21.06.2020, 17:37
Ich lese hier schon seit Monaten mit und bin beeindruckt von dem Fundus an Wissen und Erfahrungen (bis hin zum Tonkopf-Läppen!), den man hier findet. Das wird mir und meiner Maschine noch sehr weiterhelfen. Ist also Zeit, sich mal vorzustellen ...
Ich heiße Frank, bin Baujahr 1957 und habs nicht weit, wenn ich in Polen tanken will. An der Oder wird viel geangelt. Ich hab´ was anderes auf der Rolle ...
Die Elektronik hat mich schon immer interessiert. Die ersten NF-Projekte liefen noch mit Germanium-Transistoren. Vom Antennenverstärker bis zur Box habe ich alles gebaut, was zum Rockmusikhören gebraucht wurde. In den 70ern und frühen 80ern war das U-Elektronik Angebot in der DDR weitestgehend Schrott, die wenigen Ausnahmen für einen Schüler / Studenten unbezahlbar. Damit hätte ich weit hinter dem optischen Horizont weder RIAS und SFB und schon gar keinen AFN in brauchbarer Qualität hören können. Wohnzimmertauglich waren meine Eigenbauten allerdings nicht. Die "Gehäuse" hielten mal eben die Einzelteile aufs nötigste zusammen.
Was ich leider nicht selbst bauen konnte, also kaufen musste: ein Tonbandgerät. Doch die Kassettengeräte jaulten und rauschten noch in mono und gute Spulengeräte gab es nur theoretisch. Ein möglichst gutes Bandgerät war aber im Osten für einen Musikfan unverzichtbar. Man konnte halt nicht einfach losgehen und eine LP kaufen.
Mein erstes Gerät erstand ich 1973 mit 16 Jahren nach über 1 Jahr Hinterherrennen. Es war ein polnischer Grundig - Lizenzbau namens ZK-140T, 4 - Spur Mono, 9,5 cm/s, 800 Ostmark. Und es war ein Montagsgerät, rauschte wie Meeresbrandung, Spurführung und Gleichlauf waren eine ständige Baustelle. Seitdem weiß ich, was man an einem Bandgerät alles falsch machen kann.
1987 konnte ich auf ein Tesla B116 umsatteln. Das war um Größenordnungen besser: Die Mechanik war kein Luxus aber lief stabil, die 3 Köpfe waren gar nicht schlecht, ca. 1200 Ostmark. Inzwischen hatte ich "was mit Elektronik" studiert und konnte dabei im Lesesaal einiges über moderne Tonbandtechnik erfahren (Funk-Technik!). Und ich hatte von REVOX - Geräten gelesen. Unerreichbare, quasi - heilige Traumgeräte!
Ich habe dann im B116 die gesamte Aufnahme- / Wiedergabeelektronik ausgewechselt. Als ich beim HF-Generator war, fiel die Mauer und ich konnte CDs kaufen. Das Tonbandgerät wanderte (staubgeschützt) in den Keller.
Die analoge, möglichst diskrete Schaltungstechnik blieb mein Hobby. Langsam naht die Rente und damit mehr Freizeit! Vor einiger Zeit ist in der Bucht zu sehr günstigen Konditionen mein Traumgerät - eine recht ordentliche REVOX B77 MKII - vorbeigesegelt und da konnte ich nicht widerstehen. (Eine 1/4 - Spur Maschine, damit kann ich auch meine alten Bänder abspielen.) Wenn ich einen Altar hätte, würde sie dort stehen. Noch steht sie auf der Werkbank. Bevor ich die ersten Bänder bespiele (nur von Alt-Vinyl, also AAA), muss sie topfit sein. Habe mir dazu hier im Forum schon viel angelesen, speziell zur B77 - Mechanik, das ist halt neu für mich. Aber vor dem Winter wird da wohl leider nicht viel ...
Unter die Sammler werde ich nicht gehen. Man findet hier auch nicht so oft Geräte im Sperrmüll ;-). Wenn die B77 so ist, wie ich sie gerne haben möchte, müsste ich eigentlich meine B116 fertig machen - nach einem Standby von ca. 30 Jahren. Eine A700 oder gar eine C274 wären natürlich der Hammer, aber wohl nicht meine Preislage. Und nennenswert besser klingen (bei 19cm/s) als eine B77 im Topzustand können sie auch nicht. Ich freue mich auf den Tag, wo ich mir die "Made In Japan" reinziehe und mich dabei von den rotierenden 26ern hypnotisieren lasse.Das soll erst mal reichen. Grüße allen Forianern!
