Akai 210-D noch ein kleiner Fehler vorhanden... Muting Problem
#1
Hallo zusammen,

hier ist der letzte Fehler meiner Akai 210D.


Meine Akai 210D hatte nicht mehr viel von sich gegeben:
  • Sie hat nur noch auf dem rechten Kanal aufgenommen und das nur noch sehr verzerrt
  • Die Platine mit den Bremswiderständen wurde sehr warm und die Elkos und der Kondensator haben den Spulenmotor darunter "Angeschmiert"
  • Die Wiedergabe funktionierte nur noch auf dem linken Kanal, der rechte war verzerrt.
  • Im allgemeinen hatte die Wiedergabe gerauscht und neigte zum verzerren


Was habe ich gemacht:

  • Elkos und Transistoren auf der Aufnahme- und Wiedergabeplatine getauscht (2SC711 gegen BC550)
  • Zenerdioden YZ-088 gegen 1N4739A getauscht
  • die einstellbaren Kondensatoren C30 & C31 gegen neue Trimmkondensatoren 7-90 µF getauscht
  • Elkos auf der Gleichrichterplatine getauscht und den Spannungsregler C1098 gegen einen NEC D794A mit Kühlkörper getauscht.
  • Primärwicklung Netzteil auf 240 V gestellt und geregelte Sekundärspannung im Leerlauf und unter Last überprüft.
  • Riemen, Reinigen, Einmessen...
Jetzt gibt es noch ein Problem:

Beim Spulen ist immer leicht die Wiedergabe zu hören (also funktioniert das Muting beim Spulen nicht) und nach ca. 45 Minuten fängt das Gerät beide Kanäle bei der Wiedergabe im Sekundentakt zu muten! Da beide Kanäle beim Spulen nicht ausgeschaltet werden und dann beide bei der Wiedergabe gleichzeitig ausfallen (mit den VU´s zusammen) und die Netzteilspannung stabil bleibt...

Wie sieht es denn mit dem SYS-Con Borad aus? dort sind auch 2SC711 (TR1 & TR2) verbaut die für das Muting zuständig sind und natürlich auch ein paar Elkos.

Leider sind bei dem Service Manual Teil IV: System Control Circuit Operation (Seite 10 & 11) keine Spannungen angegeben.
Außerdem stehe ich mir gerade selbst in der Sonne und suche die Verbindung zwischen dem SYS-Con Board und dem PB-Board, die für das Muting zuständig ist...

LG Oliver


...ich habe eben eine Aufnahme gemacht und die auf dem Uher Report abgespielt. Die Aufnahme hat auch Aussetzer wie oben beschrieben im Sekundenrhythmus!
Also tritt diese Fehler in der Hinterbandkontrolle, bei der Wiedergabe und bei der Aufnahme Synchron auf beiden Kanälen auf!
Irgendetwas schaltet beide Kanäle gleichmäßig getaktet auf Muting! Im übringen muss die Akai 210D jetzt auch nicht mehr warm sein.
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#2
Hallo,

laut Schaltbild gibt es im Aufnahme-Verstärker kein Muting. Die beoachteten Ausfälle müssen also eine andere Ursache haben.

Das Muting läßt sich zwangsweise deaktivieren durch:
1. Kurzschließen der Muting-Steuerleitung vom SYS-Con Board
2. Kurzschließen von R26 an der Basis von TR5 und dem entsprechenden Widerstand im andern Kanal.

MfG Kai
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#3
Hi Oliver,

Bei der 210er die hier gerade in der Kur habe istves auch so, dass man beim Spulen Geräusche vom Band hört. Habe mich gefragt, ob das so gewollt ist. Ich habe jetzt noch nicht näher nachgeschhaut, aber so wie du schreibst sollte es ein Muting beim Spulen geben. Bei mir mutet die Maschine beim Richtungswechsel. Sonst nicht.
Was mir bei meiner auffällt, dass im Reverse-Betrieb die benachbarte Spur zu hören ist. Natürlich in falscher Die Köpfe habe ich mittels Klarband justiert und die Reverse- Position des PB-Kopfes stimmt von den Pegeln her auch.
Wie ist das bei dir?

Viele Grüße
Frank
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#4
Olivinyl,'index.php?page=Thread&postID=262330#post262330 schrieb:Was habe ich gemacht:
  • Elkos und Transistoren auf der Aufnahme- und Wiedergabeplatine getauscht (2SC711 gegen BC550)
Nur um Schlampigkeitsfeher auszuschließen, ist mir selbst schon passiert, 2SC711 bzw. BC550 haben eine unterschiedliche Kontaktbelegung......ausgekreuzt?

