A77 Fragen Bandtellerhöhe
#1
Hallo,
ich hab eine Frage zur Bandtellerhöheneinstellung der Revox A77.
Habe bisher verschiedenste A77 Mk 1 bis 4 angeschaut.
Überall ist die Bandteller Einstellung unterschiedlich.

Aktuell habe ich eine MK4 auf dem Tisch, da sind 2 dickere Messingscheiben unterlegt und Plastikspulen laufen Mittig.
Bei andern laufen Plastikspulen selbst mit einer dünnen Messingscheibe nicht richtig und Band schleift innen an der Spule.
Bei einem Zwitter aus Mk1 und 2 läuft es am Anfang, aber bei warmer Maschine dehnt sich die Achse und Plastikspule schleift innen.
Der Bandteller bei dieser wird schon ziemlich warm.

Ist es wirklich so, das die Maschinen so unterschiedlich sind und man immer probieren muss, welche Distanzscheibe für Plastikspulen passt?

Eine weitere Frage:
bei der jetzigen MK4 würde ich gern die Glocke vom Capstanmotor abnehmen um zu ölen.
Leider sitzt die Glocke zu fest oder ist evtl. festgerostet. Es ist eine Messingglocke, nicht schwarz.
Gibt es einen Trick die Glocke abzuziehen. Evtl. mit einem Lagerabzieher? Oder soll ich es so lassen, beschädigen möchte ich die Welle nicht.
Wenn ich das Öl von vorn reinlaufen lasse, wird es wahrscheinlich das hintere Lager nicht erreichen.

Achso, die Dolby wird mit 185nWb eingemessen. Ist es korrekt, das dann 1,5 Vrms am Ausgang zu messen ist.
Bzw bei einem 257nWB Band dann 2,07 Vrms.

Danke und Gruß Dirk
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#2
In der Regel sollte die Position des Bandes innerhalb der Spule durch die Bandlaufhöhe des Tonkopfträgers vorbestimmt sein, so dass an der Spulenaufnahme keine individuellen Korrekturen notwendig werden.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#3
Wenn die Sicherungslasche hinten am Capstanmotor entfernt ist, kannst du vorsichtig mit einem Holz hinten auf die Achse klopfen, die sich dann nach vorne herausbewegen sollte. Das vordere Capstanlager kann man durch langsames Einträufeln von Öl bei liegender Maschine ölen. Genau genommen den Filz, der sich hinter der Kunststoffabdeckung befindet.
Hinten befindet sich ein Kugellager, da braucht man nichts ölen. Ich selber habe mir eingebildet das hintere Kugellager ölen zu müssen. Danach war das Lagerkollern noch lauter. Also wenn dieses Lager Probleme macht, wechseln.
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#4
Ich mußte auch schonmal beherzter zur Sache gehen Tongue
Wichtig ist, immer senkrecht zur Capsanwelle zu "arbeiten", nie seitlich. Dann kannst se gleich wegschmeißen.

Auch die Glocke ist ein Präzisionsteil, nie seitlich draufkloppen.

Mit einem Abzieher, sofern er paßt, ist man natürlich auf der sicheren Seite.

LG
Mike
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#5
Schönen guten Morgen, meine Damen und Herren!

Ich halte es für unmöglich, dass sich eine ca. 10 cm lange Stahlwelle bei Erwärmung (auf 1000°?) so dehnt, dass sie einen Millimeter oder so länger wird! Die Erwärmung des Motors spielt sich im Bereich 40-60C ab, da verlängert sich die Welle höchstens um Hundertstel.
Und die Beilagscheiben sind tatsächlich bei jeder Maschine unterschiedlich. Ob das nun vornehmlich Toleranzen beim Hinterdrehen der Bandteller oder bei der Herstellung der Motoren sind, weiß ich auch nicht. Aber es ist doch andererseits rühmenswert, dass Studer jede Maschine individuell behandelt hat!

Das dazu.

Die Glocke des Capstanmotors ist übrigens nie aus Messing, sondern immer aus Stahl! Dass dieser bei manchen Ausführungen "goldig" erscheint, ist auf die korrosionsverhindernde Oberflächenbehandlung zurückzuführen. Wenn sie aus Messing wäre, würde die Drehzahlregelung nicht funktionieren. Mit einem Magneten lässt sich meine Aussage im Zweifel nachprüfen.

