Ersatznadeln und mehr!!!
#1
Wenn die wirklich liefern können, dann kann man endlich die Umstellung auf neue Tonabnehmersysteme vergessen:

http://www.platten-galerie.de

Nach Anwahl der Sprache kann man hier z.B. Ersatznadeln für hunderte längst vergangener Systeme ordern...ziemlich teuer aber Wink
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#2
Angeblich haben sie das Shure V 15V. Wenn man das bei einem HiFi-Händler ordern will, so zieht er die Nase hoch, murmelt was von undurchsichtigen Vertriebswegen und will das Ding nicht besorgen.

Die Preise sind natürlich fürstlich. Das AT95E ist gut 20.-- Euro teurer als bei Versandhändlern, die regelmäßig im Stereo insererieren. Und statt einer Ersatznadel für ein System, von dem man nicht weiss ob es noch gut ist sollte man sich besser so eines in neu kaufen. Es sei denn, man will unbedingt die Originalbestückung. Aber das Risiko, daß in dem System die Gummilager versprödet sind etc. hat man immer.

- Michael -
Michael(F)
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#3
Zugegeben ist das Angebot / die Auswahl nicht schlecht. Die Preise sind allerdings zu hoch, vor allem was Systeme und Nadeln anbelangt. Die bekommt man woanders und selbst bei ebay (Neuware) günstiger.

Stichwort: alte Systeme --- neue Nadel
Problem 1: die Nadeln sind oft Nachbauten, da die eigentlichen Firmen schon gar nicht mehr bestehen. Oft haben diese Nadeln zwar die geometrischen Eigenschaften... viel mehr aber auch nicht. Bes. bei hochwertigen Systemen ist das ärgerlich, da man sie für bestimmte Nadeln (Nachgiebigkeit !!!, Schliff) konzipiert wurden und nur mit den Original-Nadeln ihr Optimum ausspielen können.

Problem 2: alte Systeme können so hochwertig sein, wie sie wollen, aber ewige Jugend haben auch sie nicht gepachtet. Im System gibt es z.B. Teile aus Gummi (Nadelträgerlagerung) und kleine Dauermagneten. Verlieren die Gummiteile nach (vielen) Jahren ihre ursprüngliche Weichheit / Härte, sind die Eigenschaften des Systems schon ganz andere. Gleiches gilt für die Dauermagneten, die irgendwann an Kraft verlieren.
Da es nach wie vor sehr gute Systeme zu kaufen gibt, sollte man zumindest bei den Spitzendrehern nicht ewig an uralten Systemen hängen bleiben.... ein Optimum ist damit jedenfalls kaum noch erreichbar.

Allerdings ist auch hier das Anwendungsgebiet entscheidend: ich kann den besten Plattenspieler mit dem besten System haben... ist das System nicht richtig geometrisch justiert sowie alle direkten und indirekten Kräfte korrekt eingestellt bzw. kompensiert, habe ich davon auch nichts und dann spielen obige „Randerscheinungen“ auch keine Rolle.
Zum Glück lässt sich alles notwendige Zubehör (Tonarmwaage, Einstellschablonen usw.) noch neu kaufen. Ungünstiger sieht es mit Testplatten aus. Aber manchmal hat man bei ebay Glück und erwischt eine, die falsch eingestellt wurde.
Zum Einstellen der Anti-Skaiting-Kräfte sind viele Einstellplatten nach wie vor erste Wahl. Leider haben die Einstellanweisungen der Plattenspieler-Hersteller (auch die sog. Edelhersteller) bzgl. Auflagekraft, Anti-Skaiting usw. fast immer eine viel zu hohe Fehlerquote (30 % im Schnitt) bzw. die korrekten Werte lassen sich nur mit dem obigen Zubehör ermitteln und einstellen. In diesem Bezug ist auch eine Tatsache nicht zu vergessen: bei vielen Plattenspieler wird die Anti-Skaiting-Kraft durch eine Feder oder durch einen Magneten eingestellt / bewirkt. Die Federkraft / Magnetkraft lässt nach einigen Jahren nach und dann nützen mir die Einstellungsanweisungen vom Hersteller auch nichts mehr. Die Federn haben hier mit Abstand die größte Fehlerquote... nicht selten muss der ermittelte Wert bezogen auf den einzustellenden Skalenwert um Faktor 1,2 - 2 erhöht werden. D.h. wenn ich Pech habe, erreiche in den erforderlichen Wert mit der Feder gar nicht mehr. Würde ich das ohne Testplatte hingegen gar nicht merken und brav den Herstelleranweisungen folgen, hätte ich einen gigantischen Fehler und eine viel zu geringe Skaiting-Kompensierung.
Mir persönlich gefällt die Skaiting-Kompensierung mit einem kleinen Gewicht, das an einem Seilchen hängt immer noch am besten.... die gehen aber häufig verloren, behalten aber im vorhandenen Zustand ihre Gewichtskraft.

