Bandmaschinen-Exoten
#1
Hat jemand eine Ahnung, wer der Hersteller dieses...

http://www.tonbandhobby.de/it-1000.htm

... Gerätes sein könnte?
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#2
suche infos zu folgendem bandmaterial:
1. agfa magnetophonband "F", 650m, schicht innen MF241
und
2. basf typ LGH nr.5625

wer kann mir näheres dazu mitteilen?!
merci für alle hinweise
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#3
Ich habe jetzt auch so ein Gerät, gebaut von der vermutlich belgischen Schmiede Marlux. Oder zumindest von denen in Japan in Auftrag gegeben. Das Gerät ist eine völlig eigenständige Konstruktion, wie ich sie auch nicht annähernd von anderen Japanern her kenne! Am ehesten wäre da vielleicht noch ein gewisser entfernter Verwandtschaftsgrad mit Teac zu erkennen. Würde auf dem Gerät nicht 'made in japan' stehen, hätte ich nach Sichtung des recht 'klobigen' Innenlebens sofort auf Russland geschlossen. Auch die Art, wie dort Kabelbäume gemacht werden, ist ähnlich. Interessant ist aber - und das deutet auf Japan tatsächlich hin - das fast jeder Kabelanschluss mit einer Gummitülle überzogen wurde...Gott, was ein Aufwand!

Auffällig war die Verwendung vieler Kabelstecker, der hohe Aufwand und die zumindest auf der Platine irgendwie perfekte, maschinelle Anordnung. Und dann fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren: wenn überhaupt ein bekannter japanischer Verein für diese Maschine verantwortlich zeichnet, dann ist es Onkyo mit den Dokordern!

Weiss jemand, wie man die Adapter abbekommt? Sind die geschraubt???
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#4
In Italien wird gerade ein weiteres Modell angeboten, hat sogar Autoreverse:

http://cgi.ebay.it/ws/eBayISAPI.dll?View...1&tc=photo
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#5
Zitat:highlander postete
In Italien wird gerade ein weiteres Modell angeboten, hat sogar Autoreverse:
Hallo Andreas,

das ist die 607, die als Heru-Gerät auch auf der Seite von Karl-Heinz Rittersen zu sehen ist. Dort sieht man auch den Kopfträger mit den vier Köpfen. Seltsam irgendwie, daß die 607 Autoreverse hat und die 807 nicht - aber gut, bei Akai und Philips heißen höhere Modellnummern auch nicht zwingend mehr Ausstattung.

Was ich zu Marlux noch herausgefunden habe: Die (übrigens amerikanische, nicht belgische) Firma, der die Marke Marlux gehörte, heißt (oder hieß) Astrocom. Wenn man mit Google (Groups und Web) sucht, findet man einige Erwähnungen und auch ein Bild eines Marlux-Plattenspielers. An anderer Stelle wird behauptet, die Bandmaschinen basieren auf einem Teac-Chassis, was aber aus meiner Sicht zweifelhaft klingt.

Neben der 607 und 807 existierte wohl auch noch eine 407, zu der man aber keine Informationen findet. Nur ein Vergleichstest, in dem u.A. dieses Gerät getestet wurde, wird erwähnt.

Gruß,
Timo
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#6
Hier sind zwei Marlux-Plattenspieler zu sehen:

http://www.audiopaul.nl/geschied/draaitafels.html

Kann da vielleicht jemand etwas zu Baugleichheiten sagen?
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#7
Zitat:fenna postete
suche infos zu folgendem bandmaterial:
1. agfa magnetophonband "F", 650m, schicht innen MF241
und
2. basf typ LGH nr.5625

wer kann mir näheres dazu mitteilen?!
merci für alle hinweise
Hi,

das Agfa Typ F war eines der ersten, wenn nicht das erste Agfa- Rundfunkband nach dem Krieg. M. W. war es ein AC- Band.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#8
Auf dem Typenschild der Maschine von eBay-IT steht aber m.E. '507'...
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#9
Zitat:highlander postete
Auf dem Typenschild der Maschine von eBay-IT steht aber m.E. '507'...
Bin mir nicht sicher, ob da "507" oder "607" steht. Aber bei näherer Betrachtung ist das Gerät sicher nicht völlig identisch mit der 607 S auf der Seite von Karl-Heinz - z.B. fehlt das markante Gehäuse mit der angeschrägten Front.
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#10
Dokorder könnte sein. Ich hab noch eine Dokorder 6020S stehen, die hat die gleichen Köpfe und Trägerplatten.

