BASF Bänder Hinterlassenschaft...brauchbar oder Müll ?
#1
Hi zusammen,

von besagtem Bekannten, der mir das den Crowncorder CTR-6550S vermachen wollte, habe ich die BASF Bänder im Anhang bekommen.
Meint Ihr die taugen noch was ?
Wenn ja: Kann man rausfinden, oder weiß das einer, was das für ein Band ist (steht nix drauf) ?
Oder schmeiß ich die direkt in Müll und besorge mir - für das noch anzuschaffende TB Gerät - anderes/neues Band ?


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Gruß, Kuni
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#2
Ich kenne mich da nicht richtig aus, aber bei dem BASF-Band, das auf diesen Spulen verkauft wurde, steht m.W. immer der Typ (BASF LP 35 oder DP 26) als Aufdruck auf dem Vorspannband. Wenn das Bild nicht täuscht, passt auch die Farbe nicht ganz. Das BASF-Vorspannband ist eher tief- als moosgrün.

Die Farbe und kein Aufdruck, was könnte das sein? Agfa, Philips? Keine Ahnung.

Blind wegschmeißen würd' ich sie auf keinen Fall. Einfach mal ausprobieren.
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#3
Ja nach Länge würde ich auch BASF LP 35 oder DP 26 sagen. Eventuell kann man es auf dem Vorspannband noch lesen.

Gruß

Nelson
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#4
Also eine Spule hat kein Vorspannband, die anderen 3 haben den roten Teil außen.
Da steht rein gar nichts drauf.
Ob auf dem grünen Teil was steht weiß ich nun nicht und ohne TB Gerät will ich das jetzt nicht abspulen :whistling:

Noch ne Frage:
Das Band ist braun, ohne sichtbare Rückseitenbeschichtung.
Eine Seite ist rel. glänzend, die andere eher matt.
Die glänzende Seite ist dann auf der TK Seite, korrekt ?
Gruß, Kuni
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#5
Ich würde sagen, dass eher die matte Seite zu den Tonköpfen zeigen soll.

Gruß

Nelson
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#6
Stimmt thumbsup
Wenn die Bänder tatsächlich von dieser Crwoncorder https://www.radiomuseum.org/r/crown_crow...550_s.html (Köpfe oben) stammen, dann ist es die matte Seite - ist bei allen 4 Bändern innen liegend.

Gut, das wäre geklärt thumbup
Gruß, Kuni
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#7
Mindestens das Band links unten kann in den Müll, da es sichtlich wellig ist.
Falls eine Handmaschine bei dir einziehen sollte, lege ich dir Neuware nah.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#8
Zumindest kann man die Leerspulen noch gebrauchen.
Ansonsten denke ich auch: einfach mal ausprobieren.

Gruß
Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

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#9
Also, ich würde erst mal kein Band entsorgen.
Kann man immer noch nach Überprüfung machen.
Das angesprochene Band kommt mir nicht wellig vor,
eher etwas schlampig ( locker ) gewickelt Das kann
eventuell an der Bandmaschine liegen.
Timo, ich habe noch ein paar BASF-Bänder mit diesem
hellen Vorlaufband. Die andere Seite ist ziegelrot.

Jürgen
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#10
Ich halte das Material für BASF Typ LGR oder LGS oder sowas in der Richtung. Meist dieses, was auch in den grauen Kunstoff-Schubern verpackt war.
Abgesehen davon, dass es leicht wellig wird und ggf. etwas Abrieb produzieren kann, läuft dieser Bandtyp eigentlich auch noch nach Jahrzehnten noch gut. Ich habe einiges von NOS-Bändern diesen Typs und das lässt sich heute noch problemlos bespielen und das auch in guter Qualität.
A77 2- und 4-Spur, G36, RFT SK 3930, RFT CAW-WI, SP 3930 und REMA 2072 + B2725 konstant
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#11
Die BASF-Bänder sind aus der Zeit von ca. 1967 (Logo mit Hohlblock-Buchstaben im schwarzen Rechteck auf einer Spule) bis etwa Ende der 70er Jahre. Damit handelt es sich höchstwahrscheinlich um die Typen LP 35, DP 26 oder TP 18, jeweils entweder mit oder ohne LH, und auf der alten Spule könnte auch noch ein LGS 35/26 oder PES 35/26/18 sein, wobei das PES weitgehend identisch zu den späteren LP/DP/TP-Typen ohne LH ist.

