Harte Wahrheit
#1
Jetzt ist es raus. Viele haben bis zum letzten Augenblick gehofft, dass das Ergebnis anders lautet. Es ist hart, auch für ganze Industriezweige. Nach Abschluss der letzten Studien besteht kein Zweifel mehr:
DAS MENSCHLICHE GEHÖR IST EIN ZWEIKANAL-ANALOGVERFAHREN!
(**GGGG**)
Zitieren
#2
Ach nee - ich hatte eher ein 5.1-System erwartet:

an jeder Seite zwei Öhrchen und einen großen Lauscher mitten auf der Stirn, da wo sonst das Brett sitzt - und vor'm Bauch 'ne Rechenmaschine. Aber eine, die nur 0 und 1 addieren kann.
Frdl. Gruß Michael(G)
Zitieren
#3
Zitat:Scardanelli postete
... Nach Abschluss der letzten Studien besteht kein Zweifel mehr:
DAS MENSCHLICHE GEHÖR IST EIN ZWEIKANAL-ANALOGVERFAHREN!
(**GGGG**)
Eigentlich klingt's ja auch ganz schön lästerlich, und passt daher auch so richtig schön hierher. Wie die Faust auf's Ohr; rumms, autsch.

Deswegen ist es aber keineswegs richtig: So, wie die einschlägige Forschung das menschliche Gehör heute sieht, spricht alles dafür, dass es sich beim Gehör (abweichend von der Helmholtzischen Resonanztheorie von 1863) um einen hydrodynamischen Analog-Digitalwandler mit nachgeschaltetem Hochgeschwindigkeitsrechner (Gehirn) und einem recht komplexen Speicher ("Erfahrung") handelt, der nach überaus tricky Verfahren (z. B. feststehende Ohren, Einbeziehung aller möglichen Informationen einschließlich der -individuell kennen gelernten!- Außenohrübertragungsfunktion) auch Erscheinungen auswertet, die dem jeweiligen Besitzer der Einheit 'Ohren/Gehörssinn' hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen Tiefe nicht gerade bewusst sind (z.B. die frequenzabhängige Auswertung des Korrelationsgrades der Signale links und rechts!). Trotzdem geht er damit souverän um, ja er deutet die gehörten Erscheinungen gemäß seinen Erfahrungen korrekt, ohne etwas davon zu wissen, ohne sie zu durchschauen. (Das ist alles sehr gut beschreibbar, erfordert aber erhebliche Einsichten und eine lange, wissenschaftlich distanzierte Beschäftigung mit dem Gehör. Das ist übrigens der Grund, weshalb unsere High-Ender mit ihren Ursacheninterpretationen oft so entsetzlich daneben liegen...)

Befasst man sich anhand von Blauert und Feldtkeller-Zwicker mit diesen Fähigkeiten (und Unfähigkeiten) unseres Gehöres, kommt man als langjähriger Branchenangehöriger dem Gedanken immer näher, die mediale Vermittlung möglichst sein zu lassen, weil diese immer eine Krücke sein muss.
'Analog oder digital
ist dabei völlig egal.'

Insofern hat auch deine obige 'wissenschaftliche Aussage' einen ganz tiefen und 'fürchterlich ernsthaften' Sinn. Es bedarf oft genug der Narretei, um im (dann durchaus bewusst schiefen) Seitblick ansonsten nicht direkt demaskierte (oder demaskierbare) Wahrheiten zu vermitteln.
"Kinder- und Narrenmund tut Weisheit kund..."

Solch ein komplexes Paradoxon ist doch eigentlich Wahnsinn und sprengt den Rahmen des Jokus-Threads doch bei weitem, nämlich ins tief Philosophische...
Tja, wüsste man das nur immer schon im Voraus --- (, es gäbe dann -vielleicht- mehr Kants, Hegels oder auch Helmhöltzer...)