Frank
Ich heiße Frank, bin Baujahr 1957 und habs nicht weit, wenn ich in Polen tanken will. An der Oder wird viel geangelt. Ich hab´ was anderes auf der Rolle ...
Die Elektronik hat mich schon immer interessiert. Die ersten NF-Projekte liefen noch mit Germanium-Transistoren. Vom Antennenverstärker bis zur Box habe ich alles gebaut, was zum Rockmusikhören gebraucht wurde. In den 70ern und frühen 80ern war das U-Elektronik Angebot in der DDR weitestgehend Schrott, die wenigen Ausnahmen für einen Schüler / Studenten unbezahlbar. Damit hätte ich weit hinter dem optischen Horizont weder RIAS und SFB und schon gar keinen AFN in brauchbarer Qualität hören können. Wohnzimmertauglich waren meine Eigenbauten allerdings nicht. Die "Gehäuse" hielten mal eben die Einzelteile aufs nötigste zusammen.
Was ich leider nicht selbst bauen konnte, also kaufen musste: ein Tonbandgerät. Doch die Kassettengeräte jaulten und rauschten noch in mono und gute Spulengeräte gab es nur theoretisch. Ein möglichst gutes Bandgerät war aber im Osten für einen Musikfan unverzichtbar. Man konnte halt nicht einfach losgehen und eine LP kaufen.
Mein erstes Gerät erstand ich 1973 mit 16 Jahren nach über 1 Jahr Hinterherrennen. Es war ein polnischer Grundig - Lizenzbau namens ZK-140T, 4 - Spur Mono, 9,5 cm/s, 800 Ostmark. Und es war ein Montagsgerät, rauschte wie Meeresbrandung, Spurführung und Gleichlauf waren eine ständige Baustelle. Seitdem weiß ich, was man an einem Bandgerät alles falsch machen kann.
1987 konnte ich auf ein Tesla B116 umsatteln. Das war um Größenordnungen besser: Die Mechanik war kein Luxus aber lief stabil, die 3 Köpfe waren gar nicht schlecht, ca. 1200 Ostmark. Inzwischen hatte ich "was mit Elektronik" studiert und konnte dabei im Lesesaal einiges über moderne Tonbandtechnik erfahren (Funk-Technik!). Und ich hatte von REVOX - Geräten gelesen. Unerreichbare, quasi - heilige Traumgeräte!
Ich habe dann im B116 die gesamte Aufnahme- / Wiedergabeelektronik ausgewechselt. Als ich beim HF-Generator war, fiel die Mauer und ich konnte CDs kaufen. Das Tonbandgerät wanderte (staubgeschützt) in den Keller.
Die analoge, möglichst diskrete Schaltungstechnik blieb mein Hobby. Langsam naht die Rente und damit mehr Freizeit! Vor einiger Zeit ist in der Bucht zu sehr günstigen Konditionen mein Traumgerät - eine recht ordentliche REVOX B77 MKII - vorbeigesegelt und da konnte ich nicht widerstehen. (Eine 1/4 - Spur Maschine, damit kann ich auch meine alten Bänder abspielen.) Wenn ich einen Altar hätte, würde sie dort stehen. Noch steht sie auf der Werkbank. Bevor ich die ersten Bänder bespiele (nur von Alt-Vinyl, also AAA), muss sie topfit sein. Habe mir dazu hier im Forum schon viel angelesen, speziell zur B77 - Mechanik, das ist halt neu für mich. Aber vor dem Winter wird da wohl leider nicht viel ...
Unter die Sammler werde ich nicht gehen. Man findet hier auch nicht so oft Geräte im Sperrmüll ;-). Wenn die B77 so ist, wie ich sie gerne haben möchte, müsste ich eigentlich meine B116 fertig machen - nach einem Standby von ca. 30 Jahren. Eine A700 oder gar eine C274 wären natürlich der Hammer, aber wohl nicht meine Preislage. Und nennenswert besser klingen (bei 19cm/s) als eine B77 im Topzustand können sie auch nicht. Ich freue mich auf den Tag, wo ich mir die "Made In Japan" reinziehe und mich dabei von den rotierenden 26ern hypnotisieren lasse.Das soll erst mal reichen. Grüße allen Forianern!
Frank
In Rust We Trust!
T e s l a B 1 1 6 (A.D.), R E V O X B 7 7
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