegen zu können.
Volle Zustimmung, mache ich genauso. Vor allem, da die digitale Version mit der Zeit nicht abnutzt und stets die originale Qualität beibehält. Ich sicher die Dateien noch an mehreren Orten parallel und auch z.B. Offsite auf meinem Server im Rechenzentrum.

(07.02.2021, 11:14)nick_riviera schrieb: Weiterhin bin ich kein Systemfanatiker. Die ältesten Medien, die ich gerne benutze, sind Vorkriegs-Schellacks und Drahttonaufnahmen - und natürlich spiele ich auch manchmal alte Swing Musik von Amazon Music auf das Drahttongerät - völlig sinnbefreit, aber es macht Spaß. Und ebenso benutze ich meine auf Festplatte gespeicherten Audios dafür, mir für die Bandmaschinen "Mixtapes" aufzunehmen - ebenfalls völlig sinnbefreit, macht aber Spaß. Und wenn ich mitten im Wald auf einer Wiese mit einem guten Kopfhörer ein Konzert vom Smartphone hören kann, dann hat das auch was sehr intensives. Und ganz nebenbei, wieso ist das Konsumieren von billiger Popmusik denn so verwerflich - ich mag Currywurst genauso gerne wie edles Restaurantessen. Was mir immer Unbehagen macht, sind Leute, die sich irgendwann in einem Dogma festgebissen haben und alles andere bekämpfen. Freuen wir uns doch über die zahlreichen Möglichkeiten, und nutzen sie. Früher hat sich die HiFi-Avantgarde damit beschäftigt, die gängige Audiotechnik weiterzuentwickeln. Heute wirken die "gusseisernen" HiFi-Fans eher wie Gralshüter, die die Entwicklung abzuwürgen versuchen, statt die neuen Möglichkeiten für sich weiterzuentwickeln. HiFi gehört zur Unterhaltungselektronik, in dem Wort steckt der Begriff Unterhaltung.
Auch hier volle Zustimmung! Man sollte das Beste aus allen Medien nehmen, am Ende kommt es doch ausschließlich darauf an, Spaß zu haben. Und ja, ich bespiele meine meisten Bänder auch mit Musik von Spotify (die hat in hoher Einstellung 320 kbps Ogg Vorbis, da kann mir keiner erzählen dass man Unterschiede zu einer unkomprimierten Version hört)

Just my 2 Cents..
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
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Lieblings-Bandsorten / Empfehlungen in zufälliger Reihenfolge:
Standardband: Orwo 104, Orwo 106, Orwo 103, Orwo 100, BASF/Agfa PER-528
Langspielband: BASF/Agfa PER-368, LPR-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49
Dreifachspielband: Orwo 130
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RE: Wie setzt sich dasTonband-Archiv der Fans zusammen? - von eudatux23 - 07.02.2021, 12:10

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