Telefunken Magnetophon 77K
#1
Hallo,
ich habe kürzlich hier in Hamburg dieses Tonbandgerät im Wohnzimmerschrank entdeckt.
Es ist wohl das letzte Mal in den 80er Jahren gelaufen.
Eigentlich wollte ich die Bilder als Referenz für weitere Besitzer dieses Gerätes (das Gerät wirkt unverbastelt) in einem Galerie-Thread einstellen.
Die Bilder sind hochauflösend und zum genauen Betrachten zoom-fähig gemacht:
       

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Der kleine weiße Plastik-Dreher, vor den zersetzten Schaumstoff Scheiben ist als Original-Teil zum Verstellen der Bandlaufgeschwindigkeit (9,5/4,75)

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Das Magnetophon 77K gab es auch mit einem erhöhten Deckel, wo sich ein zusätzlicher Lautsprecher drin befand.
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Die obere Schlitzöffnung im Boden ist für den Geräte-Lüfter gesetzt. Der geschlossene Deckel aus Styron lässt innen Platz für zwei 15er Spulen und kann mit den Außen-Anschlüssen für
2x Kopfhörer, Din Verbindung zum Radio/bzw Aufnahmequelle, einer Fernbedienungs-Buchse und dem Strom-Anschluss (umschaltbar auf 240 Volt),
als Tischgerät dauerhaft seinen Platz finden. Das Gewicht des dennoch transportablen Koffer Tonbandgerätes beträgt ca 10 Kg und wird durch den schönen 60er Jahre Griff gehalten.
.
Das öffnen des Gerätes ist offenbar so konstruiert, dass es für jeden Käufer möglich sein sollte.
Der Boden ist lediglich durch die einzigen drei Schrauben ab zu nehmen um dann auch an die Volt Umstellung heran zu kommen.
Um auf der Bedienungsseite an die Tonköpfe heran zu kommen zieht man lediglich die zwei gesteckten Kappen ab (beschriftet mit 'Magnetophon' und 'Telefunken')
Um tiefer ins System zu kommen, löst man im Unterteil zwei sichtbare Schrauben und nimmt den Unter-Deckel ab.
Oben bei den Dreizack-Spulenaufnahmen, befinden sich drei weitere breite Schrauben zum einfachen Lösen und...
das ist der einzige 'Trick' nun müssen die beiden goldenen Drehregler von den seitlichen Sicherungs-Schräubchen gelöst werden um sie ab zu ziehen.
Zuletzt den mittigen, breiten Vor/Rücklauf-Schalter nach oben abziehen. Dann den Ober-Deckel abnehmen und es präsentierten sich folgender Ansichten:
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        Da gibt es einen beschichteten Textil-Riemen

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Bei der Maschine handelt es sich laut Anleitung um ein 4 Spur Tonband-Gerät

Hier sieht man die verbauten Köpfe:
Meine Frage an den aufmerksamen Beobachter...sind das nicht 2-Spur Köpfe?

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Desweiteren befand sich im Schrank des verstorbenen Vorbesitzers ein Zubehör-Schub mit folgenden unpassenden Anschlüssen:
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Links-Ein Grundig GDM 305 Tauchspulenmikrofon mit 7-Pol Din Stecker in einer 'Seifen-Dose' (von 1968 ).
Rechts-Ein weiteres Grundig GDM 19 dynamisches Mikrofon mit 3-Pol Din Mono-Stecker (von 1961),
und Mitte-Ein Sony Mono-Ohrhörer mit 3,5 Mono-Klinke (von 1965).
Danke, lieben Gruß...Toddeus
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#2
Wow, tolle Bilder und gepflegtes Gerät.

Danke und Gruß
Dirk
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#3
Tolle Bilder von einem tollen Gerät!