Das in aller „Kürze“, da ich mich ja „eigentlich“ nur zu dem Link bzw. zu dem Nadelangebot äußern wollte Smile

- Raimund -
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#4
Und für AKG - immerhin ein nicht ganz unerheblicher Hersteller - gibt es nicht mal mehr Nachbauten!

- Michael -
Michael(F)
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#5
Ich war innerhalb weniger Monate 2mal auf der Suche nach neuen Nadeln. Fehlanzeige. Also habe ich neue Systeme gekauft und zumindest eines bekomme ich nicht ordentlich justiert. Nun habe ich diese Seite gefunden, die mir das Justierproblem abnehmen kann und die sogar für längst ausgestorbene Typen Ersatznadeln anbietet. Letztlich ist es mir egal, ob Nadel oder System, Hauptsache artgerechter Ersatz! Ich scheue mich davor, eine andere Marke zu nehmen, wenn ich mit dem bisherigen System zufrieden bin.

Wo gibt es denn noch AT-Systeme zu kaufen? Wenn ich im Internet suche, dann finde ich Ortofon, Goldring, Grado und das war's auch schon.
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#6
@ Andreas: Dein Auswahlkriterium ist natürlich nachvollziehbar. Schließlich kann man nicht irgendwas einbauen, da System und Arm (hier spielt die bewegte Masse eine wichtige Rolle) gut harmonieren sollten: ich kann z.B. ein extrem teures System mit extrem weicher Nadelaufhängung nehmen und es in einen schweren Arm bauen... Ergebnis: fast unbrauchbar
Überdies sollte das System auch optisch zum Gesamtgerät passen... ist zwar sekundärer Natur, aber ganz blöde (und das ist ohne weiteres realisierbar) sollte es auch nicht aussehen.

Was den heutigen Markt anbelangt, liegt Ortofon mit seiner Auswahl und preislich ganz vorne. Vieles davon ist wohl eher für den DJ-Betrieb gedacht, aber die Auswahl insgesamt kann sich sehen lassen. Zu haben ist auch noch vieles von Denon, die u.a. sehr gute MC-Systeme haben. Elac kann man auch noch recht gut als Neuware bekommen. Für Elac kann ich nur ein dickes Pro aussprechen. Die Auswahl ist bestimmt nie so groß gewesen wie z.B. bei Ortofon, aber qualitativ und klanglich gefielen sie mir in den entsprechenden Preisklassen immer mit am besten. Von Shure sollte es auch noch etwas geben.. zumindest Lagerbestände.
AudioTechnica gibt es übrigens auch noch, wenn ich mich nicht irre. Mein Verhältnis zu den AT-Systemen bleibt trotz guter Testergebnisse in einschlägigen Zeitschriften unausgewogen. Auch wenn es im Mittelklassebereich durchaus Systeme mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis gibt, konnte ich ihnen klanglich nie wirklich etwas abgewinnen.
Übrigens auch sehr gut, wenn auch längst vergriffen (und pleite), sind / waren die Systeme von ADC. Sie erwiesen sich stets als sehr langzeitstabil. Gleiches gilt auch für die alten Lenco-Systeme (z.B. M 94). Unter rein klanglichen Aspekten ist das M 94 in der Klasse nach wie vor mein absolutes Lieblingssystem!!!! Nadeln für ADC und Lenco gibt es zumindest noch als Nachbauten und erwiesen sich bisher als unproblematisch.