Hans-Joachim
Zitieren
#4
Da kommt mir der Gedanke, einmal testweise bei einem Menschen (Gunther?) eine Schnittstelle am Hirn zu schaffen, mit deren Hilfe man den analogen Kreis umgehen kann. So wären sicher auch höhere Pegel möglich (schlecht für die Kiddies in ihren Boom-Autos), ohne dass die Ohren schaden nehmen. Menschen mit Tinitus (Michael?) könnten zu Weihnachten wieder unverfälscht 'Kling-Glöckchen' hören und die Wachdienste könnten nach zus. Anbau einer digitalen Geruchsschnittstelle auch alle Hunde in Rente schicken... von den visuellen Möglichkeiten ganz zu schweigen Wink
Zitieren
#5
Die Quintessenz ist:

Hören allein ist nicht möglich!

Zumindest nicht im exakten Sinn, das heisst unbeeinflusst von Störungen, die von anderen Kanälen übersprechen, seien dies Bilder aus dem Kanal "Auge", oder seien es virtuelle Bilder aus dem Kanal "Hirn". Ob das Hirn nun ein digitaler oder ein analoger Rechner ist, ist auch noch ungeklärt. Zumindest das begreifbare Interface scheint analog zu arbeiten. Und wenn ich 2 x über das selbe nachdenke, so komme ich mal zu diesem, mal zu jenem Ergebnis. Untypisch für digitale Maschinen.
Michael(F)
Zitieren
#6
Somit müsste man für die Tester von Audio-Ware ein Mindestübersprechen von > 80 dB fordern?
Zitieren
#7
EINERSEITS wollte ich ja nur einen Ball ins Spiel werfen, damit ein paar Leute was über ihr Lieblings-Phonosystem schreiben können.
ANDERERSEITS hat die Schelmerei eine Menge (Hinter-)Sinn.
Was am menschlichen Gehör einem Zeikanal-Analgogsystem gleicht, liegt klar auf der Hand und ist schon an den beiden Öhrchen schnell zu erkennen. Die digitalen Aspekte werden einem dann bald darauf klar.
Aber "ist" das menschliche Gehör in gleicher Weise digital wie es analog "ist"? Ich verstehe praktisch nichts von Akustik oder Physiologie, hatte aber schon öfter Anlass, über die Wirklichkeit, die Möglichkeit ihrer Erkenntnis und über Denkmodellell für die Wirklichkeit nachzudenken.
Jedenfalls ist der Gehörsinn nicht weniger staunenswert als z.B. das Farbensehen.
Und während ich da weiter drüber nach denke, höre ich noch eine schöne Bandaufnahme einer Rolling Stones-Platte - Zweikanal-Stereo analog!
:-))
Zitieren
#8
Hallo Scardanelli

Zitat:EINERSEITS wollte ich ja nur einen Ball ins Spiel werfen, damit ein paar Leute was über ihr Lieblings-Phonosystem schreiben können.
ANDERERSEITS hat die Schelmerei eine Menge (Hinter-)Sinn.
Bei jedem Thread, den ich erstelle, stelle ich mir die Frage der Erwartungshaltung. Sollte es tatsächlich nur darum gehen, zu provozieren, mich selbst darzustellen, meine Meinung darzulegen, meine Vorurteile zu zementieren, oberflächlichen Smalltalk zu führen etc, dann überlege ich mich das ganz, ganz genau, ob es wirklich nötig ist und ob nicht zuerst eine Weile über die Angelegenheit reflektieren sollte.

Was erwartest du nun von uns? Dass wir hier alle applaudieren und schreien...
- *jawohl, der Mensch ist und hört analog, also soll auch die Musik analog sein!*
- *digital ist eh nur billig, nur Müll und für debile Zeitgenossen!*
- *diese Mehrkanalgeschichte braucht kein Mensch!*
- *die LP ist der beste Tonträger!*
etc.

Solche Aussagen und solche Sprüche kenne ich aus einem anderen Forum, wo ich - da ich andere Meinungen grundsätzlich respektiere und nicht missionieren möchte - nur lesenderweise und auch das nur selten, zugegen bin - gut genug. Ich bin der Ansicht, dass solche Aussagen dort besser aufgehoben sind. Das hier ist ein Tonbandforum mit kleinem Digitalteil, kein reines Analogforum. Alle Techniken, Technologien etc. sind gleichberechtigt und werden von den meisten Mitgliedern vorurteilsfrei eingesetzt. Hier geht es nicht darum, die eine Technik zu erhalten und die andere schlecht zu machen. Es geht auch nicht darum, verzweifelt Argumente für die eine und gegen die andere Technologie zu finden.

