Welches Tonbandmaterial für Uher Royal de Luxe?
#1
Hallo AllerseitsSmile

Mein Name ist Fabian, ich bin ganz neu im Forum (seit ca. Einer Stunde) und auch im Bereich der Tonband-Welt ganz neu. Ich bin nun in letzter Zeit bei meiner Suche nach einem geeigneten Tonbandgerät immer wieder auf hilfreiche Beiträge in Eurem Forum gestoßen, was mich veranlasst hat, mich nun Bei Euch anzumelden Smile .




Seit etwa 4 Wochen habe ich mir ein Uher Royal de Luxe zugelegt, da ich nach einiger Lektüre den Eindruck hatte, dass es sich für meinen Einstieg und auch darüber hinaus um ein gutes Gerät handelt.

Ich möchte es hauptsächlich zur Musik-Produktion mit 19cm/sec verwenden -Akustische Musik, sowie auch elektrisch abgenommene Instrumente, zB. E-Gitarre und analoge Synthesizer.

Es hat den Z322 Stereo 2 Spur Kopfträger mit Bogen-Köpfen. und es ist die rdl version mit dem Holzkorpus.

Ich möchte nun in Zukunft ein Gutes Band verwenden, und wollte Euch nach Euren Empfehlungen fragen.

Ich muss direkt sagen, dass ich nicht genügend versiert bin und auch nicht die entsprechenden geräte zur verfügung habe, das Uher fachgerecht einzumessen.

Bisher habe ich 2 Bandsorten ausfindig gemacht:

- Das RTM SM 900 und seine Langspielversion LPR90

- Das RTM SM 911 und die Langspielversion LPR35.

Leider konnte ich noch nicht erkennen ob und wenn ja, welches der Bänder sich am Besten für das RDL eignen könnte.

Ich habe zB. gelesen, dass die Bänder ihre volle Sättigung erst ab einem gewissen db- Wert entfalten? Ausserdem habe ich gelesen, dass die SM Bänder dicker sind und ich bin nicht Sicher ob sie Übersimensioniert für das RDL sind, oder letztlich doch die Beste Klangwiedergabe haben? Kurz gesagt - Ich habe keine Ahnung und freue mich sehr auf Eure Erfahrene Meinung ^^ Smile .



Genauergesagt, ist es mein zweites Uher in Folge, denn das erste kam defekt bei mir an. Das zweite war ebenso nicht astrein, aber mit hilfe des ersten als Ersatzteilspender, konnte ich das Reibrad sowie den Kopfträger austauschen. Der Bandzug war sehr Lasch und hat Schlaufen gebildet, mit hilfe des Service-Manuals konnte ich jedoch durch das vorgeschriebene Biegen der bandzug-feder Bleche, den Bandlauf wieder richten. Eine der beiden Gummibremsen war leider schon ganz hart, ich habe provisorisch ein stück 1mm dickes Gummi drübergeklebt, sodass es beim Stop- und Pausemodus wieder, zumindest im Augenblick, gut haftet.

An die Azimuth Schraube vom Wiedergabe-Tonkopf habe ich mich nicht drangetraut.


Ich denke bei der Wahl eines Tonbandes ist mir die bestmögliche Klangqualität für Aufnahme und wiedergabe wichtig. Falls es bei den Bändern untereinander verschiede Klangfarben gibt, wäre ich über Eure Einschätzungnsehr dankbar.

Unwissenderweise hätte ich jetzt Spontan das SM 900 genommen, aber ich denke, wenn die Maschinen schon eingemessen werden müssen, ist es wohl eine sehr Maschinen-individuelle Angelegenheit und ich weiss auch nicht ob ich mit einem dickeren Band etwas kaputt machen kann...


Oh, mein beitrag ist sehr lang geworden. Hoffe das ist nicht schlimm.


Ich freue mich sehr über Eure Antworten☺

Herzliche Grüße
Fabian
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#2
Hallo Fabian,

normal/üblich wäre die Verwendung von LPR35.
Im vorigen Jahrhundert hat man auf diesen Geräten vorzugsweise Doppelspielband benutzt. Damit kam man dann auf 1 Stunde Spielzeit bei 19 cm/s.
Mit LPR35 sind es 45-48 Min, mit SM911 eher 32 Min.
Mit zunehmender Dicke der Bänder nimmt die Biegsamkeit ab. Damit wird dann auch größerer Bandzug erforderlich, um die gleiche Anschmiegung an die Köpfe zu erreichen.
Die besten magnetischen Audio-Eigenschaften hat SM911.

Band-Sättigung ist normalerweise kein Aussteuerungsziel, außer man will die unerfreulichen Nebenwirkungen "gestalterisch" bei der Musik-Produktion einsetzen.
Das kann man sich dann aber dadurch erleichtern, indem man für solche Zwecke absichtlich Bänder mit geringer(er) Aussteurbarkeit benutzt.

MfG Kai
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#3
Hallo Fabian,

kurz: Ein Langspielband - welches ist fast egal.

Die Faustregel heißt:
  • bei 38 cm/s Standardband (52 µm), also heute SM900, SM911, SM468
  • bei 19 cm/s Langspielband (35 µm), also LPR35 und LPR90
  • bei 9.5 cm/s Doppelspielband (26 µm), die prominentesten Heimbänder waren DP26LH und davor LGS26
  • bei 4.75 cm/s Dreifachspielband (18 µm)

Natürlich kann man davon auch abweichen - schon alleine wegen der Verfügbarkeit des Bandmaterials. Auf Heimgeräten ist aber Standardband eher unüblich, und unterhalb von 38 cm/s auch wenig empfehlenswert, bei 19 cm/s meist noch ganz gut zu betreiben, aber ohne größeren Mehrwert gegenüber dem entsprechenden Langspielband. Neben der Biegsamkeit (Kai hat schon davon geschrieben) gibt es grob noch diese wichtigen Effekte:
  • Aussteuerbarkeit: Je dicker das Band (genauer, die Beschichtung), desto mehr Pegel (magnetischen Fluss) verkraftet es, ohne zu verzerren
  • Schichtdickendämpfung: Je dicker die Beschichtung, desto größer ist der Unterschied in der Empfindlichkeit zwischen tiefen und hohen Frequenzen - deswegen bringen dicke Schichten bei langsamen Geschwindigkeiten eher Probleme mit sich als Vorteile
  • Kopierdämpfung: Je dünner die Trägerfolie, desto mehr kopiert sich das Signal auf die benachbarten Lagen durch - was zu hörbaren Vor-Echos am Anfang der Musik führt; hier haben dicke Bänder ihre Vorteile

Fabian,'index.php?page=Thread&postID=266436#post266436 schrieb:Falls es bei den Bändern untereinander verschiede Klangfarben gibt, wäre ich über Eure Einschätzungn sehr dankbar.
Unterschiedliche Klangfarben gibt es eigentlich nur, wenn die Einmessung nicht zum Band passt - was eben zu verbogenem Frequenzgang und damit Färbung führen kann. Eigentlich "klingen" Bänder - ob alt oder neu, dick oder dünn - nicht "verfärbt", wenn die Einmessung stimmt. Die Unterschiede zeigen sich eher darin, wie hoch sie bei tiefen und hohen Frequenzen aussteuerbar sind, und bei welchem Rauschen.

Spätestens hier ist aber jetzt Kais Bemerkung entscheidend: Was willst Du denn erreichen? Möglichst störungsfreie Aufnahme und Wiedergabe? Oder bewusst eine Färbung herbeiführen? Mit der Sättigung spielen? Rauschen, Drop-Outs und Gleichlaufschwankungen als "Vintage"-Effekt einsetzen? Davon hängt ab, was der beste Weg ist, das zu erreichen!