Gruß

Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

http://www.sender-zitrone.de/
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#4
Recht herzlichen Dank lieber Alfred, lieber Dirk Smile
mit so einer anerkennenden Resonanz macht ein Forum Spaß.
Darüber hinaus schreibt ihr beide etwas positives über das Gerät.
Ich selber bin mir unsicher wie ich das Magnetophon 77K einstufen darf.
Also dass es ein 'Konsumer-Gerät' ist, ist mir klar. Aber darüber hinaus kann ich erstmal keine weiteren Vergleiche anstellen.
Was mich fasziniert ist die mechanische Bauweise der Zeit und natürlich die Röhrentechnik.
Ich bin mir unsicher, ob sich ein Funktions-Test und eine eventuelle Nutzung hier anbietet. Deshalb habe ich es noch Strom-los gehalten...ist mir doch klar wie leicht Bauteile
nach längerer Ruhephase nur vorsichtig wieder unter Spannung gesetzt werden sollten.
Danke, lieben Gruß...Toddeus
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#5
Also ich würde die Maschine schon wegen des super Zustandes wieder "ins Leben" holen.
Natürlich mit der gebotenen Vorsicht.
Teilweise sind Maschinen aus dieser Ära in einem erbärmlichen Zustand und dafür müsste man schon fast einen Zauberstab haben.
Deine allerdings - naja, wie schon gesagt... :-)
Wie man da genau verfahren sollte, weiß hier bestimmt jemand besser als ich.
Mein Aufenthalt war in der letzten Zeit meistens bis über die Ellenbogen in A77 und B77

Viel Erfolg und Spaß

Gruß

Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

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#6
Hallo Alfred Smile
es ist schon verführerisch die 'Inbetriebnahme'
Ich warte noch ein wenig, Vielleicht meldet sich ja noch jemand mit gerätespezifischer Erfahrung.
Dann bräuchte ich mich nicht allein da ran zu machen.
Derzeit stecke ich ja auch in der Warteschleife, weil die Bauteile zur Reparatur des TG 1020 (hab ich an anderer Stelle hier eingepflegt),
auf sich warten lassen, wegen der Corona Pandemie. Smile
Aber toll, dass du mir erneut Mut machst, aufgrund der augenscheinlichen Intaktheit der Technik, langfristig einen Versuch zu starten thumbsup
Danke, lieben Gruß...Toddeus
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#7
Hi,
Das Gerät mit Erhalt der alten Kondensatoren in Betrieb zu nehmen wird wahrscheinlich sehr aufwändig.
Meine Erfahrung einer von 2 Jahren in Betrieb gesetzten Grundig TK42 hat folgendes ergeben:
Nach ein paar Minuten verabschiedeten sich mehrere Kondensatoren ( Malz Bonbons ) .
Die werden warm und das Teer quillt raus.
Ich habe damals alle ersetzt. Auch Kondensatoren, die nur an niedrigen Spannungen angeschlossen sind, waren hinüber.

Man muss die alten Kondensatoren zwingend zuerst formieren.
Das habe ich nicht gemacht.
Ein älterer Röhrenradio Mensch hatte mir vor vielen Jahren mal gesagt, man muss jeden einzelnen formieren.
Das war mir zu viel Aufwand.

Es gibt viele Infos bei Google, hier mal zwei Links :
https://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=8921.0
http://bs.cyty.com/menschen/e-etzold/arc...bnahme.htm

Falls Du das Gerät in Betrieb setzen möchtest, wäre dies meine Vorgehensweise:

- Kondensatoren formieren und danach Kapazität messen. Wenn ok dann:
- Das Gerät mit einer Glühlampe 40/60 Watt in Reihe in Betrieb nehmen, bzw. zusätzlich mit Trenn- und Regeltrafo.
- Spannungen messen und kontrollieren, komplett nach dem Glättungskondensator an jeder Röhre. ( Gitterspannung, Anodenspannung... )
Wenn die Spannungen stark abweichen ( Anodenspannung zu niedrig ) sind meist die Kondensatoren im Umkreis der Röhre defekt.
(Anodenspannung zu hoch ) die Röhre selbst hat nachgelassen.

