Empfehlung Akku und Stereo-Handmikrofon für Uher Report gesucht
#1
hallo,

meine Tochter hat heute Interesse daran bekundet, mit meinem Report 4400 mal loszuziehen, um in freier Natur Aufnahmen zu machen. Dabei ist mir aufgefallen, dass das Gerät a) wohl nie einen Akku besessen hat, und b) ich nur ein Mono-Mikrofon dabei habe.

Gibt es ein Stereo Handmikrofon, das eine gute Aufnahmequalität hat, dass man auch mit Aufsätzen gegen Windgeräusche o.ä. bestücken kann, und das man trotzdem wie ein normales Mono-Handmikrofon halten kann ? Ich habe mir jetzt schon einiges angesehen, und außer China-Krempel und wenigen unbezahlbar teuren Studio-Exemplaren nichts gefunden.

Eine weitere Frage ist der Akku. Wenn ich ein defektes Original hätte, könnte ich nachsehen, ob es z.B. einen Blei-Gel-Akku gibt, der in das Fach passt, und wie die Kontakte auszusehen haben. So richtig ergiebig ist das Internet da leider auch nicht. Netzteil und Kabel für externen Anschluß sind vorhanden, es fehlt wirklich nur der Akku.

danke und Gruß Frank
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#2
Hallo Frank,

für meine 4400 Report Monitor benutze ich Blei-Gel Akkus MP3.3-6 6V 3,3Ah. ( 132x65x34mm) Die passen in das Batteriefach. Allerdings muß man die abstehenden Flachkontakte bis auf das Akkugehäuse flachlegen.
Er geht dann stramm ins Akkufach und die Kontakte liegen auf der richtigen Höhe der Fachkontakte.
Ob die 4400er die gleichen Akku-Abmessungen haben kann ich nicht sagen, da ich kein "normales" 4400 habe.

Viele Grüße
Friedhelm
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
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#3
Hallo Frank,

du kannst als Akku für alle Report-Modelle jeden beliebigen Bleivlies-Akku mit 6 V/3 - 3,3 Ah nehmen, der die von Friedhelm geposteten Abmessungen hat. Das ist eine genormte Größe mit Maßtoleranzen von +- 1 mm. Ausnahme: Die Akkus von Panasonic. Grund: Bei denen liegen sich die Anschlüsse diagonal gegenüber, nicht nebeneinander!
Bei allen Akkus musst du die Anschlussfahnen mit ein, zwei beherzten Hammerschlägen nach innen flachlegen. Keine Angst, da bricht nichts ab, ich habe das schon etliche Male gemacht.
Hier zwei Fotos:

   

   

So ein Akku kostet etwa 9-12 Euro.

Das Thema mit dem Mikrofon ist schon etwas komplexer. Blöderweise muss ich zur Zeit alles auf dem Smartphone tippen, weil mein Internetzugang bis zum 20.8. nicht funktioniert.
Daher etwas in Kürze.

Natürlich gibt es Onepoint-Stereomikros in XY- oder MS-Technik von verschiedenen Herstellern, etwa Sony, Sennheiser, Neumann Wink, Uher... Man sollte da aber nicht zu knauserig sein, denn einen stereophonen Rauschgenerator braucht man ja nicht unbedingt. Empfehlenswert ist etwa das alte, unsymmetrisch beschaltete Sennheiser MKE66. Das bekommt man gebraucht schon recht günstig. Das habe ich auch und habe damit schon sehr schöne Aufnahmen von Dampflokomotiven im Harz gemacht!

Es ist ein Back-Elektret-Mikrofon, das mit einer Mignonzelle mit Spannung versorgt wird. Es rauscht nur wenig. Aber eines muss ich als Warnung noch schreiben: Druckgradientenempfänger (also Mikros mit Richtcharakteristik) sind extrem empfindlich gegen Wind und Körperschall, also etwa Handhabungsgeräusche! Wenn man gute Stereoaufnahmen machen möchte, ist daher ein wirksamer Windschutz und ein kleines Stativ unerlässlich. Die einfachen Schaumstoffeier sind nur als Popschutz und bis Windstärke 3 zu gebrauchen. Ein Fellwindschutz von einem Markenhersteller sollte es schon sein....

LG
Holgi
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#4
... das hilft schonmal weiter, ich werde mich mal auf die Suche nach einem Mikrofon machen.

