B77 Aufnahmeprobleme
#1
Hallo, ich beschäftige mich gerade mit dem B77 2-spur Gerät meines Vaters, welches wir (ich) vor kurzem überholt habe.

Mein Vater hatte ein A77, welches wir auch einmal schon überholt haben, hat dann noch ein paar Jahre gute Dienste geleistet und wurde dann von mir als Geschenk durch ein B77 ersetzt. Schon beim Kauf hatte die Aufnahmefunktion einen Fehler, der Linke Kanal spinnt etwas rum, stieg manchmal aus. Jetzt haben wir alle wichtigen Bauteile überprüft, soweit Kondensatoren, Spulen, Relais usw. ersetzt und das B77 wieder eingemessen. Soweit so gut, leider blieb der Aufnahmefehler. Also nochmal dort auf Fehlersuche gegangen, dabei zeigte sich folgendes Fehlerbild:

1. Aufnahme ist immer an, auch nur bei Play. Wird also ein Input Kanal oder beide angeschaltet nimmt die Maschine auf, der Löschkopf erhält Strom, das Band wird gelöscht/bespielt vom Input.

2. Nach einiger Zeit knisterte der linke Kanal, stieg dann aus. Dann einmal aus und angeschaltet, plötzlich geht die LED fast aus, dann flackert sie, dann Leuchtet sie hell und ein knistern ist zu hören. Schnell ausgeschaltet.

3. Dann nochmal angeschaltet, die Spannungsversorgung bricht zusammen (Motoren laufen langsamer, Beleuchtung der VU-Meter geht aus). Nach 2-3 Versuchen plötzlich funktioniert die Aufnahme wieder, nur die LED ist dauerhaft aus.

Also habe ich den Fehler gesucht, LED durchgebrannt. Also LED ersetzt - funktioniert wieder. Aber, das Problem dauerhafte Aufnahme ist noch da. Also weiter gesucht, Q10 auf der Control Platine hatte C-E Durchgang, also durch einen BC337-16 ersetzt. Plötzlich wieder das selbe Problem wie bei Punkt 2 und 3. Die LED ist dann wieder durchgebrannt - Durchgang Anode zu Kathode. Jetzt funktioniert die Aufnahme wieder, der Transistor Q10 ist noch heile, die LED kann man auch überbrücken.

Also noch weiter gesucht, am PROM Ausgang 13 (REC Transistor) liegt immer 2,2 V an, sobald die Maschine an ist. REC Taster (und alle anderen) überprüft, die sind in Ordnung - also PROM defekt??
Merkwürdig, denn alle anderen Funktionen vom PROM sind noch in Ordnung...

Jetzt stehe ich vor einem Rätsel, was die LED betrifft. Natürlich soll wieder eine LED rein, aber der Einbau ist nicht gerade schnell zu machen und dafür, dass die dann wieder durchbrennt? Was kann hier die Ursachen sein? Q1 von der Input Platine?

Meine nächsten Punkte wären (abgesehen vom PROM) eine neue LED anschließen, die Input Platine komplett durchprüfen und alle einfachen Bauteile (Transistoren, Dioden) durch neue ersetzten...

Jemand noch ne Idee? Symptome bekannt?
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#2
Hallo,

da sollte man mal C1 und R1 auf dem Oscillator PCB überprüfen.
Wenn C1 gelegentlich Kurzschluß macht, gelangen 22 V an den Kollektor des Steuer-Transistors der Leitung y-REC. Wenn R1 330 Ohm hat, fließen etwa 72 mA, wen R1 falsch bestückt ist eventuell mehr. Wenn der Transistor nicht voll durchgesteuert ist, könnte die Verlustleistung zu groß werden.
Um welche "Tape Drive Control" handelt es sich ? (1.177.315.0 oder ...317.0x)
Wenn er vom C-E-Kanal auch zur Basis durchknallt, ist die Frage, ob 24V über den Basis-Vorwiderstand von 1kOhm (315) oder mehr (317) das PROM von "hinten" beschädigen können.
2.2V ist weder Low noch High.
Wenn der PROM-Ausgang abgebrannt/offen wäre, würden sich dort eher 0.65 +(5-0.65)*0.5=2.83V (Version 315) einstellen.

MfG Kai
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#3
Hi, also C1 und C2 haben wir gerade ja durch neue Elkos ersetzt gehabt und der Widerstand R1 und R2 mit 330 war in Ordnung, wurde aber von mir jeweils durch einen E48- 464 Ohm Widerstand ersetzt, weil das neue Relais nur eine 390 Ohm Spule hat, das alte aber eine 520 Ohm Spule.

Vielleicht ist das Problem aber tatsächlich der Transistor Q10 auf der Tape Platine. Da der Anschluss vermutlich wirklich offen ist (ich glaube ich hab 2,82 V gemessen, nicht 2,2 V, werde ich überprüfen) hängt die Basis vom Q10 und eventuell flattert der Transistor. Das würde erklären, warum, als der Transistor dann durchgeknallt war, das Problem weg war. Ich werde erst einmal Q10 extern TTL ansteuern und auf der Oszillator Platine hinter Q1 den Oszillator abklemmen. Entweder waren es dann vielleicht die Freilaufdioden D3 oder D4 oder die Dioden D1 und D2 (würde dazu passen, dass das Problem mit Unterspannung auch erledigt ist, wenn die LED Durchgang hat) oder es gibt ein Problem mit dem Oszillator Schwingkreis (Astabile Kippstufe).

Bei der Tape Drive Control handelt es sich um 1.177.315-12 mit den Änderungen an R2, R14, R35, R36, R37.

Gibt es eine pinkompatible Alternative zum PROM?
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#4
hier
http://www.revox.name/sell/b77_TapeDriveControl/
wird was angeboten

Nachtrag: Möglicherweise reicht es aber völlig, die Basis von Q10 über einen Spannungsteiler mit der Leitung S-REC zu verbinden. Dann würde der Collector nach Masse gezogen, sobald die Tasten REC und PLAY gedrückt sind.
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#5
Wolf82,'index.php?page=Thread&postID=263777#post263777 schrieb:Hi, also C1 und C2 haben wir gerade ja durch neue Elkos ersetzt gehabt und der Widerstand R1 und R2 mit 330 war in Ordnung, wurde aber von mir jeweils durch einen E48- 464 Ohm Widerstand ersetzt, weil das neue Relais nur eine 390 Ohm Spule hat, das alte aber eine 520 Ohm Spule.
Das ist aber genau falsch herum gedacht: Der Vorwiderstand soll die Spannung auf 12V am Relais herabsetzten. Wenn das Relais jetzt niederohmiger wird, muss auch der Vorwiderstand kleiner werden, damit am Relais wieder 12V anliegen (Spannungsteiler mit Gesamtspannung 22V). Könnte sonst passieren, dass das Relais nicht sauber durchschaltet. Rein rechnerisch hast Du jetzt am Relais nur 10V anliegen.
Viele Grüße
Volker
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#6
Noch besser wäre, ein möglichst hoch-ohmiges Relais zu verwenden, damit der Vorwiderstand vergrößert werden kann, was der Betriebssicherheit zugute käme.

MfG Kai
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#7
Ist nicht der Strom durch die Spule das Kriterium?
VG Jürgen
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#8
Kriterien sind die minimale Anzugsspannung und die (maximale) Abfallspannung.
Es gibt durchaus kleine 12 V Relais mit 1028 Ohm Wicklungswiderstand, bistabile sogar mit zB 1440 Ohm.

MfG Kai
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