G36 von Revox
#1
Ich drehe mal den Spieß herum!

Wer schreibt eine nette Vorstellung zur G36?
Einige hier im Forum scheinen welche zu haben. Ich überlege, mir eine zuzulegen. Wer hat eventuell auch von der technischen Seite her Erfahrungen?

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#2
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...hreadid=53

An diesem Bericht gibt es meines Erachtens wenig auszusetzen, ausser daß er schlecht gefunden wird - war immerhin erst thread Nr. 53 von mittlerweile über 2000. Aber im Vergleich zum Alter des Geräts noch sehr neu. Wink
Michael(F)
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#3
Hier meld, ich habe noch immer eine der letzten Serie, die seit Weihnachten 1966 in meinem Besitz ist. 1972 wurde sie bei einem Kopftausch zur HS von Löffingens Gnaden und tut es heute noch, wenn auch nur sehr gelegentlich.

Zur Senkung des Wiedergabebrumms wurde durch mich auch die Versorgung der allgemeinen Beleuchtung auf Gleichstrom umgestellt und zudem die Laufwerkssteuerung ein wenig verändert, so dass nicht nur die Anlaufverhältnisse über die Selbstbaufernbedienung denen des Normalbetriebes entsprachen, sondern auch durch Knopfdruck die Bremsen zu lüften waren, während die Wickelmotoren stehenbleibend leicht anzogen. Auf diese Weise war mit dem Gerät wunderbar -fast der A80 entsprechend- zu schneiden.

Meine G36 hat übrigens eine DOLBY-A-Aufnahmekarriere hinter sich, der lediglich der nicht auf üblichen Studiopegel einstellbare Ausgang etwas unerfreulich im Wege stand.

Ein weiteres Problem der Konstruktion ist die auch im Aufnahmezweig fehlende einstellbare Höhenkorrektur, womit die Vormagnetisierung allein auf Frequenzganglinearität abzugleichen war; es sei denn, man nahm hin, was sich ergab, wenn man auf Klirrfaktorminimum abstimmte.

Hans-Joachim
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#4
Lieber Hans-Joachim!

Hast Du noch im Hinterkopf, was die G36 tatsächlich (selbst gemessen) an Frequenzgang und Geräuschspannungsabstand macht?
Der Tip mit der Gleichspannungsversorgung gefällt mir.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#5
Lieber Andreas,

die exakten Werte habe ich leider im Augenblick nicht mehr im Kopf, entsprachen aber auf dem Band hinsichtlich Geräuschspannungsabstandes und des Frequenzgangs in der optimalen Geschwindigkeit denen der A77, deren Wiedergabezug aber besser war. Nachdem ich seit 1972 die Kopfformen der A77 drin habe -die 50-Hz-Sperre für die alten, töpfchenförmigen Köpfe hatte man bei Studer belassen, wuchs bei mir der Wunsch, hier für Abhilfe zu sorgen.

Ich erwarb damals dann bei Fernseh-Forster in München eine Kopfklappe für die A77 und stellte so Abschirmungsidentität her. Das brachte allerlei, aber noch nicht 'alles'. Ich habe dann systematisch alles abgehängt bzw. abgeschaltet, was 'irgendwie' in die KÖpfe Brumm induzieren konnte. Und da waren nun die Lampen für die VU-Meter-Beleuchtung und die Einstellräder, vor allem aber den Bandendschalter spezielle Kantonisten. Als die nämlich 'dunkel' waren, fiel aus dem Ausgang Brumm heraus, was sich zwar nicht messtechnisch bemerkbar machte, wohl aber für das Ohr, weil der Klirrfaktor dieses Brummes relativ hoch war.

Man feilschte damals ja um jedes dB, 55 dB (unbewertet) waren ja 'was'. Eine in sinnvoller Weitläufigkeit aufgebaute Studiomaschine von Telefunken oder Studer lag andererseits außerhalb jeglicher Erreichbarkeit.