grüße
dieter
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#11
Den schicken Plattendreher gibt es auch hier: http://www.cybermax.tmfweb.nl/studio.htm

Neben interessanten Tonbandgeräten gibt es auch ein Marlux-Kassettendeck auf dieser japanischen Seite:
http://plaza.harmonix.ne.jp/~ita/1123/tokumei.htm
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#12
Hier noch ein anderer 'Exot':

http://cgi.ebay.co.uk/ws/eBayISAPI.dll?V...98103&rd=1

Diese seltsame Maschine hat wohl einen merkwürdigen Bandpfad gehabt... Kann sich jemand einen Reim darauf machen, wieso die Umlenkrollen über den Tonköpfen angeordnet sind?
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#13
Durch diese platzsparende Anordnung der Bandzugsensoren/Schlaufenfänger erreicht man einen großen Umschlingungswinkel an der Bandeinlaufrolle(Beruhigungsrolle o.Zählwerksensor) und an der Andruckrolle und damit maximale Friktion.

Auf diese Weise hat man auch mehr Platz für Bedienelemente geschaffen.

Beim schnellen "Nur Umspulen" kann man das Band gleich über diese Rollen von Spule zu Spule laufen lassen und somit den Reibungswiderstand der Kopfbrücke umgehen.

Gruß

Bernd
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#14
Hier gib´s wieder ein Marlux/Hero:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...%3AIT&rd=1
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#15
Hier mal eine alte Marlux, die mit den bekannten Modellen nichts gemeinsam hat:

http://cgi.ebay.de/Rare-Astrocom-Marlux-...dZViewItem

Ein bißchen TEAC, ein bißchen...?
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#16
Hier gibt´s wieder eine Heru/Marlux/Audiosonic unter neuem Namen:
Höllenflügel,auch nicht schlecht:

http://cgi.ebay.de/PROFI-BANDMASCHINE-HE...dZViewItem

und nachdem die Auktion bald nicht mehr vorhanden sein dürfte, das Bildchen der Maschine:

[Bild: hellwing.jpg]

siehe auch:
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...4abf4e82b0


Frank
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#17
Zitat:firstthird postete
Hier gibt´s wieder eine Heru/Marlux/Audiosonic unter neuem Namen:
Höllenflügel,auch nicht schlecht:
Hallo Frank!

"Höllenflügel" ist zwar eine hübsche Übersetzung, aber "Hellwing" ist in dem Fall der gar nicht so spektakuläre Familienname von Klaus-Jürgen Hellwing, dem Gründer der Firma Hellwing GmbH & Co. KG in Mülheim an der Ruhr, die schon immer den Markennamen "Heru" für ihre Produkte genutzt hat.

Es handelt sich also bei dem Gerät um die schon bekannte Heru-Ausführung, bei der aus irgendwelchen Gründen die Beschriftung "Heru Professional" auf der Kopfabdeckung fehlt.

Gruß,
Timo
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#18
Was ist das denn fürne Kiste?
Hab ich ja noch nie gehört oder gesehen!
Jungs, ich brauche Input!
Erinnert wich aber irgendwie anne Akai GX irgendwas??

Liebe Grüße
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#19
Zitat:Zelluloid postete
Was ist das denn fürne Kiste?
Darüber rätsele ich seit Jahren. Das Ding verfolgt mich schon fast mein ganzes Tonbandleben lang. :-)

Primäranbieter des Gerätes war offenbar ein US-amerikanisches Unternehmen namens Astrocom-Marlux, die Geräte (bekannt sind, vor allem durch eBay USA, auch Plattenspieler und Kassettendecks, Markennamen hier "Marlux" und "Astrocom") kommen aber scheinbar durchweg aus Japan, sind aber offenbar nicht baugleich zu solchen bekannter Hersteller. Ob Astrocom eine "fabless company" war, die bei japanischen Unternehmen nach eigenen Vorgaben produzieren ließ, oder ob es eine eigene Produktionsstätte dieser Firma in Japan gab, ist nicht bekannt.

Die Bandmaschine wurde Anfang der 80er Jahre als Marlux 607, AudioSonic IT-1000 und Heru TD-1000 vertrieben, möglicherweise sogar noch unter weiteren Namen. Audiosonic ist eine Elektronik-Vertriebsfirma in den Niederlanden, Heru eine in Deutschland. Bei beiden passte das Gerät m.E. nicht so recht in's doch eher im Consumer-Bereich angesiedelte Sortiment (Heru-Audio- und Haushaltsgeräte-Produkte wurden z.B. bis vor einiger Zeit regelmäßig bei Plus angeboten).

