Moin aus Hamburg!
Nach erfolgreichem Abschluss der Arbeiten an meinem UHER CG 350 folgt hier ein kurzer Rparaturbericht.
Das Problem des Gerätes war, dass der Bandlauf nach wenigen Sekunden stoppte und sich in der Kassette eine kleine Bandschlaufe bildete. Die Ursache war, dass ein Zwischenrad zu glatt war, dadurch wurde der Zählwerksmechanismus nicht mehr angetrieben und so stoppte das dadurch nicht mehr getriggerte Reedrelais mangels Impulse den Bandtransport.
Nach Entfernen der oberen und unteren Gehäusesabdeckungen zeigte sich, dass das Problem von der Unterseite nicht zu erreichen war. Von oben war die Laufwerkseinheit in mehreren Schritten zu demontieren. Zunächst musste das obere Dachblech (4 Schrauben, rot) gelöst und an den Kabeln hängend zur Seite gelegt werden. Vorsicht, diese Lasche (gelb) steht leicht unter Spannung!
Die jetzt sichtbare abgewinkelte Blechabdeckung (grün) wird nach links geklappt; die Feder braucht nicht ausgehakt zu werden. Links oben im Bild muss der Seegerring (rot) entfernt werden, jetzt kann die Öse des Kassettenliftbodens vom Bolzen leicht abgebogen und der Boden nach links hochgeklappt werden.
Das Bild zeigt den oberen Teil des Bandlaufantriebs: Der Träger des kopfüber montierten Zwischenrads wird in Richtung des Pfeiles bewegt und dann angetrieben. Die Lauffläche des Rades war zu glatt und rutschte auf den Antriebsflächen durch und verursachte so den Stopp.
Zunächst traute ich mich nicht an den kniffligen Ausbau des Zwischenrades heran, sondern versuchte mit Hilfe einer Proxxon die Oberfläche aufzurauhen.
Als Ergebnis meiner Bemühungen verlängerte sich die Laufzeit auf 4 Sekunden, bevor sich das Gerät dann wieder abschaltete. Als nächstes versuchte ich es mit der Erhöhung der Federspannung. Dazu musste ich dann doch das Rädchen ausbauen. So sieht der Übertäter aus:
Damit mir beim Zusammenbau die Seegerringe nicht davonflogen, habe ich sie angeleint.
Leider brachte auch das keine Verbesserung. Die Konsistenz des demontierten Zwischenradgummis erinnerte an ein Brikett, so hart und brüchig ist es im Laufe der Zeit geworden. - Von Herrn Krüger konnte ich eine neue "Bereifung", allerdings in doppelter Breite, kaufen. Diese wurde mittels eines Scalpells halbiert. Da der Durchmesser etwas geringer als der des Originals (links) war, habe ich vier Lagen Isolierband als "Felgenband" unter den neuen Reifen gewickelt.
040 Reifen 2.jpg (Größe: 11.07 KB / Downloads: 92)
Der letzte Arbeitsabschnitt umfasste die allgemeine Reinigung, Entmagnetisierung der Köpfe etc. sowie die Justierung des Bandgeschwindigkeit mittels des Poties, der im Antriebsmotor verborgen ist, zugänglich durch ein kleines Loch.
Fazit: Das CG 350 läuft wieder ganz hervorragend und macht sich auch dank der sehr großen Anzeigeinstrumente optisch sehr gut in meinem Gerätepark.
BDA, Servicemanual mit Schaltplan sowie ein Prospekt von 1987 finden sich im Downloadbereich
Grüße von Hannes