Man muss ziemlich viel Aufwand betreiben. :cursing: Wenn die alten Kondensatoren erhalten bleiben sollen, ist das Formieren aber notwendig.

Gruß Dirk
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#8
Hallo Dirk thumbsup
sehr schön dein Bericht!
Auch mir ist ähnliches passiert...allerdings im Computer-Bereich. Alte XT Mainboard's, deren Netzteil von mir nicht sorgfältig auf Spannungsabgabe geprüft wurden,
veranlassten schon so manches Mal eine vortreffliche Perl-Tantal-Explosion.

Aber hier haben wir es mit Röhren zu tun ;(
Mystic,'index.php?page=Thread&postID=259103#post259103 schrieb:- Das Gerät mit einer Glühlampe 40/60 Watt in Reihe in Betrieb nehmen, bzw. zusätzlich mit Trenn- und Regeltrafo.
So ist das also Smile Vielen Dank für die Links, da wird die Vorgehensweise genau erklärt.
Leider weiß ich nicht einmal ob das 77K eine Röhrengleichrichtung hat oder unpulsiert da rum wechselt Smile
.
Aber das ginge auch zu weit, das hier im Gespräch zu klären. Ich lasse es stromlos bis zu dem Zeitpunkt, wo ich ein Schaltplan bekomme und die nötige Zeit für die kleine 60er Jahre Schönheit aufbringen möchte.
Wie du schon goldrichtig anmerkst:
Mystic,'index.php?page=Thread&postID=259103#post259103 schrieb:Man muss ziemlich viel Aufwand betreiben. :cursing: Wenn die alten Kondensatoren erhalten bleiben sollen, ist das Formieren aber notwendig.
Ich bedanke mich sehr bei Euch thumbsup
Danke, lieben Gruß...Toddeus
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#9
Danke für Dein Lob Rolleyes
schau mal hier: https://www.radiomuseum.org/r/telefunken...n_77k.html
Da kann man den Schaltplan per Mail schicken lassen.
Allerdings nur 3 Seiten am Tag.
Im Fenster rechts oben die Seite auswählen und dann den großen Ausschnitt im mittleren Fenster anklicken.

Gruß Dirk
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#10
thumbsup Ich weiß lieber Dirk Rolleyes
Aber...bin ein wenig original-nerdig drauf und nehme das zwar als gute Alternative an und schaue parallel nach einem echten Dokument 8|
Smile
Danke, lieben Gruß...Toddeus
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#11
Mal sehen... E-Röhren und ein paar Germaniumtransistoren. Also zumindest kein Allstromgerät (das hätte U-Röhren). Bei Messungen im laufenden Gerät ist trotzdem enorme Vorsicht geboten, und der große Becher-Elko hält auch eine gewisse Zeit nach dem Abschalten einige hundert V DC. Die Meinungen, wie lange "einige Zeit" ist, differieren zwischen zwei, drei Minuten und ebenso viele Tage.
Zu den Kondensatoren: formieren kann man meines Erachtens nach sinnvoll nur Elkos. Die größten Problemkandidaten hier sind die Folienkondensatoren mit Papierwickel, die gehören ersetzt. Ich sehe da vor allem ERO100, die sind bekannt als Fehlerkandidaten. Die kleinen Elkos aus dieser Zeit gelten allgemein als weder besonders gut noch besonders schlecht, kann man lassen, muss man aber nicht.