Zitat:Was am menschlichen Gehör einem Zeikanal-Analgogsystem gleicht, liegt klar auf der Hand und ist schon an den beiden Öhrchen schnell zu erkennen. Die digitalen Aspekte werden einem dann bald darauf klar.
1.) Ist es denn für den Musikgenuss irgendwie von Bedeutung, wie der Mensch funktioniert?
2.) Ich bin - immer noch - der Ansicht, dass der Tonträger nur das Medium ist und wer *LP ist besser als CD* schreit, vieles nicht begriffen hat.
3.) Angenommen, der Mensch ist und hört analog - was bringt dir das? Hörst du deswegen nur analog und Stereo?

Für mich gehören deine Aussagen bereits in den Bereich des Analogy-Fanboys:
- Du bingst eine Aussage, zitierst die Quelle aber nicht. Nicht wirklich professionell.
- Du bringst eine Aussage, stellst sie aber nicht zur Disposition, sondern verkaufst sie uns als "so ist es". Wie soll man darüber diskutieren?
- Du bringst deine Aussage mit einem süffisant bis aggressiv wirkenden Titel, sodass es schon fast als Provokation aufgenommen werden muss.
- Dazu noch die Art, wie du es uns verkaufen willst: *Tja, so ist es, nun seid ihr Digitalfans ange*******! Ich habe es ja immer gesagt.*
- Dass du Hintergedanken hast, schreibst du sogar im Klartext.

Wie soll daraus eine sinnvolle Diskussion entstehen?

Gruss
Etienne
Zitieren
#9
=> Scardanelli,

So ganz ist mir Deine Absicht nicht klar geworden.

Ich nehme mal an, Du willst einfach eine Diskussion anregen über das von Einzelnen bevorzugte Wiedergabeverfahren. Dabei unterscheidest Du zwischen analog und digital, zwischen 2-Kanal und Mehrkanal und auch aus den daraus resultierenden Kombinationsmöglichkeiten.

Ein gewisses Mißtrauen gegenüber Misssionierungsversuchen solltest Du auch mir zugestehen - das ist leider schon oft genug so gelaufen Wink

Natürlich ist der Mensch 2-kanalig. Der Schöpfer hat dankenswerterweise darauf verzichtet, uns mit 2 zusätzlichen Rear-Ears am Hinterkopf und einem stirnseitigen Center-Lauscher zu bestücken.

Aus dem Vorhandensein von nur 2 Ohren die Konsequenz zu ziehen, nur 2-kanalig zu hören erscheint mir so, wie wenn jemand auf's Auto verzichtet, da er ja mit 2 Beinen geboren sei anstelle von 4 Rädern.

Die interne 2-Kanal-Hard- und Software ist wie sie ist und sie ist vor allem folgendes:
a) bei jedem Menschen individuell anders
b) unbekannt und unerforscht in großen Teilen
c) das Ziel! dem alles andere deswegen vorgeschaltet wird, um dem Ziel zu dienen

Einen Topf mit einem passenden Deckel zu verschliessen ist allgemeine Praxis, jedem leuchtet ein, daß ein weiterer Topf dazu nur bedingt geeignet ist. Warum soll also das menschliche 2-Kanal-Hörsystem mit unerforschtem Rechner dahinter unbedingt mit einem 2-Kanal-System beaufschlagt werden? Selbst wenn man sich auf das Akustische beschränkt - also Dinge wie Handling, Langzeitstabilität, Laufzeit, Kosten, Komfort, etc. aussen vor lässt - so stellt man fest, daß dieses 2-Kanal-System durchaus in der Lage ist, zwischen Stereo, Quadro, und sonstigem Mehrkanal zu unterscheiden. Alleine deswegen haben diese Systeme ihre Berechtigung, ihre Anwendung ist die Frage des persönlichen Geschmacks.

Sich die Umgebung nach Bedarf und Geschmack individuell einzurichten, sich Werkzeuge zu schaffen und zu benutzen, ist eines der Merkmale der menschlichen Intelligenz.