@ Michael: Das Fehlen der AKG-Systeme und selbst der Nadelnachbauten ist leider gerade im Mittelklasse- Bereich oder in der angehenden Spitzenklasse sehr schade.

Was Justage usw. anbelangt, kommt man wohl um Eigeninitiative nicht herum. Je nach Gerät kann ein Transport (fast schon egal auf welchem Wege) die beste Justage hinfällig machen. Wirklich unproblematisch dürfte da wohl nur (bei Standardmaßen) die Einstellung des Überhangs sein (z.B. in SME-ähnlichen Kopfträgern).

in aller Eile... - Raimund -

P.S. Nachfragen in alten HIFI-Läden lohnen fast immer !!!
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#7
=> Andreas

Das AT95E wurde auch schon mal von Linn als K5 verhökert und galt als Geheimtip. Es ist natürlich Geschmackssache, ob man dieses System mag, mir persönlch gefällt es gut. Es spielt bei mir in einem Dual-Dreher. Im Stereo und auch im Stereoplay gibt es immer wieder ganzseitige Anzeigen von Discountern, die auch Plattenspieler anbieten, z. B. von Rega. Die haben auch Systeme zur Auswahl, und das AT95 gab es vor gar nicht allzulanger Zeit zwischen 34.-- Euro und 29.-- Euro. Oft ist dieses billige System aber nur gelistet und wird nicht abgebildet.

Ohne das System in den Himmel heben zu wollen: Ich sehe es als gute Lösung, wenn es nicht gerade um die Top-Klasse geht. Bevor Du für 40.-- einen Nadel-Nachbau für ein mittelmäßiges Dual-System in zweifelhaftem Zustand ausgibst, kaufst Du lieber ein neues System und stellst bei dieser Gelegenheit sicher, daß auch alles wieder einwandfrei justiert ist. Denn das ist bei einem gebraucht gekauften Dreher eben auch nicht gewährleistet.

Du kannst den TA natürlich auch über die Grenze zu Mijineer van den Hul schicken, der Dir für den Gegenwert eines Plattenspielers neue Gummilager einbaut Wink Justieren musst dann aber trotzdem.


=> Raimund
Elac als Neuware? Ist mir seit vielen Jahren nicht mehr untergekommen. Und selbst wenn: Besteht hier nicht auch die Gefahr der Überlagerung? Der Gummi versprödet auch oder gerade dann, wenn er nicht bewegt wird. Mit meinem 796 in meinem TD115 war ich jedenfalls glücklich und zufrieden. Finde es sehr schade, daß diese Firma sich nun auf eine ganz andere Form der Schallwandlung konzentriert.
Michael(F)
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#8
Eine gute Adresse für Tonabnehmer und Nadeln ist:
www.phonophono.de
die haben auch AT Systeme (auch das vielgeschmähte AT95E, das gut zu meinen alten Duals paßt) und sind preislich gar nicht so schlecht.
Jedenfalls haben die eine riesige Auswahl und, was man so hört, bieten auch fachkundige Beratung am Telefon.
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#9
@ Michael: Elac-Systeme wurden zu sehr guten Preisen dann und wann bei ebay von einem High-End-Verkäufer angeboten. Da es jeweils die letzten Baureihen waren, dürfte Überlagerung da noch kein akutes Thema sein. Wenn ich da z.B. an ein neues 792er für 30 Euro denke, konnte ich dazu nicht nein sagen. In der Mittelklasse gefielen mir die Elacs immer ausnehmend gut. Waren da meine Lieblingssysteme.

Es stimmt natürlich, dass es keinen Sinn hat, eine teure Ersatznadel in ein uraltes System zu setzen, zumal es preislich im Schnitt auch nicht so attraktiv sein dürfte... je nach Nadel. Wenn ich teilweise sehe, wie günstig z.B. ein Ortofon OMB 10 angeboten wird (teilweise schon komplett für 12 Euro!!!) lohnt sich der Systemwechsel bestimmt. Das OMB 10 kommt übrigens mit den meisten Tonarmen gut zurecht und ist auch sonst ein guter Kandidat in der Preisklasse...

