Änderung des Bezugpegels bei Kassetten
#1
Hallo,

ich hab das erst vor ein paar Tagen gelesen, aber ...

Es hat wohl irgendwann in den 80ern eine Änderung des Bezugspegels bei Kassetten gegeben haben. Und zwar von 160 nWb/m auf 250 nWb/m. Was ja immerhin ca. 4 dB ausmacht. Das äußert sich bei der Anzeige der VU-Meter, die bei später aufgenommen MCs deutlich hörhere Werte anzeigen. Ich habe hier ein Pioneer Ct-676 und ein Kenwood Basic X1, welche sich dahingehend unterscheiden.

Kann das jemand bestätigen und ggf. eine Quelle angeben?

Danke und Gruß
Michael
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#2
Im Hifi Forum hatten wir das Problem schonmal besprochen, am besten SR2245 fragen, finde den Fred jetzt nicht auf die Schnelle.
Aber es war ungefähr so:
Ab dem Zeitpunkt ab dem Dolby S eingeführt wurde musste 0dB 250 nWb/m sein. Deshalb gibt es auch fast keine Dolby S Decks bei denen das nicht so ist. So 1991 oder so müsste das dann Herstellerübergreifend genormt worden sein. Vorher hatte viele japanische Hersteller 160er Anzeigen, Sony aber zum Beispiel nicht, die hatten schon immer eine 250er.
Letztendlich kommt es nur auf das Dolby Symbol an. Das sind immer 218 nWb/m, bzw auf einer 250er Skala auf -1,2dB. Deswgen immer das als Richtmarke nehmen.
Gruß
Lorenz
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#3
Ganz genau konnte ich die Historie auch noch nicht anhand von Dokumenten verizifieren.
Die 160nWb/m werden oft als alter Philips Standard bezeichnet. In einigen Philips oder auch Marantz Dokumenten wurden die 160nWb/m auch als S.R.L. ( Standard Recording Level) bezeichnet.
Der DIN und später auch IEC Pegel für 0db war dann auch schon in den 70ern bei 250nWb/m.
Es ist aber definitiv korrekt, dass die meisten Japaner ihre Gräte erst Anfang der 90er von 160 auf 250nWb/m umgestellt haben.

Das Pioneer CT 676 (ich habe aus der Serie das 777 und 979) ist definitiv mit 160nWb/m Skala ausgeführt. Genau danach wurde umgestellt, das Nachfolgedeck, das CT-S 610 hat den 0db Bezugspunkt bei 250nWb/m.
Das sieht man auch sofort an der Position des DD Symbols das bei 218 nWb/m liegt. Beim 676 bei +3db (genau +2.7db) und beim 610 bei -1db (-1.2db).
Technisch ist da aber kein Unterschied, es ist nur die Skala.

Viele deutsche Geräte hatten den "Nullpunkt" bei 200 oder 218nWb/m. (Nakamichi auch) Leider gab es da auch bei den Herstellern Verwirrungen bezüglich des Unterschieds zwischen der ANSI und DIN Norm bei der Bestimmung des Bandflusses.

http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&forum_id=53&thread=1193&postID=5564#5564

Oli


Dass das irgendwas mit Dolby S zu tun haben soll, wäre mir neu. Da gibt es auch überhaupt keinen nachvollziehbaren Grund für (zumindest wüsste ich keinen) Für Ray und seine Dolby Labs haben die Philips/DIN Standards 160 und 250nWb/m eh niie wirklich existiert. Offizieller Dolby Pegel war immer 200nWb/m ANSI (= 218nWb/m DIN)
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#4
Guten Morgen,

super, danke! So war das. Das ist auch irgendwie irritierend, wenn zwei Geräte mit unterschiedlichen Bezugspegeln übereinander stehen. Man will immer gleich an die Regler und korrigieren Smile

Gruß
Michael
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#5
Wenn i mi richtig erinnere, wurde in der 1993er Mai-Ausgabe der „stereoplay“ darüber ausführlich berichtet, mit Sony und Aiwa(?)-Decks als Beispiel.
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#6
Den Artikel kann nicht hier jemand zufällig einscannen?
Gruß
Lorenz
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#7
SonyKassettenkaiser,'index.php?page=Thread&postID=268710#post268710 schrieb:Sony aber zum Beispiel nicht, die hatten schon immer eine 250er.
Interessant, daß Sony und Aiwa hier offensichtlich unterschiedliche Philosophien vertraten, obwohl Aiwa doch eine Sony Tochter war.
Ich hatte bei meinem Aiwa AD- F880 (von 1991) nachgesehen, dort befindet sich das Dolby- Symbol bei +2dB.
Bei meinem 2. Aiwa- Deck (AD- F910 von 1992) genau bei +3dB. Die waren also beide noch mit 160nWb /m ausgeführt...
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#8
Na ja, bis mindestens mitte der 90er hatten die Aiwa Produkte auch nichts mit denen von Sony gemein. Es kam meines Wissens nach nie das gleiche Laufwerk, oder sonstige Teile in Produkten beider Firmen vor.
Ab wann hat denn Sony eigentlich Aiwa (vollständig) übernommen?
Gruß
Lorenz
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#9
Hallo!

Ich unterstelle in diesem Zusammenhang auch einigen Tapedeckherstellern, den Unterschied zwischen 200 nWb/m DIN und ANSI nicht berücksichtigt bzw. das gar nicht bemerkt zu haben.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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