Klebe-Band-Problem mal anders
#1
Hallo Kollegen,

in den Bänder-thread gehört es nicht, aber ich habe trotzdem ein Problem, und zwar mit dem Klebeband, das zum Kleben von Bändern verwendet wird.
Konkret: vor knapp zwei Jahren habe ich bei einem der üblichen Verdächtigen eine Rolle 1/4"-Klebeband (weiß, noname) gekauft und damit ein paar lose Bandanfänge an den jeweiligen restlichen Wickel geklebt.
Jetzt habe ich eines der Bänder (90er-Jahre PEM486, neu) rausgeholt, und beim Abziehen blieb ein großer Teil der weißen Farbe an der RSM kleben, während das Klebeband an diesen Stellen durchsichtig war.
Das Gleiche mit zwei Wickeln SM900, damals zusammen mit dem Klebeband ebenfalls neu gekauft.

Jetzt endlich die Frage: Darf das so sein?

Grüße
Michael
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#2
Übertrager,'index.php?page=Thread&postID=255379#post255379 schrieb:Jetzt endlich die Frage: Darf das so sein?

Grüße
Michael
Nein, natürlich nicht. Aber wie alles, löst sich Klebeband auch (leider) auf. Das weiße ist halt der Kleber mit Farbzusatz, der auf den klaren Träger aufgebracht wurde und sich nun halt von diesem trennen möchte.
Das weiße Klebeband ist ja leider auch nicht mehr das jüngste, auch wenn man es NOS gekauft hat.
Spätestens seit Ende der 1990er bzw. Anfang der 2000er Jahre wurde nur noch das blaue Klebeband produziert, zumindest meines Wissens nach.
Viele Grüße,

Matthias
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#3
Die Alternative, sich mit dem Klebeband die RSM vom Band zu ziehen, finde ich nur sehr eingeschränkt besser.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#4
niels,'index.php?page=Thread&postID=255429#post255429 schrieb:Die Alternative, sich mit dem Klebeband die RSM vom Band zu ziehen, finde ich nur sehr eingeschränkt besser.

Scherzkeks Big Grin

Mir wärs eigentlich am liebsten, wenn sich nix von nix mit nix ablösen würde :whistling:

Ich habe das Band nicht als NOS gekauft, sondern als preiswertere Alternative zum RTM. Daher würde ich erwarten, daß es zumindest noch keine offensichtlichen Alterserscheinungen zeigt.
Allerdings waren die Stücke an den Bändern die ersten ein, zwei Lagen. Ich habe jetzt ein paar Stücke von weiter innen auf verschiedene Plastikoberflächen geklebt und ziehe gelegentlich daran. Bis jetzt hält es zusammen, aber das sind erst einige Tage...

Grüße
Michael
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#5
Hallo Michael,

jetzt machst Du mich nervös. ;(
Da muss ich mal meine älteren Bänder checken. Ich hatte allerdings das Glück, vor gut 10 Jahren noch
einen kleinen Restbestand an NOS EMTEC Klebebändern (auch weiß) vom Bayerischen Rundfunk zu ergattern. Bis jetzt hatte ich damit
(noch) keine Probleme. Die wenigen Restrollen hatte ich vacuumiert, in der Hoffnung auf längere Haltbarkeit ?(

Gruß
Hörbie
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#6
Derartige Zerfallserscheinungenmit PB und PW 384 habe ich noch nicht festgestellt.

Meine Erfahrung: Was einmal, seit den 80er Jahren geklebt wurde, hält. Überlagertes Klebeband von 1987, das man jetzt erst verwendet, klebt nicht mehr gut, macht aber sonst keine Probleme.Das war ganz früher ganz anders: In den 50er Jahren gab man, auch die BASF als Hersteller, für die Klebungen mit Klebeband nur eine ganz geringe Lebensdauer von ein, zwei Jahren an. Danach würde der Klebstoff erweichen, herausquillen, die Klebung nicht mehr halten.

Empfohlen, da so herrlich einfach in der Handhabung, für die kurzfristige Verwendung, um z.B. verschedene O-Töne zu einem Sendeband zusammenzustellen.

