Quietschende BASF zähmen?
#1
Gibt es irgendeine bekannte Methode, die berüchtigten quietschenden roten LH wenigstens noch einmal abspielbar zu machen? In meiner letzten Lieferung waren zwei davon, zum Glück meine bislang ersten solchen. Und ich würde sie zumindest gerne einmal hören!

Lance Lawson (zeitweise einer der größten Verfechter der Behandlung von schmierenden Spulenbändern mit der Autopolitur NuFinish) hatte kürzlich gute Erfolge mit Carnaubawachs, eventuell wäre das eine Option? Mechanischer Auftrag irgendwelcher Substanzen, vor allem in festem Zustand stelle ich mir bei CC-Band allerdings schwierig vor, zumal einer meiner Patienten gar noch C-120 ist.
Zitieren
#2
Ich habe, pragmatisch, das Band in ein neues Gehäuse einer vernünftigen Markencassette eingebaut. Dann ist Ruhe. Falls Du damit knapp bist, kannst Du ja alles wieder zurückbauen.


Gewechselte Grüße

TSD
Zitieren
#3
Ich denke das Problem des Quietschen ist bei der roten BASF LH und LH ferro super bekannt. Der Grund ist wahrscheinlich der hohe Abrieb, welcher sich auf dem Tonkopf schon nach kurzer Zeit angesammelt hat. Ich vermute mal, dass das Band durch den "Dreck" anfängt zu schwingen und dadurch das Quietschen entsteht. Bei Spulentonbändern lassen viele das Band durch ein Baumwolltuch laufen um den Abrieb temporär zu beseitigen. Bei der Cassette stelle ich mir das jedoch ein wenig schwierig vor. Ich habe auch noch einen Karton mit der gelben LH im Schrank, die ich auch mal reinigen wollte, aber mir ist noch nicht die richtige Idee gekommen wie ich das anstellen soll. Ich wollte immer mal ein dünnes Baumwolltuch über den Tonkopf spannen und dann die Cassette einfach abspielen, aber habe es leider noch nicht versucht. Vielleicht würde dies das Problem wenigstens für eine gewisse Zeit lösen.
Viele Grüße,

Michael
Zitieren
#4
Tondose,'index.php?page=Thread&postID=199621#post199621 schrieb:Ich habe, pragmatisch, das Band in ein neues Gehäuse einer vernünftigen Markencassette eingebaut. Dann ist Ruhe. Falls Du damit knapp bist, kannst Du ja alles wieder zurückbauen.
Das Problem liegt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit am Band. Eine gewisse Neigung zu Kreischgeräuschen beim Umspulen kann man diesen ehrwürdigen BASF-Gehäusen mit SM schon nachsagen, aber dieses heftige Quietschen bei der Wiedergabe, das sich (anscheinend durch mechanische Schwingungen) auch auf die Köpfe überträgt, liegt schon am Band.

Trockener Abrieb (bei den gelb/orangen LH bekannt) würde eher nur für verschwindende Höhen sorgen denke ich, hier ist mehr los. Theoretisch könnte ich eines dieser Bänder mal auf einem Billiggerät durchlaufen lassen und das Quietschen ignorieren - ich hatte schon eine vorbespielte Philips, die nach einem Durchlauf gar nicht mehr quietschte. Auch eine der beiden betroffenen BASF habe ich noch einmal an den Anfang zurückgespult und das Quietschen wurde am gerade zuvor abgespielten Teil deutlich weniger.
Zitieren
#5
Hallo Ragnar,

kommt die Back-Methode dafür nicht in Frage ?

Es ist zu befürchten, daß das Quietschen ist nicht nur akustisch, sondern auch im Wiedergabesignal als AM/FM/PM drin ist.
Kann man noch mit/ohne Andruck-Filz ausprobieren ?

Ich hab leider etliche Philips-Cassetten mit ähnlichen Problemen und noch nichts unternommen außer erstmal beiseite legen...

MfG Kai
PS: Gab es nochmal was neues von dem anderen "Bandforscher" mit der alternative Erklärung, von dem du mal erzählt hattest ?
Zitieren
#6
Hallo Ragnar,
auch ich habe ganz spontan den gleichen Gedanken gehabt wie Kai.
Eine Cassette habe ich durch Wärmebehandlung gerettet - einfach eine Nacht auf den Heizkörper legen,
und schon sinkt die relative Feuchtigkeit auf ein Maß, das das Band nicht mehr quietschen läßt.
Hat bei mir funktioniert; an den Cassettentyp erinnere ich mich nicht mehr.
Wenn es doch nichts nützen sollte, dann handelst Du Dir dabei schlimmstenfalls einen höheren Kopiereffekt ein. Mehr aber nicht.
Versuch's mal.
MfG
Heinz
Zitieren
#7
Zur mechanischen Reinigung von Cassetten aus zweifelhaften Quellen lasse ich sie in meinem Walkman (Panasonic RQ-CW05) mit entfernter Lade durchspulen und halte dabei ein Wattestäbchen an das Band. Bei hartnäckigem Schmutz mit etwas Isopropanol getränkt. Auf chemische Verträglichkeit kann ich keine Gewähr geben. Hier wird in einer Abbildung aber auch Spiritus ins Spiel gebracht.