Wer der Hersteller ist (sofern es nicht Marlux selber war), weiß keiner so recht. Karl-Heinz Rittersen besitzt eine Audiosonic und eine Hero und hat Gemeinsamkeiten mit Akai und Teac entdeckt. Highlander fühlte sich von seiner Marlux an Dokorder-Maschinen erinnert, und der Bruder eines ehemaligen Arbeitskollegen, der mal eine Heru besessen hat, hat sie in dem Glauben (neu) gekauft, sie sei von Sony hergestellt worden. Damit sind wir dann fast alle japanischen Bandmaschinenhersteller durch. ;-)

Eine Anfrage von mir bei der Firma Heru International bzw. Hellwing blieb leider ergebnislos. Man wusste zwar noch, daß man dieses Gerät irgendwann mal vertrieben hat, aber über den Hersteller ist nichts mehr bekannt.

Mehr zu dem Gerät (u.A. Bilder des Innenlebens) gibt's auf http://www.tonbandhobby.de unter "Marlux & Heru".
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#20
Vielen Dank! Nun bin ich wieder um einiges schlauer!
Immer wieder schön, daß es hier so nette und zurvorkommende Leute gibt!

:-)

Liebe Grüße
MArtin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#21
Hab mir grade die Audiosonic auf Rittersens Seite angesehen und dabei ist mir das Logo ins Auge gestochen.
Ich besitze seit Jahren einen kleinen Stereoverstärker von Audiosonic.
Auf dem Gerät steht ausser einem aufgeklebten Firmenlogo nichts. Keine Typenbezeichnung oder sonstiges, auch auf der Rückseite nicht.
Auf der Rückseite sitzt eine 2pol. Steckdose nach NEMA (US) Standard. Das Gerät hat aber - untypisch für US oder Japan Geräte - DIN Lautsprecher- und Eingangsbuchsen.
Stromversorgung erfolgt über einen Eurostecker, die Sicherungen im inneren sind aber - auch untypisch für US/Japan - nach deutscher Norm (5x20mm).
An den Innereien sieht man, dass der Verstärker definitiv aus Japan kommt.
Ich könnte das Gerät keinem mir bekannten Hersteller zuordnen. Seit ich diesen Verstärker vor ca. 12 Jahren auf dem Flohmarkt gekauft habe, rätsele ich mit was ich es hier zu tun habe.
Für die Stereoanlage Zuhause ist er mir zwar nicht gut genug (Brummen), aber ich verwende ihn immer für Partys und die Beschallung eines Adventsmarktes, das hat er bisher ohne Zwischenfälle mitgemacht - Robust scheint er also zu sein.

David
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#22
Hier gibt's einen hübschen Auto-HiFi-Turm von Audiosonic zu sehen. Der Verfasser der Seite hat offenbar ebenfalls gerätselt, wer der Hersteller sein könnte.

Hier gibt's einen tragbaren Weltempfänger.

Und unter http://www.audiosonic.com ist die Seite der nach wie vor existierenden Firma zu finden. Vielleicht wissen die ja noch, woher sie die Bandmaschine mal bezogen haben?
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#23
Moin, moin,

im Laufe einer Recherche an anderer Stelle bin ich auf diesen Thread gestoßen. Da ich einige wenige Infos zu Marlux gefunden zu haben glaube - oder eben auch nicht - deponiere ich sie hier, falls sich jemand dafür interessiert...

Die Marke Marlux findet sich ja auf einer ganzen Reihe von Geräten - Bandmaschinen, Plattenspieler, Receiver, Tapedecks, Tuner, Verstärker -, von denen zumindest einige bereits bekannten Herstellern zugeordnet wurden.

So schreibt Wouter Heijke (naks.com, vintagecassette.com) zum Marlux Model 1, es sei ein typischer OEM-Nakamichi (bis Mitte der Siebziger größter OEM für Cassettedecks überhaupt).
Im HiFi-Forum (http://www.hifi-forum.de/viewthread-26-918.html) gibt es einen Thread zu Marlux-Plattenspielern. Auch hier schließt ein User: "Marlux war definitiv eine Vertriebsfirma.", denn der von ihm untersuchte Marlux-Dreher (MX86 ?) "war ein japanischer CEC" gewesen. (CEC war ein bedeutender OEM für Plattenspieler und später für CD-Laufwerke.)
In einem französischen Forum (http://fr.audiofanzine.com/vinyle-dj/for...it-il.html) ist ein Marlux-Plattenspieler zu sehen, der wohl von Matsushita (Technics, Panasonic, National, JVC) stammt, dem damals größten Plattenspieler-Hersteller der Welt.
In einem anderen Thread im HiFi-Forum (http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-3249.html) gibt es eine konkrete Aussage zu dem Audion MX-960, dieser sei von der Fujiya Audio Corporation hergestellt, unterscheide sich von dem Marlux MX-960 aber durch den abweichenden Tonarm.