Für Klebungen an Archivbändern empfahl man die Nassklebung - die war bei den damaligen PVC-Bändern möglich und üblich. Hielt ewig, denn die Verbindung basierte ja auf Erweichung des Trägers mit Lösemittel. Stand so um 1959 herum in der Funkschau.
Allerdings besitze ich viele Bänder aus den 60ern mit Klebeband-Klebungen, die noch gut sind. Aus den 60ern habe ich auch noch die eine oder andere Rolle Trockenklebeband. Es hat sich nicht zersetzt, klebt aber nur noch mit der Klebekraft eines Post-it-Zettels.

VG Stefan
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#7
Die BASF-Klebebänder aus den Hobbyboxen und Klebegarnituren der 70er und 80er Jahre sind bei mir nach wie vor einwandfrei. Bei älteren Versionen (Logo von vor 1968) hatte ich schon welche, die richtig feste klebten, aber dann leider auch doppelseitig. Da das meiste davon nicht direkt aus dem Laden zu mir gekommen ist, weiß ich natürlich nicht, wie die Lagerungsbedingungen aussahen.

Stefan, die leichte Abziehbarkeit von der Rolle ist eigentlich normal. Klebt das Klebeband dann auf Magnetband noch ordentlich? Ich meine sogar, es wäre in den Gebrauchshinweisen extra erähnt worden, daß man sich wegen der leichten Abziehbarkeit keine Sorgen machen soll.

Viele Grüße,
Martin
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#8
Nur um es nochmal zu betonen: Das Klebeband wurde als neu verkauft, nicht als NOS. Deswegen hat mich das Problem auch so irritiert.

Ich habe auch neulich einen Umzugskarton Bänder, FIlme etc. aus den 60ern bis späten 80ern bekommen, da waren Spulen mit Filmtönen dabei, Motto: mehr Klebe- als Tonband. Keine Probleme, weder was Halten, noch was Abziehen angeht.
Nur die Stellen mit Tesaband (gelb) und Tesakrepp haben mich ein bißchen irritiert :-O

Danke für Eure Einschätzungen. Ich werde die Probestücke jetzt mal einige Monate im Auge behalten und ggf. hier Erkenntnisse vermelden.

Grüße
Michael
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#9
@ Martin, es waren ein paar Röllchen Klebeband aus der LGS-Zeit (Doppellinienlogo ohne schwarzen Hintergrund). Wie gesagt, sie schmierten nicht, aber hatten kaum noch Klebkraft. So als wenn du zwei Bandenden mit einem Post-it-Zettel zu verbinden versuchst .

Ja, habe ich auch schon vorgefunden: Klebestellen mit Malerkrepp. Manche Leute waren völlig schmerzfrei.
VG Stefan
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#10
Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=255635#post255635 schrieb:Ja, habe ich auch schon vorgefunden: Klebestellen mit Malerkrepp. Manche Leute waren völlig schmerzfrei.
VG Stefan

Das kann ich noch toppen: ich bekam vor > 10 Jahren mal ein Grundig Mono-Tonbandgerät von einem "Bekannten eines Bekannten" zur Reparatur, auf dem ein Band lag, das mit hautfarbenem Leukoplast (!!!) geklebt war. Beim Lesen der Zeilen von Stefan habe ich mich daran erinnert.

Gruß
Wolfgang / BandWolf
Revox A-77 MkIII Dolby (2-Spur) / Revox A-77 MkII (4-Spur) / Revox A-77 MkIII (4-Spur) / Uher Variocord 263 / Telefunken M85KL / Grundig TK28 / Grundig TK14 d.L. / Uher Universalgerät 5000 / SABA TG454 / Webster Chicago 288 Wire Recorder (Drahtbandgerät)
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#11
Hatte Gerald nicht sogar einmal von zusammengeknoteten Bandenden berichtet?
Fehlt nur noch geheftet, bzw. verschraubt.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#12
Zusammengeknotete Bänder hatte ich auch schon gehabt:


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Viele Grüße,

Matthias
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#13
Rolleyes ;( :thumbdown:
Kann doch nicht wahr sein! Habe auch schon einiges gesehen, aber DAS setzt allem die Krone auf! Weiß garnicht, ob ich weiter lachen muss!
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
STIL nicht das Ende vom Besen
und HUMOR etwas gutartiges...
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#14
Nein, ultimativ wäre was anderes: ich warte noch auf eine Verbindung von Bandenden mit Bürohefter (Tacker, Heftklammern). Was dabei den Kopfspiegel betrifft, je kürzer der Tod, desto schmerzloser, heißt es doch.
vG Stefan
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#15
Ich habe vor einiger Zeit an ein fabrikneues Ampex Grand Master 456 Vorspannbänder angebracht. Wurden diese damals tatsächlich alle so ausgeliefert? Jedenfalls hält das Klebeband von ORWO aus dem Klebeset welches ich zu Weihnachten 1986 geschenkt bekam, nach über dreißig Jahren immer noch einwandfrei.
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#16
Hallo!