Gruß Frank
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#5
Ich benutze diese hier:
https://www.thomann.de/de/superlux_e523d.htm
Das Kabel ist etwas lang. Aber da man es eh auf DIN-Stecker umrüstem muß, gibt es die Möglichkeiten

1. Adapter zu nutzen und mit der Länge leben oder
2. Kabel kürzen und die DIN-Stecker direkt anlöten.
Ich bin zufrieden mit dem Teil, habe aber noch kein Außenaufnahmen bei stärkeren Wind gemacht. Pop-Schutz ist aber einer dabei. Ich denk mal das Holgi da recht hat, er hat halt mehr Erfahrung.
VG
Wolfgang
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#6
Ein sehr populärer Akku für die Reports ist der Conrad CP 632. Habe ich selbst seit fast 2 Jahren in Verwendung und bin überaus zufrieden damit, ist nebenbei auch sehr preiswert (unter 10€).

Bezüglich Mikrofon gibt es eine sehr große Auswahl, da stellt sich die Frage, wie hoch sind die Qualitätsansprüche, wofür wird es verwendet und was darf es kosten?

Günstig neu zu bekommen, aber qualitativ auch auf einem recht niedrigen Niveau, sind die hier bereits erwähnten Superlux-Mikros, wie das E523d - ich habe es selber einmal getestet und schließlich wieder zurückgeschickt, weil es einfach zu schlecht war um etwas sinnvolles damit anzufangen.
Gebraucht bekommst du für weniger Geld weitaus bessere Mikros, z.B. das Sony ECM 959. Funktioniert hervorragend mit dem Uher Report (einen passenden Stecker muss man sich natürlich anlöten oder einen Adapter dafür finden) und hat schon eine sehr ordentliche Qualität, kein Vergleich zum Superlux oder diversen anderen Chinaschrott. War längere Zeit mein Allzweckmikrofon fürs Report. Die üblichen Gebrauchtpreise für das ECM 959 bewegen sich so um die 50€, es lohnt sich aber, nach Schnäppchen Ausschau zu halten, auf Ebay gehen immer wieder mal welche für 20€ oder weniger weg.

Nochmals eine große Steigerung zum Sony wäre dann das Audio Technica AT822. Ein fantastisches Stereo-Mikro, das einmal richtig viel Geld gekostet hat und auch heute noch problemlos in der 400€-Liga mitspielen kann. Hierzulande vergleichsweise selten und schwer zu finden, aber mit etwas Geduld bekommt man eines - 100€ ist ein realistischer Gebrauchtpreis bei uns, in den USA findet man sie teils noch deutlich günstiger, mit Zoll und Versand kommt man dann aber auch wieder auf eine ähnliche Summe. Mit dem Mikro ist dann eigentlich klanglich auch schon so ziemlich die Obergrenze dessen erreicht, was bei einem Report ohne zusätzlichen externen Mikrofonverstärker möglich und sinnvoll ist.
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#7
nochmals danke ;-) . Die Qualitätsansprüche sind sicher keine Studioqualität, es sollte aber schon so sein, dass man nicht wegläuft, wenn man so eine Aufnahme mal über eine HiFi-Anlage abspielt. Ich denke, ich werde mich bei den gebrauchten hochwertigeren Modellen umsehen, 100 bis 200 Euro liegt ja auch noch im Rahmen. Und einen Fellwindschutz werde ich mir sicher auch anschaffen.

So ein Mikrofon ist auch deshalb keine schlechte Investition, weil ich vor habe, nächstes Jahr wieder mit der Filmerei anzufangen. Mit modernen Actioncams und der digitalen Spiegelreflex kann man traumhafte Videos produzieren, nur beim Ton haben alle Kamerahersteller den Igel in der Tasche sitzen. Es gibt aber z.B. von Tascam sogenannte Fieldrecorder, und ich war total überrascht, wie billig die mittlerweile zu haben sind.

Gruß Frank
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#8
zlois,'index.php?page=Thread&postID=267275#post267275 schrieb:Audio Technica AT822.
Es heißt 8022, oder gab es da schon mal eine Vorversion? Ich bin zu faul, jetzt zu suchen. Mein Internetzugang geht z. Zt. nicht... Alles übers Handy... X(
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#9
Nein, ich meine eben nicht das 8022, sondern den Vorgänger 822 (und 825). Das 8022 ist das aktuelle Modell, das abgesehen vom um 5dB geringeren Eigenrauschen (A-bewertet) von manchen klanglich sogar eher als Rückschritt zum 822/825 gesehen wird, jedenfalls für Musikaufnahmen. Für ruhige Atmo und Naturgeräusche ist es aufgrund des geringeren Rauschens gegenüber dem Vorgänger etwas im Vorteil.


