Telefunken M3000 - Wie die Motoren ölen ?
#1
Hallo,
die nächste Baustelle, ein M3000.
Gleiche Servo-Magnetic-Probleme wie beim M2000, aber das kenne ich jetzt ja...
Die Mikroschalter müssen neu, sind beim großen R geordert.
Auch sind alle drei Riemen gerissen.
Sorgen machen mir die beiden Motoren.
Der Wickelmotor klingt als wenn Metall auf Metall läuft, trocken, ohne jede Schmierung.
Auch der Capstan macht 'trockene' Geräusche.,
Wie kann man die schmieren ?
VG Jürgen
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#2
Wickelmotoren hab' ich auch schon geölt, hinten und vorne ein Tröpfchen Sinterlageröl auf die Achse vor den Lagern. Das Öl zieht dann rein. Und ggf. den Motor lösen und etwas verdreht einbauen, dass die Lager an anderer Stelle belastet werden. Auch das kann geräuschmindernd sein. Wenn der Riemen montiert ist, läuft der Wickelmotor leiser als im Leerlauf.

Den Capstanmotor hab' ich noch nie geölt. Der Capstan macht gern Geräusche am unteren Lager. Kopfträgerplatte gem. Serviceanleitung abbauen (zwei Zugstangen abnehmen, vier Schrauben lösen, kann dann nach oben abgehoben werden), Capstan mit Schwungscheibe herausnehmen. Das untere Lager ebenfalls mit Sinterlageröl ölen. Die Kopfträgerplatte muss auch zum Riemenwechsel gelöst werden. Oben im Kunststofflager hab' ich die Capstanwelle immer leicht gefettet (irgendein Fett).

Gruß
Wenni
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#3
hat das Gerät überhaupt drei Motore?
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#4
Nö, 2 Motoren Smile
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#5
So, habe gem. Vorschlag von 'Magnetophon-'Wenni mal Sinteröl an das hintere Lager des Wickelmotors gegeben.
Ist leiser geworden. Ans vordere Lager komme ich aber nicht recht dran.

Habe dann die Riemen montiert. Wickelmotor wird tatsächlich noch leiser.
Der Capstanmotor ist nun auch ganz leise, Capstan-Lager hab ich auch 'gesintert'.
Der quadratische Capstanriemen ist tricky, denn die Schwungmasse hat keine Riemennute.
Ist mir zweimal abgesprungen, weil ich immer noch einen Dreher im Gummi hatte.

Nun läuft es erstmal.
Der Klang mit 4.75 ist wirklich erstaunlich gut.

Nächster Schritt sind Kontaktprobleme bei allen Schaltern.
Eigentlich will ich die nicht ausbauen.
T6 nach den Erfahrungen mit dem M2000 will ich aber auch nicht.
Soll ich mal Ballistol versuchen ?

VG Jürgen
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#6
Die Kontaktschieber lassen sich ohne Lötarbeit ziehen, mit einem in T6 benetztem Lappen dann abgerieben und schon waren die Kontaktprobleme an meinen beiden 3000ern verschwunden
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#7
Aber die Schieber haben doch an der Unterkante diese Verriegelungs- bzw. Anschlagsnase.
Ich denke ich entlöte und löte lieber...
Weiter wäre zu klären, wie man die Federkontakte sauber bekäme.
VG Jürgen


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#8
Genau. Dier Schieber gehen ohne Lötarbeiten heraus. Entweder herausziehen oder: Die Schieberkammern haben oben einen geclipsten Deckel, wenn man den abmacht, dann kann man die Schieber auch nach oben herausnehmen. Man kommt so auch gut an die Kontakte heran. Aber die Schieber nicht wieder von oben hinein, dann verbiegt man ohne zusätzliche Tricks die Kontakte.

Edit:
Die Nasen behindern eigentlich nicht. Nimm' den / die Schieberkammerdeckel ab. Ich hab' die noch niemals herausgelötet.
Die Kontakte hab' ich gereinigt mit etwas Teslanol T6 oder Teslanol SP getränktem Papier. Das noch ungetränkte Papier zweilagig zwischen die Kontakte, dann den Schieber hinein, einsprühen. Das Paket Papier - Schieber - Papier dann wieder nach oben herausziehen. Das Ganze mehrfach, und die Kontakte sind sauber.