2SC711 = 1E, 2C, 3B........... BC550 = 1E, 2B, 3C

Grüße Werner
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#5
Hallo zusammen,

ich versuche alle Punkte vernünftig zu beantworten!
  • Tausch 711 gegen 550. Ich habe alle BC550 in passender anzahl vorher geprüft, dann die Beinchen verbogen, Schrumpfschlauch um einen Beinchen und dann Eingelötet.Der Fehler mist dem "Muting" auf beiden Kanälen war vor der Generalüberholung schon vorhanden.
  • Wummern der Gegenspur. Das ist wohl ein bekanntes Problem bei der 210D. Um das in den griff zu bekommen hilft nur folgende Arbeiten: Verstellschlitten gängig machen, Kontakte gängig machen, Spiel der Capstanwelle überprüfen (ca. 0,3 mm), Bandandruckrolle erneuern, Aufwickledorn einstellen, so das das Band mittig aufgewicklet wird, das Band muss auch mittig über die Andruckrolle laufen ggf. die obere Bandführung einstellen, jetzt mit mit durchsichtigen Band die höhe des Lösch- und Aufnahmekopf einstellen, auch auf vernünftige Planlage achten, dann ggf die Bandführung Prüfen und korrigieren, mit Testband 10kHz den Azimuth und Planlage am Wiedergabekopf einstellen. Dann Testton 10kHz aufnehmen und via Hinterband den Azimuth am Aufnahmekof einstellen. Bandführung und Kopfhöhe mit Klarsichtband prüfen. Dann Testband beidseitig mit Audiosignal bespielen. Im Reversemodus hinter dem Wiedergabekopfschlitten den Tonkopfschlitten in der Verstelltiefe einstellen bis nichts mehr "wummert".
  • Ich habe immer beim Spulen immer ein leichtes Signal durchgehört. Jetzt hat die 210D aber wieder so richtig Bums und es rauscht nichts mehr - nun ist das durchhören beim Spulen viel besser zu hören :-(
  • "Muting" irgendetwas muss doch den Wiedergabeverstärker stumm schalten wenn gespult wird oder ein Spurwechsel vorgenommen wird?
  • Welche ist denn die Steuerleitung von Con-Sys Borad zum PB Board?
  • Ich vermute das dieses Signal vom Con-Sys Bord getaktet wird (verbotener Weise) und nicht nur den Wiedergabeverstärker im Sekundentakt stumm schaltet sondern auch das Aufnahmeboard. Also gibt es ja doch ein Muting vom SYSCon ausgehend.

Noch mal zum Verständnis um alle Klarheiten zu beseitigen :-)

Maschine läuft einwandfrei, Köpfe eingestellt, Pegel eingestellt, VU´s eingestellt, Bias eingestellt, Aufnahmepegel eingestellt - alles absolut Perfekt - kein Rauschen mehr - richtig Bums auf beiden Kanälen - BASF LP35 (oranges Verpackung 80er Jahre ohne Rückseitenbeschichtung hört sich richtig ordentlich an)

Ich hatte ausreichend Zeit die Maschine einzumessen. Nach einer guten der genannte Ausfall bei der Wiedergabe - ausfälle im Sekundentakt auf beiden Kanälen - Netzteilspannung unter Last gemessen (23,9 Volt) Schwankungen im 0,01 Volt bereich!

Maschine über Nacht vom Netz getrennt und geschlafen.

Nach ca. 12 Stunden eine Aufnahme gemacht und nach ca. 10 minuten fängt die Akai das Muten wieder an. Eine Sekunde Ton da, eine Sekunde Ton Weg (ebenso die VU´s). Bei der Vorderbandkontrolle (Source) keine unterbrechungen. Bei der Hinterbandkontrolle diese Ausfälle. Vorbespieltes einwandfreies Band eingelegt und die ausfälle im Sekundentakt.
Band mit der Fehlerhaften Akai aufgenommen und auf die Uher Report gelegt und die Aufnahme überprüft, auch diese Ausfälle vorhanden.

Irgendetwas muss doch das PB- und das Rec Board kurzfristig und getaktet stummschalten - ich finde es einfach nicht.

@ Kaimex:

Warum soll ich denn am TR5 (Jetzt ein BC550) und R26 (470 KOhm) kurzschließen (beide Kanäle im PB Board)? Der Fehler tritt ja nicht nur bei der Wiedergabe auf!?

Verrate mir doch mal die Farbe der Muting Steuerleitung. Bin zu blöd die im Schaltbild zu finden. Danke

LG Oliver
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#6
...Muting? - Kontakt 6 im 9er Steckerblock?