Zu dem Marlux-Tonbandgerät 607S gibt es eine eigene Homepage: http://www.tonbandhobby.de/marlux.htm.
Das gleiche Gerät war auch als "Heru" bzw. Hellwing oder als "Audiosonic" zu haben gewesen. Es gab weitere Modelle, die in den USA zudem als "Astrocom" vertrieben wurden.

Und tatsächlich wird immer wieder kolportiert, hinter Marlux hätte ursprünglich der amerikanische Versandhändler Astrocom gesteckt.
Das wäre nicht ungewöhnlich, denn viele der heute bekannten "japanischen" Marken sind durch Amerikaner oder für den amerikanischen bzw. "westlichen" Markt konzipiert worden: Kenwood, Pioneer, Luxman, Panasonic, Technics etc.
Zumindest Ende der Sechziger / Anfang der Siebziger wird die Marke Marlux in den USA immer und vor allem immer wieder in Zusammenhang mit Astrocom (Astrocom/Marlux) erwähnt.

Was also steckt dahinter?
Die Handels-, Wort- und Bildmarke "Marlux" stand im Eigentum der Marlux International Corporation. Sie hatte ihren Sitz in einem Bürogebäude in Tokyo (Torikatsu Building, 5-2-5 Roppongi, Minato-ku).
Eine Fabrik soll ebenfalls in Tokyo (1-4,2 Chome Haramachi Merguro-ku) ansässig gewesen sein; ob die Geräte dort allerdings tatsächlich produziert wurden, oder ob dort "nur" OEM-Ware individualisiert und verpackt wurde, ist nicht überliefert. Erklärt sich so vielleicht der Unterschied in der Tonarm-Ausstattung zwischen Marlux- und Audion MX960?
Zumindest in den Siebzigern hätte es eine Marlux Europe BV in der Jan van Gentstraat 50 in Badhoevedorp in den Niederlanden gegeben (http://forum.audiofreaks.nl/index.php?to...10.55;wap2), die Marlux-Geräte verkaufte.

Mitte der Achtziger Jahre trat die Marlux International Co. als Label für CDs auf. Bei der hier veröffentlichten Musik dürfte es sich jedoch kaum um eigene Produktionen gehandelt haben. Marlux brachte zum Beispiel "German trash speed Metal"-Prduktionen von Disaster Records heraus.

Noch im Jahre 2005 taucht die Marlux International Corporation als eines von 282 Mitgliedern des "Japanease Machinery Center for Trade and Investment" (JMC), einer "non-profit organization, that represents Japan's major electronics and machinery manufacturers, trading companies and engeneering companies", im Anhang eines Briefes an das US-Handelsministerium auf, in dem sich die JMC gegen Dumping-Vorwürfe wehrte.

Noch 2005 stellt sich eine Tokyoter Marlux International Co., jedoch in einem anderen Stadtteil von Tokyo (23-14, Seta 4-chome, Setagaya-ku) ansässig, als langjähriger "... international purchaser of Minerals & Chemicals products..." dar.
In Japan ist die Firma unter dieser Adresse als Im- und Exporteur für den Geschäftsbereich "Extile Product, Telephone, Pocket Telephone, Computer, Printing Ink, Carbon Black, Sound Equipment" bzw. als Exporteur für "Electric Equipment & Supplies" registriert.

Hier gibt es also das erste mal eine eindeutige Definition, die andeutet, Marlux würde nicht produzieren, nur Handeln. Aber ob das auch für die Siebziger Jahre galt?

Was die Anfang der Achtziger Jahre beim panamesischen Registro Publico eingetragene Briefkastenfirma Marlux International Corporation (Register Nr. 93242) damit zu tun hat, ist mir nicht klar und geht aus der Registrierung auch nicht hervor.

Fakt ist, die Marke Marlux ist von dem USPTO (amerikanisches Patentamt) als seit 1966 in Gebrauch befindlich registriert, war jedoch nicht exklusiv geschützt: "Marlux" wurde genauso von einem deutschen Optik-Hersteller wie von einem amerikanischen Kunststoff-Fabrikanten verwendet. Die Bezeichnung "Marlux" gibt es für Lampen genauso, wie für Feldstecher, Betonplatten, Salz- und Pfeffermühlen oder für durchsichtige Kunststoff-Bausteine. All das teils seit mehr als "100 Jahren" und von unterschiedlichen Verwendern in unterschiedlichen Ländern.