Die Farbe der Vorspannbänder wurde irgendwann Anfang der 70er Jahre geändert, von den eher blassen auf die kräftigen Nuancen von grün und rot.

Solange die Bänder nicht mechanisch am Ende sind, laufen diese Sorten aus dem Zeitraum normalerweise ganz gut. Die LH-Typen haben etwas staubigen Abrieb, meistens aber nix allzu Wildes. Die BASF-Typen aus den 80er Jahren sind da problematischer. Bei dem wellig aufgespulten Exemplar gehe ich auch erstmal davon aus, daß die schnelle Vor-/Rücklauffunktion des Crowncorders ohne jegliche Bandzugregelung die Ursache ist. Kann aber auch an einem beschädigten Band liegen.

Also: Aufheben, mit dem kommenden Bandgerät ausprobieren, dann entscheiden.

Viele Grüße,
Martin
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#12
Alles klar, viele lieben Dank Euch.
Die Bänder bleiben also mal und ich probier die dann auf dem TB Gerät aus, dann wird man sehen.
Gruß, Kuni
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#13
Moin Timo,
timo,'index.php?page=Thread&postID=270098#post270098 schrieb:Ich kenne mich da nicht richtig aus, aber bei dem BASF-Band, das auf diesen Spulen verkauft wurde, steht m.W. immer der Typ (BASF LP 35 oder DP 26) als Aufdruck auf dem Vorspannband. Wenn das Bild nicht täuscht, passt auch die Farbe nicht ganz. Das BASF-Vorspannband ist eher tief- als moosgrün.
[...]
Ähm... nein. Das ist definitiv original so.
Die alten LGS-Typen hatten alle durchweg diese hellen Vorlaufbänder (moosgrün und oragnerot), auch die Polyesterbänder wurden anfangs damit bestückt (wie PES xx und frühe LP35/DP26). Mindestens mal alle Bänder mit den hohlen Blockbuchstaben im Logo.
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
---
Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#14
Bei mir sind auch noch einige LH-Bänder mit den alten, hellen Vorspannbändern (original, mit gestempeltem Bandtyp) im Bestand. Die gab es also noch bis in die 70er Jahre hinein. Auch ein ganz frühes LPR 35 mit gelber Rückseite von 1971 hat noch den hellen Vorspann. Dagegen kenne ich die ab ca. 1973 verkauften LPR/DPR mit schwarzer RSM in den silbernen Plastikboxen und die ca. 1974 eingeführten LH super nur mit den neuen, dunkleren Vorspannbändern. Ich denke, um diese Zeit herum wurden die Vorspannbänder für alle Typen umgestellt.

Viele Grüße,
Martin
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#15
Also sind jetzt die abgebildeten LGS oder schon neueres Material? Ich habe auch noch LGS-Bänder, die haben auf der Rückseite durchgehend eine Stempelung.

Darüber hinaus, ist mir neulich BASF RK 40 unter gekommen. Auf 25er Spule mit gelbem und weißem Vorlaufband. Die schwarze Rückseite ist bedruckt mit BASF RK40 und mit >>Bande magnetique>> oder so ähnlich bedruckt in weißer Schrift. Die Aufnahmen darauf klingen ganz ordentlich. Bespielt mit G36 2-Spur 19,05.
A77 2- und 4-Spur, G36, RFT SK 3930, RFT CAW-WI, SP 3930 und REMA 2072 + B2725 konstant
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#16
Was die abgebildeten Bänder genau für Typen sind, können wir nur anhand der Spulendesigns und Vorspannbänder orakeln. Die am meisten verbreiteten Möglichkeiten habe ich wieter oben aufgeschrieben. Und dabei wissen wir immernoch nicht, ob Bänder und Spulen überhaupt so zusammengehören.

LGS und PES waren tatsächlich lange Zeit durchgehend auf dem Magnetband gestempelt. Das fiel irgendwann Mitte-Ende der 60er Jahre weg, und die Stempel fanden sich nur noch am Anfang der grünen Vorspannbänder. Bei gebrauchtem Material ist der Bereich mit dem Stempel leider oft hoffnungslos verknittert, agbegriffen oder gar nicht mehr vorhanden, so daß die Zuordnung solcher Bänder nicht immer leicht ist.

