Hallo zusammen
#1
Hallo, mein Name ist Josef, bin ehemaliger Kinomensch, aber mittlerweile als Rentner nicht mehr im Geschäft.
Mein Geständnis gleich vorneweg: ich habe von Bandmaschinen absolut keine Ahnung, bin aber in den Besitz eines per Kurbel aufziehbaren Geräts gelangt, das aus dem Nachlass eines Kameramannes stammt, der wohl zuletzt in den 70er Jahren mit diesem Geräte Tonaufnahmen bei 16mm-Filmaufnahmen gemacht hat.
Nun wüsste ich gerne etwas mehr über dieses für meine Laienbegriffe wunderschöne Gerät der Firma Maihak. Vermerkt ist eine Typenbezeichnung MMK 6.
Bei Euch finde ich sicher kundige Menschen.
Servus. Josef.
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#2
Hallo Josef,

willkommen im Land der Ewiggestrigen Big Grin Wink !

Ich habe auch eine Maihak MMK6 und erzähle dir gern was darüber. Aber in einer Viertelstunde gibt es Abendbrot... Danach werde ich mich beizeiten an den PC begeben und ein paar Zeilen zu Bildschirm bringen. Kuck am besten später hier noch mal rein. thumbup

Gruß
Holgi
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#3
Hallo,

handelt es sich um diese schöne Maschine?

[Bild: maihak-mmk6.jpg]
Quelle: Deutsches Museum für Foto-, Film- und Fernsehtechnik https://3f-museum.de/49-maihak-mmk6/

Salu Hans
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#4
Genau dieses Gerät. Ihr seid ja fix.
Gehäuse und Deckel leder- oder kunstlederbezogen (?), Angaben auf dem Bedienfeld MMK6 - MAIHAK (Logo) - Werk-Nr. 6676.
Im Deckel eine Kurbel zum Aufziehen eines Federwerks (?), die Geschwindigkeit wird scheinbar über eine Art Stroboskop neben dem Hauptschalthebel kontrolliert. Die Stroboskopkontrolle kenn ich von Filmvorführgeräten (zB Siemens 16mm).

Das Gerät sieht soweit gut aus, ich kann später auch ein paar Fotos einstellen.

Ein Wermutstropfen könnte im unten liegenden Batterieschacht verborgen sein. Darin befindet sich eine Art Einschub (Metallkästchen), an dem etwas korrodiert ist (kein Rost, eher weißliche Ausblühungen). Das Metallkästchen/Batteriekästchen ist leer, aber innen klappert etwas. Hab mich aber noch nicht getraut, aufzumachen.
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#5
@ Hans
Kleine Abweichung zu dem von Dir eingestellten Foto:

Bei meinem Gerät ist oben mittig keine leere dreieckige Abdeckung, sondern ein Uhrwerk mit Schauglas und mittigem Stellknöpfchen.
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#6
Hallo,

das weisse Pulver kommt von ausgelaufenen Batterien. Wenn du Fotos machst mach auch welche vom Batteriekasten. Je nach dem wie der aussieht gibt es unterschiedliche Reinigungsmethoden.

Der Stellknopf ist zur Geschwindigkeits Korrektur gedacht.

Salu Hans
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#7
Aniliner,'index.php?page=Thread&postID=264869#post264869 schrieb:Der Stellknopf ist zur Geschwindigkeits Korrektur gedacht.
Mitnichten. Mit seiner Hilfe kann die Banduhr auf Null zurückgestellt werden. Aber der Reihe nach.

Lieber Josef, ich habe meine MMK6 seinerzeit, als ich sie geschenkt bekam, hier schon mal ziemlich ausführlich vorgestellt, deshalb mag ein Link auf diesen Beitrag als erstes angebracht sein: KLICK!

Hier gleich der Einfachheit halber ein Foto meiner Maschine, die, mit der Banduhr in der Mitte, deiner entsprechen dürfte:

   

Viele weitere Bilder findest du in dem verlinkten Beitrag.

Als Zugabe habe ich hier die eingescannte Druckschrift zu den "Reportofonen" von Maihak, die etwa aus dem Jahr 1960 stammt.

       

       

       

   

Meine MMK6 läuft davon abgesehen elektronisch nach wie vor nicht. Die Reparatur ist eine sehr diffizile Sache, weil ein ziemlich verbaut untergebrachter Übertrager defekt ist (abgegammelte Drähte) und außerdem das Aussteuerungsinstrument eine durchgebrannte Drehspule aufweist. Ersatz ist nicht zu bekommen. Zudem dürften auch noch Dutzende von axialen Elkos und einige Germaniumtransistoren ihr Leben ausgehaucht haben. Dank des "servicefreundlichen" Aufbaus ist eine Generalreparatur sowieso kein Vergnügen!

