Pioneer CT-979 BLE Bias
#1
Hallo ans Forum,
seit ein paar Tagen hat das o. a. Tapedeck bei mir Einzug gehalten.
Hierzu habe ich ein paar Fragen die mich beschäftigen.
Ich habe 2 MC-Typen getestet (aufgenommen)

BASF CS II 90 (NOS)
Maxell XL II-S 90 (NOS)
BASF CR II 353 Studio 90 steht noch aus.

Bei der Einmessung via Super Auto BLE fällt mir auf, dass der motorbetriebene BIAS-Regler vom Deck nach rechts (+) bewegt wird.
Er bleibt bei 03:30 - 04:00Uhr stehen.
Das finde ich sehr ungewöhnlich ?(

Aus dem Internet habe ich mir einen 20kHz Testton geladen und über den dig-Eingang meises Verstärkers aufgenommen.

Zum Überprüfen / Visualisieren nutze ich Music Scope für Mac. Diese SW stellt die Aufnahme gaphisch dar mittels Peak Meter Spectrum Analyzer
u. v. m. (KH Ausgang CT an Eingang Mac)

Ich habe dann im Test-Modus des CT die Einstellwerte überprüft und gem. SM neu eingestellt (3kHz und 15kHz waren nur leicht unter -1 db)
Bei erneuter Aufnahme nach Kallibrierung via S A BLE habe ich dann während der Aufnahme den Bias-Regler nach links bewegt und gesehen,
dass dies in der SW mit einem deutlichen Anstieg der Werte bei 20kHz (von -40 auf -5db) zur Folge hatte.
Da mir die Erfahrung und Vergleiche fehlen möchte ich mich mit Euch austauschen um herauszufinden ob das so OK ist oder
ich einem Probelm mit dem Tapedeck auf der Spur bin.
Aufnahmen mache ich ohne Dolby aber mit HX-Pro
Während der Aufnahme von Musik ist ein Unterschied zw. VB und HB zu hören, der markanter ist als bei meinem Tonband (TD20A ls 1/4 9,5cm/s)
Die Aufnahmen klingen nicht schlecht in der Wiedergabe aber mit 57 Lenzen sind die Ohren auch nicht mehr so gut.

Ich hoffe meine Beschreibung ist auch für Euch nachvollziehbar !?
Vielen Dank im Voraus
Henning

PS: SM und UM habe ich in den Downloadbereich hochgeladen
PSS: ich suche noch eine BDA auf deutsch Wink
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#2
Hallo Henning,

ich kenne das Deck und seinen Einmeßcomputer nicht. Aus Deiner Beschreibung werde ich aber auch nicht ganz schlau, weshalb Du wo ein Problem vermutest. Deswegen mal Schritten:

Thibaut,'index.php?page=Thread&postID=255742#post255742 schrieb:Bei der Einmessung via Super Auto BLE fällt mir auf, dass der motorbetriebene BIAS-Regler vom Deck nach rechts (+) bewegt wird.
Er bleibt bei 03:30 - 04:00Uhr stehen.
Das finde ich sehr ungewöhnlich
Zunächst heißt das ja nur, dass "Super Auto BLE" findet, ein höherer Bias als die Mittelstellung wäre für das Band angemessen. Ob das so ist oder nicht, hängt also mindestens von
  • dem jeweiligen Band
  • der Mittelstellung (also ihrer Definition und aktuellen Einstellung)
  • der Messmethode von Super Auto BLE
ab.

Ist das bei allen Bändern so, die Du versucht hast? Warum findest Du das sehr ungewöhnlich (keine rhetorische Frage)?

Thibaut,'index.php?page=Thread&postID=255742#post255742 schrieb:Aus dem Internet habe ich mir einen 20kHz Testton geladen und über den dig-Eingang meises Verstärkers aufgenommen.
20 kHz sind zwar manchmal (je nach Band, Gerät und Einmessung) "noch" drin, aber für einen Test (welchen eigentlich? ) doch etwas zu hoch. Ich würde eher mal 12 oder 16 kHz verwenden.