So ist die Digitaltechnik nix anderes als ein Hilfsmittel, ein Werkzeug, um dem angestrebten Ziel näher zu kommen. Dabei ist die Definition dieses Zieles und Beurteilung darüber, in wie weit es erreicht wurde ein sehr persönliche Angelegenheit.

Ebenso ist es Merkmal der menschlichen Intelligenz, sich mit mehreren altenativen Werkzeugen zu beschäftigen, um sicher sein zu können, das passendste gewählt zu haben.
Michael(F)
Zitieren
#10
Diskussionen über "digital" und "analog" sind - da jedes Gehör ein anderes ist - sowieso grundsätzlich philosophisch.

Nach meinem Empfinden, und ja, das sage ich so, wohl wissend, dass das bei jedem anderen anders sein kann, klingen analoge Aufnahmen "weicher" als digitale. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass sie besser sind. Das kann schon allein daran liegen, dass ein analoges Signal (die Schwingung der Nadel des Plattenspielers) in ein elektronisches Signal umgewandelt wird und am Ende wieder in ein analoges Signal (Schwingung der Membran) zurückverwandelt wird. Das macht jeder Verstärker so, der eine so, dass ich es als "gut" empfinde, ein anderer sagt vielleicht, es klingt blechern, zu hart oder sonst etwas. Das ist für mich auch der Grund, nicht immer nach gemessenen Werten zu entscheiden, wenn ich etwas neu kaufe. Meine Frau sagt z.B. grundsätzlich, dass ich zuviele Höhen reindrehe, ich empfinde jedoch ihre Einstellung als zu dumpf.
Bei digitalen Aufnahmen, wie wir sie kennen (CD), fehlen gegenüber exquisiten Bandaufnahmen mit Sicherheit Signale - fraglich ist nur, ob das menschliche Gehör überhaupt in der Lage ist, die fehlenden Signale zu "vermissen". Hier könnte DVD-Audio allerdings aushhelfen, da weit mehr Daten für einen Track verwendet werden könnten.
Die Frage ob Stereo oder Mehrkanal ist m.E. auch Blödsinn. Das menschliche Gehör kann kein Zweikanal-Analogverfahren sein, denn es ist ja in der Lage auch "hinten" und "vorn" zu unterscheiden. Ich persönlich würde eine normale Stereoaufnahme niemals in "Surround" hören, habe ich jedoch DolbyDigital 5.1 oder DTS als echtes Signal, dann nutze ich es auch. Über ProLogic kann man sich streiten, ist nicht so mein Ding.
Fakt ist jedoch, wir können das hören und somit ist, wie oben schon geschrieben, auch die Berechtigung für solche Systeme gegeben. Außerdem machts bei einem guten Film auch Sinn - bei einer reinen Audioaufnahme gibts mir eher nichts. Smile

Gruß Norbert
Zitieren
#11
@all
Meine Absicht war wirklich nur eine Schelmerei mit Hintersinn!!
(Und Schelmerei ganz ohne Hintersinn gibt es wahrscheinlich gar nicht.)
Darum habe ich diesen Spielball auch in "Sprüche, Spass & Lästerungen" eingeworfen und als weiteres Zeichen der Narretei "GGGG" hinzugesetzt.
Ich wollte nicht zum "letzten Gefecht" zwischen "Hifi Stereo" und "DolbyDigital" und zu keinem anderen Gefecht aufrufen!!
Das Nachdenken über das menschliche Gehör und sein Zusammenspiel mit verschiedenen Audiosystemen scheint mir allerdings ebenso lustvoll wie lohnend.

Ich bin kein monomaner Analogfan, besitze kein einziges High-End-Gerät, sondern bin ein Mensch, der sich neben anderem gerne mit seinen beiden Uher TBs beschäftigt und sich einfach an den Dingern freut. Auch meine Signatur ist nicht ideologisch gemeint, es darf ein kleines Augenzwinkern mitgelesen werden. Und euch hier im Forum schätze ich wegen eurer Kompetenz und eurer Hilfsbereitschaft.
Peace@all, S.
Zitieren
#12
Scardanelli hat schon recht damit, daß das Gehör 2-kanalig ist. Es gibt ja nur 2 definierte Eintrittsstellen für den Schall, sieht man mal davon ab, daß ein ordentlicher Bass auch in die Magengrube fahren kann und soll.