LG Oliver
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#7
Genau....

Du hattest geschrieben, daß eine auf dem Gerät gemachte Aufnahme bei Wiedergabe über ein anderes Gerät auch zerhackt ist, also tritt der Effekt bereits bei Aufnahme auf. Folglich muß er eine andere Ursache als "Muting" haben. Damit du auf dem Gerät nach dieser Ursache suchen kannst, ohne durch Muting gestört zu werden, ist es zweckmäßig, das währenddessen "tot zu legen".
Die Farbe der Leitung kann ich dem Schaltbild nicht entnehmen. Mehr habe ich nicht.

MfG Kai
Nachtrag: Außer Pin 6 auf dem 9ner Block: zu sehen auf der letzten Seite im Service Manual am SYS-CON P.C. Board: rechte obere Ecke, Kontakt (W). Da steht explizit "Muting" dran. Da der Ausgang hochohmig ist, kann man ihn einfach mit Masse (U) verbinden zwecks Kurzschluß.
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#8
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=262452#post262452 schrieb:Genau....

Du hattest geschrieben, daß eine auf dem Gerät gemachte Aufnahme bei Wiedergabe über ein anderes Gerät auch zerhackt ist, also tritt der Effekt bereits bei Aufnahme auf. Folglich muß er eine andere Ursache als "Muting" haben. Damit du auf dem Gerät nach dieser Ursache suchen kannst, ohne durch Muting gestört zu werden, ist es zweckmäßig, das währenddessen "tot zu legen".
Die Farbe der Leitung kann ich dem Schaltbild nicht entnehmen. Mehr habe ich nicht.

MfG Kai
Nachtrag: Außer Pin 6 auf dem 9ner Block: zu sehen auf der letzten Seite im Service Manual am SYS-CON P.C. Board: rechte obere Ecke, Kontakt (W). Da steht explizit "Muting" dran. Da der Ausgang hochohmig ist, kann man ihn einfach mit Masse (U) verbinden zwecks Kurzschluß.
Danke für den Tip!

LG Oliver
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#9
Hallo zusammen,

ich habe den Fehler Gefunden!

Der Elko C6 (33µF / 25 Volt) auf dem System Control Board MU-1005 hatte eine Kapazitätsabweichung von guten 30 % und leicht dicke Backen gemacht.
Dieser Elko sitzt zwischen Kollektor TR3 und Basis TR4 und ist mit für die Muting-Steuerung zuständig, die auf TR5 im P.B. Board Einfluss hat.
Ebenfalls liegt das weiße Kabel vom Control Board (über Kontakt 6 vom 9er Stecker) am Monitor-Schalter an und geht von dort aus an das P.B. Board.
Ich habe in dem Zuge ebenfalls die 2SC711 gegen BC550 mit Beinchen drehen getauscht.

Warum dann auch die Aufnahme mit den gleichen Unterbrechungen gestört war, wie die Wiedergabe kann ich gerade nicht nachvollziehen, aber ich gehe davon aus das bei der Muting-Phase ebenfalls das Rec. Board gemutet wird. Da werde ich aber nicht weiter forschen, denn das Gerät läuft gerade seit 3 Stunden und hat keinen Fehler mehr gezeigt.


LG Oliver
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#10
Hallo zusammen,

also so wie ich das sehe und so wie es bei meiner 210d ist, gibt es beim Umspulbetrieb kein Muting. Das Muting ist nur aktiv bei der Umschaltung zwischen Reverse- und Forwardbetrieb. Muting gibt es noch beim Richtungswechsel bei Wiedergabe mittels Schaltfolie, im Stop-Betrieb und wenn der Tensionshebel runterfällt, also das Band ausgefädelt wird.

Habe ich hier irgendwas übersehen?

Viele Grüße
Frank


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#11
Die Funktion des Muting wird im Service Manual auf Seite 15 beschrieben.
Die Ausgangs-Schaltung der Steuerung mit TR3 & TR4 auf dem SYS-CON PC Board ist überhaupt nur ein Mono-stabiler (Flip)-Flop, mit einer im Wesentlichen durch C6 (33µF) und R10 (100k) bestimmten Zeitkonstante. Deshalb kann das Muting überhaupt nur für die Größenordnung dieser Zeit (3.3 s) aktiviert werden, also keinesfalls dauerhaft für Vor- oder Rückspul-Betrieb.
Muting-Elemente (Transistoren als Kurzschluß-Schalter) gibt es nur vor Line-out/Phone/VU-Meter (TR5), nicht im Aufnahme-Verstärker.

MfG Kai
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