Die Signale auf deinem Oszi sind ja schön gegenphasig...
Du musst am Oszi den XY-Betrieb wählen (rechts neben dem Netzschalter) und dabei einen Kanal des Ausgangs an den Kanal I, den anderen an die horizontale Ablenkung des Oszis legen (Buchse auf der Rückseite, wenn ich mich richtig erinnere). Dann spielt man zunächst einen Sinuston mit mittlerer Frequenz (1-5 kHz) in Stereo ab und stellt die erscheinende elliptische Lissajoufigur auf eine nach rechts ansteigende, weitgehend geschlossene Linie ein. Das Ganze wiederholt man mit 8-10 kHz. Ganz perfekt wird das bei Amateurgeräten aber nie, die Ellipse wackelt immer ganz schön!
Wenn du das mit dem Hameg nicht hinbekommst, benutzt du die Wald- und Wiesenmethode: Spurwahlschalter oder Verstärker auf
Mono schalten, hohe Frequenz vom Testband wiedergeben und die Azimutschraube des Kopfes so einstellen, dass der Ton am hellsten und lautesten zu hören ist (wohl dem, der noch jung genug ist, Frequenzen jenseits der 8 kHz zu vernehmen!). Dabei kann auch die Messung der NF-Spannung am Geräteausgang hilfreich sein, um das Maximum zu finden. Um nicht auf ein Nebenmaximum zu geraten, was bei Viertelspurköpfen gern mal passiert, stellt man zunächst mit einer niedrigeren Frequenz auf Maximum ein, dann mit 8-10 kHz.
Vorher solltest du aber unbedingt den neuen Kopf in Höhe und Neigung genau einstellen. Das geht vornehmlich mit dem Kuckauge! Klarband hilft bei der korrekten Höhenjustage: das obere Kopfsystem muss genau mit der Bandkante abschließen. Dabei sollte man die Brummklappe erst mal abnehmen, damit man was sieht.
Ob der Kopf nach hinten oder vorn geneigt ist, kann man durch eine Peilung bei guter Beleuchtung von der Seite feststellen. Parallelität zu den Führungsbolzen und zur Tonwelle ist das Ziel, wobei die Tonwelle aber mit Vorsicht zu genießen ist, denn die Telefunken-Magnetophone haben oben ein Prismenlager, in dem die Welle ein paar Zehntel mm Spiel hat! Senkrecht läuft sie nur, wenn die Andruckrolle drückt....
Ich hoffe, du hast Köpfe und Führungsteile vor dem Auflegen des Prüfbandes auch entmagnetisiert!? Das Band wird es dir mit langer Benutzbarkeit danken.
LG
Holger