2-kanalig bedeutet nicht, daß man nur aus 2 Richtungen hören kann - ein zweikanaliges Wiedergabesystem strahlt ja auch rundherum, wenn auch mit unterschiedlicher Qualität je nach Richtung.

Faszinierend ist das "Hören" - oder sollte man besser sagen: Empfinden von Schallereignissen - alle Mal. Vor allem, weil es auch ohne funktionierendes Gehör geht.

Ludwig van Beethoven war in forgeschrittenem Alter noch praktizierender Musiker, aber taub. Vielleicht sind ein paar dissonant klingende Stellen seiner Missa Solemnis auf diesen Defekt zurück zuführen, letztendlich hat er ohne Gehör beachtliches geschaffen.

Es gibt auch Leute, die alleine beim Lesen einer Partitur in Verzückung geraten wie High-Ender beim Streicheln des neuen Kabels oder beim Schnuppern an der neuen Wasch-Lotion für Tonträger. Und ein anderer hat mir gesagt, als Begründung dafür, daß er sich von seinen Bandmaschinen trenne, er sei gesättigt von Musik und hätte "alles im Kopf" was er zu hören wünsche.

Sicherlich Extremfälle, die aber zeigen, daß es ohne Subjektivität, ohne Gedanken, ohne Bilder im Kopf nicht geht, und daß es verdammt schwer sein muss, "technisch" zu hören, also unter Ausschluss aller Störgrößen, die doch das Musikhören erst zum Genuss machen. Ähnlich die Situation bei einer Weinprobe für Einkäufer, denen es nicht um den Genuss geht, sondern darum, für den späteren Genuss fremder Personen richtig auszuwählen.

Wie man das "Hören" beurteilt, zu einem gemeinsamen Ergebnis kommt, wo doch jeder für sich lernt und nach eigenen Maßstäben vorgeht, ist ein faszinierendes Rätsel.
Michael(F)
Zitieren
#13
Hallo Etienne,

ich finde,Du hast hier etwas überreagiert:

Zitat:Etienne postete

Bei jedem Thread, den ich erstelle, stelle ich mir die Frage der Erwartungshaltung. Sollte es tatsächlich nur darum gehen, zu provozieren, mich selbst darzustellen, meine Meinung darzulegen, meine Vorurteile zu zementieren, oberflächlichen Smalltalk zu führen etc, dann überlege ich mich das ganz, ganz genau, ob es wirklich nötig ist und ob nicht zuerst eine Weile über die Angelegenheit reflektieren sollte.
Also,ich überlege mir nicht,welche Reaktionen ich mit einem post oder Thema auslösen könnte, genausowenig, wie ich nachts vor dem Schlafengehen unter das Bett sehe,ob da jemand drunterliegt.
Ich poste wie der Herr Wecker,der "singt,weil ich ein Lied hab´,nicht, weil es Euch gefällt.."
wenn ich denke,was zum Thema beitragen zu können oder etwas zu sagen zu haben.
Und das kommt dann frei von der Leber weg,allerdings normalerweise nicht unüberlegt

Und dann geht es mir genau um das,was Du schreibst:um zu provozieren,mich selbst darzustellen,meine Meinung zu posten und manchmal auch "nur" um etwas smalltalk" zu machen(zugegeben,ich bin kein Meister des smalltalks.Ich finde die Überheblichkeit insbesondere im deutschen Sprachraum dem smalltalk gegenüber einzigartig und einigermaßen bescheiden.Wer Hochgeistiges will halte sich doch lieber an Hochprozentiges.Woanders wird smalltalk höher eingeschätzt.Wieviele Freundinnen/Freunde hast Du schon verloren,die dann andere abgeschleppt haben,wenn Du nichts von smalltalk hälst?Oder schätzen die Bräute in der Schweiz philosophische Ergüsse????)

