SONY TC-645 justieren - NORMAL oder SPECIAL?
#1
Hallo in die Runde,

ich habe hier eine SONY TC-645, die mir Kopfzerbrechen bereitet. Sie läßt sich ohne Probleme mit dem entsprechenden Band (250 nWb/m, NAB) einstellen - sowohl bei der im Service Manual empfohlenen Tape Select Position NORMAL als auch bei SPECIAL. Die 400 Hz und 10 kHz liegen auf demselben Pegel, die Wiedergabe des linken Kanals geht bis 18 kHz linear (-0,2 dB), der rechte zeigt dann -1 dB.

Bei der Aufnahme (Tape Select auf NORMAL) aber, kann man die Höhen nicht genug absenken. Bei 10 kHz habe ich fast +2 dB – der BIAS-Kondensator ist dann ganz nach rechts gedreht. Bei der Position, wo ich bei 400 Hz ein Maximum erreiche, habe ich dann +4 dB bei 10 kHz oder noch mehr.

Schalte ich den TAPE Select auf SPECIAL um, dann läßt sich die Maschine perfekt einstellen – sowohl die Wiedergabe als auch die Aufnahme. Also, man kann sie auf NORMAL (Wiedergabe) und auf SPECIAL (Wiedergabe) perfekt einstellen - nur bei der Aufnahme "verlangt" sie nach der Einstellung SPECIAL. Ich habe AGFA PER 368, SM 911 zur Verfügung, zur Not auch PER 528.

Ich meine, die Maschine ist von 1976 - wer weiß, was für Bänder SONY als NORMAL und SPECIAL bezeichnet hatte. Kann es also sein, dass man die Wiedergabe auf NORMAL-Position machen sollte, aber bei den genannten Bändern dann auf SPECIAL bei Aufnahme umschalten soll? Hat jemand Erfahrungen damit? Oder soll ich sie gänzlich auf Position SPECIAL einstellen?

Besten Dank im Voraus,
Peter
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#2
Nimm die Special-Position, die ist für Sony SLH, ULH, maxell LN, UD, XL-I. etc gedacht. Die Normal-Postion kannst du dann verwenden, wenn du doch mal ein BASF LGS 35 oder AGFA PE 31 bespielen möchtest.

Bei Wiedergabe sollte sich an der Entzerrung nichts ändern, aber der Pegel der selben Aufzeichnung sollte aber um ca. 2 dB höher auf "Normal" als auf "Special" sein. So sollen mit "Special" noch 2 dB zusätzliche Dynamik erreicht werden. (Vermutlich 0 VU = 200 nWb/m bei "Normal", und 250 nWb/m bei "Special".

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#3
Hallo,

in der Stellung "NORMAL" werden im Aufnahme-Verstärker die Höhen mehr angehoben als bei "SPECIAL". Außerdem wird im Wiedergabe-Verstärker eine etwas größere Verstärkung eingestellt.
Auf den Bias hat der Schalter keinen Einfluß.

MfG Kai
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#4
Danke für die schnelle Reaktion. Die Frage für mich ist aber, ob ich die Wiedergabe mit dem Messband auf NORMAL oder auf SPECIAL justieren sollte? Nach Service Manual: NORMAL. Die Entzerung und der Pegel zwischen beide Positionen ist genau so, wie Ihr das schreibt.

Nach meinem Verständnis sollte die Maschine entweder mit NORMAL (Play) und NORMAL (Rec) benutzt werden oder auf SPECIAL (Play und RC). Aber nicht, Wiedergabe NORMAL, Aufnahme SPECIAL. Das ist doch richtig?
Wenn ja, dann muss die Maschine auf SPECIAL eingemessen werden,

Hier noch einmal eine Zusammenfassung:

Messband bei NORMAL abspielen - Wiedergabeeinstellung kein Problem.
Aufnahme auf NORMAL - Höhen um 4 bis 7 dB zu stark, Absenkung nicht möglich.

Messband bei SPECIAL abspielen - Wiedergabeeinstellung kein Problem.
Aufnahme auf SPECIAL - perfekte Einstellung problemlos.

Würdet Ihr die PER 368, 525 und SM911 nach SONY-"Spezifikation" eher unter SPECIAL sehen?