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=266437#post266437 schrieb:Die besten magnetischen Audio-Eigenschaften hat SM911.
Kai, da möchte ich widersprechen: Dieser Ehrentitel gebührt dem SM900 - wie man an seinen Daten auch eindeutig nachvollziehen kann. Ob diese allerdings von RTM munter durcheinandergebracht wurden, weiß ich leider gerade nicht... die EMTEC-Datenblätter sind aber eindeutig.

Viele Grüße
Andreas
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#4
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=266437#post266437 schrieb:Die besten magnetischen Audio-Eigenschaften hat SM911.
Nee, Kai, da muss ich mein Veto einlegen.
Hallo Fabian erstmal! thumbsup

Das beste Tonband von seinen magnetischen Eigenschaften her ist das SM900. Das ist auch am teuersten Wink .

Auf Amateurgeräten, zumindest solchen, die etwa nach 1965 auf den Markt gekommen sind, ist immer die Verwendung von Lang- oder Doppelspielband am sinnvollsten und vom Hersteller vorgesehen, da die relativ geringen Bandzüge bei dem dicken Standardband (ca. 50 µm dick) zu ungenügendem Band-/Kopf-Kontakt führen. Bei Viertelspur ist das noch wichtiger als bei Halbspur, da die Spuren da nur 1 mm breit sind. Ich kann dir daher, wie auch Kai schon schrub, nur zu den dünneren Bandsorten wie LPR35 oder LPR90 (35 µm) raten. Standardband mit 50 µm war in den 1950ern zunächst das einzige Material, was erhältlich war, später wurde es eigentlich nur noch im Rundfunk- und Tonstudiobetrieb gefahren, weil die Studiomaschinen ganz andere Bandzüge haben und die Bänder für die Cutterei mit Schere und Klebeband robust sein mussten! Hinzu kommt die bessere Kopierdämpfung und einige andere Gründe... Außerdem verlangten die Heimanwender nach längeren Spielzeiten.

Die RdL ist damals werksseitig immer auf das jeweils aktuelle Doppelspielband von BASF eingemessen worden, als da war DP26 oder DP26LH oder DP26 ferro LH. Das gibt es leider nicht mehr. Wenn die Tonbandfans genügend auf den Hersteller Mulann (Handelsname RTM) einwirken, könnte es vielleicht sein, dass irgendwann auch noch dünnere Folien (15-16 µm) zu Tonbändern mit 26 µm verarbeitet werden.

Darüber würden sich viele, besonders Uher-Report-Besitzer, sehr freuen! Aber bisher müssen wir uns mit Langspielband begnügen. Ob man für die RdL nun LPR35 oder 90 nimmt, ist eine Frage der Einmessung. Denn eingemessen werden muss sie auf jeden Fall. Die ursprüngliche Einstellung auf das DP26 passt nicht wirklich zu den modernen Bandsorten!

Die Einmessung der Royal de luxe ist auch keine Hexerei, weil die Trimmer für Vormagnetisierung und Wiedergabepegel im Kopfträger angeordnet sind. Das geht sogar so weit, dass jemand, der ein korrekt eingestelltes Gerät besitzt, damit den Kopfträger eines anderen RdL fast richtig einmessen kann, ohne das andere Gerät selbst zur Verfügung zu haben. Ich habe das selbst schon gemacht.

Vor der Azimutschraube des Wiedergabekopfes brauchst du keine Angst zu haben. Ich würde bei einem gebraucht gekauften Kopfträger auf jeden Fall den Azimut des Wiedergabekopfes überprüfen, wer weiß, wer da schon dran herumgedreht hat!? 8| Mit einem Rauschsignal oder einer Sinusfrequenz von ca. 8-12 kHz und einem auf Mono geschalteten Abhörverstärker kann man per Hinterbandkontrolle einfach auf Höhenmaximum einstellen. Die Monoschaltung ist dabei wichtig, weil du damit sofort kleine Phasenabweichungen bei den hohen Frequenzen wahrnimmst und den Azimut sehr fein justieren kannst. Es geht natürlich noch feiner mit einem Zweikanal-Oszilloskop, aber wir wollen es ja hier nicht gleich übertreiben!

Viel Spaß in Zukunft mit deinem neuen Hobby!

LG Holgi

P.S.: Jetzt habe ich wieder so lange getippt, dass mir Andreas zuvorgekommen ist...! Wink
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#5
andreas42,'index.php?page=Thread&postID=266439#post266439 schrieb:Kai, da möchte ich widersprechen: Dieser Ehrentitel gebührt dem SM900
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=266440#post266440 schrieb:Nee, Kai, da muss ich mein Veto einlegen.
Da hab ich wohl gedanklich SM911 und LPR90 durch einander gebracht.
Ich erinnere mich dunkel an einen anderen Thread zu dem Thema. Da zeigte sich, daß man mit LPR365 nicht das bestmögliche erreicht. Da LPR90 mit SM900 verwandt ist, war wohl das gemeint und Standardbanddicke von vornherein als für Heimgebrauch "untauglich"/"unvorteiilhaft" der Selbstkontrolle zum Opfer gefallen.
LPR90 schien aber auf Spulen bis 18 cm nicht so leicht verfügbar wie LPR35, möglicherweise sogar nur beim Hersteller.
Oder irre ich da schon wieder ?

MFG Kai
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#6
Thomann und Bluthard haben auch LPR90 auf 18er Spulen. Bei Darklab scheint es derzeit gar keine 18er Bänder zu geben.
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#7
Da hab ich noch eine Ausrede Big Grin :
Wahrscheinlich habe ich aus Sparsamkeit nur nach einem kleinen Band für Testzwecke auf 13 cm Spule Ausschau gehalten, zumal ich zu der Zeit gerade mit dem alten Uher 502S gespielt habe, das nichts größeres verwenden kann.

MfG Kai
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#8
Lieber Kai, lieber Andreas, lieber Holgi,

Erstmal Herzlichen Dank für Eure umfassenden und hilfreichen Antworten ^^ ^^ .
Ich freue mich wirklich sehr! Dann steht es ja schonmal fest: Ich werde mir ein LPR 90 und ein LPR 35 besorgen. Ich bin gespannt wie die Unterschiede der beiden Bänder sind. Danke auch für die zusätzlichen spannenden Infos und (aus meiner Anfängerperspektive) verborgenen Tipps.


@ Holgi:

Danke Dir auch für die gute Erklärung zum Einmessen der Maschine und der KöpfeSmile Und dass Du schonmal meine Angst vor der Schraube genommen hast
Big Grin ^^ .

Ich habe mal nachgesehen, 2-Kanal Oszilloskope gibt es schon ab 25,- aber ich kenne mich noch nicht so aus und würde es erstmal mit Rauschsignal und der Azimuth-Schraube versuchen. (Obwohl ich es doch spannend fände es auszuprobieren - ist es sehr kompliziert?.)

Im anderen Fall denke ich, es reicht wenn ich das Rauschsignal zur Azimuth-Justierung selbst auf das Band Aufnehme? Oder benötige ich dazu ein Voraufgenommenes Band?

Im Kopfträger unter der Abdeckung sind meine Schrauben noch alle versiegelt. Die müsste ich dann wohl zum einmessen auf das jew. Band verstellen, oder kann da mehr schief- als gerade gehen?


Zitat: "Wenn die Tonbandfans genügend auf den Hersteller Mulann (Handelsname RTM) einwirken, könnte es vielleicht sein, dass irgendwann auch noch dünnere Folien (15-16 µm) zu Tonbändern mit 26 µm verarbeitet werden."