Ich denke,daß ein Forum solche Threads,wie scardanelli ihn angestoßen hat,aushalten muß.

Und daß man da eher im gleichen,flapsigen Ton reagieren sollte,als inquisitorisch.
Schließlich sind wir nicht in Rom bei Ratzinger.

Wenn sich jeder überlegt,welchen thread er eröffnet oder ob und wo und wie er antwortet,und wer auf seinen thread oder auf sein posting wie reagiert, dann kann man das Forum (bei über 500 Mitgliedern) mangels Masse schließen.

Ansonsten:in leichter Abwandlung eines zu meinen Jugendzeiten bekannten Spruchs:
analog-digital-scheißegal

Oder,wie schon unser (nicht Deiner,Etienne !!) ehemaliger Bundeskanzler und Spendenempfänger bemerkte:
"Wichtig ist,was hinten(oder war´s unten??) rauskommt"
(Kenner der Prosa des großen Oggersheimers dürfen sich bei mir melden.)

Viele Grüße
Frank
Zitieren
#14
Hallo Frank

Schön, dass du deine Sicht der Dinge dargelegt hast.
Schöner, dass man durchaus geteilter Meinung sein kann.
Am schönsten finde ich aber immer noch meine Meinung.

Gruss
Etienne
Zitieren
#15
Crazy99 hat einen interessanten Aspekt eingebracht: empfinden wir analogen Aufnahmen als weicher, weil z.B. 'Störgeräusche' (Nachschwingen von Membranen uva.) die Pegelsprünge abrunden? Es stellt sich mir nur die Frage, ob ich die 'Wahrheit', also hervorragende digitale Aufnahmen, überhaupt hören möchte. Vermutlich wird mir in der Natur nie ein solcher Klang begegnen...

Davon abgesehen ist unser Gehör vielleicht 2-Kanalig, es hört aber nicht nur an der Austrittsöffnung! Halten wir uns die Ohren zu und sprechen etwas, werden wir bemerken, wie die Töne im Kopf verarbeitet werden. So könnte auch Schall durch Mund und Nase eintreten und das Hörempfinden verändern.
Zitieren
#16
Kleiner Applaus von außen: was mich an dieser Diskussion am meisten freut, ist, dass hier endlich einmal durchgängig von "Gehör" die Rede ist und nicht, wie in ach so vielen Publikationen, vom "menschlichen Ohr". Zugegeben, das "tierische Ohr" wäre ja auch einmal der Untersuchung wert (nicht unbedingt hier!), aber Ohr ist halt mal das, was außen am Kopf sitzt, beileibe nicht unwichtig, aber eben doch nur der Anfang / Eingang oder dergl. ....

Friedrich
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
Zitieren
#17
Hallo Crazy99

Zitat:Crazy99 postete
Diskussionen über "digital" und "analog" sind - da jedes Gehör ein anderes ist - sowieso grundsätzlich philosophisch.
Richtig. Umso unverständlicher, dass sich da einige als Abspalter verhalten und *ihre* Technik (Anm: die analoge Technik) in den Vordergrund stellen.

Zitat:Nach meinem Empfinden, und ja, das sage ich so, wohl wissend, dass das bei jedem anderen anders sein kann, klingen analoge Aufnahmen "weicher" als digitale. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass sie besser sind.
Diese *weiche* Klingen imitieren einige, indem sie CDs auf Band aufnehmen und dann von dort abspielen, genauso wie andere Röhrenverstärker bevorzugen, weil sie angeblich *besser* klingen als Transistoren. (Widerum andere sind der Ansicht, dass ihre selbstdigialisierten LPs auf CD weniger nach *digital* klingen würden als Kauf-CDs.) Zurück zu den Röhren: Sie klingen zwar nicht besser, aber es gefällt vielen besser. Solange man es in diesem richtigen Kontext *akustisch gefälliger, von den Messwerten her schlechter, aber mir gefällts trotzdem* sieht, gibt es damit auch kein Problem. Probleme gibt es erst, wenn dann versucht wird, Röhre resp. LP als technisch besser zu verkaufen. Leider ist aber die Röhrenfraktion wie auch die LP-Fraktion meist ziemlich *ambitioniert* in dieser Hinsicht.