Es fällt mir gerade eine Möglichkeit ein... Wenn ich bei Wiedergabe die Höhen um ca. 2 dB (10 kHz, BEzug ist der Messbandpegel) absenken würde mit dem EQ-Trimmer, dann hätte ich bei der Aufnahme auch ca. -1 dB bis -2 dB als Ergebins. So kann ich die Maschine in die Spezifikationen hinein "zwingen", da die Toleranzen mit +-2 oder mehr angegeben sind. Diese Einstellung würde dafür sprechen, dass Köpfe bzw. Wiedergabeverstärker leicht abgenutzt bzw. gealtert sind - alle bei NORMAL Position.
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#5
Studio City,'index.php?page=Thread&postID=262561#post262561 schrieb:Würdet Ihr die PER 368, 525 und SM911 nach SONY-"Spezifikation" eher unter SPECIAL sehen?

Ja!
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#6
Hallo,
Studio City,'index.php?page=Thread&postID=262561#post262561 schrieb:Die Frage für mich ist aber, ob ich die Wiedergabe mit dem Messband auf NORMAL oder auf SPECIAL justieren sollte?
Die Frage ist sinnfrei:
Wenn du auf Austauschbarkeit von Aufnahmen Wert legst, mußt du die Wiedergabe für ein Bezugsband korrekt einstellen. Das hat mit NORMAL oder SPECIAL nichts zu tun, weil der Bandfluß-Frequenzgang definiert ist. Der ist unabhängig vom Band-Material.
Bei Wiedergabe beeinflußt der NORMAL/SPECIAL-Umschalter auch nur den Pegel (der ziemlich belanglos ist), nicht den Frequenzgang.
Bei Aufnahme ist dann die Schalterstellung zu verwenden, die mit dem verwendeten Bandtyp und einer vernünftigen Bias-Einstellung zu möglichst dem gleichen Wiedergabe-Frequenzgang führt wie beim Bezugsband (vom Bass-Bereich mal abgesehen).

MfG Kai
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#7
UPDATE: Ich habe es mal gerade ausprobiert.

Während der Aufnahme (NORMAL) habe ich mit dem EQ-Trimmer die 10 kHz um 3 dB herunter genommen, dann mit dem BIAS leichte Angleichung und so habe ich bei 400 Hz und 10 kHz Hinterband/Vorderband keinen Unterschied. Jetzt bin ich mal gespannt, was das Messband bei 10 kHz sagt. Wahrscheinlich 2 oder 3 dB zu wenig.

Ist das Gerät elektronisch nicht mehr OK, Köpfe nutzen sich da nicht so ab oder aber das Messband ist bei 10 kHz zu schwach?
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#8
niels,'index.php?page=Thread&postID=262562#post262562 schrieb:
Studio City,'index.php?page=Thread&postID=262561#post262561 schrieb:Würdet Ihr die PER 368, 525 und SM911 nach SONY-"Spezifikation" eher unter SPECIAL sehen?

Ja!

Sollte ich das Messband dann auf NORMAL oder SPECIAL abspielen und so justieren (Pegelunterschied 400 Hz ca. 2 dB).
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#9
Wiedergabe, Special mit dem 250 nWb/m Band einstellen, dann Aufnahme Special auf die gewünschte Bandsorte nach Herstellerspezifikation (mein Vorschlag, also mit dem Bias den Arbeitspunkt und dem EQ den Frequenzgang einstellen und nicht beides irgendwie.)

niels
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#10
So mache ich das. Danke Dir und Kai auch.
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#11
Hallo wieder,

die Aufnahmeseite ist nun perfekt - auf SPECIAL eingestellt mit PER 368.

Wenn ich das Messband (250 nWb/m ANSI Level) abspiele, dann komme ich auch bei maximalen Verstärkung (Playlevel-Trimmer auf Anschlag) nicht ganz auf 0 VU. Ich erreiche nur -0,5 VU. Auf jeden Fall nicht dann, wenn ich auf SPECIAL stehe
.
Wenn ich auf NORMAL umschalte (was man ja nicht machen sollte, wie oben schon gesagt), dann komme ich auf +2 VU. Das hat Niels auch schon so geschrieben "Bei Wiedergabe sollte sich an der Entzerrung nichts ändern, aber der Pegel derselben Aufzeichnung sollte aber um ca. 2 dB höher auf "Normal" als auf "Special" sein. So sollen mit "Special" noch 2 dB zusätzliche Dynamik erreicht werden. (Vermutlich 0 VU = 200 nWb/m bei "Normal", und 250 nWb/m bei "Special".