- Das bedeutet also, dass diese dünneren Folien bei einer Bandmaschine wie dem Uher , eine noch bessere Klangwiedergabe hätten, als die Langspielbänder? Zb. Wg. Strafferem Bandzug?


@Andreas:

Deine Eigenschaften-Beschreibung und die Faustregeln helfen mir sehr weiter und haben mich gut aufgeklärt, vielen Dank. Auch was die Aussteuerbarkeit von Höhen und Tiefen anbelangt, hat mir zu einem besseren gesamtverständnis geholfen.

Was Du zum Standardband bei 19cm/sec sagst: könnte das also weitergedacht bedeuten, dass das betreiben eines SM900 auf der RDL auch zu Schäden oder größerer Abnutzung am gerät führen könnte?



@Kai:

Danke für Deine Antwort, Ja, es geht mir in erster Linie um störfreie Aufnahme und wiedergabe. Vielen Dank für den Tipp mit den Bändern geringerer Aussteuerung für Effekte. Ich wollte nämlich ebenso ein paar hintergrund klänge einbauen und dafür ist das eine gute Idee. Smile


Herzliche Grüße und vielen Dank für den netten Empfang,

Fabian
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#9
Hallo Fabian,

womit hast du denn diesen furchtbar gespreizten Text verbrochen ?
Es ist nicht gerade ein Vergnügen, das zu lesen.

Zum Inhalt:
Die Unterschiede der Bänder sollte man eigentlich den Datenblätern entnehmen können. Selber ausprobieren kann man es natürlich auch.
Man muß nur aufpassen, daß man neben lauter Probiererei und (Ein-)Messerei auch noch dazu kommt, was man eigentlch mit den Geräten machen wollte.

Solange du nur Audio-Signale betrachten willst, brauchst du kein Oszilloskop. Es gibt genug Software (auch kostenlose), die mittels PC und Audio-Interface Osziloskop-Funktionen für Audio-Frequenzen emuliert.
Die Azimuth-Einstellung kannst du "on-the-fly" Hinterband ausführen, wenn dir das "vollgerauschte" Band hinterher nicht leid tut.

So ist das mit Siegeln: Wenn man Änderungsbedarf sieht, muß man sie brechen.

Das mit dem Doppelspielband halte ich -mit Verlaub- für einen nachvollziehbaren aber "frommen" Wunsch.
Dünneres Band hat positive und negative Aspekte für die Band-Eigenschaften.
Hauptaspekt ist aber eigentlich das Ziel, auch mal eine 1-stündige Rundfunk-Sendung mitschneiden zu können.

Der Hinweis auf Bänder mit niedrigerer Aussteuerbarkeit richtet sich eigenetlich an die "Experten", die Tonbandgeräte für absichtliche band-typische Kompressionseffekte "miß"brauchen wollen.

MfG Kai
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#10
Hallo und willkommen Fabian,
du hast bisher nur perfekte Infos aus berufenen Mündern gehört, alles gut. Von mir daher nur ein paar Ergänzungen.
- Zur Azimutheinstellung. Der Arbeitssspalt des Wiedergabekopfes (der senkrecht zur Band-Vorbeilaufrichtung steht) muss exakt gleich stehen wie der des Aufnahmekopfes. Dann kann der W-Kopf die Aufzeichnung des A-Kopfes optimal "abtasten". Mit einem selbstaufgenommenen Band kannst du die Neigung (Azimut) des W-Kopfes exakt auf die des A-Kopfes deines (!!) Gerätes einstellen. Nun sollte diese Einstellung aber idealerweise wirklich (!) senkrecht stehen, dann stehen die Köpfe normgemäß und auch die Aufnahme von einem anderen (!) Gerät wird optimal abgespielt. Daher solltest du, wenn du schon am Kopf drehst, eine Bandaufnahme verwenden, die auf einem definitiv normgerecht eingestellten Gerät aufgenommen wurde.

Da du ein Zweispurmodell besitzt, kannst du die genau senkrechte Aufzeichnung dadurch verifizieren, dass sie sich auf beiden Seiten (Laufrichtungen) des Bandes gleich anhört, also mit gleicher Intensität der Höhen - da reicht die gehörmäßige Beurteilung.
Bei Azimutheinstellung mit "Rauschband" immer erst im Stereobetrieb auf beste Höhenwiedergabe einstellen, dann, wenn das Optimum erreicht ist, Gerät oder besser Verstärker auf Mono schalten (beide Kanäle addiert) und dann noch mal Feineinstellung vornehmen.

- Da du die Zweispurversion hast (sei in jeder Hinsicht froh darum!), ist der Unterschied in der Qualität zwischen dickeren und dünneren Bandtypen nicht so groß. Viertelspurbetrieb ist da wesentlich empfindlicher: Die schmalen Spuren machen einen schlechten Band-Kopf-Kontakt wesentlich mehr hörbar. Dabei fehlt es nicht an Höhen oder Bässen, sondern der Klang wird unsauberer, weil er von zahllosen kurzen Pegeleinbrüchen durchsetzt ist. Daher ist "Standardband", so heißt das 50µm dicke Band, auf Vierspurgeräten nur schlecht geeignet, insbesondere bei langsamer Geschwindigkeit. Mit deinem Zweispurgerät und Tempo 19 wirst du kaum bis keine Probleme haben. Auf den Geräteverschleiß hat die Banddicke keinen Einfluss. Ausnahme: Die älteren Rundfunkbänder vom Typ LGR oder PER (70er Jahre und älter) sind ziemlich rauh und ausgesprochene Tonkopf-Verschleißer.
VG Stefan
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#11
Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=266618#post266618 schrieb:Da du ein Zweispurmodell besitzt, kannst du die genau senkrechte Aufzeichnung dadurch verifizieren, dass sie sich auf beiden Seiten (Laufrichtungen) des Bandes gleich anhört, also mit gleicher Intensität der Höhen - da reicht die gehörmäßige Beurteilung.

Es klingt aber auch in beiden Laufrichtungen gleich, wenn der Spalt völlig verkurbelt ist, Insofern ist diese Aussage wenig zielführend.. Wink

LG
Holgi
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#12
Hallo Stefan,


Da ich arbeitsmäßig grad nicht viel Zeit hatte, melde ich mich erst jetzt...


Herzlichen Dank für den Empfang und Deine Hinweise.Smile Das hilft mir schonmal sehr weiter. So werde ich es jetzt versuchen.


Ich habe nun von Thomann ein SM900, ein LPR90 und ein LPR35 bestellt.
Als aller erstes habe ich vor, ohne jedwede veränderung an Kopf und Gerät, alle Drei Bänder mit einem kurzen Stück zu bespielen und zu schauen, welches bereits jetzt am Besten klingt um zu sehen wie die Maschine tendentiell eingestellt ist. Danach werde ich die einstellungen vornehmen wie Du sie beschrieben hast.


Ich glaube, ich wage mich noch nicht die Verstellung der Versiegelten Schrauben, Frequenzgang, Pegel, Vor-Magnetisierung, A-Kopfjustage. Dazu fehlt mir einfach die Kenntnis:


Ich habe allerdings einen zweiten Zwei-Spur Kopf, der auf dem linken Kanal tot zu sein scheint. Mit dem könnte ich einen ersten Versuch wagen, da auch die Köpfe nicht mehr spiegelglatt sind und es nicht so schade wär, wenn ich was verstelle. Dazu müsste er natürlich auf beiden kanälen funktionieren. Ich könnte versuchen den linken kanal zu reparieren, wenn es sich um eine einfachere Sache handelt, wie zB. Löten. Nur kann ich direkt leider nichts erkennen. Sind vielleicht gängige Probleme bekannt, die häufig die Ursache sind, sodass ich danach suchen könnte?