Richtig interessant ist der erwähnte dicke Becher-Elko, der die erste Glättungsstufe der Anodenspannung ist. Wenn der optisch noch in Ordnung ist, würde ich ihn drin lassen, aber das Gerät erst mal mit Vorschaltwiderstand einschalten. Der beliebteste Vorschaltwiderstand ist eine altmodische 100-W-Glühlampe in Serie mit dem Gerät (gibts unter dem Titel "stoßfest" auch noch neu zu kaufen). Die hat den Vorteil, dass man den Stromfluss gut beobachten kann. Bei einem intakten Gerät wird sie kurz recht hell aufleuchten, und dann fast ganz ausgehen. Bleibt sie hell, ist ein Kurzschluss im Gerät. Diese Methode sollte man wiederholen, immer wenn das Gerät mehr als ein paar Wochen nicht eingeschaltet war.
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#12
Hallo Mixtone,

du wolltest das sich jemand mit Erfahrung meldet. Bitteschön. Es ist schade dass die ersten Ratschläge meist von Leuten kommen, die die Materie nur vom Hörensagen kennen.

Was ist zu tun? Sinnvolles Formieren der Netzelkos, wie es nach 30 und mehr Jahren ohne Spannung eigentlich angezeigt ist, ist generell und erst recht bei einem Tonbandgerät nicht so einfach. Klar, einschalten mit einer Glühlampe in Reihe ist besser als gar keine Maßnahme, dann aber eher 15 als 100 Watt, das Problem ist aber dass der Motor auch Strom zieht.

Andererseits, jeder Laie schaltet so ein Gerät einfach "hart" an und in den meisten Fällen nimmt es dabei keinen Schaden (und er kann in seiner ebay-Anzeige schreiben "es spielt noch"). Mein Rat (über meinen Tisch sind viele Hundert Röhrengeräte gegangen), wage es einfach. Selbst wenn es den Becherelko zerschießt (unwahrscheinlich), war er vorher schon schadhaft und dann ist eben ein neuer fällig, kein Drama.

Für einen ersten Funktionstest, bei dem du das Gerät nur etwa zwei Minuten laufen lässt, brauchst du weiter nichts wechseln ! Checke nur vorher, ob der Motor sich per Hand drehen lässt, der gammelt nämlich bei den kleinen Telefunken der 70er Serie gerne mal fest, in diesem Fall einfach etwas Gewalt anwenden). Und leg irgendein bespieltes Band auf.

Schalte ein. Der Test soll zeigen:
1) Gibt das Gerät Lebenszeichen? Läuft der Motor an?
2) Leuchtet nach kurzer Zeit das magische Band auf? (prima, dann ist die Anodenspannung vorhanden)
3) Starttaste drücken (vom linken Dreierblock die mittlere): Zieht der Andruckrollenmagnet die Rolle an den Capstan (wenn auch evtl. unter lautem Rattern?) (prima, dann ist auch die Niederspannung vorhanden)
4) Spielt es, hörst du Musik? Egal wie schlecht? Dabei beide Spuren checken, das sind die beiden Tasten ganz rechts). Hörst du nichts, ist evtl. nur der Kofferlautsprecher abgeschaltet. Das ist der kleine Schiebeschalter vorne in der Mitte.
Test positiv? Dann Gerät ausschalten!

Im nächsten Post würde ich dir dann zeigen welche Wickelkondensatoren zu wechseln sind. Es sind nicht viele, das ganze ist, wenn du anständig löten kannst, in einer halben Stunde erledigt, Kosten für neue Kond. deutlich einstellig. Auch sonst ist etwas Überholung fällig, aber nichts Unüberwindliches.

Test negativ? Dann sehen wir weiter. Berichte mal.

VG und viel Erfolg, Stefan
Edit: Zu deiner Frage: Nein, es sind die originalen Viertelspurköpfe. Dein Gerät ist übrigens sehr gut erhalten und wenig gelaufen.
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#13
thumbsup
Vielen Dank.
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=259122#post259122 schrieb:Die größten Problemkandidaten hier sind die Folienkondensatoren mit Papierwickel, die gehören ersetzt.
Sehr gut! Da suche ich mal einen Ersatz.
Hey Stefan,
so wie du mich an die Hand nimmst, werde ich das Punkt für Punkt abarbeiten und das Alles hier posten!
Gestern habe ich mir Spulen auf 'Lau' besorgt, für den Anschalt-Test mit Band.
Der Motor ist zum Glück freigängig.
Hier von Ebay:
   

Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=259139#post259139 schrieb:Im nächsten Post würde ich dir dann zeigen welche Wickelkondensatoren zu wechseln sind. Es sind nicht viele, das ganze ist, wenn du anständig löten kannst, in einer halben Stunde erledigt, Kosten für neue Kond. deutlich einstellig. Auch sonst ist etwas Überholung fällig, aber nichts Unüberwindliches.