Wickelmotor vorn: Den Motorpulley (befestigt mit zwei Madenschrauben)abziehen. Dann kommt man auch gut an die Achse heran.

Gruß
Wenni
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#9
Klasse Tipps, danke.
Ich versuche mal die Deckel abzubekommen.
Ich denke, wenn man sie dann schräg wieder einschiebt, kommt man um die Nasen herum.
Obwohl...Wenn man die Deckel dann nicht wieder drauf bekommt, fehlt die obere Führung...
Grübel...
An die Kontakte ranzukommen hat natürlich was...
VG Jürgen
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#10
...ich hab' oben nochmel "Edit" gemacht...
Die Deckel gehen ganz einfach wieder rauf: Drücken, es macht "Klick", fertig.

Gruß
Wenni
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#11
Jau, danke Wenni (und Justus), genau so ist es, mit den Deckeln.
Bei mir waren sie zusätzlich noch 'thermisch' gesichert, das erneuere ich aber nicht.
Die Kontaktfedern innen säubern geht gut mit T6 getränkten Tonkopf-Lederstäbchen.
Nicht ran kommt man an die Kontakte des roten Entzerrungs-Schiebers.
Die scheinen aber vergoldet, zumindest sind es die Kontaktbahnen auf dem Schieber.
Nochmal Vielen Dank an Wenni und Justus für diese Tipps!
VG Jürgen


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#12
Noch ne Frage wo ich die Platine draußen habe:
Was ist von den Elyt-Elkos zu halten ?
Austauschen ?
VG Jürgen
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#13
Joh, das hatte ich allerdings auch schon, dass da jemand kurz einen Lötkolben an die Deckel gehalten hat. Meist sind die ab Werk mit einem Streifen Tesafilm gesichert. Den "goldenen" Entzerrungsschieber hab' ich bisher auch immer nur eingesprüht.

Betr. Kondensatoren: Die einen sagen so, die anderen so.... Ich wechsele Kodensatoren erst, wenn die defekt sind. Im M2000 / 3000 / 3002 war das noch nie der Fall.

Gruß
Wenni
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#14
Dann lass ich sie auch mal drin.
Jetzt warte ich noch auf die Microschalter, scheint aber dass R diese Woche nicht liefert, bisher keine Bestellbestätigung.
VG Jürgen
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#15
Was haben denn die Schalter?
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#16
Beim dem ganz links an der Seite (S33?, der den Servo schaltet) sind die Kontakte schwarz und ich bekomme die nicht sauber (schleifen will ich aber nicht).
Er schaltet manchmal nicht. Justieren hat nicht geholfen, er 'knackt' einwandfrei.
Bei dem vorne links oben springt schon mal die Feder raus (zum Glück hing sie jedes mal noch an der einen Seite).
Bei den beiden fürs Spulen sind die Kunststoffnocken etwas abgewetzt.
Kein Problem, eilt nicht.

Wickelmotorlager vorne hab ich geölt, der Motor hat etwas Axialspiel, aber der ist gar nicht so laut.
Es ist vielmehr der 'Idler' der beim Rückspulen ein zu lautes Geräusch macht.
Mir ist jetzt erst aufgefallen, dass Vorspulen gar nicht laut ist...(habe aber die ganze Zeit nur zurück gespult...).
Andererseits bekommt er beim Rückspulen wahrscheinlich mehr Druck auf die Lager als beim Vorspulen über den Riemen.

Das Geräusch erinnert an die Uher Reports, wenn deren Gummi hart geworden ist.
Habe mal den Idler zerlegt und die Achse geölt, hilft aber nicht besonders.
Den Gummi habe ich etwas abgeschliffen, brachte aber auch nichts.

Die Andruckrolle ist etwas rissig, aber wie könnte man die erneuern, denn die Achse scheint eingepresst zu sein?

Genug für heute...
VG Jürgen
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#17
Ich hab' die Schalter bei Kontaktproblemen immer geschliffen mit ganz feinem Schleifpapier. Aber wenns die noch neu gibt, warum nicht tauschen? Interessiert wäre ich an ein oder zwei von den Federn, wenn mir da mal wieder eine auf Nimmerwiedersehen davonfliegt...

Das Idlerrad hatt ich irgenwann auch schon mal heraus, kann mich aber nicht mehr groß daran erinnern.

Andruckrollengummi hab' ich auch mal erneuert. Ich hab' den Bügel auf beiden Seiten aufgebogen, bis die Rolle von der Achse herunterging (soweit ich mich erinnere). Ist lange her. Vor ca. 25 Jahren, als es zum Schluß noch Ersatzteile bei TFK zu kaufen gab, hatte ich mir noch zwei GA - Rollenbügel mit Rolle bestellt. So wie es in der Serviceanleitung abgebildet ist. Geliefert wurden nur noch die Gummis. Eins davon hab' ich noch. Die Frage, wie man das wechseln soll, konnte dort niemand mehr beantworten.

Gruß
Wenni


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#18
Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben, das M3000 hält viele solche bereit...

Drei von fünf Hebelschaltern der Frontplatte ziehen und/oder halten die - sorgfältig gereinigten - Schieberkontakte nicht richtig in Position.
Ursache sind abgebrochene Nasen an den weißen Kunststoffteilen (siehe Markierungen).
Diese halten die - sehr kräftigen - Spiralfedern in Position (an den Plastikteilen anliegend) und damit die Schieberkontakte auf den beiden Zielpositionen vorne oder hinten.

Hier ist jetzt kreativer Reparaturgeist gefragt...
Noch habe ich keine Idee...

VG Jürgen


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#19
Vom Prinzip her könnte es so gehen.
Heiße Stecknadel (Feuerzeug) schräg durch das Plastik durch.
Müsste ein ganz klein wenig mehr nach links als im Bild und vielleicht auch etwas mehr nach hinten.
Das Plastik ist seehr weich, ruhige Hand ist von Vorteil, sonst wird das Loch zu groß.
Man kommt einerseits nur mit einer vollständigen Stecknadel brauchbar ran, andererseits braucht man die Länge auch um die Feder sicher zu halten.
Die Länge der Nadel scheint nicht zu stören, ist aber unten herum schlecht zu erkennen.
Schalter funktioniert wieder.
Abschließend mit einem Klecks 2-K-Kleber fixieren (muss ich noch besorgen).
VG Jürgen


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#20
Die Nadel geht durch bis zu einer zweiten Plastiknase.
Die Restwärme vom Durchstechen der ersten Plastiknase reicht aus um auch hier einen Eindruck zu machen und die Nadelspitze zu fixieren.
Die Nadel wird also ganz gut gegen die Feder abgestützt.
Ich denke, dass ist eine vertretbare 'Reparatur'.
VG Jürgen


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#21
Also, Jürgen, ich find s genial thumbsup
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#22
Ich hatte mich schon gewundert, dass das Problem bisher noch nicht aufgetaucht war. Das haben ganz viele von den Kipphebelschaltern. Ich bohre da immer zwei Löcher in das Kunststoffteil seitlich und dann einen Kabelbinder durch und um die Federn. Den Kabelbinder nicht zu fest ziehen. Kann ich schlecht beschreiben, müsste gelegentlich mal ein Bild machen.

Gruß
Wenni
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#23
Hallo Wenni,

habe jetzt den seitlichen Servo-Magnet-Mikroschalter 'poliert' und wollte ihn wieder einbauen (Plastik-Seitenteil ist ab).
Dabei ist innen das kleine Plättchen mit den beiden Schraubgewinden abgefallen (und natürlich in die Mechanik...ein Hoch auf magnetische Schraubendreher...).
Dämliche Konstruktion, warum nicht Gewinde in der Blech-Seitenwand (so hatte ich das gedacht) ?!?

Hast Du einen Tipp/Trick wie ich dieses Plättchen und dann den Mikroschalter wieder dran bekomme?

VG Jürgen
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#24
Hallo Jürgen,

hhhm, weiss ich nicht. Du meinst den Startkontakt seitlich links, oder? Ich hab' bisher immer nur die Seitenwand abgebaut, um halbwegs an die Kontakte zum Reinigen heranzukommen. Ganz raus hatte ich den noch nie, sorry.... Sad
Vermutlich ist das mit dem Plättchen gemacht, weil man den Schalter verstellen können soll.

Gruß
Wenni
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#25
Kontakt ist wieder drin, war ne elende Fummelei mit Haltedraht im rechten, vorderen Loch und vielen, vielen Versuchen, bis die andere Schraube gepackt hatte. Hast gut daran getan, den nie auszubauen...
Zum Abschluss noch den Zählwerksriemen drauf, Wickelteller beide etwas geölt, Zählwerk hakt etwas, aber vorerst reicht es...
Zusammengebaut, Kopfhörer wieder rein und...linker Kanal weg...also nochmal auf und Reglerplattenblock raus.
Riss auf der Leiterkarte neben der Kopfhörerbuchse, Drähtchen aufgelötet, geht wieder, Deckel wieder drauf.
Tonköpfe gesäubert und entmagnetisiert und dann vollständig zu.
NOS DP26LH aufgelegt, Dauerlauf gestartet (der Klang bei 4.75 ist wirklich gut...).
Danke, Wenni, für die erneuten Hilfen (und die Geduld...)!
VG Jürgen
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#26
Gern geschehen!

Gruß
Wenni
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#27
Hier noch die Frequenzgänge nach Abgleich Pegel und Vormagnetisierung.
Wieder mit Picotech 4262, FFT 512 bins, Peak Hold Funktion.
Älteres DP26LH, Köpfe nicht verändert (hab noch neue in der Schublade..).
VG Jürgen
P.S. Wo der 4kHz Peak herkommt, habe ich noch nicht rausgefunden.


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#28
Abschließend noch ein paar Bilder, wie ich die Kipphebel instandsetze, sowie drei Bilder vom Gesamtkunstwerk (war meine kleine Weihnachts- / Neujahrsbastelei vom letzten Jahreswechsel).

Gruß
Wenni


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#29
Dauerlauf war ok, aber am Ende des Bandes, bei der Abschaltung mit der Schaltfolie, hat es die 800 mAT Sicherung des Servomagneten gekillt.
Habe sie mal 'sanft' gegen 1 AT getauscht.
VG Jürgen
Die Sicherung fliegt, wenn Aufnahme + Play gleichzeitig entriegelt werden, egal ob mit Stop-Taste, Schaltfolie oder Bandrisskontakt.
Also nun 1.25 AT...
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#30
Ist ja komisch, die Stop-Taste entriegelt doch nur mechanisch? Eine Idee, woran das liegen könnte, habe ich im Moment leider auch nicht.

Ich hatte das auch schon (bei zwei verschiedenen Geräten), dass die 800mA - Sicherung ausgelöst hat. Nach Ersetzen war bei beiden Geräten wieder alles gut. Ich habe bisher gedacht, dass das an der Alterung der Sicherungen gelegen hat.

Der Elektromagnet zieht an, wenn Pin 606 auf der Netzteilplatine an Masse gelegt wird.

Gruß
Wenni
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#31
Hole das hier noch mal hoch.
Hatte wieder mal einen defekten Wippschalterblock, diesmal bei einer M3002.
Habe mir Wenni's Lösung nochmal angeschaut.
Er zerlegt ja komplett und bohrt jeweils zwei Quer-Löcher für die Kabelbinder.
War mir zu filigran.
Es geht mit Kabelbindern auch ohne Zerlegen und Bohren, so wie auf den Bildern.
Den Block kann man nach Lösen von zwei Schrauben komplett nach oben herausnehmen.
Im ersten Bild ein noch weitgehend intakter Block, der grüne Pfeil zeigt eine noch intakte Nase, der rote Pfeil eine bereits abgebrochene Nase.
Die weiteren Bilder zeigen meine Lösung mit Kabelbindern.
VG Jürgen


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#32
Joh, so geht das natürlich auch. Vorteil: Die Federn haben so nach oben und unten viel mehr Spiel, bei meiner Lösung mit dem Löcherbohren darf man die Kabelbinder nicht zu fest ziehen. Vorteil bei meiner Lösung: Das sieht man erst auf den zweiten Blick ^^ .
Bei einem Gerät habe ich mir mal aus dünnem Blech Unterstützungsbügel für die abgebrochenen Nasen gefertigt (die Nasen waren noch alle da) und am weißen Plastikteil verklebt. Das ist sehr edel geworden, aber auch ziemlich aufwendig. Hat ein paar Stunden gedauert. Bei Gelegenheit mach' ich ich mal ein paar Bilder.

Gruß
Wenni
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