Oder sollte ich besser das Uher irgendwo fachgerecht einmessen lassen? Und falls ja, wohin kann man sich (im Raum Ulm oder Köln/Bonn) gut wenden? Mit was für Beträgen kann man da rechnen?


Zum Thema Rauschband: Kann ich eigentlich das Rauschen einfach von (zB. Einer Video-Plattform) aufs band bei Pegel 0db aufnehmen, damit es für die W-Kopfjustage ausreicht? Oder muss ich etwas spezielles beachten?

Ich wünsche eine Schöne Woche!


Vielen Dank und viele Grüße
Fabian
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#13
Hallo zusammen,

meiner Meinung nach ist die Spalteinstellung des Wiedergabekopfs ohne vertrauenswürdiges Messband nur von begrenztem Nutzen - die Gefahr, dabei die Einstellung eher zu verschlimmern als zu verbessern finde ich doch ziemlich groß. Es könnte ja immerhin sein, dass er schon ziemlich gut passt. Ich würde eher den Aufnahmekopf passend zum Wiedergabekopf einstellen - für die Wiedergabe von Eigenaufnahmen ist damit ebenso die beste ohne Messband mögliche Einstellung gefunden, und man verkurbelt nicht versehentlich einen schon gut eingestellten Wiedergabekopf. Im Anhang das passende Kapitel aus "Die Entzerrung in der magnetischen Schallaufzeichnung" von Peter van Bommel Smile

Fabian,'index.php?page=Thread&postID=266795#post266795 schrieb:alle Drei Bänder mit einem kurzen Stück zu bespielen und zu schauen, welches bereits jetzt am Besten klingt um zu sehen wie die Maschine tendentiell eingestellt ist.
Neulich haben wir mal die Übung gemacht, das von Ferne nachzumessen: Aufzeichnungsqualität messen - Testtonfolge und Auswertung. Wenn Du willst, dann nimm gerne mal die Testtonfolge aus dem Thread auf und schick mir das Digitalisat irgendwie; näheres ist dort erklärt (z.B. bei welchen Pegeln). Daran kann man dann auch verlässlich bewerten, ob es ratsam ist, an der Einmessung etwas zu verändern.

Viele Grüße
Andreas


Angehängte Dateien
.pdf   vanBommel-11.pdf (Größe: 309.8 KB / Downloads: 7)
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#14
Grüß Dich Andreas,

Danke für die Lektüre und Deinen Vorschlag, ja das würde ich gern machen. Ich schau mir dann dort an wie's geht Smile und schicke dann was.

Ich hatte heute nachmittag bereits einen kleinen Test gemacht. Rein vom Gehör klingen alle Bänder (SM900, LPR90 & LPR35), überraschenderweise relativ ähnlich:

Die Höhen sind zeitweise ein klein minimal quäkig und etwas gellend. S-laute erscheinen mir zu scharf und es gibt bei allen Bändern ein etwas bemerkbareres Grundrauschen. (Allerdings habe ich aber auch einen Chinch zu Din Adapter, der ein gewisses Eigenrauschen zu haben scheint). Habe alles per VU-Meter auf knapp unter 0 gepegelt. Im ersten Eindruck klang das lpr35 noch am besten.


Viele Grüße
Fabian
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#15
Hallo nochmal Andreas,

Ich hätte noch eine Frage zu der bevorstehenden Aufnahme der Testfolge:

Sollen die quelle (soundkarte), als auch der Pegel den ich am TB am VU-Meter einstelle, sowie auch die anschließende Digitalisierung stets auf -20db gesteuert sein?

In welcher Auflösung benötigst Du das Digitalisat? Zb. 48 oder 96khz?

(Mein adapter-Problem hat sich inzwischen geklärt.)

Herzliche Grüße
Fabian
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#16
Frequenzgang-Messungen an Tonbandgeräten werden üblicherweise bei -20 dB aufgenommen, um sicher zu sein, daß bei hohen Frequenzen noch keine Kompression wirksam wird.
Die Pegel bei der Digitalisierung werden so hoch eingestellt, daß die größten Signale gerade noch nicht geclippt werden. Andernfalls verschenkt man nutzbaren Dynamikbereich.
Die Frage nach der Aussteuerung der Quelle ist überflüssig, da der Pegel wohl von Andreas programmiert wurde.
48 kSps sind eigentlich ausreichend, wenn man nur bis 20 kHz messen möchte. Mehr schadet nicht außer der benötigten File-Größe.

MfG Kai
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#17
Hallo Fabian,

auf der digitalen Seite (Wiedergabe und Aufnahme) ist eigentlich nur wichtig, dass der Pegel nie über 0 dB liegt. Für die Wiedergabe ist das in den Files ja erstmal sichergestellt - aber bei der Aufnahme ist ein wenig mehr Abstand sicherer als zu wenig. Auf der Tonbandseite ist natürlich etwas größere Unsicherheit - aber da würde ich das VU-Meter als Referenz nehmen und den -20 dBFS-Ton (digital) auf 0 VU (am Tonband) legen.

Es ist es auch nicht verkehrt, vor den eigentlichen Tests mit dem Band zwei Trockenläufe zu machen: Einen nur mit der Soundkarte, Ausgang an Eingang, und einen mit dem Bandgerät in Stellung "Source" dazwischen. Leg die beiden Aufnahmen dazu, dann haben wir Sicherheit, dass nirgends eine Übersteuerung dazwischenkommt.

Die Sampling-Frequenz ist eigentlich egal, 48 kHz ist genug, 96 kHz ist auch ok. 16 Bit reichen, 24 Bit gehen natürlich auch.

Viele Grüße
Andreas

Nachtrag zu Kais Kommentar:

Der "digitale Bezugspegel" im File ist -20 dBFS, und das sollte dem analogen Bezugspegel entsprechen. Der Frequenzgang-Sweep am Ende liegt dann bei -40 dBFS, so dass er wiederum wie angemerkt bei -20 dB relativ zum magnetischen Bezugspegel liegt.

Der Grund für diesen großen Abstand ist, dass die folgenden Lautstärke-Rampen bis 20 dB über den magnetischen Bezugspegel gehen - eben um die zu erwartende Sättigung auch sicher zu erreichen und zu sehen. Meiner Erfahrung nach ist das weit genug von allen Problemen, "oben wie unten": Alle Soundkarten und CD-Player konnten die -40 dBFS gut reproduzieren, und kein Zeiger eines VU-Meters ist bisher abgebrochen, weil er 4 Sekunden an den Anschlag gefahren wurde Smile
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#18
Hallo,
Und danke Euch für die Antworten! Smile Ok, so mach ichs.

Da wo ich mich jetzt gerade befinde habe ich nur einen laptop ohne audio interface, er hat zwar eine gute soundkarte, allerdings kann ich gerade nur über klinke Line in/out gehen - reicht das aus, oder geht das ganze dann eher nicht so gut?

Viele Grüße
Fabian
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#19
Versuch macht kluch Smile

Es ist ja schonmal was, wenn der Laptop wirklich einen Line-Eingang hat - meistens gibt es ja nur Mikrofoneingänge, und die sind dann auch nur mono. Klinkenstecker an sich sind ja noch kein Problem...

Viele Grüße
Andreas
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#20
Super, dankesehrSmile


Ich werde dann das Ergebnis einfach als zip. posten, wenn es fertig ist.



