Rauschen
#1
Hallo Forum! Mir ist aufgefallen, daß meine Akai ziemlich rauscht... ( auch wenn kein Band läuft! ) Also sozusagen im Vorverstärkerteil . Ein befreundeter Funkamateur meinte, bei dem hohen Alter könnte das durchaus an austrocknenden Elkos liegen. Hat da schonmal jemand von Euch Erfahrungen gesammelt? Würde das echt was bringen generell ALLE Elkos zu tauschen?
Entschuldigt bitte die etwas laienhafte Darstellung meines Problems, tief im Innern bin ich immer noch Schlosser :-)

greez
flo
Zitieren
#2
Vielleicht ist an mir ein guter Schlosser verlorengegangen? Die gleiche Idee hatte ich auch schon mal:

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=1415 :-)
Zitieren
#3
ah ja, war schon interessant, dieser thread... Bin hier noch nicht so lange unterwegs und hab den einfach noch nicht gelesen... sorry

greez
flo ( wird morgen mal Elkos suchen :-) )
Zitieren
#4
Zitat:w123flo postete
ah ja, war schon interessant, dieser thread... Bin hier noch nicht so lange unterwegs und hab den einfach noch nicht gelesen... sorry
"Sorry"? Ich glaube nicht, daß jemand von Dir erwartet, daß Du beim Einstieg in dieses Forum erst mal alle 2000 alten Threads durchliest. :-)

Wenn Du das mit den Elkos machst, berichte mal vom Ergebnis. Interessant finde ich das schon.
Zitieren
#5
Lieber flo,

so laienhaft ist die Beschreibung nicht, sie trifft den Sachverhalt, --- oder nicht.

Du musst -der Erfolg soll planbar sein- dich anhand der Schaltzeichnung auf die Suche nach dem Ausgangspunkt jener Störung machen und dann nachsehen, was an dieser Ausgangsstelle die wahrscheinlichste Ursache für das Problem sein könnte. Beide Akais, die ich in den letzten Jahren unter den Fittichen hatte, wiesen jeweils einen defekten Transistor im Eingangszweig auf, was sich zwar nicht direkt im Rauschen, wohl aber in einem Derivat davon äußerte: Die Eingänge brutzelten heftig.
Genauso kann eine Diode, ein nicht mehr einwandfreier Widerstand zur Arbeitspunkteinstellung oder in der Gegenkopplung eines Verstärkerles und schließlich natürlich auch die allüberall grassierende Elkokrankheit Ursache sein. Alle Elkos würde ich -gegebenenfalls- nur dann tauschen, wenn nachgewiesen ist, dass das aktuelle Problem auf einen Elektrolyten zurückzuführen ist. Akais sind nicht so aufgebaut, dass dies eine angenehme Arbeit wäre. Also: Um die Analyse kommst du nicht herum. Hast du Schaltung und Messgeräte?

Dein Funkerfreund könnte dir sicher erfolgreich helfen, gerade wenn du einen Anknüpfungspunkt zwischen dem Handwerk des Schlossers und dem des Elektronikers suchst. Er dürfte die Messgeräte (Tongenerator, Millvoltmeter und Oszilloskop gleich welcher Bauart) besitzen, die du vielleicht nicht hast. Du lernst so zusätzlich deine Gurken so schnell 'subkutan' kennen, was sehr viel für sich hat, solange man nicht wie der sattsam bekannte Bilderbuchschlüsseldienst vorgeht...

Hans-Joachim
Zitieren
#6
Hallo Hans-Joachim,

Danke für Deine fundierte Antwort. Also ich nehme mal nicht an, daß in der Akai ein Transistor defekt ist. Das Gerätchen spielt noch sauber und nimmt auch ganz gut auf. Mir ist nur aufgefallen, daß sie im Vergleich zu meiner Philips N4419 mehr
Grundrauschen verstärkerseitig hat...
Hm... an Meßgeräten habe ich ein halbwegs brauchbares analoges Multimeter, sonst eigentlich nur Sonderwerkzeuge für mein anderes Hobby: alte Mercedes.

Den Schaltplan für die Akai GX210 D habe ich mir mal irgendwo runtergeladen, das wäre nicht das Problem. Mal sehn, wie´s weitergeht. Nachdem ich noch eine weitere GX210 ( allerdings in schlechterem Zustand ) vom Flohmarkt geholt habe, werde ich das Rauschen mal versuchen rein subjektiv zu vergleichen, indem ich beide Akais an die Anlage anklemme. ich sag dann mal Bescheid...