Test negativ? Dann sehen wir weiter. Berichte mal.
So nett! Ich könnt platzen vor Freude.
Werde einen genauen Bericht erstellen!
Danke, lieben Gruß...Toddeus
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#14
Nun ist es soweit und mir wurden die passenden Bänder auf den passenden Spulen zu geschickt.
Die eigentlichen Gängigkeitsbewegungen vom Motor und den Spulen sind gegeben.
Tatsächlich war ich mutig und habe Stefans Rat befolgt und 'Hart' eingeschaltet. Außer der korrodierten Sicherung ist nichts funktionsuntüchtig an der Elektrik.
(Die habe ich gewechselt und die Clip-Kontakte vom weißen Kristall befreit)
.
Dann die Aussteuerungs-Anzeige beobachtet und die Lauftaste gedrückt. Aber es bewegt sich nichts.
Um das zu verdeutlichen habe ich erstmal ohne weitere Schlüsse zu ziehen einen Clip von dem Verhalten gemacht. (Die Dreizack-Spulaufnahme habe ich schon entfernt, um die Riemen besser zu sehen.)
https://youtu.be/HGCo5mi96F8
Danke, lieben Gruß...Toddeus
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#15
Na bitte, das ist doch schon mal was. Warum hast du im Video so zaghaft gehandelt? Der mittlere Hebel wird zum schnellen Vor- bzw Rücklauf bis zu jeweilgen Anschlag gedrückt, er rastet dann ein.
Und weiter?`Was ist mit der Wiedergabe? Höt man was? (Beachte die Details in meinem ersten Post)

Ach so, und das magische Band schlägt nur bei Aufnahme aus, nicht bei Wiedergabe!!
Ausprobieren, berichten. Dann gibt's die Übersicht an zu wechselndenTeilen.
VG Stefan
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#16
Hi Stefan ^^
ganz lieben Dank für deine Mühe!!!!
Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=259139#post259139 schrieb:Schalte ein. Der Test soll zeigen:
1) Gibt das Gerät Lebenszeichen? Läuft der Motor an?
2) Leuchtet nach kurzer Zeit das magische Band auf? (prima, dann ist die Anodenspannung vorhanden)
3) Starttaste drücken (vom linken Dreierblock die mittlere): Zieht der Andruckrollenmagnet die Rolle an den Capstan (wenn auch evtl. unter lautem Rattern?) (prima, dann ist auch die Niederspannung vorhanden)
4) Spielt es, hörst du Musik? Egal wie schlecht? Dabei beide Spuren checken, das sind die beiden Tasten ganz rechts). Hörst du nichts, ist evtl. nur der Kofferlautsprecher abgeschaltet. Das ist der kleine Schiebeschalter vorne in der Mitte.
Test positiv? Dann Gerät ausschalten!
1) Ja
2) Ja, (Anodenspannung vorhanden)
3) Ja, (Niederspannung vorhanden)
4) Jein, Lautsprecher knackst bei umschalten. Die Kraftübertragung durch Riemen / Rollen ist Schwergängig bis Null.
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Ich habe den Verdacht auf leicht Verharzung gepaart mit extremen Riemen-Schlupf. Leider komme ich erst zu WE zu weiteren Test-Anläufen (Wiedergabe-Test)
Ich freue mich darauf thumbsup
Danke, lieben Gruß...Toddeus
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#17
Hallo,