Viele Grüße
Fabian
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#21
Ich habe angenommen, daß es nur um Frequenzgang-Messungen geht, nicht um das Übersteuerungsverhalten.
Im ersten Fall würde ich das Testsignal im PC nur geringfügig unter 0 dBFS erzeugen.

Gerade bei Laptops mit Audio-Interface auf dem Main-Board ist ziemlich zweifelhaft, ob ein Ausgangssignal bei -40 dBFS noch die theoretischen 50 dB Dynamik hat, die bei 16 Bit erwartet werden. Ich würde da eher 20-30 dB weniger befürchten (60-70 dB Gesamt-Dynamik). Es gibt Laptops, bei denen man am Audio-Ausgang bei ohne Abschwächer angeschlossenem Kopfhörer die Harddisk "tuckern" hört.

Insofern würde ich für Frequenzgang Messungen einen anderen Bezug zwischen Tonband 0 dB und PC 0 dBFS herstellen als bei Messungen des Übersteuerungsverhaltens.

MfG Kai
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#22
Hallo Andreas,

Kurze frage, wenn ich den Pegel der Digitalaufnahme auf 0 setze gehen Teile des test-files weit über 0db. Ist das korrekt so? Oder sollen die lautesten stellen im file bei digitaler aufnahme seite auch die 0 nicht überschreiten?

Im Augenblick fehlt mir noch der richtige 6 -Pol Din-Stecker für das zeitgleiche Aufnehmen/digitalisieren des laufenden Monitors/Hinterband. Daher kann ich den Test nur in 2 Schritten durchführen: auf Band aufnehmen, zurückspulen und dann erst Digitalisieren. Ist das für die anschließende Messung ein Problem? Falls ja, würde ich mir erst mal den 6-Pol Stecker besorgen.

Viele Grüße
Fabian
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#23
Hallo Kai,

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=266858#post266858 schrieb:Insofern würde ich für Frequenzgang Messungen einen anderen Bezug zwischen Tonband 0 dB und PC 0 dBFS herstellen als bei Messungen des Übersteuerungsverhaltens.
darum würde ich mich erst sorgen, wenn es zum Problem wird. Vielleicht bin ich auch nur durch meine Soundkarten zufällig verwöhnt - aber besonders exclusiv sind sie alle nicht. Die Bequemlichkeit, während einer (oder besonders mehrerer Messungen in Reihe! ) nicht ständig den Pegel digital oder analog verstellen zu müssen, konnte ich mir immer bedenkenlos leisten.


Hallo Fabian,

Fabian,'index.php?page=Thread&postID=266861#post266861 schrieb:Oder sollen die lautesten stellen im file bei digitaler aufnahme seite auch die 0 nicht überschreiten?
ja, genau. Die digitale Aufnahme soll so sein, dass sie niemals in Gefahr läuft, die 0 dB zu überschreiten.

Fabian,'index.php?page=Thread&postID=266861#post266861 schrieb:Daher kann ich den Test nur in 2 Schritten durchführen: auf Band aufnehmen, zurückspulen und dann erst Digitalisieren. Ist das für die anschließende Messung ein Problem?
Nein, das ist egal, nur etwas umständlicher durchzuführen.

Viele Grüße
Andreas
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#24
So, hier nochmal im Bild, um die Pegelverhältnisse klarzumachen:

   

Links ist die digitale Achse, rot ist das synthetische Testsignal - Referenzpegel am Anfang genau bei -20 dB, Pegelrampen von -30 dB bis 0 dB, und der Sweep für den Frequenzgang bei -40 dB.

Wenn man dieses Signal abspielt, dann bewegt man sich auf der rechten Achse: Die 0 dB am VU-Meter entsprechen eben genau den -20 dB auf der digitalen (Quell-)Seite. In Grün ist das Vorband-Signal abgetragen, einmal durchs Bandgerät (in diesem Fall ein Revox B215) und wieder zurück. Wenn man dann wieder links auf der digitalen Achse abliest, liegt man etwas unter den ursprünglichen -20 dB als Referenz - weil ich etwas Sicherheitsabstand gehalten habe. Wäre nicht unbedingt nötig gewesen, wie man sieht clippt es nirgends - aber ebensowenig ist es nötig, hier wieder ganz präzise einzupegeln; das kann man viel leichter rausrechnen, und den Pegelton als Referenz verwenden. Man sieht schon, dass die Pegelrampen am Ende nicht mehr linear sind, also auch die beteiligten Ein- und Ausgangsverstärker irgendwo in die Sättigung gehen. Wenn man weiß, wo, dann kann man aber auch bewerten, ob das stört oder nicht.

In blau schließlich ist das Signal über Band zu sehen - in diesem Fall eine Sony HF 90. Man sieht schon deutlich, was Höhensättigung bedeutet (die Pegelrampen sind 315 Hz, 1 kHz, 6.3 kHz, 10 kHz und 16 kHz). Die ersten beiden dienen der Klirrfaktor-Messung, die hinteren der Höhensättigung. Das Maximum liegt hier deutlich erkennbar in einem Bereich, wo das Vorband-Signal noch recht linear ist.

Viele Grüße
Andreas


Nachtrag: Wenn man ein Messband mit Pegelton zur Verfügung hat, dann eicht man natürlich am besten den Zusammenhang zwischen Bandfluss auf der rechten Achse (z.B. 320 nWb/m) und digital gemessenem Pegel auf der linken Achse (also z.B. -22.73 dB). Solange wir das nicht haben, und die 0 dB-Marke nur eine Schätzung aufgrund des zufälligen Zustands des VU-Meters ist, besteht über den magnetischen Fluss auf dem Band sowieso einigermaßen Unklarheit. Trotzdem wird man sehen können, wo in Relation zu diesem Schätzeisen das Band wie viel zerrt...
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#25
Hi Andreas,

Herzlichen dank für die gute Erklärung Smile

Ich werde mir wohl doch zunächst einen neuen Adapter kaufen müssen, bevor ich den Test mache, denn beim RdL kommt das digitale sinal so leise an, dass ich es max. schaffe, den Regler bei Anschlag auf -6 auszusteuern und gezwungen wär, die digitale quelle höher zu pegeln damit es passt - und damit allerdings schon ein vorverzerrtes Signal einspeisen müsste Sad
Ich könnte alternativ versuchen, das Signal vom laptop in einen Verstärker weiterzuleiten und dann vom Kopfhörer-Ausgang weiter zum Uher. Doch ich bin mir nicht sicher, ob das eine so gute Lösung wär... (Der passende tape ausgang vom verstärker ist ebenso leise wie die quelle direkt vom laptop).

Hatte sogar noch einen digital-recorder mit line-out hier, was zum selbem Ergebnis bei -6db führte.

Ich schicke die ergebnisse dann vorr. Leider erst zum Wochenende hin.

Viele Grüße
Fabian
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#26
Fabian,'index.php?page=Thread&postID=266906#post266906 schrieb:gezwungen wär, die digitale quelle höher zu pegeln damit es passt - und damit allerdings schon ein vorverzerrtes Signal einspeisen müsste
Wenn du einen von Andreas vorberechneten Fiie verwendest, kannst du damit nichts digital übersteuern, da der Spitzenpegel unter 0 dBFS liegt, siehe Bild in Beitrag #24.
Wenn du mit den etwa -20 dBFS das RdL nicht über Phono II auf 0 dB ausgesteuert bekommst, must du für diesen Test vorerst doch den Radio-Eingang nehmen.

MfG Kai
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#27
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=266910#post266910 schrieb:da der Spitzenpegel unter 0 dBFS liegt, siehe Bild in Beitrag #24.
Hm, das Quellsignal geht genau bis auf 0 dBFS hoch, bei den Pegelrampen: rote Datenreihe, linke Achse.