Die A77 Mk IV hat unten kein Kugellager, sondern ein Sinterbronzelager. Daher ist da eine Ölung schon möglich und sinnvoll.
Wenn ich das obere Lager öle, was immer angebracht ist, wenn ich eine zur Überholung auf dem Tisch habe, nehme ich die Plastikkappe an der Tonwelle vorher ab, entnehme den Filzring und träufele zuerst zwei Tropfen Öl in den Spalt an der Lagerbuchse. Dann kommt der Filzring wieder rein und wird "gut" getränkt. So zehn bis zwölf Tropfen dürfen es schon sein!

Dass eine Glocke mal nicht runter wollte, hatte ich auch mal. Da darf man dann einmal einen Prellschlag auf das Wellenende geben. Meist ist sie durch verharztes Lageröl verklebt.

Deine Vermutung wegen des Dolbypegels ist richtig.

Soviel mein Senf zu dieser Sache. Wink

LG Holgi
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#6
Hallo zusammen,
danke für die Tips,
Ich werde diese heute Nachmittag umsetzen.
Ok, die Glocke ist nicht aus Messing, sorry das sah halt so aus.
Ich hatte schon paar Capstan Motoren zugelegt, aber bisher ging die Glocke immer leicht ab.
Mit der der unterschiedlichen Höheneinstellung bei warmer Maschine muss ich mal ein Bild machen.
Ist echt komisch.
Bei der Dolby muss ich leider die Trimmer auf den Dolby Platinen tauschen. Ich messe die aus und stelle die neuen dann so ein.
Vorher wollte ich mal nach SM die Einstellungen prüfen, die schlechten Trimmer auf den anderen Platinen habe ich schon getauscht.
Der Wiedergabe und Aufnahmepegel stimmt aber nicht genau.

Dankeschön, Gruß Dirk
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#7
Moin Dirk.
Das mit der unterschiedlichen Wickelhöhe zwischen warmen und kalten Motoren ist ein Trugschluss - das sind die Spulen selber, die sich durch die Hitze relativ stark verziehen.
Ich habe das gleiche Problem mit meiner A77 mit Kunststoffspulen, spätestens nach so nach 2 Stunden dehnt sich vorallem der hintere Kragen soweit aus, dass er sich konvex wölbt.
Dann schleift er am Band, egal wie penibel die Höhe der Mitnehmer eingestellt ist. :/

Gruß, Philipp.
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
---
Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#8
Guten Morgen,

Capstanwelle:
Ein Prellschlag auf das Wellenende hat geholfen. thumbsup

Wickeltellerhöhe:
Danke Philipp. Das denke ich auch, das sich diese großen Plastikspulen verziehen. Bei mir tritt das, bei dieser Maschine ( MkI/II) auch nach ca. 2Std auf.
Die Wickeltellerhöhe ändert sich nur um 1 zehntel. ( nur mit Messschieber gemessen )
Diese steht auf 240V und Motorkondensatoren und Elkos... sind natürlich neu.
MK I/II schreibe ich, da diese eine hohe Seriennummer der MKI hat, das Innenleben nach MKI aussieht, aber die Kopfbrücke schon einen beweglichen Bandeinlauf Bolzen hat.
Diese wurde wahrscheinlich umgebaut.

Dolby Einmessung:
Das gibt mir noch Rätsel auf. Wenn man nach SM vorgeht, ergibt sich bei Input Vorband ein Pegel bei 1Khz 0VU von 560mV an der Radiobuchse.
Bei mir ca. 600 mV an der Radiobuchse und 1,3 V an den Chinch Ausgängen. ( so war die auch eingestellt )
Dann müsste doch der Wiedergabepegel bei 185nWb auch auf 1,3 V an Chinch und bei 257 nWb auf 1,7 V eingestellt werden.
Die anderen Einstellungen an den Dolby Platinen konnte ich nachvollziehen. Somit kann ich auch die Trimmer tauschen.

Danke und Gruß Dirk
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