Daher die Frage: wie soll ich den Wiedergabepegel einstellen - auf NORMAL oder auf SPECIAL?

Vielen Dank im Voraus,
P.

PS. Ich möchte die TC-645 so haben, wie eine TC-765 eines Freundes – und natürlich so, wie sie laut Service Manual sein sollte.
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#12
Studio City,'index.php?page=Thread&postID=262720#post262720 schrieb:Wenn ich auf NORMAL umschalte (was man ja nicht machen sollte, wie oben schon gesagt)
Es spricht überhaupt nichts dagegen, bei Wiedergabe die Normal-Stellung zu verwenden, weil der Schalter da nur die Funktion einer Verstärkungs-Änderung hat.
Eine Alternative dazu wäre, parallel zu R305 und dem entsprechenden Widerstand im anderen Kanal einen Widerstand oder Trimmer zu legen, mit dem die Verstärkung so angehoben wird, daß du auch bei "Special" 0 VU erreichst.
Eine weitere Alterbative wäre, diesen Widerstand nicht direkt parallel zu schalten, sondern dazu den unbenutzten Kontakt am S103-6 Schalter zu verwenden. Dann wird der Widerstand nur in der Stellung "Special" wirksam.
Steht der Line-out Regler auch am oberen Anschlag ?
Ist die Möglichkeit, mit R327 die VU-Anzeige zu erhöhen, bereits ausgereizt ?

MfG Kai
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#13
Der LINE OUT steht auf Maximum.

Die Einstellversuche auf NORMAL habe ich definitiv beendet - man kann die HF nicht genug absenken, wenn man PER XXX verwendet. Ist es aber seltsam mit dem Testband auf NORMAL zu justieren, bei Aufnahme aber auf SPECIAL umzuschalten. Das geht ja auch gar nicht - Aufnahme auf SPECIAL, dann aber zurückspulen und auf NORMAL hören?

Die 2. Alternative finde ich sehr attraktiv: also dann von dem unbenutzten Kontakt des S103-6 ein Widerstand zu R305 legen, korrekt? Ich müsste mal ausprobieren, welcher Wert am geeignetesten ist.

Mit dem R327 kann man den Zeiger noch mehr als 4-5 dB erhöhen. Aber das würde nicht gehen, da wenn Du mit dem REC LEVEL auf 0,775 V am Ausgang einstellst, dann soll das VU-Meter 0 anzeigen.

Gruß,
P.
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#14
UPDATE:

Ich habe die 2. Variante gerade mit 200 Ohm ausprobiert. Es funktioniert sehr gut mit der Wiedergabe - man kan sehr weit erhöhen und reduzieren. Aber: ich schaue jetzt was passiert mit der Aufnahme bei SPECIAL und NORMAL. Ich schätze, dass die Pegelhöhe bei NORMAL doch daneben sein wird - da man die Aufnahme ja für beide Positionen macht.

Vielleich ist die 1. Alternative (Widerstand <b>dauerhaft</b> parallel an R305) doch die bessere.
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#15
Studio City,'index.php?page=Thread&postID=262768#post262768 schrieb:Ich habe die 2. Variante gerade mit 200 Ohm ausprobiert
Damit hast du fast das Gleiche realisiert, was du auch mit Umschalten auf "Normal"erreichst. Da werden nämlich 220 Ohm parallel geschaltet.

MfG Kai
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#16
Zwei Sachen stelle ich fest - vielleicht hilft das weiter:

1. Bei der zweiten Variante (nur SPECIAL) habe eine um 0,5 dB zu hohe Anzeige am VU-Meter. Am Augang also 0,775 V bei Wiedergabe, am VU-Meter, obwohl auf 0 = 0,775 V kalibriert, dann + 0,5 dB.
2. Die Widerstände (ungelötet gemessen) haben statt 220 Ohm (R306) dann 200 Ohm und statt 82 Ohm (R305) dann 70 Ohm.