Thibaut,'index.php?page=Thread&postID=255742#post255742 schrieb:Bei erneuter Aufnahme nach Kallibrierung via S A BLE habe ich dann während der Aufnahme den Bias-Regler nach links bewegt und gesehen,
dass dies in der SW mit einem deutlichen Anstieg der Werte bei 20kHz (von -40 auf -5db) zur Folge hatte.
Das ist auch nicht weiter verwunderlich: Die Höhenempfindlichkeit ist sehr stark vom Bias abhängig - je mehr Vormagnetisierung, desto weniger Höhen. (Wie oben schon geschrieben sind 20 kHz etwas "weit draußen".)

Thibaut,'index.php?page=Thread&postID=255742#post255742 schrieb:Während der Aufnahme von Musik ist ein Unterschied zw. VB und HB zu hören, der markanter ist als bei meinem Tonband (TD20A ls 1/4 9,5cm/s)
Wenn der Unterschied mehr oder minder deutlich hörbar ist, könnte da schon "was sein" - das hängt natürlich auch sehr davon ab, worauf und mit welcher Erwartung Du hörst. Kannst Du näheres über die hörbaren Unterschiede beschreiben? Pegel (also Lautstärkesprünge), Frequenzgang, Verzerrungen, Gleichlauf?

Um das aber zu objektivieren, würde ich vorschlagen, auf Messungen umzusteigen Smile. Das hast Du ja auch schon angedeutet:

Thibaut,'index.php?page=Thread&postID=255742#post255742 schrieb:Zum Überprüfen / Visualisieren nutze ich Music Scope für Mac. Diese SW stellt die Aufnahme gaphisch dar mittels Peak Meter Spectrum Analyzer
u. v. m. (KH Ausgang CT an Eingang Mac)
Kannst Du davon mal einen Screenshot hier posten? Solche Programme können alles und nix, dann wüssten wir mehr.

Ansonsten würde ich zwei Dinge vorschlagen:
  1. Lass mal den Super-Auto-BLE-Einmessvorgang durchlaufen, und digitalisiere danach, was auf dem Band zu finden ist; das Ergebnis könntest Du dann hier posten (48 kHz, 16 Bit, FLAC oder mp3 mit ca. 192 kBit sollten reichen). Daraus könnte man sehen was die Automatik bei der Suche macht, und ob sie dabei evtl. "im Wald landet".
  2. Zum Test einer einmal gefundenen Einmessung (manuell oder per SABLE) könnte ich eine Tonfolge generieren und hier hochladen (Klirr, Aussteuerbarkeit, Frequenzgang). Die könntest Du dann wiederum aufs Band und zurück in den Rechner bringen, und wir könnten sehen, was Du gehört hast Wink
Viele Grüße
Andreas
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#3
Hallo Andreas,
erst mal vielen Dank für Deine sehr ausführliche Antwort (wow)!!
Ich habe ja nicht wirklich viel Erfahrung. Bei den 2 getesteten Bänder ist das so Basf etwas weniger als das Maxell.
Den Vergleich zur TD20 habe ich genutzt weil ich erstaunt war wie gut VB und HB passen bei 1/4 Spur und 9,5cm/s.
Da sind ja nur die zwei kleinen Löcher in der Front für einen Schraubendreher.
Ich hatte viel gutes über die Kassetten gelesen und vor allem die gute Höhen-Aussteuerbarkeit.
Wie gasagt ich habe keine Vergleichsmöglichkeiten jedoch gehofft, dass hier Jemand das gleiche Deck benutzt.
Bei meinen Tests ist mir ja gerade der Abfall (in db) bei Frequenzen über 15kHz aufgefallen obwohl das Deck ja beworben wurde mit bis zu 21kHz
bei CR und FE Bändern. Evtl. ist das meine Erwartung gewesen.
Auf meiner TD20 sind 20kHz kein Probelm (Pink Foyd Time Simply Vinyl die Klingeltöne bis über 20kHz auf RTM 35LPR)
Der hörbare Unterschied via KH am Deck zw. VB und HB ist VB klingt brillianter und räumlicher.
Bei der TD20 muss ich eher leicht nach links (-) korrigieren.