Punkt 1 bis 3 ist doch schonmal gut, Punkt 4 weniger. Was die Riemen betrifft:
Der Hauptriemen wird durch einen Riemenspanner gespannt, das ist das Rad zwischen Motorachse und rechtem Spulenteller, das ist federnd gelagert. Hier wird also eine Längung des Riemens aufgrund Verschleiß für lange Zeit kompensiert. Der Riemen der die Schwungmasse und damit den Capstan antreibt ist da kritischer, er wird nicht extra gespannt. Wird er im Alter zu groß, funktioniert zuerst die Geschwindigkeit 4,75 nicht mehr, da hier der Raddurchmesser kleiner ist und der Riemen rutscht.

Die Riemen werden regelmäßig in der Bucht angeboten. Das gilt nicht für den dritten Riemen, der die Rutschkupplung für den Normallauf (Aufn/Wdg) darstellt. Der ist nicht dehnbar und innen mit Textil belegt. Den kriegt man überhaupt nicht mehr - allerdings hält er auch fast ewig. Unkritisch also.

VG Stefan
Edit: Du hattest ja sehr gute Fotos in guter Auflösung eingestellt. Mach noch mal ein Foto von der Unterseite, bei dem das große rechteckige Abschirmblech, auf dem jetzigen Bild rechts unten, entfernt ist. Hat seinen Grund.
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#18
Ah ja Stefan Smile
Das erklärt, warum es nur zögerlich anläuft (S. Clip).
In der Bucht für 24,-€? ( https://www.ebay.de/itm/Riemen-Set-f-TEL...1438.l2649 )
Soll ich das mal kaufen?
Hier die Bilder hinter dem Blech:
       
Danke, lieben Gruß...Toddeus
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#19
Hallo,
klären wir doch erstmal die mechanische Seite. Dein Videoclip ist konkurrenzlos wenig aussagekräftig. Ich sehe nur dass die Schwungmasse beim Einschalten ziemlich flott anläuft.

Ob der hintere (Motor an diverse Räder) und der Capstanriemen (Zwischenrad an Schwunmasse) noch gut greift kann ich von hier nicht beurteilen. Das musst du schon selber sehen. Im Video betätigst du den Schnelllauf-Schieber ja nicht mal bis zum Einrasten!?
Wenn die Riemen am Ende sind, müssen eben neue her. Das Set auf ebay ist zwar teuer, aber immerhin es gibt eins. Flachriemen in den Größen sind sonst nicht einfach zu beschaffen.
Das was du unter dem Blech freigelegt hast ist der Transistor-Vorverstärker. Wenn wir soweit sind bekommst du die Bilder zurück, mit Markierungen versehen welche Teile zu tauschen sind.

VG Stefan
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#20
Vielen Dank Stefan Smile
die Riemen sind bestellt.
Die Schwung-Masse musste auch angestupst werden.
Ein Wechsel der Riemen ist wohl mit mit dem Lösen der Tonkopf-Trägerplatte verbunden?
Da sind die Schrauben 'Versiegelt'.
Gibt es da Einstell-Parameter beim Ein und Ausbau?

Wenn die Riemen soweit erneuert sind (außer dem Textil-Riemen) kann ich erneut ein Clip machen,
der dann hoffentlich aussagekräftiger ist. (das Wort 'konkurrenzlos' spare ich mir an dieser Stelle mal Big Grin ),
da dann überhaupt erst eine Funktion nachvollziehbar wird und ich jetzt auch weiß, welche Bewegungen zu Filmen sind.
Klasse thumbsup

Danke, lieben Gruß...Toddeus
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#21
Die drei neuen Riemen sind nun eingebaut.
Dazu musste man das Zählwerk ausbauen (zwei Schrauben) und das linke Spulen-Rad (gehalten durch einen Sprengring) für den kleinen Zählwerk-Riemen,
die zwei 5er Muttern der Andruckrollen Platte für den mittel-großen Motor-Antriebs-Riemen und
die drei Schlitzschrauben der Tonkopf-Trägerplatte für den Schwungmassen-Riemen.
.
Danach war die Zähl-Funktion wieder da, das Vor und zurück spulen ging auch sehr gleichmäßig.
.
   


