Grundig TK 45 Kandidat für "Zinkfraß"?
#1
Hallo zusammen,

eigentlich sollte ich längst am Abgleich meiner Studer 807 arbeiten, aber dazu brauche ich Ruhe und die fehlte mir die letzten Wochen.

Heute fiel mir diese Maschine vor die Füße und ich konnte nicht widerstehen, sie wenigstens mal kurz einzuschalten.

       

Der Bandantrieb funktioniert einwandfrei.

Ton ist nicht zu hören und das Magische Band bleibt dunkel, obwohl die Heizung funktioniert.

Auffällig war, dass bei dem Versuch, diesen Schalter zu betätigen, ein Teil abbrach und leise klappernd im Gerät verschwand.

   

Ich habe mal gehört dass einige Geräte aus dieser Ära dazu neigen, sich dem Zinkfraß hinzugeben und sich teilweise in Wohlgefallen aufzulösen.

Hat da jemand Erfahrung und - lohnt sich da überhaupt etwas.....

Gruß

Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

http://www.sender-zitrone.de/
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#2
Das TK 45 hat den Zinkfraß sozusagen erfunden. Im Ernst, von Zinkfraß waren bei Grundig die Jahrgänge 1961 bis 63 betroffen. Zwar nicht alle Geräte aus diesem Zeitraum, aber die meisten. Da das Tk 45 nur von 1961 bis 62 gebaut wurde, sind die allermeisten 45er von dem Problem betroffen.
Übersicht der Produktionszeiträume:
TK 40, 42: 1961-65
TK 45: 1961-62 (wurde von 46 abgelöst)
TK 41, 46 und 47: 1962-65.
Daraus geht hervor, dass es von den anderen Modellen auch viele Exemplare auch aus außerhalb des kritischen Zeitraums gibt, die also nicht von der Gusspest betroffen sind. Alle Modelle waren übrigens bis Anfang 1963 blaugrau, die späteren schwarz-cremeweiß. Zur zeitl. Einordnung. Die frühen schwarz-cremeweißen können auch noch die Pest enthalten.
Folgende Teile können betroffen sein:
- beide Kopftaumelplatten (häufig)
- Zahnrad am Geschwindigkeitswähler
- Sockel des Band-Umlenkbolzens links vom Kopfhaus (den hat dein Gerät noch nicht!)
- Lagerbock und Hebel für Antriebsräder, der Bock sitzt in Position 14 Uhr vom linken Wickelteller. Er ist meistens hin.

- "Felge" des Vorlaufrades.
- selten der EIngangswähler wie in deinem Bild.
Es bleibt dir nur, ein Gerät ohne Gusspest zu schlachten und die Teile zu übernehmen. Vielleicht findet sich ein spätes schlechterhaltenes Schlacht-Exemplar. Auch die Nachfolgeserie TK 320 bis 341 kommt in Frage, sie sind vom Laufwerk her völlig identisch.VG Stefan
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#3
Das sagt mir nichts gutes über den Eingangswähler meines TK 46... der bewegt sich nämlich auch keinen Millimeter mehr.
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#4
Hallo Stefan,

danke für die ausführliche Info.

Also werde ich die Maschine erst einmal gut einlagern und mich um die anderen Kandidaten in meiner Werkstatt kümmern.

Schönen Tag und Gruß

Alfred

@ Ragnar: ich drücke die Daumen...

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