822 und 825 sind grundsätzlich baugleich, das 822 ist nur unsymmetrisch beschaltet und funktioniert nur mit Batteriebetrieb, das 825 ist symmetrisch und kann auch mit Phantomspeisung betrieben werden. Klang und Messwerte unterscheiden sich zwischen den beiden Modellen nicht, für die Verwendung an einem Report spielt es also keine Rolle ob man ein 822 oder 825 nimmt.
Ich liebe dieses Mikro und setze es auch im professionellen Bereich immer wieder einmal ein.
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#10
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=267286#post267286 schrieb:Mein Internetzugang geht z. Zt. nicht... Alles übers Handy...
Kannste Dein Handay nicht als Mobilen Hotspot benutzen und dann eine Verbindung zum Rechner herstellen? Mache ich schon jahrelang auf dem Grundstück so und mit 60 GB Datenvolumen komme ich auch gut über den Monat.
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
STIL nicht das Ende vom Besen
und HUMOR etwas gutartiges...
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#11
Mein DSL geht wieder, vorhin war der Techniker da und hat eine neue Fritz!Box angeschlossen. Gleichzeitig ist auch die Umstellung auf eine schnellere Datentransferrate mit erledigt worden, die ich beauftragt hatte.
Ich surfe jetzt mit 250 Mbps down- und upstream. Das ist schon ganz schön schnell! Ich hätte sogar 500 haben können, das wäre mir aber zu teuer geworden.

Den Trick mit dem Handy als mobilen Hotspot hatte ich auch schon angedacht, aber da die Sache schon heute Mittag in Ordnung gebracht wurde, konnte ich mir das letztlich sparen. ^^

LG Holgi
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#12
Zum Thema Akku habe ich noch was beizusteuern: ich hatte mir vor ca. 2 Jahren diesen Panasonic Akku mit den verschobenen Anschüssen gekauft und sie etwas abenteuerlich "passend" gemacht. Etwas später bin ich auf den Trichter gekommen, dass es auch Monozellen zum Wiederaufladen gibt und habe mir davon einen Satz geholt plus ein neues Ladegrät (meins war schon aus der Steinzeit). Diese Monozellen sind etwa halb so schwer wie der Panasonic-Akku und halten je nach Einsatz auch bis zu 8 Stunden.... ^^ kannst du dir ja mal überlegen...
Schöne Grüße, Rolf


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#13
Das AT 825, also die symmetrische Version, nutze ich ebenfalls, auch am TC-D5 pro II, und bin recht zufrieden, kann mir im Gegensatz zu Zlois, Holgi oder auch Peter, kein relevantes vergleichendes Urteil erlauben.

In einem deutschen Gazettentest der Report Monitor wurde erwähnt, dass das report jedoch eher dynamische Mikros mögen würde?

Zu den Monozellen-Akkus: d'accord, aber ein inhäusiges Laden ist ohne tiefere Eingriffe dann aber kaum möglich.

Schöne Grüße
Frank
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#14
Ja, NiMH Monozellen kann man natürlich auch nehmen, die gibt es sogar mit bis zu 10.000mAh, also der rund 3-fachen Kapazität eines Bleiakkus - 5 NiMH Monozellen sind aber auch je nach Hersteller und Kapazität 3-5x so teuer wie ein Bleiakku. Größter Nachteil ist, dass man NiMH-Akkus nicht im Report laden kann bzw. darf, da die Ladeelektronik nur für Blei und NiCd (je nach Kabel) ausgelegt ist und die NiMH-Akkus zerstören würde. Man muss sie zum Laden also jedes mal herausnehmen. Wenn man aber auf maximale Laufzeit und/oder minimales Gewicht aus ist, ist das auf jeden Fall eine Möglichkeit.

Bezüglich dynamische vs. Kondensatormikros:

Dem Report ist es grundsätzlich egal, welcher der beiden Mikrofontypen angeschlossen wird. Ein Kondensatormikro ist aufgrund der höheren Ausgangsspannung aber bei leiseren Schallquellen auf jeden Fall von Vorteil, nachdem die Vorverstärker im Report nicht unbedingt die rauschärmsten sind, abgesehen davon erreichen dynamische Mikrofone prinzipiell kaum die Qualität von guten Kondensatormikros (vom "heiligen Gral" Sennheiser MD441 eventuell abgesehen).
Bei der Aufnahme von sehr lauten Schallquellen (Rockkonzerte, Blasorchester aus geringer Entfernung o.ä.) braucht man aber bei Kondensatormikros auf jeden Fall eine Dämpfung, sonst werden die Eingänge des Report übersteuert. Eine sehr gute Alternative zu einem Dämpfungsglied ist beim Report in solchen Fällen der Anschluss des Mikros an den Radio-Eingang anstelle der Mikrofonbuchse (hierbei jedoch beachten, dass bei diesem die Pins anders beschaltet sind - der Eingang liegt auf Pin 1+4, bei der Mikrofonbuchse jedoch auf 3+5, man muss sich also einen entsprechenden Adapterstecker bauen).
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