Houseverwalter,'index.php?page=Thread&postID=255737#post255737 schrieb:Ich habe vor einiger Zeit an ein fabrikneues Ampex Grand Master 456 Vorspannbänder angebracht. Wurden diese damals tatsächlich alle so ausgeliefert?
Wie meist du das? Komplett ohne Vorlaufbänder? In der Regel ja. Studiobänder werden normalerweise ohne Vorlaufbänder ausgeliefert, da der Hersteller nicht wissen kann, welches Vorlaufband für den Anwender das richtige ist. Da gibt es ja eine Farbcodierung. Eine Ausnahme bilden Bänder auf kleinen Spulen (18cm, 13cm, wahrscheinlich auch noch andere). Da die u.a. in portablen Geräten Verwendung finden, wurden teilweise Vorlaufbänder angebracht, manchmal sogar speziell konfektioniert für einen gewissen Kunden. Das gabs bei BASF/EMTEC, Agfa und wahrscheinlich auch ORWO.

Bei Ampex/Quantegy 457 waren zumindest bis ca. 2004/2005 auf 18er Spulen noch grüne bzw. rote Vorlaufbänder angebracht, später wurden diese dann eingespart. Bei 456 auf 18er Spulen waren (zumindest um die Jahrtausendwende) auch keine dran. 3M hatte bei manchen Normalbändern auf 18er Spule (z.B. 806) auch welche angebracht (blau/rot).

BTW: Dein Ampex 457, läuft das noch einwandfrei? Würde mich nicht wundern, wenn das klebt.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#17
Es ist ein Ampex 456, kein 457. Es läuft zwar auf meiner A77, hat aber etwas Abrieb. Kleben tut es (noch) nicht. Es ist tatsächlich ein fabrikneues, unbenutztes Band, vermutlich 70er oder 80er Jahre und stammt von einem Verwandten, der Anfang der 90er sein Hobby aufgegeben hat und auf Digitaltechnik umgestiegen ist.
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#18
Ich hatte vor vielen Jahren vom Flohmarkt eine Bananenkiste Bänder (BASF, AGFA und ein paar No-Name) mit grauenhaften Klebstellen. Dick zentimeterlang überlappend nass geklebt mit viel herausquellendem Kleber und kaum noch vorhandener Haftung, alle möglichen und unmöglichen Klebebänder (teilweise auf Rückseite UND Schichtseite). Mein Favorit war eine Schrägschnitt-Klebstelle mit einer Länge von - keine Übertreibung - 25 cm! Ich hab nicht die geringste Ahnung, wie dieser recht sauber wirkende Schnitt bewerkstelligt wurde! Irgendwo müsste ich sogar ein Foto davon haben.
Mehrere Lagen Klebeband um das Magnetband herumgewickelt kommt auch immer gut.
Meine Hobby-Box von Ebay kam mit einem zu Stein verbackenen Klebeband, das sich nicht mehr von der Rolle lösen ließ. Oder dieser Zement war beim Bib Splicer dabei, das könnte ich nicht mehr beschwören.
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#19
Von Blenden über lange Schnitte hat PhonoMax schon berichtet. Unter den Cuterinnen habe es wahr Virtuosinnen gegeben.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#20
niels,'index.php?page=Thread&postID=256018#post256018 schrieb:Von Blenden über lange Schnitte hat PhonoMax schon berichtet. Unter den Cuterinnen habe es wahr Virtuosinnen gegeben.

niels
Bloß haben die sicher nicht mit Tesa o.ä. gearbeitet, und alle anderen Klebstellen in dem Sammelsurium waren eine Katastrophe! Waren auch alles Heimtonbänder, jede Menge BASF LGS und ähnlich alte AGFA PE, auf Spulen zwischen 11 und 18 cm. Ich glaub nicht, dass die je eine fähige Cutterin gesehen haben!
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