Es wäre aber möglich, diese Übersteuerung einfach in Kauf zu nehmen - im schlimmsten Fall ist dann halt die Messung der Bandsättigung nicht erfolgreich, weil sie eben vielleicht nicht erreicht wird; den Frequenzgang wird man schon sehen können, und den Klirr rund um den Bezugspegel ebenfalls. Wenn 6 dB beim Bezugspegel fehlen, könnte man halt nicht bis +20 dB, sondern nur bis +14 dB messen - langt ja auch erstmal. Dem (blauen) Cassetten-Beispiel im Plot nach wäre zumindest die 10 kHz und 16 kHz-Sättigung schon klar zu sehen gewesen.

Alternativ kann ich auch ein File mit höherem Pegelniveau erzeugen - hätte aber am Ende den gleichen Effekt, weil dann die Pegelrampen einfach entsprechend vorher aufhören...
Viele Grüße
Andreas
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#28
0 dBFS ist nicht übersteuert, wenn man mal von dem kleinen Unterschied zwischen +32767 und |-32768 | absieht.

MfG Kai
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#29
Hey, ich freue mich sehr über Eure Hilfe!

Ok, habe eben herausgefunden dass der kleine digital-recorder als Audio-Interface verwendet werden kann und komme damit rausch und störfrei auf 0. ☺(So wie Du meintest Kai, über phono 1 / der untere mittlere Din-Kanal mit den 2 Pfeilen)Ich pegle die Digitalaufnahme dann ebenso auf -20 bezugspegel. Die Dateien, sind immer so um die 8MB groß und ich habe hier im Moment keine gute Kompressions möglichkeit. Kann man hier ins Forum einen We-Transfer link setzen, oder ist das eher unangebracht?
Viele Grüße
Fabian
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#30
Hallo,
Ich habe nun erstmal das LPR35 aufgenommen. Ich hoffe, dass die Aufnahmen brauchbar sind.

- Die Quelle kam nun vom Laptop über lineout/klinke zu chinch zu Din auf Phono 1/ bzw.zwei schwarze Pfeile am RdL. Laptop-lautstärke musste ich auf 100% stellen.

(Der digital-recorder hatte als Interface ein ziemlich starkes störsignal erzeugt, weshalb ich ihn nicht als solches verwendet habe.
Alles vom Recorder aus zumachen, überstieg dann die fähigkeiten des Geräts..)

- das VU habe ich auf 0 ausgesteuert, obwohl es bei genauer betrachtung immer minimal etwas von seiner letzten Anzeige abweicht.

- Die analoge Aufnahme habe ich dann mit dem digital Recorder aufgenommen, leider über den Mikropfoneingang, weil Line-In restlos übersteuerte, egal wie niedrig ich pegelte (nicht nur bei der testfolge, die ja nun von "Natur aus" übersteuert, sondern auch allgemein).

Der Recorder hat ein allg. hohes Grundrauschen. Ich bin mir nicht sicher ob man mit dem Trockenversuch - von laptop direkt zum digital recorder - etwas anfangen kann, da ich in dieser verbindung der Laptop runter auf 50% Lautstärke stellen musste und auch den Recorder niedriger pegeln musste um eine Übersteuerung zu vermeiden. Hm.

* Ich habe auch mal gehört, dass alles über 50% Lautstärke übersteuert ist, was ja im fall der laptop zu rdl aufnahme bereits zu hoch wäre....

Viele Grüße
Fabian
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#31
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=266913#post266913 schrieb:0 dBFS ist nicht übersteuert
Natürlich nicht - aber sehr wohl, wenn man noch 6 dB drauflegt (die haben Fabian ja gefehlt, um mit dem Pegelton auf 0 VU zu kommen) Smile

Fabian,'index.php?page=Thread&postID=266916#post266916 schrieb:Kann man hier ins Forum einen We-Transfer link setzen, oder ist das eher unangebracht?
Das ist kein Problem - und wird öfter so praktiziert.

Fabian,'index.php?page=Thread&postID=266923#post266923 schrieb:Ich bin mir nicht sicher ob man mit dem Trockenversuch - von laptop direkt zum digital recorder - etwas anfangen kann, da ich in dieser verbindung der Laptop runter auf 50% Lautstärke stellen musste und auch den Recorder niedriger pegeln musste um eine Übersteuerung zu vermeiden. Hm.
Man wird sehen; natürlich sind diese Trockenläufe oder Vorband-Versuche am nützlichsten, wenn sie mit genau identischen Einstellungen aller Pegelregler der Kette gemacht werden wie später die eigentliche Messung.

Insgesamt bin ich noch etwas verwirrt von all den verschiedenen zu großen und zu kleinen Signalen bei den verschiedenen Ein- und Ausgängen und Soundkarten 8) ... aber ich habe auch nicht ganz genau aufgepasst...

Fabian,'index.php?page=Thread&postID=266923#post266923 schrieb:Ich habe auch mal gehört, dass alles über 50% Lautstärke übersteuert ist, was ja im fall der laptop zu rdl aufnahme bereits zu hoch wäre....
Das wäre mir allerdings wirklich neu... gut, 50% sind -6 dB, und die werden manchmal als Headroom bei digitalen Aufnahmen verwendet - aber eigentlich ist digital übersteuert bei > 0 dBFS erreicht, und ein Magnetband hat seine "Vollaussteuerung" dort, wo 3% Klirr auftreten.

Ich bin mal gespannt, was dieser Versuch schon ergeben hat Smile

Viele Grüße
Andreas
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#32
Hallo Andreas,

Hier also die Aufnahmen. Oje, also vom Gehör her klingt es für mich nicht so ganz richtig.... :S Ansonsten mach ich sie noch mal neu.

we.tl/t-zJZ4vGNnc1

Viele Grüße
Fabian
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#33
Das hat jetzt nicht unbedingt was mit dem Thema zu tun, aber dBFS ist ein einzelner Abtastwert eines Samples, ein digitaler Spitzenwert.
Die Werte auf der analogen Seite Effektivwerte, eine Umrechnung vom digitalen dBFS zum analogen dBxx gibt es eigentlich nicht.

http://www.sengpielaudio.com/HeadroomUnd...uerung.htm

Gruß Ulrich
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#34
andreas42,'index.php?page=Thread&postID=266929#post266929 schrieb:Natürlich nicht - aber sehr wohl, wenn man noch 6 dB drauflegt (die haben Fabian ja gefehlt, um mit dem Pegelton auf 0 VU zu kommen)
Das ist ja auch kein zweckmäßiger Ansatz, wenn aus dem Laptop keine genügend hohen Pegel kommen.
Um mit -20 dBFS einen 200 mV Eingang voll aussteuern zu können, braucht man einen, der 0 dBFS in 2V umsetzt (effektiv, nicht Sptzenwert). Das ist bei Laptops unüblich, weil es mit 5v chips nicht geht (2vrms -> 5.8 vpp bei sinus).
Dann muß entweder der Radio- Eingang oder ein externer Verstärker (zB in Form eines Minimal-Mischpultes einschlägiger Anbieter) benutzt werden.
Da Fabian bei seinen Adaptern garnicht durchblickt, was die machen, bleibt in ersterem Fall offen, ob wirklich der Radio-Eingang oder der Mikrofon-Level-Eingang benutzt wird. Die sitzen auf der gleichen Buchse.
Fabian,'index.php?page=Thread&postID=266923#post266923 schrieb:Die analoge Aufnahme habe ich dann mit dem digital Recorder aufgenommen, leider über den Mikropfoneingang, weil Line-In restlos übersteuerte, egal wie niedrig ich pegelte
Umgekehrt würde ich es glauben ...