RK 40 ist mir bisher völlig unbekannt. Es gab ein LGR 40 und ein PES 40, aber die haben grüne bzw. gelbe Rückseiten und sollten damit leicht erkennbar sein. Auch ein französischer Stempel "Bande magnétique" wäre ziemlich ungewöhnlich. Bei den gestempelten Magnetbändern stehen normalerweise nur BASF, Typ und Chargennummer drauf, zur Anfangszeit des LGS 35 auch noch "LANGSPIELBAND", und manchmal "Magnetophonband". Aber es tauchen ja immer wieder Bandtypen auf, die hier noch nie erwähnt wurden, vielleicht ist RK 40 ja ein alter Sonocolor-Typ, der nach der Übernahme des französischen Werks durch die BASF weiter produziert wurde? Kannst Du von dem interessanten Band Fotos machen?

Viele Grüße,
Martin
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#17
Ich bin derzeit noch auf Arbeit, aber ich reiche ein Bild davon natürlich nach.

Der karton dazu ist nicht original, da steht LP 35 LH drauf, ist aber ein Karton für 25er Spulen. (Wie kam man eigentlich auf das krumme Maß?)

Anhand der Spieldauer (ca 1h bei 19,05) müssten es ja ca 730m oder in dem Dreh sein....
A77 2- und 4-Spur, G36, RFT SK 3930, RFT CAW-WI, SP 3930 und REMA 2072 + B2725 konstant
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#18
Vermutung: Vielleicht sind es 25,4 cm Spulen, das wären 10 Zoll.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#19
Die 25er Spulen sind ein älteres Maß und wurden erst mit 700 m Standardband, später mit 730 m Standardband oder 1000 m Langspielband ausgeliefert. Das Fassungsvermögen entspricht dem von zwei 18er Spulen (Standardband auf 18er hat normalerweise 350-366 m Länge). Erst 1966 tauchten dann zusätzlich die 26,5-cm-Spulen in den Heftchen von Agfa auf; das neue Maß war wohl aus den USA und/oder Japan zu uns herübergeschwappt, und als Revox seine ersten Geräte darauf umgestellt hat, zogen die deutschen Bandhersteller schnell nach.

Etwas schade finde ich, daß auf die 26,5er wenige Jahre später auch wieder nur die doppelte Bandlänge gegenüber einer 18er Spule aufgewickelt wurde, obwohl eigentlich mehr ging. Sowohl PE 36 als auch LP 35 LH gab es anfangs auf den 26,5er Spulen in der Überlänge 1280 m.

Viele Grüße,
Martin
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#20
Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=270300#post270300 schrieb:Erst 1966 tauchten dann zusätzlich die 26,5-cm-Spulen in den Heftchen von Agfa auf; das neue Maß war wohl aus den USA und/oder Japan zu uns herübergeschwappt, und als Revox seine ersten Geräte darauf umgestellt hat, zogen die deutschen Bandhersteller schnell nach.

Kann man denn noch nachvollziehen, welche die erste (Amateur-)Maschine für 26,5 cm-Spulen war? Die G36 kam 1963, die Japaner, glaube ich, erst später (Akai X-300: 1965, TEAC A-7030: 1969, Sony TC-850: 1971).
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#21
Oh, das ist leider überhaupt nicht mein Auskenn-Gebiet, aber ich würde auch mal in Richtung USA suchen (Ampex...). Mir fiel nur spontan ein, daß bei der Revox 36er-Serie irgendwann auf die 26,5er Spulen vergrößert wurde und damit in Europa wahrscheinlich Vorreiter war.

Viele Grüße,
Martin
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#22
Hallo Martin,
Hallo Timo,
die 26,5 cm Spule ist die einzige Spule die nicht in die Teilung passt:
1000m/30cm Spule = 2x500m/22cm Spule = 2x250m/15cm Spule = 2x120m/11cm Spule
700m/25cm Spule = 2x350m/18cm Spule = 2x180m/13cm Spule = 2x90m/10cm Spule
Ich denke das diese Teilung von den damals gebräuchlichen Spulengrößen der RRG bzw. des Tonschreibers aus den 30er bzw. 40er Jahren abgeleitet wurde. Mit der technischen Entwicklung der Geräte bzw. der Bänder wurden die Spulen kleiner um die gleiche Aufnahmezeit zu realisieren.

Soweit mir bekannt hatten die Magnetbandhersteller in den USA Probleme Bänder herzustellen die den deutschen Bändern von den Wickeleigenschaften her entsprachen, mal ganz abgesehen davon das eine Spule einfacher zu händeln ist als ein freitagender Wickel.