So wird das Gerät wohl für immer Vitrinenstück bleiben, obwohl das Federlaufwerk einwandfrei, konstant und geräuschlos läuft. Schade eigentlich.

LG Holgi
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#8
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=264873#post264873 schrieb:Mitnichten. Mit seiner Hilfe kann die Banduhr auf Null zurückgestellt werden. Aber der Reihe nach.

Hallo

ok stimmt bei deiner Maschine! Bei dem verlinkten Foto verbarg sich hinter dem Dreieck eine Justage Möglichkeit die Geschwindigkeit zu korrigieren. War der Meinung das man den Steller bei der angefragten Maschine herausgeführt hatte. Reingefallen man sollte auf Fotos warten :whistling:

Wenn du dich dazu entscheidest den Übertrager auszubauen helfe ich dir gerne bei der Instandsetzung. Trafowickelmaschine vorhanden.


Spule für einen Arcophon Lautsprecher von 1936. 10000Wdg. 0,08mm Draht.
[Bild: Arcophon-Spule-5.jpg]

Salu Hans
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#9
Aniliner,'index.php?page=Thread&postID=264874#post264874 schrieb:Wenn du dich dazu entscheidest den Übertrager auszubauen helfe ich dir gerne bei der Instandsetzung. Trafowickelmaschine vorhanden.
Das ist lieb von dir, Hans, aber ich weiß nicht, ob ich mich da rantraue Huh . Außerdem habe ich keinerlei Wickeldaten von dem Übertrager, nur die Impedanzen....

Die Bandgeschwindigkeit kann man bei meiner MMK6 an einer verchromten "Schraube" rechts auf der Frontplatte, unterhalb der Kurbelaufnahme, justieren. In meinem verlinkten Beitrag habe ich das auch gezeigt.
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#10
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=264876#post264876 schrieb:
Aniliner,'index.php?page=Thread&postID=264874#post264874 schrieb:Wenn du dich dazu entscheidest den Übertrager auszubauen helfe ich dir gerne bei der Instandsetzung. Trafowickelmaschine vorhanden.
Das ist lieb von dir, Hans, aber ich weiß nicht, ob ich mich da rantraue Huh . Außerdem habe ich keinerlei Wickeldaten von dem Übertrager, nur die Impedanzen....

Die Bandgeschwindigkeit kann man bei meiner MMK6 an einer verchromten "Schraube" rechts auf der Frontplatte, unterhalb der Kurbelaufnahme, justieren. In meinem verlinkten Beitrag habe ich das auch gezeigt.

Hallo,

fehlende Daten sind kein Problem. Bei dem Arcophon Lautsprecher lagen auch nur die Impedanzdaten vor. Über Wickelraum und Drahtstärke kann man das recht einfach rekonstruieren.

Bei der Arcophon Spule lag ich nach 10000 Wdg. beim Ohmschen Widerstand bei bei plus 3% und bei der Impedanz bei plus 2,5%. Das ist den modernen Lackdrähten geschuldet die nehmen weniger Wickelraum ein, weil die Schichtdicken geringer sind.Die Abweichung beeindruckte das Radio in keinster Weise.

Salu Hans
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#11
Da bin ich ja in etwas hineingeraten!
In den Böhmischen Dörfern folge ich jetzt erst mal dem Holgi-Link (Danke!) und les mich da mal ein bisschen ein.
Ich habe ja noch nicht mal die geringste Ahnung, ob ich das Teil überhaupt zur Probe laufen lassen kann, es ist ja sozusagen ein Solitär, da ich keinerlei anderes Equipment wie Mikrofon, Lautsprecher o.ä. habe. Bin ja eher zufällig an das Teil gekommen, find's halt eher kulturgeschichtlich und auch designmäßig interessant. Ich mach dann auch mal ein paar Fotos und melde mich wieder.
Und noch was: ich finde es sehr angenehm, wie Ihr Euch um mich Greenhorn kümmert.
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#12
ermetz,'index.php?page=Thread&postID=264884#post264884 schrieb:In den Böhmischen Dörfern folge ich jetzt erst mal
Die Dinger sind aber eigentlich dafür gedacht (gewesen), um zB im Urwald am Amazonas oder bei den Pygmäen im afrikanischen Regenwald lokale Musik aufzuzeichnen, obwohl das Klima dort den Bändern wohl abträglich ist.

MfG Kai
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#13
Ich habe gerade mal nachgeschaut @Josef: meine Maihak hat die Fabriknummer 6439, deine 6676. Deine ist demnach jünger, etwa 1962/63 würde ich schätzen!