Hm... was meinst Du? Kriegen wir das in den Griff?

Gruß
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#17
Um ehrlich zu sein, verstehe ich deine Probleme garnicht. Die VU-Anzeige bei Wiedergabe ist völlig belanglos.
Wenn man unbedingt gleiche Anzeige haben will, baut man da statt der Fest-Widerstände Trimmer ein. Dann kannst du bei jeder Stellung Anzeige 0 erreichen.

MfG Kai
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#18
Es ist ja so, dass ich 0 VU sehen möchte, wenn 0,775 V rauskommen (LEVEL OUT auf Maximum). Das funktioniert aber nicht, wenn ich parallel Widerstände dazu schalte. Dann kann ich den Pegel so einstellen, dass ich bei Wiedergabe die 0,775 V am Ausgang habe, aber das VU-Meter zeigt dann nicht 0 sondern +0,5. Ohne die Modifikation steht der Zeiger auf der 0.

Ich weiß, das Ganze spielt musikalisch keine Rolle. Mir geht es aber um das "Möglichmachen" - weil mir auch der Austausch wg. Ideen und Erfahrungen auch Spaß macht. Ich werde mit diesem Gerät wahrscheinlich nie Musik aufnehmen und hören. Ich will es nur verstehen.
Weißt Du, wie ich das meine?

Man müsste nach dem LINE IN das Signal ebenfalls um 0,5 dB anheben. Das lässt mir heute Nacht keine Ruhe... :love:
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#19
Studio City,'index.php?page=Thread&postID=262782#post262782 schrieb:Es ist ja so, dass ich 0 VU sehen möchte, wenn 0,775 V rauskommen (LEVEL OUT auf Maximum). Das funktioniert aber nicht, wenn ich parallel Widerstände dazu schalte. Dann kann ich den Pegel so einstellen, dass ich bei Wiedergabe die 0,775 V am Ausgang habe, aber das VU-Meter zeigt dann nicht 0 sondern +0,5.
Das ist ja wohl ein Widerspruch. Wenn das VU-Meter einmal auf 0 bei 0.775V abgeglichen wurde, dann tut es das immer, wenn 0.775V am Ausgang sind (oder das Gerät hat irgendwo einen Wackel...).
Du mußt also nur Trimmer für die Verstärkung in den benutzten Stellungen einbauen, mit denen du auf 0.775V abgleichen kannst.

MfG Kai
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#20
VU-Meter ganz penibel abgeglichen - 0 VU bei 0,775 V. Dann spiele ich das Messband ab. Wenn ich mit dem PLAYBACK LEVEL ADJ R315 auf 0 dB am Ausgang (also 0,775 V) einstelle, dann habe ich auf dem VU-Meter nicht 0, sondern 0,5. Bei NORMAL ist das auch so. Witzigerweise jetzt das auch OHNE den Widerstand!
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#21
Es kommt drauf an, bei welcher Frequenz du den Abgleich machst.
Du mußt natürlich die gleiche nehmen, wie der Pegelton auf dem Messband. Danach bleibt Null Null.

MfG Kai
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#22
Kai, ich werde alt...

Sorry, ich habe einen Fehler gemacht. Ich gebe dem SONY 400 Hz am Eingang, messe aber mit 1 kHz Messband.... So erklärt sich der Unterschied von diesen 0,4 - 0,5 dB.
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#23
Da warst Du aber ein paar Sekunden schneller. Wie hast Du das "gerochen"??? Das VU-Meter zeigt bei 400 Hz 0 und bei 1 kHz ca. +0,45. OK, jetzt noch mal...