MfG Kai
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#35
Hallo,

uk64,'index.php?page=Thread&postID=266936#post266936 schrieb:Das hat jetzt nicht unbedingt was mit dem Thema zu tun, aber dBFS ist ein einzelner Abtastwert eines Samples, ein digitaler Spitzenwert.
Die Werte auf der analogen Seite Effektivwerte, eine Umrechnung vom digitalen dBFS zum analogen dBxx gibt es eigentlich nicht.

http://www.sengpielaudio.com/HeadroomUnd...uerung.htm
Ulrich, danke für den Hinweis und die Lektüre; klar sind Spitzen- und Effektivwerte grundsätzlich verschiedene Dinge. Trotzdem kann man doch - unter bestimmten Annahmen, z.B. stationärer Sinuston - praktisch so eine Bedingung festlegen und nutzen, wie dort beschrieben: "Ein hinreichend langer Sinuston mit einem Pegel von "0 dB" auf dem Pegelmesser führt demnach zu einer Aussteuerung von −9 dBFS im Digitalbereich."

Mir hat Dein Einwand aber auch nochmal aufgezeigt, dass ich ja in der digitalen Domäne auch Effektivwerte messe (nämlich die Wurzel aus der Summe der Sample-Quadrate, vulgo RMS) - und dann erstens noch ein Faktor √2 ≈ 3.01 dB drin ist, und zweitens die Bezeichnung dBFS nicht sinnvoll ist.

Fabian,

Fabian,'index.php?page=Thread&postID=266932#post266932 schrieb:Hier also die Aufnahmen. Oje, also vom Gehör her klingt es für mich nicht so ganz richtig....
danke - das hat zumindest noch einige Auffälligkeiten. Zunächst mal ganz einfach in Audacity betrachtet:

   

Die gelben Markierungen sind von mir. Bei der Vorband-Spur ist auffällig, dass die 16 kHz-Rampe in drei Stufen verläuft; irgendwas ist da faul. Möglicherweise ist das eine Interferenz mit einer Störung oder sowas, hab ich noch nicht genau angeschaut - jedenfalls sollte sie das nicht tun.

Bei den beiden Spuren über Band sehen die abgeschnittenen Pegelrampen auch so aus, als wären sie digital geclippt, wobei sie noch weit unter dem digitalen Maximalpegel liegen. Hier vermute ich, dass der Analogteil Deines Digitalrecorders schon übersteuert war, und der Aussteuerungsregler, mit dem Du den Pegel zurückgenommen hast, nur auf der digitalen Seite wirkt. Das ist natürlich blöd vom Gerät - also müsstest Du den Pegel schon auf der analogen Seite ausreichend begrenzen (oder mit einem anderen Recorder / Soundkarte probieren).

Dann mal den Pegel über der Zeit aufgetragen, für alle drei Files:

   

Hier fallen zunächst zwei Probleme auf: Zunächst ist im Vorband-Plot der Bassbereich des Frequenzgangs sehr auffällig - er zeigt nämlich einen kräftigen Pegelabfall, genauer einen Hochpass mit -6 dB/Oktave und -3 dB-Eckpunkt bei 40 Hz:

   

Das könnte natürlich wieder vom Digitalrecorder kommen (vielleicht ist ein Low-Cut-Filter gegen Wind und Handgeräusche aktiv), oder vielleicht auch ein Effekt aus Kabeln, Adaptern und deren Kapazitäten sein? Kai?

Die zweite Auffälligkeit ist auch endlich die erste Aussage zum Band: Bei beiden Geschwindigkeiten fällt der rechte Kanal gegenüber dem linken in den Höhen deutlich ab - sichtbar am Sweep und an den Pegelrampen für 6.3 / 10 / 16 kHz. Erste Maßnahme wäre, alle Köpfe nochmal penibel auf Sauberkeit zu prüfen, und auch den Bandlauf kritisch zu betrachten. Es könnte auch der Kopf (Aufnahme oder Wiedergabe) etwas schräg stehen.

So weit erstmal, mehr ggf. später Smile

Viele Grüße
Andreas
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#36
andreas42,'index.php?page=Thread&postID=267002#post267002 schrieb:Das könnte natürlich wieder vom Digitalrecorder kommen (vielleicht ist ein Low-Cut-Filter gegen Wind und Handgeräusche aktiv), oder vielleicht auch ein Effekt aus Kabeln, Adaptern und deren Kapazitäten sein? Kai?
Es wäre müßig über ein Gerät zu spekulieren, das weder genannt wurde, noch dessen Verwendung klar beschrieben wurde. Außerdem erscheint mir dessen Verwendung überhaupt nicht nötig.
Es muß möglich sein, vom Laptop aus das RdL ausreichend auszusteuern.
Bei Wiedergabe kommen bei den Ausgängen ">500mV an 15 kOhm" raus. Damit kann man immer die Line-Eingänge eines PC-Audio-Interface aussteuern.
Wenn es etwas zuviel ist, muß man halt mal einen Stereo Spannungsteiler basteln.
Fabian muß sich wohl erstmal mit Eingangs- und Ausgangspegeln sowie einfachen Anpassungsmaßnahmen vertraut machen.

MfG Kai
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#37
Hallo AndreasSmile

Vielen dank für Deine Hilfe, ich freue mich sehr!

Ok. Ich poste hier mal ein ausschnitt vom W-Kopf. Unterhalb scheint etwas von der Metallummantelung abzustehen:
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#38
Hier das Foto


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
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#39
Hallo Andreas,

Ich versuche auch nochmal eine Aufnahme zu machen und es
richtig zu Pegeln.

Die gelben Stellen in der Bandaufnahme habe ich auch deutlich gehört. Die Tonveränderung startet ab dem Moment wo der Ton die 0db-Marke am VU überschreitet und "verzerren". (Beim Abhören des digitalen Quellen-Ausgangs Vor-Analogaufnahme, klingen die Rampen noch gleichmäßig.)
Der Recorder ist ein Zoom h2 (erste Version).

Viele Grüße
Fabian
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#40
Am Wiedergabekopf scheint sich ein Stück Metall zu lösen - zuallererst hätte ich Sorge, dass dabei das Band beschädigt werden kann! Fahr mal vorsichtig mit der Fingerkuppe drüber, ob da eine scharfkantige Stelle zu spüren ist.

Es sieht auf dem Bild auch so aus, als wäre die Spur mit der Ablösung stärker abgeschliffen als die andere - die (im Bild) untere Schliffkante ist nicht senkrecht zum Band. Vielleicht ist der Höhenabfall auch schon ein Anzeichen für die Abnutzung und eine Aufweitung des Spaltes? Es gibt hier im Forum einige, die Erfahrung mit dem Läppen von Tonköpfen haben. Vielleicht kann da jemand schon vom Bild einschätzen, wie es um den Kopf steht. Zumindest müsste er nochmal ordentlich ausgerichtet werden, wenn der bisherige Einschliff das noch erlaubt.

Hier noch alle drei Sweeps mit Frequenzachse:

   

Auch wenn man die Einschränkungen des Digitalrecorders mal ausblendet (man sieht ja direkt untereinander, wo man sich einigermaßen auf ihn verlassen kann), bleibt der Frequenzgang bei beiden Geschwindigkeiten deutlich hinter dem zurück, was Gerät und Band eigentlich können sollten: Die -3 dB gegenüber Bezugsfrequnz (1 kHz bzw. 315 Hz) liegen bei 9.5 nur bei 13 kHz links und etwa 7 kHz rechts - sind üblicherweise mehr als 16 kHz drin, auch knapp 20 kHz sind nicht selten. Vor allem sollten beide Kanäle ähnlich sein. Bei 19 cm/s sind es 15 kHz und 12 kHz - sollten aber auf jeden Fall in der Nähe von 20 kHz oder gar darüber sein.