Bei der SW bin ich bei Dir, sie dient auch eher als Orinetierung da ja noch im Mac von Analog zu Digital kovertert wird.
Hier sind sicher einige Fehler möglich. Bei der TD20 passt das aber recht gut und hilft mir die Aufnahmen gut auszusteuern.
Ist auch eher für PostProduction konzipiert. Audio Analyzer gibt es nicht für Mac.
Sie hat auch einige nette Funktionen (Plattenspieler Gleichlauf Messung mit MoFi Test LP 3150 Hz liegt mein VPi bei 0,01%)

Screenshot und Aufnahme werde ich mal versuchen, hoffe ich habe alles an Board dafür.
Aufnahme auf dem Mac habe ich noch nie gemacht.
Wie gesagt ich bin kein Experte, nur unsicher. Es gibt ein Video im Netz von einem CT-979 BLE da dreht der Bias ganz leicht nach links
allerdings auf einer Metall-Kassette.
Ich habe vorhin mal während der Aufnahme den Bias nach links gedreht aber im KH keine deutlichen Unterschiede hören können.
Das ist bei der TD20 ganz anders, dort höre ich das sofort.
Über die SW habe ich auch festgestellt, dass der Lautstärke-Unterschied zw. VB und HB gerade mal 0,2db beträgt zu VB.

Über KH hört sich das deutlicher an. Auch hier weis ich nicht wie der KH Ausgang im Deck arbeitet.

Mein Verstärker hat keine Monitor-Schaltung.
Evtl. mache ich mir auch nur einen Kopf über nichts aber ich weis es nicht.
Ich will auch mal versuchen ohne vorherigen BLE Messung den Bias Regler bei der Aufnahme zu verändern, ob man da einen

Unterschied hört.
Deine Vorschläge werde ich versuchen umzusetzen und mich hier wieder melden.
Herzlichen Dank erstmal und ein schönes Wochenende
Henning
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#4
Hallo,

Zuerst eine SA BLE ist ein Exzellentes Einmessystem aber auch kein Allheilmittel und eine BASF CR SII ist echt schwierig wenn nicht ungeeignet für manche Decks da zu unempfindlich und das hängt auch noch von der Lagerung ab.
Die Maxell mit Badewannen Frequenzgang auch nicht gerade einfach für die BLE.
Um optimale Ergebnisse zu erreichen TDK SA / SA X /
Sony UX S / UX Pro oder gleich entsprechende Metal Bänder von TDK oder Sony nehmen bevor mann versucht an den Einstellungen zu drehen, mit diesen Bändern sollte kein Unterschied VB HB zu hören sein, das CT-979 ist schon eines der Besten Pioneer Decks aber auch nur wenn es in einwandfreiem Zustand ist.

Dann wird mann auch gleich hören ob ev. das Kassettendeck nicht schon verkurbelt ist oder Mechanische Probleme (Bandlauf / Andruckrollen / Köpfe / Riemen) hat , ist ja nicht mehr das Jüngste.

Wegen dem Frequenzgang ist zu beachten das bei Pioneer die 21 Khz bei einer Abweichung von +-6db erreicht werden und nicht wie bei vielen anderen Decks bei +-3db

Selbst beim AKAI GX-75 mit manueller Kalibrierung ist die BASF CR SII schon grenzwertig und nicht besonders hoch aussteuerbar.

mfg 8)
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#5
Hallo Andreas,
andreas42,'index.php?page=Thread&postID=255763#post255763 schrieb:Lass mal den Super-Auto-BLE-Einmessvorgang durchlaufen, und digitalisiere danach, was auf dem Band zu finden ist; das Ergebnis könntest Du dann hier posten (48 kHz, 16 Bit, FLAC oder mp3 mit ca. 192 kBit sollten reichen). Daraus könnte man sehen was die Automatik bei der Suche macht, und ob sie dabei evtl. "im Wald landet".
im Anhang die Audiodatei der BLE Aufnahme ble.aifc ich hoffe Du kannst damit etwas anfangen.
Habe das via QuickTime Audio mit höchster Qualität aufgenommen.

Der Versuch den Unterschied mit der Testton-Datei mittels SW (nach Einmessung BLE / dann Regler nach ganz links)
heute morgen hat nicht geklappt. Ich verbuche diese Beobachtung erst mal als Bedienungsfehler / Falschinterpretation.

Evtl. kannst Du mich ja schon einen Hinweis geben ob ich weiter Forschen soll oder besser nicht.

Auch dem Hinweis von "garlock" werde ich gerne nachgehen und die von Ihm vorgeschlagenen Bänder
ausprobieren.

Einen schönen Sonntag
Henning

PS: Screenshot der SW im Anhang


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#6
Herzlichen Dank für das Verschieben hier hinein thumbup
Vorhin habe ich noch einmal ganz in Ruhe eine neue Maxwell XLII-S 90 von Platte
aufgenommen.

Mit BLE gemessen und nichts verändert.

Ich finde das klingt wirklich richtig gut.
Zitat meine Frau "ich höre da keinen Unterschied" Wink
Der ist auch wirklich minimal.


Ausgesteuert habe ich so , dass der Peak Hold bei max +8db stehengeblieben ist, also die lauteste Stelle auf der Platte.


Die Kontrolle mittels der Software zeigt einen Max. Pegel von +0,3db. (True Peak Meter)


Es gibt keine hörbaren Verzerrungen oder irgendetwas störendes auf der Aufnahme.


Ich werde einfach weiter Bänder aufnehmen und mehr Erfahrungen sammeln.


Sollte das BLE schief liegen müsste das Deck wohl neu eingemessen werden.
Dies kann ich nicht selber aber MichaelB hat mir hier in meinem Hallo-Thread schon Hilfe angeboten.


Ansonsten finde ich das CT-979 wirklich klasse, es hat sehr viel Komfort.


Liebe Grüße,
Henning



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#7
Hallo Henning,

danke für die Aufnahme - auf den ersten Blick sieht das so aus:

   

Ich meine, folgende Abschnitte zu sehen, und fange mal an zu raten, was da passieren könnte:
  • 400 Hz ca. 1 Sekunde - wahrscheinlich Empfindlichkeit prüfen; für irgendwas mit Prüfung des Klirrfaktors ist eigentlich der Pegel zu niedrig (also nicht höher als später)
  • 400 Hz und ca. 15 kHz abwechselnd, etwa 7 Sekunden - vermutlich wird in dieser Zeit der Bias eingestellt? Passt das zur sichtbaren Bewegung des Potis?
  • 400 Hz, knapp 1 Sekunde - Empfindlichkeit? schon Teil der vermutlich folgenden Frequenzgangmessung?
  • 400 Hz und 3 kHz im Wechsel, drei mal, etwa eine halbe Sekunde - das könnte die "Mitteneinmessung" sein, also vermutlich eine EQ-Einstellung
  • 400 Hz und 15 kHz im Wechsel, zweieinhalb Sekunden - vermutlich EQ für die Höhen
  • 400 Hz zum Schluss - wahrscheinlich Empfindlichkeit, also Abgleich des Aufnahmepegels
Meine Markierungen in Audacity sind auch angehängt.

Also, ich muss jetzt aufpassen, nicht am Problem vorbeizuschreiben. Wie Du siehst, versuche ich gerade rauszufinden, wie Super Auto BLE funktioniert und was es unterwegs macht - weil ich es ganz interessant finde, und man vielleicht was über den Einmessvorgang lernen kann. Aber Dein Problem war ja eigentlich ein anderes - oder? Eher "Ist das Deck in Ordnung, oder soll ich einen Fehler suchen?"

Zu Deinem Screenshot bräuchte es etwas mehr Kontext, was Du gemacht und dann abgelesen hast - oder vielleicht erstmal, was Du letztlich rausfinden willst; das ist mir noch nicht ganz klar Smile

Viele Grüße
Andreas


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#8
Hi,

trotzdem habe ich noch ein wenig weitergemacht - und den Pegelverlauf über der Zeit (nur linker Kanal) geplottet, gemessen in Abschnitten von je 0.01 Sekunden, oder 441 Samples. Das sieht insgesamt so aus:

   

Etwas Zoom, und Markierungen an den oben aufgelisteten Stellen zur Orientierung:

   

Noch etwas unübersichtlich, man müsste mal :whistling: nach Frequenzen filtern und farblich trennen... mal sehen, was der Tag noch so bringt. Für weitere Interpretationen, was da passiert, muss ich erstmal noch eine Weile auf die Bilder schauen.

Wer selbst schauen möchte - Daten und Plot-Skript (für gnuplot) sind ebenfalls angehängt; die Endung .txt war nötig, um sie hochladen zu können - vor Gebrauch entfernen...

Viele Grüße
Andreas


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#9
Hallo Andreas,

vielen Dank für Deine Hilfe und Arbeit. Über Deinem Post ist noch einer von mir eingeschoben Rolleyes
Bitte entschuldigt das Durcheinander, dass ich hier angerichtet hab.

Im Downloadbereich habe ich das Manual und das Service Manual hochgeladen.
Ich hänge mal einen Auszug (Screenshot) vom Manual an.

Ich dachte ich wäre einem Problem mit dem Deck auf der Spur habe mich aber wohl verrannt.
Das Gerät ist ja schon knapp 30 Jahre alt aber wohl immer sehr pfleglich behandelt worden.
Die Riemen sind wohl erst 2-3 Jahre alt und den Idler habe ich aufgefrischt, da das Spulen nicht ging.
Ich habe es auch recht günstig bekommen.

Freue mich, dass Dich das auch interessiert dann habe ich nicht so ein schlechtes Gewissen, evtl. die "Pferde"
scheu gemacht zu haben Wink


Ich nutze die SW zur Kontrolle der Aufnahme bisher nur mit der TD20.
Ich dachte wenn ich einen Testton aufnehme, kann ich auf dem Spectrum erkennen, ob der Ton
mit der Frequenz auch einen entsprechenden Ausschlag zeigt, quasi als Ersatz für Messwerkzeuge.
Da habe ich mich wohl gedanklich in die falsche Richtung bewegt.


LiGr
Henning


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#10
Hallo Henning,

Thibaut,'index.php?page=Thread&postID=255805#post255805 schrieb:Vorhin habe ich noch einmal ganz in Ruhe eine neue Maxwell XLII-S 90 von Platte
aufgenommen.

Mit BLE gemessen und nichts verändert.

Ich finde das klingt wirklich richtig gut.
dann scheint ja erstmal mit Deinem Deck alles in Ordnung zu sein!

Thibaut,'index.php?page=Thread&postID=255814#post255814 schrieb:Ich dachte wenn ich einen Testton aufnehme, kann ich auf dem Spectrum erkennen, ob der Ton
mit der Frequenz auch einen entsprechenden Ausschlag zeigt, quasi als Ersatz für Messwerkzeuge.
Das könntest Du schon machen - das Programm hat ja neben dem Balken der Peak-Meter auch eine Anzeige in Zahlen. Du kannst damit schon einen Frequenzgang aus Einzelfrequenzen prüfen und ablesen. Nur ist dabei der Test "welcher Pegel bleibt bei 20 kHz übrig" nicht der mit der größten / nützlichsten Aussage.

Eine vielleicht intuitivere Kontrolle könnte sein, wenn Du während der Aufnahme und das Spektrum der Musik beobachtest, und zwischen Source und Tape wechselst. Wenn es nach der Einmessung im Frequenzgang deutliche Unterschiede gibt, sollte das dort auch zu sehen sein. Du kannst ja auch mal am Bias-Regler drehen und dann testen, wie "dumpf" oder "höhenlastig" eigentlich aussieht Smile

Thibaut,'index.php?page=Thread&postID=255805#post255805 schrieb:Ausgesteuert habe ich so , dass der Peak Hold bei max +8db stehengeblieben ist, also die lauteste Stelle auf der Platte.
Die Kontrolle mittels der Software zeigt einen Max. Pegel von +0,3db. (True Peak Meter)
Die beiden Anzeigen (am Deck und in der Software) haben nicht den gleichen Nullpunkt - Du kannst sie also nur relativ, aber nicht absolut vergleichen. Wie sie zueinander stehen, siehst Du leicht, wenn Du einen z.B. 400 Hz-Ton am Deck auf 0 dB bringst und dann in der Software abliest.

So, einen Schritt habe ich mit den Beispiel-Daten noch gemacht: Einmal einen Tiefpass und einmal einen Hochpass (in Audacity, 3750 Hz Eckfrequenz, 24 dB pro Oktave) drüberlaufen lassen, dass man leichter sieht, was wo los ist:

   

Man sieht, dass die Filter den 400 Hz bzw. 15 kHz fast nichts ausmachen, aber natürlich die 3 kHz (zwischen 12.4 und 12.9 Sekunden) schon kräftig dämpfen.

Was genau das Deck in der Phase zwischen 3.8 und 11.6 Sekunden mit Bias und/oder Entzerrung macht, sieht man natürlich nicht und kann nur mutmaßen. Jedenfalls verändert sich der Pegel des hohen Tons sehr stark, was natürlich zu einer Bias-Änderung passt, und springt zwischendurch mal wieder, was natürlich gut eine EQ-Änderung sein könnte - Deine Tabelle sagt ja, dass das in 3 Schritten geht. Es sieht so aus, als blieben am Ende ca. 1 dB Unterschied zwischen 400 Hz und 15 kHz. Das könntest Du z.B. mit Deiner Software mal verifizieren.

Wie auch immer - viel weiter werde ich das hier nicht ergründen Smile Daten und Plot-Skript hängen wieder an.

Viele Grüße
Andreas


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#11
Hallo Andreas,

nochmal vielen Dank für Deine Hilfe thumbup .
Deine Anregungen werde ich auf jeden Fall aufgreifen evtl. werden mir
dann ja einige Zusammenhänge klarer.


Noch einen schönen Restsonntag
Henning
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#12
Hallo!

Thibaut,'index.php?page=Thread&postID=255766#post255766 schrieb:Bei meinen Tests ist mir ja gerade der Abfall (in db) bei Frequenzen über 15kHz aufgefallen obwohl das Deck ja beworben wurde mit bis zu 21kHz
bei CR und FE Bändern. Evtl. ist das meine Erwartung gewesen.
Dir ist bekannt, dass Frequenzgänge 20dB unter Bezugspegel gemessen werden? Magnetbänder gehen bei hohen Frequenzen schnell in die Sättigung, bei Vollaussteuerung ist deswegen ein drastischer Abfall hoher Frequenzen normal.

Thibaut,'index.php?page=Thread&postID=255766#post255766 schrieb:Auf meiner TD20 sind 20kHz kein Probelm (Pink Foyd Time Simply Vinyl die Klingeltöne bis über 20kHz auf RTM 35LPR)
Bei 9,5cm/s? Das halte ich für nicht möglich. Deiner Beschreibung nach, handelt es sich bei der Quelle wahrscheinlich auch noch um eine Schallplatte. Da ist über 15kHz ohnehin kein Musiksignal mehr drauf. Das was du da gemessen hast, werden irgendwelche Oberwellen oder Störgeräusche sein.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#13
Zitat: Da ist über 15kHz ohnehin kein Musiksignal mehr drauf. Das was du da
gemessen hast, werden irgendwelche Oberwellen oder Störgeräusche sein.
Das lass ich so nicht stehen. Bei einer Schallplatte werden die Höhen zum Zentrum hin immer weniger. Das hat etwas mit der Physik des Schneidstichels zu tun und den Verzerrungen. Innen, bei den letzten zwei, drei Songs mag obige Aussage zutreffen, da sind wirklich weniger Höhen als im Außenbereich da. Aber im Außenbereich reicht die Schallplatte bis deutlich über 20 kHz. Das ist auch tatsächlich so, wie ich in Audacity nachgemsessen habe, ab 20k fällt es sehr steil ab und ab 22k ist wirklich Ende im Gelände.
In der Regel ist aber der Phono Eingang eines Verstärkers auf etwa 20 kHz begrenzt, ist bei meinem Pioneer zum Beispiel so. Das soll vermutlich dem Schutz der Boxen vor irgendwelchen nicht hörbaren hochfrequenten Störgeräuschen dienen, den alle Hochpegeleingänge gehen in meinem Pio laut Anleitung bis 50 kHz.
Es wäre jetzt also wichtig zu wissen wo auf der Schallplatte diese Frequenzen gemessen wurden.
Gruß
Lorenz
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#14
Beim Masteringprozess, also Schneiden des Rohlings, wird normalerweise ein 15kHz Tiefpass vorgeschaltet, manchmal auch 18kHz, da der Scheidestichel solch hohen Frequenzen schlecht folgen kann und unnötig heiß wird. Speziell Zisch- und S-Laute verursachen starke Probleme und müssen unterdrückt werden. Es gibt da auch spezielle De-Esser, die nur da greifen, trotzdem wird oft generell ein High-Cut angewendet (Broadband De-Essing). Technisch möglich wäre viel mehr, eine Ausnahme bildet z.B. das "Half Speed Mastering". Bei dem wird, wie der Name schon sagt, mit halber Geschwindigkeit geschnitten. Dann ist es kein Problem solch hohe Frequenzen (bis 30kHz) zu schneiden, allerdings hat man bei der Wiedergabe immer noch die gleichen Einschränkungen wie vorher und das wird auch nur in Ausnahmen gemacht, z.B. Messplatten oder einzelne Veröffentlichungen bei denen mit besonders hoher Qualität geworben wird, z.B. bei diesem Album oder den ganzen MFSL-Pressungen. Es gibt auch noch viele andere, aber auf die Masse trifft das nicht zu, da es teuerer ist.
Eine andere Ausnahme wären CD4-(Quadrofonie)-Platten, bei denen die Rückkanäle kodiert bis 60kHz reichen. Um das abtasten zu können, sind aber spezielle Nadelschliffe notwendig. Das gilt natürlich genauso für die herkömmliche Abtastung, viele "normale" Tonabnehmer kommen nicht mal bis 20kHz. Hochpreisige schaffen das aber durchaus.

Wenn man am Ausgang seines TA oder Phono-Pre misst, wird man sehr wohl auch noch höhere Frequenzen feststellen. Die Frage ist nur, ob die auch tatsächlich von der Aufnahme stammen oder ob es nur Verzerrungen, also Vielfache des Nutzsignals oder Störsignale/Rauschen etc. sind. In den meisten Fällen würde ich zweites sagen.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#15
The_Wayne,'index.php?page=Thread&postID=255941#post255941 schrieb:Wenn man am Ausgang seines TA oder Phono-Pre misst, wird man sehr wohl auch noch höhere Frequenzen feststellen. Die Frage ist nur, ob die auch tatsächlich von der Aufnahme stammen oder ob es nur Verzerrungen, also Vielfache des Nutzsignals oder Störsignale/Rauschen etc. sind.
Jede Nadel, die anders als der Schneidstichel außen verrundet ist, erzeugt im Vertikal-Kanal quadratische Verzerrungen aufgrund des "Pinch" Effektes. Das ist zB beschrieben bei
https://www.vinylengine.com/turntable_fo...hp?t=31865
Dort werden auch Beispiele für die Höhe der Verzerrungen ausgerechnet.
Bei Stereo verteilen sich die Verzerrungen auf den linken und rechten Kanal über die Summen- und Differenz-Formel für L & R aus Mitten- und Seiten(Vertikal)-Signal. Bei Mono verschwinden sie im Idealfall.

MfG Kai
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