Das AT 95 würde ich grundsätzlich auch nicht als schlecht bezeichnen. Ich hatte dieses System schon in versch. Drehern, da ich mal sehr günstig an einige Systeme gekommen bin. Habe sie zum Schluss immer in Plattenspieler gebaut, die ich an Bekannte usw. gegeben habe bzw. diese eine neue Nadel / System brauchten. Dafür sind sie sehr gut geeignet, da sie für die meisten Dreher wirklich unproblematisch sind. Ich persönlich stand klanglich mit den Dingern immer auf Kriegsfuß. Obwohl die grundsätzlichen Abtasteigenschaften gut waren, fiel mir das Klangbild immer unangenehm unausgewogen auf, was mich besonders in der „aufgesetzten“ und sprunghaften / unkontinuierlichen Höhendynamik störte. Da gefällt mir das eher neutrale OMB 10 deutlich besser, auch wenn das AT ohrenscheinlich zuerst bombastischer (im Sinne von betonend) klingen mag.

Aber mal eine ganz andere Frage:
Ich habe einige Schellackplatten mit Titeln, die nicht auf LP oder CD erschienen sind. Eine def. Überspielung habe ich davon noch nie gemacht, da mir immer die Zeit fehlte. Nun gibt es ja für einige Systeme extra Nadeln für Schellackplatten mit bes. Schliff. Mit normalen Nadeln ist die Wiedergabe von Schellacks nur bedingt gut. Hat jemand Erfahrungen, ob die Spezialnadeln wirklich etwas bringen ? Theoretisch müssten die deutlich besser dafür sein... im Vergleich zu normalen Stereonadeln.

- Raimund -
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#10
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Hi Raimund,

die 78er Schellackrillen sind breiter, eine Nadel für Mikrorillen fällt bis auf den Plattengrund durch. Da pflügt sie den über Jahrzehnte angesammelten Dreck um. Das klingt grausig, Plattengrund + Schmutz + in der Rillen herumtanzen un setzt den abtaststift eines modernen Systems der Gefahr von Beschädigungen aus. Die "dicken Grammophonnadeln" sind den Abmessungen der Rillen angepasst und bringen deutlich bessere Ergebnisse.

Den Unterschied zwischen Normal- und Mikrorillen- Nadeln kann man mit bloßem Auge an den alten Saphiren sehen, die auf die jeweilige Art von Schallplatten umgeschaltet werden konnten.

Ach, falls es nicht bekannt ist: Schellackplatten nicht mit Allohol reingen, der löst die alten Scheiben auf.

Frank ( darklab )
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#11
Für Schellackplatten habe ich mir vor ein paar Jahren das Shure M78S mit Spezialnadel zugelegt. Es läuft im Lenco L 75. Bin mit dem Klang sehr zufrieden. Es ist nur etwas fummelig, das richtige Auflagegewicht herauszufinden. Etwas zu wenig: Nadel hüpft leicht aus der Rille. Etwas zu viel: Schrauben setzen auf. Die Spanne dazwischen ist recht klein.

Wolfgang
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#12
Danke ihr beiden für die Infos!
Werde mir verm. so eine Nadel mal zulegen, da ich mir schon ganz gerne hochwertige Überspielungen von meinen Platten anfertigen möchte. Als Laufwerk verwende ich dann einen L 75 oder 78. Diese wurden im Zusammenhang immer als bes. gut für Schellackplatten bewertet, da der Tonarm relativ schwer ist (außerdem habe ich diese Dreher schon...) Ebenso gilt das genannte Shure-System für diesen Zweck als bes. geeignet. Werde die Platten vorher aber auch noch mit destilliertem Wasser waschen.
Habe auch mal daran gedacht, mir einen Lenco nur für diesen Zweck einzurichten z.B. einen Lenco B55 (davon könnte ich mir nämlich noch einige besorgen und das Modell habe ich noch nicht Smile ). Aber wie ich mich und meine Zeitplanung kenne, wäre eine Überspielung sinnvoller, zumal die Platten nicht gerade besser werden.