Der Gewebe-Riemen hat immer noch riesigen Schlupf, sodass der von Stefan vorgeschlagene Funktionstest, zur Überprüfung der Play-Funktion noch nicht geht.
Wenn ich auf 'Play' drücke bringt der Gewebe-Riemen den rechten Spulen-Teller nicht in Gang.
Andererseits löst die Band-Spannung aber auch nicht die Bremse des linken Spulen-Tellers.
Die Justier-Schraube für den Riemen-Schlupf hab ich schon auf 'Anschlag'. Und etwas am Anfang nimmt der Riemen ja auch den Teller mit...aber nur kurz.

Ist das irgendwie bekannt?
Ein neuen Gewebe-Riemen bekommt man ja nicht.
Kann das lösen der Bremse eingestellt werden?
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Danke, lieben Gruß...Toddeus
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#22
Das Problem mit einem Geweberiemen hatte ich bei einem BG26, auch da gibt es keinen Ersatz. Der Riemen war total hin, also habe ich alles Möglich ausprobiert - mit wenig Erfolg.
Letztendlich habe ich ein Stück Wildleder (Autoleder) genommen, einen 2 cm breiten Streifen abgeschnitten und dann das Band immer wieder in die Länge gezogen, bis es sich nicht mehr längen liess. Danach habe ich das Band in die richtige Breite und Länge geschnitten, die Enden mit Sandpapier so geschliffen, das die überlappenden Ende genauso dick, wie das Band sind und es mit Lederkleber zusammengefügt. Es hat geklappt, natürlich läuft die Klebestelle nicht so geschmeidig durch, hat bei mir aber sonst keine negativen Auswirkungen.
Viele Grüße
Eckhard

M15A; Revox A700, B77, A76, A77, A78; Braun TG1000; Uher 4400 Report Stereo IC; www.engelstrasse.de
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#23
Hallo Eckhard Smile
ja, das ist ein Verhältnismäßig großer Aufwand. Natürlich ist es spannend und ideenreich wie du den Gewebe-Riemen ersetzt hast thumbsup
Allerdings frage ich mich, ob da nicht auch ein Flachriemen funktioniert. Ist natürlich nicht ewig haltbar aber für einen Testlauf....?
.
Solange ich keinen Hinweis auf die auftretenden Bremsfunktionen im 'Play-Modus' habe, gebe ich den Original Riemen erst mal nicht so leicht auf Smile
Aber wenn doch...dann werde ich mich an deinen Lösungsvorschlag erinnern!
Danke für deine Anteilnahme Smile
Danke, lieben Gruß...Toddeus
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#24
Hallo Mixtone (hast du eigentlich keinen Namen?),
tja das ist ja doof mit dem Textilriemen. Es ist sehr selten dass der so gelängt ist. Da ich den Fall noch nicht hatte (oder gebrauchten Ersatz da hatte), kann ich da jetzt keinen schlauen Tip geben. Eins aber, ein normaler Flachriemen tut es auf keinen Fall, denn der Riemen stellt ja die Rutschkupplung dar. Die Riemen rutscht im Play-Betrieb ständig durch, dank seiner Textiloberfläche, so dass der rechte Teller immer so viel Band leicht gespannt aufwickelt, wie der Capstanantrieb konstant freigibt. Andere Hersteller haben eine Tellerkupplung mit Filzscheiben als Rutschkupplung eingebaut.