Ansonsten ist/war meine G36, Nr. 73137 (habe sie jetzt seit sicher mehr als einem Jahr nicht in Betrieb gehabt) fast durchweg weit besser als die Spezifikationen. Ich meine mich zu erinnern, dass ein Wert etwas aus diesem sehr positiven Rahmen fiel (Übersprechdämpfung nicht besser, sondern geringfügig schlechter als Spezifikation???).
Ich werde sie irgendwann noch einmal wieder nachmessen, zumal mir heute (!) auch die für die damalige Zeit üblichen Bewertungsfilter zur Verfügung stehen. Bei Studer in Löffingen war damals -1972- zwar ein Messprotokoll angefertigt worden, das aber leider nur handschriftlich im Archiv der Reparateure abgelegt und uns nicht ausgehändigt wurde.

Damals war es mit meinen Messfähigkeiten in praxi noch nicht weit her, weil es mir an geeignetem Gerät fehlte. Das änderte sich danach aber sehr bald, denn all dies spielte sich während meines Vorpraktikums für die Tonmeisterei ab.

Immerhin war ein Musikschnitt zwischen einem auf der G36 und einem auf der A77 aufgenommenen Band -'soweit' erinnerlich (also meinen damaligen Möglichkeiten entsprechend...)- knackfrei möglich, wobei ich füglich auf meine damals diesbezüglich noch recht beschränkten Fertigkeiten verweisen möchte.
Man hatte ja schlicht keine Ahnung....

Hans-Joachim
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#6
Zitat:PhonoMax postete
habe sie jetzt seit sicher mehr als einem Jahr nicht in Betrieb gehabt
Confusedhock:
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#7
Na ja, du gibst ja schon die Antwort: "Ordnung ist das halbe Leben", bei mir wird die andere Hälfte durch die K4, das Ferrophon, die K8 und so allerlei Schrott (???) aus dem EMTEC-Nachlass blockiert: Ein Laborwagen, mannshoch bestapelt mit Messgeräten zwischen Ono Sokkis CF-350 FFT-Analysator und EMTs 424/423, diversen Grundig MVs und Röhrenvoltmetern (bis in die Hf hinein). Die Oszilloskope blockieren mit dem EMTEC-Papierkram andere Schränke.

Gottlob kann man den Wagen ja noch fahren, sonst käme ich an meine Bänder (DAT, DTRS, Backups und Analogkram in einem Schrank...., wenn dat man guutgäät...) gar nicht heran. Andererseits habe ich einen Flügel, unter dem sich einiges an sonst nutzloser (?) Fläche befindet, die ich für die fünf PhonoReges, das 'Bayreuth, die G36 und die beiden Reports nutzbringend einsetze. Da sieht man das Gerümpel (??) weniger. Und obendrüber klingts auch noch gut: Blüthner B215 von 1936.

Und schließlich: Die G36 nütze ich wenig, weil sie 'bestehen' bleiben soll. Technisch steht ihrem Einsatz der doch eher hohe Ausgangswiderstand entgegen, denn ich besitze schon seit Jahrzehnten keinen HiFi-Verstärker amateurhaften Zuschnittes mehr.
[Womit aber gerade ich keinerlei Aussage zu Qualitäten verbinde, da diese schon seit vielen Jahren Größenordnungen über dem liegen, was Lautsprecher zu leisten vermögen! Genaue Klirrfaktorverläufe von Laufsprecherboxen ansehen! -- Man kriegt die bloß nicht so ohne Weiteres...].

Abgesehen davon, bin ich natürlich der Korruption erlegen: Derjenigen digitaler Speicher und ihrer Möglichkeiten nämlich. Gehe ich mit denen so verantwortungsbewusst um wie seinerzeit mit den analogen, können die halt mehr, verhalten sich für das Ohr wie ein 'Vierpol ohne Fehler'... Und da ist das Tonmeisterle nun einmal empfindlich: Macht man Musik, spukt einem die Technik im Kopf herum, macht man Technik, vernebelt einem die Musik den Verstand. Schlimmer als das bei mir ist, habe ich das [gottlob] noch bei keinem Kollegen erlebt.[?]