@ Wolfgang: Kann es sein, dass Deine Tonarmlager im Lenco (Schneidlager aus Gummi) verhärtet oder hinüber sind ? Das von Dir beschriebene Problem tritt nämlich dann auf. Verm. auch bei anderen LPs, oder? Dann ist es auch nicht mehr möglich, das Auflagewicht richtig einzustellen, da der Arm dann hinten in den Lagern durchhängt.

- Raimund -
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#13
@Raimund: Die Tonarmlager sind tatsächlich nicht okay, der Arm sitzt horizontal nicht fest. Deshalb nutze ich das Gerät auch nur noch für Schellackplatten, die dürften das abkönnen. Daß das Problem mit der Nadel damit zusammenhängt, wußte ich nicht, danke für den Tip. Ich würde den L75 gern für LPs nehmen, doch er hat noch ein weiteres Problem, das gelöst werden müßte: das Antiskating-Gewicht fehlt.

Wieso vermutest Du, daß Schellackplatten schlechter werden? Sie haben doch Jahrzehnte zuverlässig überstanden.

Wolfgang
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#14
Hallo Wolfgang,

gegen den regelmäßigen Gebrauch von Schellacks spricht für mich eher die Tatsache, dass sie dadurch eher der Gefahr ausgesetzt sind zu zerbrechen, selbst wenn man sorgsam damit umgeht. Ansonsten dürfte sich der Verschleiß in Grenzen halten, auch wenn mir wohler bei dem Gedanken wäre, wenn sie bruchsicher im Schrank stehen würde. Mal schauen.

Zum L75:
Ich habe mir einige Lencos in den letzten Wochen aus einer 40tonnigen Sammlungsauflösung an Land gezogen. Einen L 75 habe ich noch von meinem Vater früher bekommen, so dass ich daher immer schon einen Bezug zu diesen Drehern hatte. Meine Wertung zum L 75: wenn er einwandfrei läuft, hat man einen klanglich äußerst potentiellen Plattendreher. Und das aus meinem Munde, da ich ansonsten eher auf Thorens stehe. Ich habe einen L75 etwas aufgemotzt (Kabel usw.) und wirklich auf Neuzustand getrimmt. Dagegen sehen Thorens in der gleichen Klasse fast schon alt aus (habe versch. Modelle als Vergleich hier). Allerdings muss ein L 75 dann wirklich top in Ordnung sein: Plattenteller-Lager, Reibrad sowie die Tonarmlager müssen 1a sein, sonst hat man schnell eine ungelenkige Rumpelkiste.
Ich würde an Deiner Stelle den L75 wieder auf Vordermann bringen. Es lohnt sich auf jeden Fall. Die Tonarmlager kann man dann und wann bei ebay noch bekommen. Ich selber habe nur so viele, dass meine „Rente“ gesichert ist. Man kann sich allerdings mit den alten Lagern behelfen, indem man sich dünne Blechstreifen als Lagerunterstützung herstellt. Das klappt problemlos und ist fast so gut wie das Original, auch wenn die Armdämpfung dadurch etwas schlechter ist... ist aber zu verschmerzen.

Das Anti-Skaiting-Gewicht ist natürlich wichtig.... aber das kann man sich selber herstellen. Wenn Du eine Testplatte hast, muss es noch nicht einmal genau die originale Masse haben. Ein kleines Bleigewicht oder etwas vergleichbares tut es dann auch. Für das Shure-System wirst Du verm. eine Masse von 4g benötigen... kann aber irgendwann in der Bedienungsanleitung genauer nachsehen. Die „Schnurr“ kann man im Bastelladen bekommen. Dünne Drahtadern gehen leider nicht, da sie nicht gelenkig genug sind.

Wenn Du ihn aber wirklich wieder im Original-Zustand 1a hinbekommen willst, könnte ich Dir so ein Original-Gewicht vermachen. Ich bekomme nächste Woche noch einige Lencos bzw. Ersatzteil-Träger (L85, L75). Da ich selber bisher für alle meine Lencos diese Gewichte (auch in versch. Größen) habe, müsste etwas übrig bleiben, zumal auch die vom L85 verwendbar sind. Wenn ich etwas mehr Zeit habe, kann ich Dir vielleicht auch alte Tonarmlager aufmöbeln... brauchst sie dann nur einsetzen. Muss einfach sehen, wie groß meine Ausbeute nächste Woche wird.