Weißt Du, ob es bei NAB-Bändern einen Pegelunterschied zwischen 400 Hz und 1 kHz gibt und wie hoch der ist?
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#24
Die entzerrungsbedingte Differenz des Bandflusses zwischen 400 Hz und 1kHz beträgt 0,4 dB bei 19 cm/s (400 Hz sind um 0,4 dB "lauter").
Bei 9,5 cm/s sind es 1,0 dB.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#25
Studio City,'index.php?page=Thread&postID=262790#post262790 schrieb:Kai, ich werde alt...
Das ist keine Entschuldigung. Big Grin Ich bin schon alt. ;(

Ich gehe davon aus, daß je nach Geschwindigkeit der genannte Bezugspegel bei der Geschwindigkeits-üblichen Referenzton-Frequenz beabsichtigt war. Alterung und Abnutzung der Bänder können daran was ändern.
Bei 9.5 cm/s sind hierzulande 315 Hz (oder 333 Hz ?) üblich.

MfG Kai
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#26
Wobei die 400 Hz höher/lauter liegen? Ist ein NAB-Messband nach ANSI gemacht worden, also +0,8 dB mehr als DIN? Sind es eigentlich genau 0,8 dB oder eher 0,79irgendwas dB?
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#27
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=262794#post262794 schrieb:Bei 9.5 cm/s sind hierzulande 315 Hz (oder 333 Hz ?) üblich.
Ab 1982 waren es laut DIN 45513 315 Hz, davor 333 Hz.
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#28
Ich glaube 315 Hz bei 19 cm/s. Aber ich weiß es nicht 100%ig.
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#29
Studio City,'index.php?page=Thread&postID=262795#post262795 schrieb:Ist ein NAB-Messband nach ANSI gemacht worden, also +0,8 dB mehr als DIN?
Solche Bezugsbänder hat es gegeben.
Grüße
Peter


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#30
Studio City,'index.php?page=Thread&postID=262797#post262797 schrieb:Ich glaube 315 Hz bei 19 cm/s. Aber ich weiß es nicht 100%ig.
Nach DIN 45513 und IEC 94-5 sind es 1 kHz mit 320 nWb/m.
Grüße
Peter


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#31
Es würde mich wundern, wenn die Amerikaner bei NAB nach DIN gearbeitet hätten.
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#32
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=262799#post262799 schrieb:
Studio City,'index.php?page=Thread&postID=262797#post262797 schrieb:Ich glaube 315 Hz bei 19 cm/s. Aber ich weiß es nicht 100%ig.
Nach DIN 45513 und IEC 94-5 sind es 1 kHz mit 320 nWb/m.

Ich meinte 9,5 cm/s nicht 19 cm/s, sorry.
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#33
Studio City,'index.php?page=Thread&postID=262795#post262795 schrieb:Sind es eigentlich genau 0,8 dB oder eher 0,79irgendwas dB?
Solche Unterschiede gehen in den Bandflusschwankungen unter und sind daher rein akademischer Natur.
Der Unterschied wurde unterschiedlich beziffert, mal waren es 10 %, was 0,83 dB entspricht, mal wurden 0,8 dB angegeben.
Grüße
Peter


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#34
Studio City,'index.php?page=Thread&postID=262800#post262800 schrieb:Es würde mich wundern, wenn die Amerikaner bei NAB nach DIN gearbeitet hätten.
Hatten sie zumindest bis 1982, als der AES-Standard ANSI S 4.6 vereinbart wurde.
Grüße
Peter


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#35
Dann müsste ich die TC-645 also doch mit einem DIN-Messband einstellen, wenn ich sie so haben möchte, wie sie 1976 vom Werk kam?
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#36
Arbeitet eine SONY-Maschine mit 320 nWb/m (oder 250 bei 9,5)? Oder eher die typischen 180/185 nWb/m von den anderen Japanern?

Gruß

Nelson
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#37
250 nWb/m sind für SONY 0 dB = 0,775 V auf Ausgang - bei voll aufgedrehtem LINE OUT Regler oder 0,435 V, wenn dieser mittig steht. Es gibt meines Wissens kein Unterschied zwischen 9,5 und 19.
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#38
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=262793#post262793 schrieb:Die entzerrungsbedingte Differenz des Bandflusses zwischen 400 Hz und 1kHz beträgt 0,4 dB bei 19 cm/s (400 Hz sind um 0,4 dB "lauter").
Bei 9,5 cm/s sind es 1,0 dB.