"Scho dumm, we'ma blääd is..."

Die analoge Technik ist für mich Museum, Reminiszenz an eine Zeit, in der man noch selbst hinlangte, und zur Gänze verstehen konnte, was man tat: "Dampftechnik vs. Drehstromwandlung mit Gleichstromzwischenkreis und Vierquadrantensteller auf der Lok"....: Beide fahren/fuhren 200 km/h. Das 'Wie' macht den Reiz, da lohnt dann sogar (?) das Nachdenken.

Ja, man "wohnt da drin". "Zum blääde werrn..."

Hans-Joachim
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#8
K4? K8? Entweder das ist ein scherz, oder ich brauche einen Smilie, der in Ohnmacht fällt!:respekt: Big Grin
Wenn Du von dem EMTEC "Schrott" was los werden willst, bitte PNWinkBig Grin
Die Bayreuth, achja, wie geht es der Schönheit denn so?
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#9
Ooch, ich konnte doch schon meinen Stolz nicht bremsen, als ich hierzuforen noch youngster war...; alt, zahnlos und gichtgebeutelt.. (Beta-Blocker nicht zu vergessen, demnächst Schlachthofreife...).

Die K8 (Seriennummer 34, aber umgebaut und natürlich ohne Verstärker, ein Teil der Beschilderung fehlt) entdeckte ich im 'EMTEC-Schrott' (Begrifflichkeiten sind immer Funktionen ihrer Aufgaben....), war aber leider schon vergeben, so hieß es; also nichts damit. Noch schnell zwei Fotos gemacht und tränenden Auges von dannen geschlichen, denn zuhause lag doch noch/schon ein Kopfträger für die K8 (ehedem [1951] 'dem Vernehmen nach' Stadtheater Braunschweig), den ich bei Ebay für 6,50 Eurodollar als einziger Bieter (!) mit einem aus derselben Quelle stammenden Umbaukopfträger aus K4-Material (Gussdatum "V 1938"; nur zwei Köpfe) ersteigert hatte. Versand teurer als der Verkaufspreis.

Dann aber, später, stand die K8 bei EMTECs immer noch da, alleine trauernd und auf jenen bewussten Prinz (hoppla) wartend; der sehr reale Umgebungsschrott rückte immer näher. Ehe er aber die alte Dame erreicht hatte, gab ich dann nochmal Laut und wurde als Prinz durch die Dornenhecke vorgelassen. Kostete, ging aber.

Jetzt blockiert sie bei mir nicht nur die Ordnung, sondern auch den Gang...
In Sichtweite stehen Ferrophon IIc und K4, die tatsächlich eine solche ist. Sie stammt nach den Kondensatordaten vom Jahreswechsel 1944/45, was nur bedeuten kann, dass die Magnetbandgerätefertigung der AEG in Berlin noch 5 Monate vor der Kapitulation weitreichend regulär lief. Auch diese Maschine wurde umgebaut, weil sie 'dem Vernehmen nach' nach dem Krieg dem anlaufenden Radio Bremen zunächst als Aufnahmemaschine, dann auch noch als Archivgerät gedient haben soll, wovon die (Nachkriegs-)Köpfe 'beredt' Zeugnis ablegen: Abgefahren bis zum Stehkragen. Weiterhin schaltete man dem Tonmotor einen zweiten Kondensator parallel und ummantelte die Feldspule mit einem Mu-Metallkragen. Die Steckfassung für den Kopfträger fehlt. Die elektrische Verdrahtung entspricht prinzipiell der RRG-R22 weist aber ebenfalls Veränderungen auf, weil sichtlich eine Kofferversion für die Truhenanwendung umgestaltet werden sollte, womit man gleichzeitig auch eine Verringerung der Brummeinstreuuung zu erreichen versuchte. Man macht sich von den Basteleien der Nachkriegszeit ja kaum eine rechte Vorstellung. Otto Schmidbauer (der Magnetbandpionier) und Eberhard Vollmer nützten die Gunst der Stunde einschlägig. Schmidbauer reiste durch Deutschland und baute im großen Stile die Gleichstrom-Wehrmachtstonschreiber auf Hf-Vormagnetisierung um, Eberhard Vollmer stieß in die Lücke, die AEG bis 1948 ließ, weil man nicht in die Bandgerätefertigungsgänge zurückkam.