Unterlagen zu den Lencos habe ich komplett bzw. bekomme auch noch welche... vielleicht auch Tests.

- Raimund -
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#15
Hallo Raimund,

das sind ja ungeahnte Aussichten. Auch ich habe einen ganz persönlichen Bezug zum L75 und würde gern einen, besser zwei, vollwertig in die Anlage integrieren. Im Moment ist meiner wirklich eine ungelenkige Rumpelkiste, eben nur noch für Schellackplatten zu gebrauchen. Werde ihn mal trotz meiner zwei linken Hände öffnen und mir die Bescherung ansehen, zwei Teileträger sind auch noch auf dem Dachboden.

Erstmal vielen Dank für die Tips, ich werde mich bestimmt wieder mit Fragen melden.

Gruß, Wolfgang
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#16
Hallo Wolfgang,

für Fragen bzgl. L 75 stehe ich immer gerne zur Verfügung. Besitze dafür auch die originale Überhangschablone, die man problemlos kopieren kann. Habe noch einen Draht gefunden, den man auch als Anti-Skaiting-Seilchen benutzen kann, da er entsprechend beweglich ist. Außerdem lässt er sich besser verarbeiten als ein Nylonseilchen.

Achte bei Abnahme des Plattentellers, dass Du ihn nie verkanntest, da sonst das Lager schnell hinüber ist. Verm. wird der Teller zuerst festklemmen, da die Achse etwas konisch verläuft. Würde die Achse danach etwas am unteren Ende schmieren, damit man den Teller später leichter abnehmen kann. Überdies nicht vergessen, dass das Ding immerhin 4 kg wiegt. Mögliche Laufradspuren an der Tellerunterseite bekommt man mit Metallpolitur weg. Die Tellerunterseite sollte wirklich absolut sauber sein, damit der Antrieb perfekt läuft. Das Reibrad am besten nur vorsichtig mit einem fusselfreien trockenen Lappen reinigen. Die Motorwelle (NICHT das Gummirad !!!!) kann man mit Spiritus reinigen, damit sie absolut fettfrei ist.

An und für sich kann man den L75 recht leicht warten. Auch ein besseres Audio-Kabel ist schnell angelötet. Leider sind die Original-Kabel von Lenco und auch von Thorens nicht die Welt.... die Stecker sind oft noch schlimmer, da sie nach den Jahren oxidiert sind. Da sollte man nicht ganz geizig sein, damit man ein Kabel mit guter Abschirmung und brauchbaren Stecker hat... bei den kleinen Spannungen eines MM-Systems können Übergangswiderstände ein nicht zu unterschätzendes Thema sein. Daher auch die Anschlüsse am Systemträger mit Wattestäbchen und Kontaktreiniger behandeln. Sind die Kabelschuhe am System noch gut / blank ? In einigen Fällen habe ich die gegen hochwertigere ausgetauscht.
Mit ein paar Maßnahmen kann man aus diesen Lencos eine Menge rausholen.

Habe einen L 75 an meiner Revox-A-Kette, da er dazu einfach perfekt passt.


Viel Erfolg beim Basteln!

- Raimund -
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#17
Wg. Draht:
Immer wieder ist von Draht die Rede, um das Anti-Skating-Gewicht aufhängen zu können.

Ich habe Messingdraht in den Durchmessern 0,15 mm, 0,2 mm, 0,25 mm und 0,3 mm. Den Draht mit 0,25 mm gibt es in 2 verschiedenen Zugfestigkeiten (500N/mm² und 900 N/mm²), es gibt ihn auch verzinkt.

Der 0,25er Draht in weich müsste ganz gut für diesen Zweck geeignet sein und sieht auch optisch gut aus.

Wenn jemand welchen braucht, bitte melden.

Michael
Michael(F)
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