Grüße, Peter

Bedeutet das, dass beim Abspielen eines NAB-Messbands auf einer NAB-Maschine 0 dB Pegelunterschied zwischen 400 Hz und 1 kHz sein sollte oder aber, dass die 400 Hz dann um 0,4 dB lauter am Ausgang zu messen sind?
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#39
Bei einer ideal entzerrten Maschine gibt es keinen Pegel-Unterschied im Frequenzgang.
Die Realität sieht anders aus.

MfG Kai
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#40
Und was machst Du, wenn auf der selben Maschine mit einem NAB-Messband +0,8 dB (400 Hz) rauskommen und mit einem zweiten NAB-Messband -0,1 dB?

Vor dem jeweiligen Test habe ich zur Orientierung die 1 kHz-Sequenz des jeweiligen Bands auf 0 dB eingestellt. Ich nehme sehr stark an, dass die Maschine sehr linear entzerrt ist. Welches Band ist nun richtig und welches falsch?
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#41
Dann schließe ich daraus, daß auf die Bänder kein Verlaß ist.

MfG Kai
Nachtrag: Auf Basis der Erfahrung, daß Pegel auf Bändern nie zunehmen sondern allenfalls abnehmen, würde ich unter der Voraussetzung, daß beide Bänder aus der gleichen Quelle und Herstellungszeit stammen, zur Hypothese neigen, daß das Band mit dem höheren Pegel noch näher an den Sollwerten ist.
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#42
Das finde ich alles spannend.

Es gab irgendwo mal Frequenzgänge zu sehen, wo man CCIR-Aufnahmen auf NAB-Maschinen abgespielt hatte und NAB-Aufnahmen auf CCIR-Maschinen. Weißt Du zufällig, wie der Unterschied bei einem NAB-Messband zwischen 400 Hz und 10 kHz abgespielt auf einer CCIR-Maschine ist? Ich komme auf +4 dB (10 kHz)?
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#43
Studio City,'index.php?page=Thread&postID=262822#post262822 schrieb:Weißt Du zufällig, wie der Unterschied bei einem NAB-Messband zwischen 400 Hz und 10 kHz abgespielt auf einer CCIR-Maschine ist?
Hier die Bandflussfrequenzgänge verschiedener genormter Entzerrungen mit 1 kHz als Bezugsfrequenz (= Kreuzungspunkt aller Kurven mit der 0 dB Linie).

Weicht die Bezugsfrequenz des Messbands von 1 kHz ab, wird zur Ermittlung der Differenzen die jeweilige Kurve gedanklich so verschoben, dass sie bei der jeweiligen Bezugsfrequenz die 0 dB Linie schneidet.

[Bild: Entzerrungs-Normkurven.jpg]

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#44
Deute ich das richtig: wenn man ein NAB-Band (hier 20 Hz +9 dB, 10 kHz -10 dB) auf einer NAB-Maschine abspielt, dann sollte man einen linearen Frequenzgang damit sehen?
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#45
Genau.
Grüße
Peter


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#46
Und wie würde es aussehen, wenn man das NAB-Band (50 +3180) auf einer CCIR-Maschine abspielt? Und anders herum: CCIR-Band auf NAB-Maschine?

Ich habe mit der TC-645 das Problem, dass eine zu starke Anhebung um 30 Hz da ist (+8 dB), dann fällt die Kurve konstant bis 500 Hz (0 dB) ab und geht fast linear weiter (was aber mit dem EQ-Trimmer einstellbar ist und von mir verändert wurde) bis 18 kHz (-1 dB). Da ich mich nicht mehr an der Originalpositon dieses Trimmers erinnere, könnte es vielleicht doch sein, dass der HF-Bereich herunter geht (ab 10 kHz 0 dB dann herunter bis 18 kHz mit -4dB). Dann nämlich würde alles dafür sprechen, dass diese TC-645 doch keine NAB-Entzerrung hat, sondern eine IEC1!? Weißt das jemand zufällig, ob die Maschinen für den EU-Markt doch nach CCIR entzerrt wurden und nicht nach NAB?

Bei einer anderen NAB-Maschine eines Freundes messen wir +1,5 dB (30 Hz), 500 Hz (0 dB), dann linear bis 7 kHz, 10 kHz (-2 dB) und weiter fallend bis 18 kHz (-5 dB). Bei der Maschine ist aber keine EQ-Möglichkeit gegeben. Es könnte EVENTUELL sein, dass der Abfall im HF-Bereich durch Abnutzung verursacht wird. Und das ist definitiv eine NAB-entzerrte Version.