LG
Holgi
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#14
@Holgi & @Kaimex: Die gescannte Druckschrift zeigt diese Urwald- und Bergeinsätze eindrucksvoll. War für mich hochinteressant. Der ursprüngliche Besitzer des Maihak-Gerätes war in den 70er Jahren wohl eher im Umfeld der Münchner Hochschule für Film und Fernsehen HFF tätig, ob der auch so robuste Einsätze hatte, weiß ich nicht.
Ich hab ein paar Bilder meiner Maihak-Maschine gemacht und versuche mal, die hier einzubauen. Die letzten Bilder zeigen den etwas desolaten Zustand des Batteriefachs mit einer abgelösten Federlasche, die klappernd in dem Fach lag.


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#15
Ich sehe keinerlei Möglichkeit, wie ich Zustand und Funktion der MAIHAK-Maschine prüfen kann und werde das Gerät wohl nicht behalten. Gibt es für sowas einen Markt, macht es Sinn, das Teil in eine ebay-Auktion einzustellen? Wie schätzt Ihr das ein?
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#16
Hallo,

laut Ebay ist die Maschine etwas wert: https://www.ebay.de/itm/Maihak-MMk6-Mono...SwSHZWep-H thumbsup . Würde das aber nicht als Richtwert nehmen. Ob er die Maschine wirklich verkaufen kann ist höchst fraglich. Ausserdem sieht sie ziemlich abgerockt aus.

Für überholte und funktionsfähige Geräte würde ich 350 - 700.-Euro ansetzen.

Ob sich eine Überholung lohnt hängt vom Zustand der Köpfe und des Federtriebes ab. Die Elektronik ist eher unproblematisch. Hier wird man es mit defekten Kondensatoren und defekten Germanium Halbleitern zu tun bekommen. Der Batteriekasten ist das kleinste Problem den macht man einfach neu.

Salu Hans
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#17
Die Millionennummer ist ja mehr als kurios. Danke auch für Deine Richtwerte. Die kann ich aber nicht erzielen, ist mir auch nicht sooo wichtig. Zum Innenleben, Köpfen usw kann ich nichts sagen, das Aufziehwerk scheint zu funktionieren. Wenn ich rechts oben mit der Kurbel aufziehe, läuft die Mechanik, sobald der Hauptschalter auf Wiedergabe oder Aufnahme gestellt wird.
Also werde ich das schöne Teil wohl demnächst als Auktion ab 1 Euro auf ebay einstellen. Oder gibt es eine fachgerechtere Plattform?
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#18
ermetz,'index.php?page=Thread&postID=265245#post265245 schrieb:Die Millionennummer ist ja mehr als kurios.
Das Ding steht da bereits seit 2015 drin und der Preis steigt immer höher. Was sie damit zu bezwecken meinen, weiß ich nicht. Ich hatte schon mal nachgefragt, die Antwort lautete, ich könne ja mal ein realistisches Angebot machen. Auf meine 500,- € sind sie aber gar nicht eingegangen.

Die letzten bei Ebay verkauften MMK6 haben folgende Erlöse erzielt:

2900,- (ungeprüft, 2019), 1650,- (ungepr., 2018 ), 783,- (ungepr., 2018 ), 539,- (2018 ) ,463,- (defekt, 2017), 451,- (2017), 389,- (2016), 500,- (2016), 322,- (2015).


Man sieht, dass die Erlöse in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen sind!

Ich finde es schade, dass du deine Maschine nicht auf Funktion hin checken kannst/willst ;( . Eigentlich benötigst du nur ein Netzteil mit 9-10 V/300 mA, ein Mikrofon oder ein Hochpegelgerät mit großem Tuchel-Stecker und einen Kopfhörer oder Lautsprecher (der Kopfhörerausgang ist auf 8 Ohm ausgelegt)... Tuchelstecker könntest du von mir haben, leihweise auch ein symmetrisch beschaltetes Mikro. Im Falle eines Falles bitte an die deutsche Schichtlage denken!

LG Holgi
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#19
Hier wird u.a. geschrieben:
"Der Übertrager ist mittlerweile neu gewickelt, mein MMK 6 wieder zusammengebaut. Und es funktioniert wunderbar!"
Vielleicht könnt ihr mit nur einer Kontaktaufnahme gleich zwei Schätzchen retten?
VG Jürgen
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#20
Hallo,

interessante Seite. Nur leider spuckt mein Firefox eine Sicherheitswarnung aus wenn man auf das große Foto mit der Übersicht der Elektronik klickt.

Salu Hans
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