Gruß
flo
Zitieren
#7
Also ALLE Elkos auf blauen Dunst zu tauschen kann zu erheblichen Problemen führen. Die Teilchen sind alle miteinander gealtert. Neue Elkos können die Arbeitspunkte erheblich verschieben. Wenn keine enstprechenden Meßgeräte vorhanden sind kann mittels eines einfachen - aber möglichst rauscharmen Verstärker für Kopfhörer - an den entsprechenden Stellen das Signal hörbar gemacht werden. So kann man sich erst einmal einen Überblick verschaffen wo denn das Rauschen entsteht. Nicht selten entsteht dieses Rauschen schon im Netzteil.
board_grabber
Zitieren
#8
Ein deutliches Kennzeichen für defekte Transistoren kann auch ein ungleichmäßiges Rauschen sein, daß sich auch in der Lautstärke ändert und mit lauten oder weniger lautem Krachen verbunden ist. Dieses Symptom habe ich schon öfter bei Radios beobachtet, und es waren bisher immer defekte Transistoren in der Vorverstärkerstufe daran schuld.

Ich möchte hier jedoch nicht nur auf die Transistoren lenken, sondern nur einen Hinweis geben, es könnte ja auch was anderes fehlen.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Zitieren
#9
an w123flo:

Hast du schon Erfolge bezüglich des Rauschen zu verzeichnen? Ich bin seit Dienstag in Besitz einer GX210D und vor allem auf 9,5 ist die Meeresbrise gut zu vernehmen. Deine Erfahrungen fände ich sehr interessant.

Zudem habe ich auf beiden Bandsortenpositionen und beiden Geschwindigkeiten überzogene Höhen, sowohl auf maxell XL-I als auch auf BASF DP 26. Auf was hat AKAI seinerzeit eingemessen?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#10
Die 200er m.W. auf Maxell UD.
Zitieren
#11
Hi niels,

Sind schon hübsch die Akais:-)
So, zu Deiner Frage:
Also vom Bauteile ( Elko - ) tauschen habe ich auf Abraten einiger Forumskollegen und auch einiger befreundeter "Elektriker" verzichtet.
Eine erste Verbesserung habe ich erzielt, nachdem ich vom DIN Anschluß meiner
"Stereoanlage" auf die Cinch - anschlüsse gewechselt habe.

Das Grundrauschen ist bei beiden Bandgeschwindigkeiten ähnlich, ohne Meßinstrument trau ich mir da keine Bewertung zu...
Nachdem ich bei 3 Geräten dieser Serie aber dieselbe "Meeresbrise" festgestellt habe, tendiere ich dazu, das als normal anzusehen und zu ignorieren.
Die Schaltknackser meiner Uher Variocord beim Abschalten stören mich (und meine Hochtöner ! ) erheblich mehr :-)

Eingemessen waren die Akais wohl auf Maxell UD.
Bezüglich der Höhen habe ich nichts auffälliges feststellen können, allerdings muß meine aktuelle GX210D vorher einem engagierten " Tonbandamateur" gehört haben, der sie offenbar irgendwann mal auf BASF LPR - 35 hat einmessen lassen
Damit liefert diese die besten Ergebnisse.
Die beiden anderen hatten Maxell UD lieber.

btw... die Akai GX4000D, die ich für ein paar Tage besessen habe ( und sie gleich weiterverkauft habe weil sie mir zuu primitiv war), hat sich beim Grundrauschen auch nicht zurückgehalten. Da ist mein knacksendes Variocord doch noch Benchmark

Hoffe meine Auskünfte waren dienlich:-)
Achso, nochwas, die alten BASF - Sorten wie z.B. LGS 26 mag meine GX210D überhaupt nicht...

Grüße
flo
Zitieren
#12
Hallo, w123flo,

ist dir bekannt, dass die ersten LGS-Bänder von 1953 stammen? Das ist eine Uralt-Generation, mit denen kein modernes Tonbandgerät mehr hinkommt (es sei denn durch Einmessen), der Träger ist eine PVC-Folie, das Magnetpigment rauscht erheblich mehr als das moderner Bänder - also, LGS war seiner Zeit schön und gut, aber bitte auf einem "modernern" Tonbandgerät nicht mehr unvorbereitet darauf aufnehmen.