Mir sind Markenregistrierungen für die Tokyoter HiFi-Firma gemäß der internationalen Klasse 9 (Unterhaltungselektronik) in Japan, in der BRD (Antrag 9/75, Registernummer 999128), in den USA (Antrag 10/76, File 1078287) und in Kanada (Antrag 2/77, File TMA227497) bekannt.
In den USA wurde die Marke 1984 nach "Section 8" gelöscht, weil Marlux es versäumt hatte mitzuteilen, daß die Marke weiterhin in Gebrauch sei. In anderen Ländern wurden die Markenrechte in den Achtziger und Neunziger Jahren verlängert, sind aber inzwischen ebenfalls verfallen.

Tatsache ist, neben Riesen wie Hitachi und Sanyo, die auch als OEM weltweit lieferten, gab es in Japan eine Vielzahl von hierzulande vollkommen unbekannten Betrieben, die unter für den westlichen Leser kryptischen Firmennamen ihrem Kunden anboten alles zu liefern, was der spezifizierte.
Der Ingenieur Röthy schrieb beispielsweise in seinem Bericht für das virtuelle Eumig-Museum über ein 7-Mann-Unternehmen, das für Eumig die 500er und den FL900 geliefert hätte. So eine kleine Firma dürfte kaum in der Lage gewesen sein, mehrere HiFi-Komponenten zu entwickeln und zu bauen, dürfte sich eher als Agentur verstanden haben, die aus am Markt verfügbaren Bauteilen Geräte zusammenstellte oder die von größeren OEMs gekauften Geräte für den Bedarf des Kunden individualisierte, vielleicht auch nur mit Aufschriften und Logos versah und Endkunden-gerecht verpackte. War das im Marlux-Werk ähnlich? Wie gesagt: Erklärt sich so der Unterschied zwischen dem Marlux- und dem Audion MX960 und das es sie doch beide gab?

Jedenfalls ist weder "Marlux" eine typische japanische Markenbezeichnung noch ist "Marlux International Co." eine typisch japanische Firmenbezeichnung. Solche hießen eher "Kabushiki-Kaisha Nakamichi Kenkyujo", "Nippon Gakki Seizō" oder "Chuo Denki Kogyo Co., Ltd".

Die Geschichte einer bis heute aktiven Firma zeigt, wie ein westlich klingender Markenname zustande gekommen sein mag:
Im Jahre 1946 startete in Komegane eine Firma Kabushiki-Gaisha Ken'uddo. Kennt Ihr nicht? Da die amerikanischen Kunden mit diesem Namen auch nicht viel anfangen konnten, wurde für den Export die Firma Kasuga Radio Co. Ltd. gegründet. Kasuga kennt Ihr nicht? So wurde die Firma schließlich in "Trio Corporation" umbenannt. Dämmerts? Trotzdem suchte man nach einer Marke, die US-kompatibel schien: Den Namen "Ken" gab es in Japan und in den USA, klang für beide heimisch. Und die Endung "Wood" zierte nicht wenige amerikanische Ort und klang bodenständig. Die Marke "Kenwood" war erfunden. Doch erst ab 1986 hieß auch der Gesamtkonzern samt japanischem Mutterhaus "Kenwood Corporation".
Ähnlich war das mit der Fukuin Shokai Denki Seisakusho, die nach dem Einstieg amerikanischer Partner in Japan "Paionia Kabushiki-Kaisha" und ab 1961 international "Pioneer Electronic Corporation" hieß.

Typisch ist auch das Werden der Hokushin Kogyo Kabushiki-Kaisha aus Tokyo. Deren internationaler Name lautete "Standard Radio Corporation". Und nachdem die Superscope nach einem Produktionspartner in Fernost gesucht und sich bei der SRC beteiligt hatte, hieß die Firma bald Marantz Inc.

Wie mag das also mit Marlux gewesen sein? Gab es da auch eine japanische Firma hinter der Marlux International Co.. Und war vielleicht Astrocom der Initiator der Namensgebung des westlich klingenden Handelsunternehmens? Oder gab es eben nur das westlich klingende Handelsunternehmen mit einer Werkstatt, in der beispielsweise zugelieferte Plattenspieler von CEC, Matsushita oder Fujiya ein passendes Finish erhielten.

Wenn wer mehr weiß, dann möge er das äußern.

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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