Zitat:Bei digitalen Aufnahmen, wie wir sie kennen (CD), fehlen gegenüber exquisiten Bandaufnahmen mit Sicherheit Signale - fraglich ist nur, ob das menschliche Gehör überhaupt in der Lage ist, die fehlenden Signale zu "vermissen".
Wie sagte doch Phono-Max sinngemäss: *Oberhalb von 20 is nich mehr viel*

Zitat:Hier könnte DVD-Audio allerdings aushhelfen, da weit mehr Daten für einen Track verwendet werden könnten.
Die Frage ob Stereo oder Mehrkanal ist m.E. auch Blödsinn. Das menschliche Gehör kann kein Zweikanal-Analogverfahren sein, denn es ist ja in der Lage auch "hinten" und "vorn" zu unterscheiden.
Richtig.

Gruss
Etienne
Zitieren
#18
Zitat:Etienne postete
Diese *weiche* Klingen imitieren einige, indem sie CDs auf Band aufnehmen und dann von dort abspielen,
Eigentlich kein Kompliment für die Magnetbandtechnik, denn letztendlich wird ein Signal verfälscht, und sei es in Richtung "... gefällt mir aber besser so!".


Zitat:Etienne postete
(Widerum andere sind der Ansicht, dass ihre selbstdigialisierten LPs auf CD weniger nach *digital* klingen würden als Kauf-CDs.)
Das wiederum ist ein Leistungsbeweis für die Digitaltechnik: Der Charakter der Vinyl-Platte, und sei er noch so sehr durch lediglich liebgewordene Unzulänglichkeiten bestimmt, bleibt erhalten. Wenn man sieht, mit welchem Equipment man diese Digitalisierungen macht - billiger Plattenspieler, billiger Phono-VV, billige Soundkarte - so kann die Digitaltechnik sooo schlecht nicht sein. Daß eine CD, die eine Kopie von Vinyl erhält, anders klingt wie eine Original-CD ist nachvollziehbar - hier steckt ja ein anderer Herstellungsprozess dahinter, oft auch ein neues Mastering.


Zitat:Etienne postete
(...) Probleme gibt es erst, wenn dann versucht wird, Röhre resp. LP als technisch besser zu verkaufen..
Probleme gibt es immer dann, wenn unsauber definiert wird. Was ist technisch besser? Wenn ich für einen Gitarrenverstärker einen speziellen Sound haben möchte, so kann die Röhre das technisch beste Mittel sein, diesen Sound zu erreichen. Wenn ich das Eingangssignal nur lauter haben möchten aber nicht verändert, so gibt es sicher geeignetere Mittel als eine Röhre. Es kommt darauf an: Will ich es "richtiger" im Sinne von: So nahe am Original wie möglich, oder will ich es subjektiv angenehmer?

Zitat:Etienne postete
Zitat:(...)
Die Frage ob Stereo oder Mehrkanal ist m.E. auch Blödsinn. Das menschliche Gehör kann kein Zweikanal-Analogverfahren sein, denn es ist ja in der Lage auch "hinten" und "vorn" zu unterscheiden.
Richtig.
Bin immer noch nicht der Meinung, daß das menschliche Gehör kein 2-Kanal-System sein kann. Das kann man doch nicht daran festmachen, daß man auch mit einem 2-Kanal-System aus verschiedenen Richtungen hören kann. Das kann man ja erst dadurch, daß man 2 Kanäle hat.
Michael(F)
Zitieren
#19
Hallo,

also:Hans-Joachim hat recht:wenn wir Analogien der Funktionsweise des Gehörs in der Technik suchen,dann in der digitalen.
Der Vergleich mit der Audio-Technik hinkt aber , weil es Dinge gibt, die keine Entsprechung in der Technik haben: da gehört z.B. das Refraktärverhalten von Rezeptoren und Nerven dazu.(Oder gibt´s bei Kabeln ein Refraktärverhalten???