Übrigens (... das ist jetzt schon nicht mehr für die Eingangssemester gedacht ...): zu LGS-Zeiten war die Wiedergabeentzerrung bei 9,5 cm/s 200 µs ("heute" 90 + 3180 µs), bei 19 cm/s 100 µs, "heute" 50 + 3180 µs. In der Wiedergabeentzerrung macht das bei 9,5 cm/s 6 dB Höhenanhebung bei 10 kHz aus (!!), bei 19 cm/s ebenfalls noch 5,5 dB - Erfolg: alte Aufnahmen klingen stumpf bis ungenießbar, aber wenn man die Höhen entsprechend anhebt, rauschts wie Wasser in die Badewanne!

F.E.
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
Zitieren
#13
Meeresrauschen

Es gibt einen simplen Test, um festzustellen, ob es eher am Bandmaterial oder am Gerät selbst liegt. Einfach das Gerät ohne Band laufen lassen.
Es sei aber gesagt, daß Rauschen auch vom Aufnahmeverstärker kommen kann. Da wird es mit der Überprüfung schwieriger.
Flo wird dieser Beitrag weniger helfen, bei ihm rauscht das Gerät ja schon bei Stillstand.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
Zitieren
#14
Hi Andreas,

Stimmt genau, meine Akai rauscht quasi schon im Stand.

Es ist natürlich nicht soo schlimm, im Vergleich zum guten alten Variocord ist es mir aber schon aufgefallen. Defekte schließe ich mittlerweile definitiv aus.
Eher schon Inkompatibilitäten zwischen der Akai und meinem Receiver ( Was ziemlich Abstraktes : ein" Carver ", den ich mal einem Ami abgeschwatzt habe )
btw... auf dem Variocord abgehört, klingen die Aufnahmen der Akai nicht übermäßig verrauscht... das mit dem Aufnahmeverstärker wird´s dann wohl nicht sein?!


Grüße
flo
Zitieren
#15
Zitat:Friedrich Engel postete
Hallo, w123flo,

ist dir bekannt, dass die ersten LGS-Bänder von 1953 stammen? Das ist eine Uralt-Generation, mit denen kein modernes Tonbandgerät mehr hinkommt (es sei denn durch Einmessen)
F.E.
Hallo Friedrich,
LGS 26 habe ich auf dem Flohmarkt mal "orginalverpackt" gekauft... eine 13 er und eine 15 er Spule. Über das Alter der Bänder hatte ich damals noch keine Kenntnis.
Anscheinend klar, daß die Akai damit nicht zurecht kommt...

Gruß
Flo
Zitieren
#16
Das GX-210D Service-Manual gibt als S/N Raitio "Better than 50 dB" (>47 auf 9,5 an).
Für das Sony TC-366 nennt das entsprechende Manual einen Wert von 52 dB (at Peak Level Recording). Ich habe den Verdacht, daß Sony SLH-Band zum Messen genommen hat. Ich vermute, daß neue Geräte unter gleichen Bedingungen gemessen sehr ähnliche Ergebnisse liefern.

Der Akai habe ich vorhin eine gehörmäßige "Einmessung" zukommen lassen (XL-I). Auf 19 hat ihr das gutgetan, der Klang ist voller geworden. Ich meine, auch das exessive Rauschen auf 9,5 hat abgenommen. Leichte Kanalunterschiede sind immer noch vorhanden, dies mag aber an dem nicht fabrikneuen Band liegen. Zudem ist laut Manual ein Kanalunterschied von 3dB im Vorwärts- und 4 dB im Rückwärtsbetrieb bei 16 kHz zulässig.
Auf 9,5 landen aber noch immer zu viele Höhen auf dem Band. Die Geschwindigkeiten sind nicht getrennt einmessbar.
Ist es vielleicht ratsamer XL-I auf der SRT-Position einzumessen?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
Zitieren
#17
Lieber Flo!

Beim Variocord stört mich schon das Rauschen, die Verstärker A und W sind nicht ganz optimal. Dann scheint es ja bei Akai richtig zu rauschen! Letztens habe ich meine Uher Logic viertelspur bezüglich Einmessung überprüft und gleich auch die erzielbare Dynamik mit XLI gemessen, knapp über 60 dB. Da wird es schon interessanter. Meine Logic habe ich allerdings bezüglich Rauschen leicht modifiziert, da war noch was an den Verstärkern herauszuholen.
Mir ist aufgefallen, daß die Angaben der Hersteller selten dem entsprechen, was ich messen kann, die scheinen "eigene" Meßmethoden zu haben...
Eventuell nehmen die für die Schreiber keine normale Tinte sondern C37-Lack. Big Grin

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste