Uher Report 1000 - Bandfluss

[optacord414]

Hallo zusammen,

ich stehe gerade etwas auf dem Schlauch: mein gerade erworbenes Report 1000 zeichnet lt. technischen Angaben bei Vollaussteuerung einen Bandfluss von 200 nWb/m auf. Soweit so gut - die Wiedergabe auf einem Report 4200 Monitor, welches beim DIN-Bezugsband 19H mit 320 nWb/m einen Ausgangspegel von 410 mV haben soll, reagiert beim Abspielen der Aufnahme des 1000er Reports mit einem Ausgangspegel von ca. 0,25 V.
Was ich nicht verstehe: Der Klirrfaktor liegt hier schon bei 3%. Wenn ich den umgekehrten Weg gehe und eine Aufnahme mit Vollaussteuerung (rechnerisch ca. 600 nWb/m) vom 4200 Monitor auf dem 1000er wiedergebe, ist der Klirrfaktor ebenfalls bei 3% und das VU-Meter klebt erwartungsgemäß am rechten Anschlag. Bandmaterial ist DP26 FE LH.
Wo ist mein Denkfehler ? Ich hätte erwartet, mit dem Vollspur-1000 ähnliche Bandflüsse aufzeichnen zu können.
Hintergedanke war die Anfertigung von Messbändern "für den täglichen Gebrauch", um die Bezugsbänder zu schonen.

Grüße, Jens

[optacord414]

Ich antworte mir mal selbst .

Der Fehler lag meinerseits beim Lesen des Servicemanuals. Das Report zeichnet bei Vollaussteuerung nicht mit 200 nWb/m auf,
sondern mit 200 mM (milliMaxwell) ! Dieses entspricht 200 pWb für die Gesamtbreite des 6,25 mm breiten Bandes.
Die Umrechnung auf nWb/m lautet daher: 200 pWb : 6,25 mm = 32 pWb/mm = 320 nWb/m.
So wird ein Schuh draus.

siehe auch:
http://www.theimann.com/Analog/History/Flux/index.html


Das Report war in einem schlechten Zustand, jeder Kopf verstellt, Bandführungsgabel verbastelt, BIAS daneben usw.
Im Moment bin ich auf der Zielgeraden der Instandsetzung.

Hat jemand Erfahrung, welche Bandflüsse, geeignetes Bandmaterial vorausgesetzt, mit dem Report 1000 möglich sind ?
Oder ist das Gerät von den Köpfen/elektronikseitig nicht in der Lage, höhere Bandflüsse aufs Band zu bekommen ?

Es handelt sich übrigens um den Typ 1113 (mit Umlenkrolle/Bandzugkomperator und Neopilot B).

Gruß, Jens

[optacord414]

Hallo nochmal,
ich muß meinen zweiten Beitrag nochmal korrigieren, mir sind da die Zehnerpotenzen etwas verrutscht


200 Millimaxwell geteilt durch die Bandbreite von 6,25mm sind 32 Millimaxwell/mm. 1 mM/mm entspricht 10 pWb/mm. Daraus resultiert 320 pWb/mm = 320 nWb/m.

Siehe auch: http://www.sengpielaudio.com/Rechner-mag...rFluss.htmBezüglich der aufnehmbaren/wiedergebbaren Bandflüsse habe ich bisher festgestellt, das der Wiedergabeverstärker bei 4,4 dB über dem Bezugspegel bei 320 nWb/m clippt (erzeugt bei dem Pegel 3% Klirr).
Das bedeutet, der maximal wiedergebbare Bandfluß bei 3% Klirr beträgt rechnerisch 531 nWb/m. Da die Pegeleinstellung des Wiedergabeverstärkers mittels Trimmer am Ausgang des Wiedergabeverstärkers stattfindet, würde ein
Herunterregeln des Pegels mittels des Trimmers nicht bewirken - der Klirrfaktor bleibt bei 3%.
Aufnahmeseitige Ergebnisse stehen noch aus. Möglicherweise "kann der Aufnahmeverstärker mehr".
Da die Report 1000 "ein Kind ihrer Zeit" ist, also bandmaterial-mäßig "Vor-LH-Zeit", ist dieses Ergebnis für mich plausibel. Ein DP26 Band aus der Zeit läßt sich 2,2dB über 320 nWb vollaussteuern, ein LGS35 3,8 dB.

Ein später erschienenes DP 26 LH ist bei 5,5dB über 320 nWb/m vollausgesteuert. Außerdem war nach meinen Informationen der 320 nWb/m-Bandfluß Standard bei Rundfunk-Mono-Vollspurmaschinen.
Daher "hat´s wohl nicht mehr Bandfluß (zumindest bei Vollspur) gebraucht".

P.S.: Eine Report Monitor 4200 ist da beispielsweise eine andere Klasse - hiermit gelingt die Aussteuerung eines SM 911 mit ca. 10 dB Über 320 nWb/m bei 3% Klirr. Aber das Gerät ist ja auch etwas jünger...

Gruß
Jens