Ja, die Einmessung kann hier zum Problem beitragen - aber das würde ich komplett hinten anstellen, bis der mechanische Zustand der Köpfe und des Bandlaufs über jeden Zweifel erhaben sind.

Viele Grüße
Andreas
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#41
Die anderen Messungen sind mit viel Vorsicht zu genießen, weil hier die Pegelrampen schon übersteuert aufgezeichnet wurden. Hier die Plots - immer der linke Kanal, jeweils auf den kurzen Pegelton mit der jeweiligen Frequenz am Anfang der Messung normiert:

   

Wenn das Ergebnis nicht durch die digitale Verzerrung gänzlich unbrauchbar ist, wäre die Tiefenaussteuerung (3%-Klirr-Grenze bei 315 Hz bzw. 1 kHz) mit 3-5 dB über Bezugspegel (also VU-Meter) eigentlich ganz annehmbar.

       

Wie man sieht, sieht man (fast) nichts: Bei 19 cm/s wird die Sättigung für 6.3 und 10 kHz wegen der digitalen Übersteuerung nicht erreicht, und bei 9.5 cm/s sind die 16 kHz schon in der Sättigung, bevor die Messung überhaupt anfängt. Das bringt hier so erstmal nix.

Viele Grüße
Andreas
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#42
Hallo Andreas,


Danke Dir sehr für Deine Einschätzung Smile! In Ordnung. Das ist ja schonmal gut zu wissen.


Oje, schade. Besonders das mit dem Abschliff des Kopfes... Ja, ich werde den Kopfträger mal richtig fotografieren und ins Forum setzen.


Kann man an dem Test in etwa sehen, ob das Gerät selbst einigermaßen in Ordnung schien? Ich frage mich sonst, wenn auch hier Probleme erkennbar sind, ob es sich schon eher lohnt, eine neue zu kaufen. Da ich noch nicht so viel Wissen besitze, ist für mich natürlich im Allgemeinen eine Beurteilung (auch beim Kauf) wiederum nicht so einfach Sad. Es ist schon meine 2. RdL. Die erste kam leider bereits kaputt bei mir an. Im Augenblick bin ich etwas enttäuscht.


Ich freue mich trotzdem sehr, dass Du Dir die Zeit genommen hast und wir das alles herrausfinden konnten. -Vielen Dank Smile


Man kann ja mal abwarten, was sich mit den Köpfen ergibt.
Gibt es außerdem einen weiteren Schritt, den Du empfehlen könntest?


Herzliche Grüße
Fabian
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#43
Hallo Fabian,

ich glaube wirklich nicht, dass der maue Frequenzgang, besonders bei 9,5cm/s, vom Zustand der Köpfe verursacht ist. Aus der Ferne kann man das zwar nicht 100-prozentig sagen, aber so schlecht sehen sie nicht aus. Es wird viel eher eine suboptimale Justierung sein.
VG Stefan
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#44
Hallo Fabian,

die Einschätzung der Köpfe im anderen Thread hilft natürlich: Nicht taufrisch, aber so durchaus verwendbar. Wenn also auch der Metallspan keine Bänder beschädigen kann, würde ich da erstmal alles lassen, wie es ist. Falls Dir natürlich günstig ein anderer Kopfträger für das Gerät über den Weg läuft, kann das nicht schaden. Hast Du vielleicht sogar die erste RdL noch, mitsamt Kopfträger?

Ich habe ansonsten an den Testaufnahmen nichts besonders auffälliges gesehen; die Geschwindigkeit scheint zu stimmen, und grobe Gleichlaufschwankungen hab ich auch bisher keine bemerkt. Von daher könnte die Mechanik auch in Ordnung sein. Das ist natürlich schwer zu beurteilen, ohne das Gerät zu sehen.

Wenn Du das Gerät in einwandfreien Zustand bekommen willst, würde ich dann die Wiedergabe- vor der Aufnahmeseite angehen. Dazu brauchst Du ein verlässliches Testband (langfristig sowieso eine lohnende Investition), oder zumindest eine Aufnahme, der einigermaßen zu trauen ist. Auch eine Grundausstattung an Werkzeug und Messmitteln wäre nötig: Eine Entmagnetisierdrossel für die Tonköpfe, eine verlässliche Soundkarte (dem Digitalrecorder traue ich noch nicht so ganz; auf viele analoge Messinstrumente konnte ich aber bisher gut verzichten), und früher oder später Multimeter und Lötkolben.

Damit stellt sich gleichzeitig die Frage: Selbermachen oder machen lassen? Das kommt vor allem darauf an, wo Du den Schwerpunkt Deines Tonbandhobbys siehst - am Gerät basteln, oder damit produzieren. Natürlich geht auch fast jede Kombination: Einmal überholen und Wiedergabe sauber einstellen lassen, und dann selbst nur ab und an die Aufnahme-Einmessung kontrollieren und korrigieren zum Beispiel.

Nachtrag: Ach ja, auf jeden Fall musst Du Ordnung in das Adapter-Pegel-Übersteuerungs-Chaos bringen - auch wenn Du nur mit dem Gerät arbeiten willst!

Viele Grüße
Andreas
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#45
Fabian,'index.php?page=Thread&postID=266923#post266923 schrieb:Die analoge Aufnahme habe ich dann mit dem digital Recorder aufgenommen, leider über den Mikropfoneingang, weil Line-In restlos übersteuerte, egal wie niedrig ich pegelte (nicht nur bei der testfolge, die ja nun von "Natur aus" übersteuert, sondern auch allgemein).
Sorry, aber das ist nicht möglich. Der Lineeingang hat nur 1/100 der Empfindlichkeit eines Mikroeingangs. Wie kann der dann übersteuert werden, der Mikroeingang aber nicht? Ein physikalisches Wunder! ?(
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#46
Hallo Allerseits,


Vielen Dank nochmal für Eure Hilfe und Einschätzungen bisher. Ich bin jetzt schon ein ganzes Stück weiter als zu Anfang : )


Holgi hat mir freundlicherweise angeboten, die Köpfe einzumessen, was ich nun dankend annehme.


Ich werde mich nun zunächst mal mit den Adaptern, Pegel, Mikrofon-Ein und -Ausgängen auseinandersetzen. Smile


Danke auch für eine erste Fern-Einschätzung meines Gerätes : ) Ich denke falls am Gerät selbst noch kleinere Mängel wie Bandzug etc. sein sollten, wird man sie bei eingemessenen Köpfen und einer korrekten Verkabelung, eher aufspüren können.


Langfristig möchte ich die RdL zum Musik-Machen und Aufnehmen verwenden. Aber die einfacheren Justierungen im Gerät, die ich bisher mit dem Service-Manual gemacht habe, sind bereits ebenfalls sehr interessant und spannend für mich. Ich denke der Weg wie er jetzt eingeschlagen ist, ist erstmal der beste für mich.


Also vielen Dank Euch allen!! Smile Smile
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#47
Hallo nochmal Zusammen,

Holgi hat also nun meine Kopfträger hervorragend auf je LPR35 und LPR90 eingemessen.

Ich freue mich sehr über das Ergebnis - das hat sehr gut funktioniert.

Vielen Dank nochmal Euch allen bisher für die tolle Unterstützung.

Viele Grüße
Fabian
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