Vielleicht kann man mit einem NAB- oder CCIR-Band definitiv die Entzerrung einer Maschine feststellen - wobei es möglich ist, dass die Maschinen nicht gut justiert sind?
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#47
Studio City,'index.php?page=Thread&postID=262864#post262864 schrieb:Problem, dass eine zu starke Anhebung um 30 Hz da ist (+8 dB), dann fällt die Kurve konstant bis 500 Hz (0 dB) ab
Die Eckfrequenzen von Frequenzgangverläufen, die von Entzerrern mit RLC-Elementen bewirkt werden, charakterisiert man durch ihre +- 3 dB-Grenzen. Die Aussage "fällt konstant bis 500 Hz ab" ist da nicht hilfreich. Informativ wäre die Angabe der Frequenz, bei der der Pegel etwa 3 dB über dem flachen Frequenzgangteil liegt. "Linear" ist alles, was nicht krumm ist. Mit Entzerrern versucht man, einen "flachen" oder besser "horizontalen" Frequenzgang zu erreichen (der dann natürlich auch "linear" ist). Ein Hoch- oder Tiefpass hat jenseits seiner Grenzfrequenz in doppelt logarithmischer Darstellung auch "linearen" Frequenzgang, allerdings an- oder absteigend mit n*6 dB/Oktave (n = Filter Ordnung).
Wenn bei "deinem" Bassanstieg die 3-dB Grenze nicht bei etwa 50 Hz liegt, hat es nichts mit dem Unterschied von NAB und CCIR zu tun (3183 us), sondern wohl eher mit einem falsch bestückten Entzerrer (bzw defekten Bauteilen).
Welche Entzerrung dein Gerät hat, ergibt sich aus dem Schaltbild bzw der realen Bestückung der Entzerrungschaltung. Eine Klärungsmöglichkeit bestünde also auch darin, den betreffenden Schaltungsteil mal zu überprüfen auf Übereinstimmung mit dem Service Manual und eventuelle Abweichungen zu dokumentieren.
Per Messen und Vergleich mit den theoretischen Kurven geht es natürlich auch. Da wäre eine Mess-Grafik aber nützlicher als eine verbale Beschreibung.

MfG Kai
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#48
Studio City,'index.php?page=Thread&postID=262864#post262864 schrieb:Und wie würde es aussehen, wenn man das NAB-Band (50 +3180) auf einer CCIR-Maschine abspielt? Und anders herum: CCIR-Band auf NAB-Maschine?

Für 19 cm/s:

NAB => CCIR
[Bild: Aufnahme-NAB-Wiedergabe-CCIR-19.jpg]

CCIR => NAB
[Bild: Aufnahme-CCIR-Wiedergabe-NAB-19.jpg]


Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#49
OK, dann versuche ich es mit einer Grafik - das wird wohl das Beste sein.

Obwohl es in der Gebrauchsanweisung NAB steht, habe ich den Verdacht, dass die Maschine doch nach CCIR entzerrt ist. Wenn ich das NAB Band abspiele, sieht die Kurve fast genau so aus, wie die 1. Grafik oben: NAB -> CCIR.
Wenn ich ein IEC Band abspiele, dann habe ich einen fast linearen Frequenzgang bis 4 kHz und ab dann mit -2 bis -4 dB bis 18 kHz. Da ich den EQ-Trimmer verstellt habe, kann es auch sein, dass die Frequenzen ab 4-6 kHz zu schwach sind und mit einer Anhebung einen guten FG erreicht werden kann.

Oder, die RLC sind nicht mehr OK...

Gleich schreibe ich die Werte auf, bzw. mache etwas im Excel daraus.
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#50
Hier sind die Werte. Ich konnte leider kein Diagramm erstellen :-(

Zu beachten ist, dass ich den EQ verstellt habe und nicht mehr weiß, was die Originalstellung ist. Vielleicht lässt sich damit etwas besseres erreichen ab 4 kHz oder mehr als jetzt. Man kann kein Bild einfügen...


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