Die linke Bremse kann man einstellen, ich würde das aber erstmal lassen.
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#25
Hallo Stefan Smile
Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=260828#post260828 schrieb:(hast du eigentlich keinen Namen?)
Steht im Signat. Toddeus.
Danke für den Rutschkupplungs-Tipp. Jetzt verstehe ich langsam die mechanischen Zusammenhänge besser.
Ich finde es schon beachtlich, was die Ingenieure sich da ausgedacht haben.
Ich werde als nächstes einen Clip machen, der die einzelnen Spulen und Play Funktionen dokumentiert. Mit und ohne Band.
Ich kann fast nicht glauben, dass der Riemen so sehr ausgeleiert ist.
Und hoffe dann, dass das vorgeschlagene Tabu der linken Brems-Lockerung neu bewertet wird.
Wir kommen so ja nicht zum Test.
Danke dir... Smile
Danke, lieben Gruß...Toddeus
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#26
So, jetzt ist etwas seltenes passiert.
Ich habe den Riemen bekommen. Ein privater Fernsehmechaniker hier in Hamburg hat einen gehabt (aus einem baugleichen Schlacht-Gerät).
.
Der rechte Teller dreht sich nun.
Allerdings, klappert (das hat Stefan ja auch schon angemerkt) der Andruckmagnet so laut, dass man Angst bekommt.
Was ist das nun wieder für eine Teufelei Smile
    Der Anker schlägt sehr schnell gegen den GA-Magnet
Danke, lieben Gruß...Toddeus
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#27
Hallo Toddeus.
Sehr gut, Glück gehabt mti dem Riemen!

Was das Rattern des Magneten betrifft, das ist, wenn die Versorgungsspannung des Magneten stimmt, durch Justieren des Magneten abstellbar. Schick mir mal eine PN mit deiner Emiladresse dann schicke ich dir das Service-Manual als PDF. Da drin ist das erklärt.
VG Stefan
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#28
Hallo Stefan, Smile
...ich schicke dir gleich eine Nachricht in dein Postfach... Smile
Doch vorweg schreibst du, wenn die Versorgungsspannung zu dem Magneten stimmt...
Wenn aber nicht, dann kommen wir zu deinem vorgeschlagenen Überprüfungen der elektronischen Bauteilen.
Darauf freue ich mich und eventuelle Mitleser wohl auch. Das will ich gerne hier mit dokumentieren, wenn du da auch wieder hilfst Smile
Selbst das Justieren des Magneten (bei ausreichender Spannung) währe wohl ein Post wert.
Ich habe für dieses Gerät (Magnetophon 77k) nur ein Manual zur allgemeinen Bedienung, also ein 'User-Manual'
und ein Service Manual für die Geräte 'Magnetophon 75-15 und Magnetophon 76. In wie weit die Baugleich sind, gilt es eigentlich auch raus zu finden.
Dann erstmal vielen Dank für die ganze tolle Aufmerksamkeit hier im 'Bandmaschinenforum' thumbsup .
Danke, lieben Gruß...Toddeus
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#29
Aha, also hast du ja das Service-Manual. Dann hat sich das mit der Mail ja erledigt.
Die Geräte unterscheiden sich mechanisch fast garnicht. M75 ist das Monogerät in Halbspur, dies erschien zuerst (1958, kostete als Koffergerät 459 DM). En Jahr später kam die Viertelspurtechnik und Telefunken legte nach mit dem M 76 (Vierspur-Mono, Vorstufe mit Transistor. Sonst wie M75. 529 DM). Dann noch eine Vollstereoversion, eben das M77 als Krönung der Serie und mit 699 DM auch schweineteuer. Für 150 Mark mehr bekam man schon einen Fernseher, für das 10-fache einen Opel Rekord.
Als mechanischer Unterschied fällt mir ein, nur das M77 hat links 4 Tasten. Die quer liegende Stoptaste haben 75 und 76 nicht, sie haben Stop in der Mitte, da sie nur eine Aufnahmetaste haben.
VG Stefan
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#30
Hallo lieber Stefan ^^
...das habe ich auch schon mal gesehen:
.
           
Danke, lieben Gruß...Toddeus
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