21.03.2022, 20:39
E10 läuft in den allermeisten Autos mit Benzinmotoren problemlos. Es gibt nur ganz wenige Ausnahmen: Entweder richtig alte Autos > 30 Jahre, oder frühe Benzin-Direkteinspritzer, oder ein paar Exoten.
Die meisten vertragen sogar höhere Ethanol-Bsimischung ohne Umbau. Die Grenzen setzen oft nur das Motorsteuergerät und der Regelbereich der Lambdasonde: Wenn die nicht mehr genug anfetten kann, weil Ethanol einen geringeren Energiegehalt hat als Benzin, dann läuft der Motor zu mager, mit allen möglichen unschönen Konsequenzen.
In Schweden und auch in Frankreich kann man E85 tanken. Da gibt es eine richtige Szene mit vielen Langzeit-Erfahrungsberichten. Tenor: Alte Karren mit Vergasermotor vertragen Mischungen im Bereich E20-E30, Saugrohreinspritzer mit Lambda-Regelung mindestens E30, teilweise sogar bis E85, meist ist ohne Umbau aber so bei E50 die Grenze, wo er noch ordentlich läuft.
Einfach drauflos tanken ist aber nicht ratsam: Man muß ohne Konvertierung mit schlechtem Kaltstartverhalten rechnen, ist also nichts für Minusgrade. Und wenn das Auto schon älter ist und auch mal längere Zeit nicht bewegt wurde, dann löst die erste Tankfüllung mit höherem Ethanolanteil ziemlich viel Schmodder vom Boden des Tanks, der dann den Kraftstoffilter verstopft.
Also: Recherchieren, wieviel Beimischung das eigene Auto verträgt. Dann langsam durch immer mehr Beimischung an diesen Wert herantasten. Dabei erstmal nicht volltanken, so daß man genug Platz hat, Benzin nachzufüllen, wenn er sich doch an zu viel Schnaps verschluckt. Und nach einer Weile den Filter wechseln.
Aber wegen E10 würde ich mir echt nicht in die Hosen machen. Wer eines der wenigen Autos hat, die das nicht vertragen, der weiß das auch.
Was die allgemeine Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit von Ethanol vs. Benzin angeht, das ist eher eine philosophische Frage. Negative Konsequenzen haben Erzeugung und Verbrennung von beiden Kraftstoffen, wenn auch in verschiedenen Bereichen. Mir ist jedenfalls lieber, lokal produzierte, nachwachsende Rohstoffe zu verbrennen, ohne daß an landwirtschaftlicher Anbaufläche für Nahrungsmittel Knappheit herrscht, als fossile Rohstoffe zu verbrennen, die obendrein noch aus fragwürdigen Staaten importiert werden müssen.
Viele Grüße,
Martin
Die meisten vertragen sogar höhere Ethanol-Bsimischung ohne Umbau. Die Grenzen setzen oft nur das Motorsteuergerät und der Regelbereich der Lambdasonde: Wenn die nicht mehr genug anfetten kann, weil Ethanol einen geringeren Energiegehalt hat als Benzin, dann läuft der Motor zu mager, mit allen möglichen unschönen Konsequenzen.
In Schweden und auch in Frankreich kann man E85 tanken. Da gibt es eine richtige Szene mit vielen Langzeit-Erfahrungsberichten. Tenor: Alte Karren mit Vergasermotor vertragen Mischungen im Bereich E20-E30, Saugrohreinspritzer mit Lambda-Regelung mindestens E30, teilweise sogar bis E85, meist ist ohne Umbau aber so bei E50 die Grenze, wo er noch ordentlich läuft.
Einfach drauflos tanken ist aber nicht ratsam: Man muß ohne Konvertierung mit schlechtem Kaltstartverhalten rechnen, ist also nichts für Minusgrade. Und wenn das Auto schon älter ist und auch mal längere Zeit nicht bewegt wurde, dann löst die erste Tankfüllung mit höherem Ethanolanteil ziemlich viel Schmodder vom Boden des Tanks, der dann den Kraftstoffilter verstopft.
Also: Recherchieren, wieviel Beimischung das eigene Auto verträgt. Dann langsam durch immer mehr Beimischung an diesen Wert herantasten. Dabei erstmal nicht volltanken, so daß man genug Platz hat, Benzin nachzufüllen, wenn er sich doch an zu viel Schnaps verschluckt. Und nach einer Weile den Filter wechseln.
Aber wegen E10 würde ich mir echt nicht in die Hosen machen. Wer eines der wenigen Autos hat, die das nicht vertragen, der weiß das auch.
Was die allgemeine Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit von Ethanol vs. Benzin angeht, das ist eher eine philosophische Frage. Negative Konsequenzen haben Erzeugung und Verbrennung von beiden Kraftstoffen, wenn auch in verschiedenen Bereichen. Mir ist jedenfalls lieber, lokal produzierte, nachwachsende Rohstoffe zu verbrennen, ohne daß an landwirtschaftlicher Anbaufläche für Nahrungsmittel Knappheit herrscht, als fossile Rohstoffe zu verbrennen, die obendrein noch aus fragwürdigen Staaten importiert werden müssen.
Viele Grüße,
Martin