Walkmans werden einem auf dem Flohmarkt ja dutzendweise hinterhergeworfen. Sollte sich leicht einer finden lassen, der im Tonkopfbereich genug Freiraum für Bandreinigungen lässt.
Zitieren
#8
Wärme ist durchaus eine Idee, Heizkörper kann ich mal ausprobieren - allerdings sind unsere mit >60 Grad Oberflächentemperatur wohl grenzwertig heiß.

Und ja, das Quietschen ist deutlich aus den Lautsprechern zu hören!

Zitat:
PS: Gab es nochmal was neues von dem anderen "Bandforscher" mit der alternative Erklärung, von dem du mal erzählt hattest ?
Du meinst den Vakuum-Choleriker? Eingeschränkt. Einige so behandelte Bänder laufen noch, einzelne quietschen wieder. Er ist aber schwer krank und daher immer wieder monatelang auf Tauchstation. Vor ein paar Wochen meinte er, er hätte vermutlich das Verfahren jetzt perfektioniert, aber seither wieder Funkstille.
Zitieren
#9
Unabhängig von seinen Erklärungstheorien ist klar, daß sich die Bänder , die aufgrund aufgenommener Luftfeuchtigkeit Fehlfunktionen zeigen , entweder mit trockener Wärme oder Unterdruck/Vakuum entfeuchten lassen und vorübergehend wieder abspielbar werden, bis sie wieder Feuchtigkeit aufgenommen haben.
Insofern beweist eine erfolgreiche Vakuumbehandlung keine andere Ursachenvermutung.

MfG Kai
Zitieren
#10
Sein Argument war ja, dass er bei der Vakuum-Behandlung relativ klar erkennen kann, was da ausgast, und es jedenfalls sicher kein Wasser war. Keine Ahnung ob das stimmt, ich hab von Vakuumtechnik ungefähr genauso viel Ahnung wie von anorganischer Chemie.
Zitieren
#11
Also, wenn man sehr genau kurz nach dem Beginn der Quitscherei den Kopf reinigt,
geht es sofort wieder perfekt.
Allerdings nur ca. 30 Sek. bis 5 Min., dann geht´s wieder los.

Ursache: Die Beschichtung löst sich, haftet am Kopf, was man nach längerer Spielzeit auch sieht,
und das Band läuft ruckartig (Microrucken) über diese nicht mehr glatte Oberfläche.
Vollkommen logisch, das man das as Quitschen wahrnimmt. Die Aufzeichnung ruckelt,
was dann auch leider an den Boxen ankommt.

LÖSUNG:
Nur zum Teil möglich, weil "Das Band altert und verliert genau wie Sicken, den Weichmacher ! "

Wenn man es ein paar mal abspielt, und die Köpfe all 5 Min säubert, hat man die Chance,
bein 2. oder 3. evtl. x.Mal Abspielen immer so ca. 5 min sauber zu bekommen,
schnell im PC digitalisiert und weiter gehts.

Mühsam, ich weiss, aber die Bänder sind nicht zu retten,
sie altern immer weiter, bis letztendlich die Beschichtung
komplett verlustig sein wird.

Die Oberfläche der Bänder ist nicht zu ändern! :cursing: :cursing: :cursing: :cursing: :cursing:
BITTE KEIN ALKOHOL etc., Das Band ist sofort leer, :cursing: :cursing: :cursing: :cursing:
weil komplett ohne Beschichtung, die wird abgelöst!!!!!!! :cursing: :cursing: :cursing:

Also Beeilung. :gear:

Gruß Ossibert.
Sammlung Stand heute:
Tapes ca. 12.000
C-64 Tapes: Ca. .1000
Tapedecks: Ca. 80






Technics123,'index.php?page=Thread&postID=199635#post199635 schrieb:Ich denke das Problem des Quietschen ist bei der roten BASF LH und LH ferro super bekannt. Der Grund ist wahrscheinlich der hohe Abrieb, welcher sich auf dem Tonkopf schon nach kurzer Zeit angesammelt hat. Ich vermute mal, dass das Band durch den "Dreck" anfängt zu schwingen und dadurch das Quietschen entsteht. Bei Spulentonbändern lassen viele das Band durch ein Baumwolltuch laufen um den Abrieb temporär zu beseitigen. Bei der Cassette stelle ich mir das jedoch ein wenig schwierig vor. Ich habe auch noch einen Karton mit der gelben LH im Schrank, die ich auch mal reinigen wollte, aber mir ist noch nicht die richtige Idee gekommen wie ich das anstellen soll. Ich wollte immer mal ein dünnes Baumwolltuch über den Tonkopf spannen und dann die Cassette einfach abspielen, aber habe es leider noch nicht versucht. Vielleicht würde dies das Problem wenigstens für eine gewisse Zeit lösen.
Zitieren
#12
das Band so führen das es nur Kontakt mit dem Wiedergabekopf hat und vielleicht durch ein Tuch laufen lassen

[Bild: 2014-06-3012.24.55zls1s.jpg]
Gruß Ulf

TF-Berlin
Zitieren
#13
Wird bei Cassetten etwas schwierig :-) Ok, mit Bastelarbeit geht das auch.