Die Revox G36 würde ich zur damaligen Zeit nicht grade als Amateur Maschine bezeichnen, wg. des Preises.
Allerdings kann dieses Gerät durchaus die US Amerikaner als Käuferzielgruppe im Sinn gehabt haben.
Die potentielle Käufergruppe gen Übersee war durch ihre Kaufkraft bestimmt größer als in Europa.
Die Japaner haben durch ihr agressives Marketing, vor allem dem Preis, dafür gesorgt das die 26cm Geräte im Amateur Bereich flächendeckend Einzug in den USA und später in Europa gehalten haben.

Grüße
Volkmar
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#23
Zitat:Kann man denn noch nachvollziehen, welche die erste (Amateur-)Maschine für 26,5 cm-Spulen war? Die G36 kam 1963, die Japaner, glaube ich, erst später (Akai X-300: 1965, TEAC A-7030: 1969, Sony TC-850: 1971)
Im Stereo / HiFi Directory Ausgabe 1966 habe ich die Revox G36 (500 $) und Roberts 5000 (Akai X-300 für 700 $) als erste nicht amerikanische Geräte mit 26,5cm Spulen gefunden.
In den älteren Ausgaben findet man nur amerikanische Geräte: Crown, Magnecord, Newcomb und Viking. Die ersten beiden Herstller liegen um 1000 $ die anderen beiden um 500 $, die Newcomb geht bis 1954 zurück.

Auf der Broadcast-Ebene findet man noch ältere Geräte, natürlich Ampex aber auch andere.

Viele Grüße
Volkmar
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#24
An Martin:

"gab es anfangs auf den 26,5er Spulen in der Überlänge 1280 m.". Das stimmt, aber es ist nicht schade, dass die das dann gelassen haben. Ich habe einige originale 1280er BASF PES 35 (=LP 35 vor der Umbenennung 1968). Die sind RANDvoll, der Wickel ist sogar geringfügig größer als die 26,5er-Spule, das Handling daher sehr mühselig. War keine gute Idee.
VG Stefan
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#25
Naja. 1250m DPR hätten bestimmt auf einer 26,5cm Spule gepasst.
Gruß
Marc

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Audio: Denon AVR-X6300 - Revox B77 - Akai GX-620
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Abo:   Apple Music (lossless Audio bis 24/192)

Link zur Bändertauglichkeitsliste
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#26
Oh, ein PES 35 auf großer Spule ist mir noch nicht begegnet. Das klingt nach Deiner Beschreibung wirklich suboptimal. Die LP 35 LH-Bänder waren dann wohl einen Tick dünner. Bei denen und auch beim Agfa PE 36 paßt es, wenn auch nur mit kurzen Vorspannbändern und nicht so einem ewigen Vorlauf wie später bei den LPR/DPR-Typen.

Vom DPR 26 bekam man auf 26,5er Spule auch 1280 m, also mit fast-Doppelspielband (29 μm) genauso viel wie mit den Langspielbändern Ende der 60er bis Anfang der 70er Jahre. Da ist dann auch trotz der langen Vorspannbänder noch etwas Luft auf der Spule. Irgendwann versuche ich mal, 1440 m DPR 26 auf eine Spule zu wickeln, allein aus Neugier, ob man diese ins Raster passende Länge (2 Stunden Laufzeit bei 19 cm/s) unfallfrei erreichen würde :-)

Viele Grüße,
Martin
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#27
(04.10.2020, 09:48)Kirunavaara schrieb: Die BASF-Bänder sind aus der Zeit von ca. 1967 (Logo mit Hohlblock-Buchstaben im schwarzen Rechteck auf einer Spule) bis etwa Ende der 70er Jahre. Damit handelt es sich höchstwahrscheinlich um die Typen LP 35, DP 26 oder TP 18, jeweils entweder mit oder ohne LH

Hi zusammen

zumindest teilweise kann ich das Geheimnis lüften.
Eines der Bänder habe ich nun mal durchlaufen lassen, schmiert kein bischen.
Am Ende kam dann der grüne Teil des Vorspanns zum Vorschein, mit folgender Aufschrift:


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Gruß, Kuni
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#28
Freut mich! Wie gesagt, die älteren LH-Bänder laufen oft noch einwandfrei, also besser nicht voreilig wegwerfen.

Viele Grüße,
Martin
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