Übrigens war die K4 die letzte AEG-Maschine vor Kriegsende aus Berlin, die K8 die letzte Nachkriegsmaschine der AEG aus Berlin. Die T8 kam schon aus Wedel.

Die K4 war auch ein Ebayfall, für den ich etwas heftig hingelangt habe, damit das Ding in meinen Besitz kam. Kürzlich fuhr auch nochmals eine (wohl Reichssender Hamburg gewesene) bei Ebay herum und ging heftiger umworben für einen nennenswerten Betrag mitsamt ihrer nahezu vollständigen Beschilderung -ebenfalls nach Südbayern- an einen in der Szene recht bekannten Sammler.

Man muss nur die Augen aufhalten, kommen tut immer wieder mal etwas.

Meine K8 hat insofern eine eigene Geschichte, als sie dem AGFA-Nachlass entstammt, also vermutlich aus der Anfangszeit der Leverkusener Entscheidung überlebte, in den Tonbandmarkt einzusteigen und sich Friedrich Krones als Fachmann aus Wien in den Laden zu holen, der dann ja signifikant Weichen stellte und am Ende im Unfrieden mit dem AGFA-Management ausschied.

Er dürfte sich an dem Ding eben auch die Finger abgeputzt haben, wie sie denn der bisher in keinem Exemplar bekannt gewordenen K7 (Spitzengerät der AEG/RRG der zeiten Kriegshälfte) sehr ähnlich sieht. Diese existierte im Gegensatz zur K4/R22 wohl in weniger als einhundert Exemplaren und dürfte deshalb als reales Gerät verloren sein. Ein unfänglicher Konvolut mit Konstuktionszeichnungen genau dieses Gerätes aber schlummert in der Library of Congress, wo man sie aber nur unter erheblichem Vermögenseinsatz kopiert bekäme. Da es sich nach den Aussagen unseres Forenkollegen Friedrich um einige 500 Blatt handelt, erreicht man mit dem zu erlegenden Betrag schon Gebrauchtwagengrößenordnungen. Und das Siegener Papamobil habe ich ja nun nicht besessen...; da hilft dann auch die amerikanische Ehefrau nichts.

Aber vielleicht braucht Bushy ja noch einmal wieder einen Koch aus Deutschland, da ließe sich dann mal nach dem richtigen Glase Wein etwas machen (oder isser jetzt ganz trocken??? Dann wäre ja wieder nichts zu retten.) Wo sind die Köche unter uns? Nach Aussagen von Muddi Bush sei der Vaddi ja ein lausiger Redner und sie eine lausige Köchin. Der Frau (und dem Manne) müsste doch zu helfen sein...

Ach ja: Ich befinde mich heute in der kuriosen Situation, dass keines meiner schnell laufenden Bandgeräte 76,2 cm/s pro Sekunde macht, alle entstanden vor den 'Stichjahren' und transportieren daher mit 77 cm/s...

Hans-Joachim
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#10
Also bei der K8 hauts mich bald vom hockerSmile Wenn die wirklich nur Deinen Gang blockiert,melde ich mich freiwillig!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Ehrlich!!!!!!!!!So gut bin ich zu Dir!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Also so ein überdimensioniertes Museum hätte ich auch gerneWink
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#11
Hallo G 36 - Freunde,

hier gibt es noch eine Info zu der schon öfters gestellten Frage, ob die G 36 für Senkrechtbetrieb tauglich ist. Vorweg: JA !

http://www.forum-reeltoreel.de/Forum/sho...cb19695779

billy
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