Das mit 2 Kanal oder nicht 2 Kanal ist nicht die Frage.Die meisten von uns haben 2 Ohren mit je einem Kabel/Nervus vestibulochochlearis dran.
Das würde also einem 2-Kanal-System entsprechen.
Aber so einfach ist das nicht:
Wie Hans-Joachim auch schon weiter oben gepostet hat,gehören zum Hören halt nicht nur 2 Ohrwatscheln mit Gehörgang/Mittelohr(eine Art mechanischer Verstärker der dafür sorgt,daß der Energieverlust durch Luft-Perilymphe(im Innenohr)-Koppelung vermindert wird. Ohne den Mittelohrapparat würden 98% der Schallenenergie reflektiert und nur 2% für den Hörprozess verfügbar sein)/Innenohr/N.chochlearis.

Und das allerwichtigste,auf das Hans-Joachim auch schon hingwiesen hat:
Die Informationen laufen in die Hirnrinde(wehe,wer da einen Defekt hat,z.B. weil er als Motoradlfahrer mal mit dem Kopf gebremst , oder wessen Schädel einmal Grüße vom Nudelholz seiner Lebensabschnittsgefährtin/seines Lebengefährten( Steigerung von Gefahr: Gefahr-Lebensgefahr-Lebensgefährtin)erhalten hat).Und dann läuft die ganze Information durch einen "Rechner",der das Gehörte mit gespeicherten Erfahrungen vergleicht.

Die Feststellung der Richtung,aus der ein Geräusch von vorne kommt,ist noch relativ einfach:da sollten die Laufzeitenunterschiede reichen.

Ob ein Geräusch von hinten oder vorne kommt,dazu muß berücksichtigt werden,in welcher Form das Geräusch durch die nach vorne offenen Ohrmuscheln und die leicht nach vorne gedrehten äußeren Gehörgänge verfälscht wird.

Und das wird gelernt.Damit kommt man nicht auf die Welt.

Dann gibt´s noch individuelle Unterschiede im "Arbeitsspeicher":nix kommt ins Kurzzeitgedächtnis,was nicht vorher da drin war.Wenn da aber nur 7 Worte bzw.die entsprechende musikalische Information reingehen.....??

Also,das ist alles zu komplex,um dies hier erschöpfend darstellen zu können.
Wer will,der suche unter "Gehör" oder "hearing" und "Physiologie" (nicht Psychologie!)

Letztendlich geht´s auch nicht darum,wie der Mensch hört,und ob er die Signale, die er empfängt, digital oder analog verarbeitet(es ist eher digital(mit Ausnahme des Mittelohrs,siehe oben.Dort hat der Mensch übrigens seinen kleinsten quergestreiften Muskel:den M.stapedius.))

Das Problem der Kanäle ist doch das:wie gelingt es mir,ein akustisches Ereignis so naturgetreu wie möglich abzubilden.

Brauche ich dazu 2 oder 5 oder noch mehr Kanäle? Und brauche ich den Herrn Dolby,oder jemand anderen?

Auch,wenn 5 Kabel zu den Lautsprechern 3 Stolperfallen in jeder Wohnung mehr bedeuten ,verbunden mit erweiterten Verdienstmöglichkeiten (oder wollt ihr in Eurer Mietwohnung die Wände aufschlitzen??Oder ohne Kabel??wenn ohen Kabel:wie: wie auf der Bühne als UKW-Übertragung??Oder wieder digital??):
Ich für meinen Teil habe mit 2 Kanälen genug.

Aber das muß jeder selber wissen.Ich habe nichts gegen 5-Kanal,wenn auf dem gleichen Datenträger auch ein 2-Kanal-Signal vorhanden ist.

Ich erinnere mich an die Quadrophonie Mitte der 70-iger.
Die Prozessoren hießen anders, das Ganze ist gestorben, sicher auch, weil es den meisten Leuten nicht möglich war,so eine Anlage in die häusliche Umgebung zu integrieren, ohne mit der Lebensabschnittgefährtin Probleme zu bekommen. Frauen sind in diesen Dingen häufig praktischer.

Eine Frage an den Hans Joachim: Ist eine Abbildung eines akustischen Ereignisses und Reproduktion in einer anderen Umgebung mit 2 Kanälen möglich??
Oder was brauche ich dazu??

Viele Grüße
Frank
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste