Frage zur Azimut-Einstellung
#1
Hallo,
habe so ein älteres Justierband.
Damit habe ich den Azimut eingestellt.
Um es wieder sauber aufzuwickeln, habe ich es rumgedreht und wieder mit Play laufen lassen.
Dabei war das Oszilloskop noch aktiv und zeigte aber jetzt eine Phasenverschiebung zwischen den Kanälen.
Also wieder rumgedreht und vorwärts: Keine Phasenverschiebung.
Wieder rückwärts: Phasenverschiebung.
Da dachte ich mir: Wenn Du jetzt beide Phasenverschiebungen gleich einstellst (z.B. vorwärts +x Grad, rückwärts -x Grad), dann müsste ich doch exakt die Senkrechtstellung des Wiedergabekopfes gefunden haben, oder?
VG Jürgen
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#2
JUM,'index.php?page=Thread&postID=258243#post258243 schrieb:Da dachte ich mir: Wenn Du jetzt beide Phasenverschiebungen gleich einstellst (z.B. vorwärts +x Grad, rückwärts -x Grad), dann müsste ich doch exakt die Senkrechtstellung des Wiedergabekopfes gefunden haben, oder?
Leider nein, wie sich aus folgenden Bildern ergibt. Wird das Band vom Ende her ("rückwärts") wiedergegeben, bleibt eine vorhandene Phasenverschiebung exakt erhalten:

"vorwärts":
[Bild: Azimut-dejustiert-vow-rts.jpg]


"rückwärts"
[Bild: Azimut-dejustiert-r-ckw-rts.jpg]


Um trotz "schräger" Aufzeichnung eine exakte Senkrechtstellung des WK zu erreichen, kannn das Band mit der Rückseite zum WK wiedergegeben werden, wobei sich der Fehlwinkel nach Art eines Spiegelbilds umkehrt (sog. akademische Spalteinstellung). Diese Methode funktioniert nur bei größeren Wellenlängen, hoher Aussteuerung und möglichst dünnem Bandmaterial, da sonst durch die unvermeidliche Abstandsdämpfung der Signalpegel zu gering wird.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#3
Hallo zusammen,

Peters Erklärung zeigt aber zugleich, daß eine schräge Aufzeichnung auf dem Testband garnicht als Modell der beobachteten Diskrepanz geeignet ist.
Man muß also erstmal ein mögliche Erklärung für den Effekt finden.
Mir ist dazu bislang nicht anderes als eine einseitige Dehnung des Bandes eingefallen. Die würde vermutlich dazu führen, daß die gedehnte Seite immer etwas verzögert wiedergegeben wird, egal ob sie oben oder unten ist.

MfG Kai
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#4
Peter, Danke!
VG Jürgen
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#5
wie siehts aus wenn man das Band von der Rückseite abspielt, zum Beispiel Band ohne Rückseitenbeschichtung, dünnes MAXEL Band

der Pegel ist zwar geringer, aber?
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#6
sensor,'index.php?page=Thread&postID=258276#post258276 schrieb:wie siehts aus wenn man das Band von der Rückseite abspielt, zum Beispiel Band ohne Rückseitenbeschichtung, dünnes MAXEL Band

Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=258249#post258249 schrieb:Diese Methode funktioniert nur bei größeren Wellenlängen, hoher Aussteuerung und möglichst dünnem Bandmaterial, da sonst durch die unvermeidliche Abstandsdämpfung der Signalpegel zu gering wird.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#7
bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=258291#post258291 schrieb:Zitat von »Peter Ruhrberg«
Diese Methode funktioniert nur bei größeren Wellenlängen, hoher Aussteuerung und möglichst dünnem Bandmaterial, da sonst durch die unvermeidliche Abstandsdämpfung der Signalpegel zu gering wird.
Das Minimum der Banddicke wird vor allem begrenzt durch die abnehmende Quersteifigkeit des Bandmaterials, was je nach Ausführung der Bandzugregelung und des Bandpfads vor den Köpfen zunehmende Azimutungenauigkeiten liefert, was die erwünschte Darstellung und Minimierung der Phasenabweichungen deutlich erschweren kann.

Nicht zuletzt aus diesem Grund wurden und werden für Bezugs- oder Messbänder mindestens Langspielbänder eingesetzt.

Grüße, Peter
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Peter


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