Die Methode von Heinz - langsames, mäßiges Erwärmen - halte ich für am sinnvollsten, wenn man nicht seine Decks mit Silikonspray o.ä. behandeln will. Bei solchen roten LH, und auch bei Philips-Tonbändern, hatte ich nämlich schon das Phänomen, daß sie abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit mal quietschen, mal nicht. Nur welche Bedingungen genau zusammentreffen müssen, habe ich nicht systematisch erfaßt.

@Ossibert: Frank aus Frankfurt, bist Du das? Dann mal herzlich willkommen!

Viele Grüße,
Martin (damals aus Ludwigshafen, zwischendurch Kaiserslautern)
Zitieren
#14
Im Hifi Forum gibt es einen Thread dazu. Da haben wir die Typen gesammelt, bei denen das so ist.
Gruß
Lorenz
Zitieren
#15
Ja, den verfolge ich auch. Zusammenfassung der betroffenen Typen:

- LH super (1974-77) und ferro super LH (1977-ca 1980) sind stark betroffen, die ersten Exemplare fingen bei mir schon Ende der 80er Jahre mit dem Quietschen an
- LH 120 (1977-ca 1980) - für die 120er wurde oft auch das höherwertige "super"-Band verwendet, damit die Dynamik trotz dünnerer Beschichtung ungefähr auf dem Niveau der LH 60/90 gehalten werden konnte

- LH-D, also das Standardband in den LH extra I, LH-E I und Ferro Extra I von 1982-1991, bei C-100 noch ein paar Jahre länger. (C-120 hatten ca. 1988-1993 wieder ein höherwertiges Band, vermutlich mit dem Pigment der blauen Ferro Super I, die quietschen bisher nicht.) Bei LH-D fangen jetzt langsam die Probleme an: Manche quietschen, manche bilden Abrieb, aber die große Mehrzahl ist zumindest bei mir noch völlig unauffällig. Vielleicht habe ich ja einfach Glück, daß bei mir die Lagertemperatur noch nie oberhalb der kritischen 38 Grad war.

Bei den LH-D-Typen habe ich auch den Eindruck daß die in Deutschland produzierten Bänder stabiler sind als die aus USA, welche teilweise auch in den brasilianischen Cassetten steckten, und die aus Indonesien. Letztere waren schon im Neuzustand etwas abweichend in den magnetischen Eigenschaften und der Oberflächenstruktur. Es fehlt aber noch an einer statistisch relevanten Menge, bevor ich das als gesichert ansehen möchte.

Viele Grüße,
Martin
Zitieren
#16
Servus,

also was das Quitschen bei den LH-E / Ferro Extras anbetrifft, hatte ich bisher den Eindruck, dass das eher ein Problem der Gehäuse und der verbauten Teile sei.
Da bei den LH-E/Ferro Extra in der Spiellängen bis 90 min die Herkunft auf der Verpackung nicht mehr angegeben wurde, habe ich das Quietschen immer unter dem
Aspekt des Produktionsstandortes gesehen. Die Gehäuse empfand ich bei den LH-E und Ferro Extra als immer minder "präziser" als bei der Ferro Maxima oder Chrome Super.

Ich habe selbst Ferro Extra, die quietschen, meist am Ende der Seite 1... das ließ sich bisher immer durch mehrfaches Durchspulen wieder lösen - bisher

In der Tat ist bei der 120er Ferro Extra ab 1989 ein anderes Pigment eingesetzt, es muss das Megadium-Pigment sein. Grundton und Durchsichtigkeit sowie Meßwerte ähneln
der Ferro Super bzw. Maxima. Es iat durchaus möglich, dass das 120er ein (einschichtiges) Ferro Super Band ist. Auffällig war der Preissprung von der 90er auf die 120 um
fast das Doppelte. Zumindest war die 120er ein Testlauf für die neu entwickelte Grundform des Gehäuses. Daraus entstanden dann die nachfolgenden BASF-Gehäuse...

Viele Grüße
Sebastian
Ob analog oder digital, es rauscht überall. ~:-9~

Pioneer D-05 | Grundig DAT-9000 | Philips DCC 951 | Philips DCC 600 | AIWA HD-S 200 | Roland EDIROL R-09 HR
Grundig CT-905 | Blaupunkt RC-1950 (Yamaha K-640) | Philips FC-870 | Philips FC-880 | Philips FC-950 | marantz SD-62 | Technics RS-BX701 | Harman Kardon TD 4500 | Grundig M100 CF
marantz CP-430 | Sony TCD-05 Pro
Telefunken DA 1000 | Telefunken HA 880 | Philips DFA 888 | Philips FA 950 | Grundig FineArts V11 & CF4 am PC
Telefunken IR-310
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste