Pioneer RT-909, Problem mit der Capstanregelung
#1
Jetzt habe ich auch mal ein Problem, wo ich evtl. etwas Unterstützung benötige.

Ich habe hier von einem Bekannten eine Pioneer RT-909, wo der Capstanmotor keinen Muks mehr von sich gab. Auch das Spulen ging nicht mehr.

Das Spulproblem ist schon gelöst, da war der linke Mikroschalter am Bandfüllhebel defekt. Einen neuen eingebaut und fertig.

Dann habe ich mir den Capstanmotor vorgenommen, zerlegt, gereinigt, Lager frisch geölt, den bipolaren Kondensator 1µF erneuert und den Kommutator leicht abgedreht. Wieder zusammen gebaut und mit separater Spannungsversorgung eine Weile laufen lassen. Der tat es nun wieder.
Motor wieder eingebaut, das lief auch ein paar mal ganz prima, bis er wieder nicht ohne anschupsen laufen wollte.
Gut, dachte ich mir. Ich habe ja noch einen weiteren überholten Capstanmotor von einer Pioneer RT-909 hier liegen. Also diesen eingebaut. Der lief auch gleich problemlos an. Doch dann gab es beim umschalten von 9,5 auf 19cm/sec die ersten Rauchzeichen. Da hatte sich auf der Laufwerkssteuerplatine am Q211 an der Collector Fahne ein Kabel verewigt, was da lustig vor sich hin rauchte. Das war da regelrecht festgeschmolzen. Auch das habe ich beseitigt und Q211 bis Q213 ausgelötet und gemessen. Alle 4 Transistoren in Ordnung und auch die beiden Dioden D221 und D222.

   


Wieder eingeschaltet, nun rauchte es auf der Capstanregelplatine.

Zenerdiode 16V D 21 durch und der IC M51970L. Okay...kann passieren dachte ich mir. Also die Zenderdiode und den IC erneuert. Dabei gleich noch die zwei Transistoren Q21 und Q22 überprüft, beide i.O.


   


Die Capstanregelplatine bekommt ~ 24V Eingangsspannung über Anschluss 8, denke das dürfte i.O. sein. Die Zenerdiode lässt nur 16V durch und versorgt den IC M51970L, dieser arbeitet zwischen 2,5 und 18V.

Die neue Zenerdiode und den IC hat es aber gleich wieder zerstört beim ersten einschalten.

Ich kann keinen Defekt weiter auf der Capstanregelplatine feststellen und frage mich daher wieso es die Zenerdiode und den IC killt.

Hatte schon mal jemand so einen Fall?
Gruß André
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#2
Hallo Andre

Bist Du dir sicher das an Pin 8 eine Wechselspannung anliegen soll?

Ich meine da muss eine Gleichspannung sein. 24 Volt scheinen aber zu passen.


LG Claus
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#3
Von Wechselspannung war nicht die Rede. Ich meinte rund 24V Gleichspannung....genau genommen sind es 23,8V.
Gruß André
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#4
Schade, ich dachte man könnte einen Gedankenaustausch stattfinden lassen.

Mittlerweile habe ich mir die Capstanregelplatine noch mal vorgenommen.

IC M51970L erstmal nicht verbaut, sondern nur eine neue Zenerdiode 16V, 1,3W eingelötet und Spannung auf die RT-909 gegeben, um zu schauen, ob sie am Leben bleibt.
Das tat sie auch.

Also meinen letzten M51970L geopfert und eingelötet. Erstmal ohne Motor getestet. Keine Rauchzeichen, keine Explosionen.....schon mal gut. Big Grin

Motor angelötet und nix rauchte. Motor läuft, beide Geschwindigkeiten und auch der Richtungswechsel funktionieren. Also was war das jetzt vorher, wo mir 2x die Zenerdiode und der IC abgeraucht ist? Ich kann es nicht erklären. Nix anderes habe ich vorher gemacht.


   


   


Die RT-909 rennt nun wieder, auch wenn ich gern die Ursache für den Defekt gewusst hätte.
Gruß André
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#5
Allerdings musste ich einen weiteren überholten Capstanmotor verbauen, weil der, der vorher verbaut war, Anlaufschwierigkeiten hat trotz Überholung.
Gruß André
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#6
Hallo Andre,

freut mich, dass Deine RT 909 wieder läuft.

Eine ziemlich mysteriöse Sache.
Vielleicht ein temporärer Kurzschluss im Motor?


Guß:
Marcell
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#7
Das ist nicht meine RT-909, sondern von einem Bekannten.

Ein temporärer Kurzschluß im Motor ist für mich schwer vorstellbar. Selbst wenn es so gewesen wäre, hätte das nicht bis zur Zenerdiode und dem Motorsteuer IC durchschlagen dürfen. So zumindest meine Denkweise.

Sie läuft nach wie vor stabil. Ich habe noch die Bandlauflager rechts und links zerlegt, gereinigt, poliert und die Gleitlager etwas geölt.
Ebenso habe ich den weiteren Bandpfad gereinigt und die Bandführungsbolzen um 180° gedreht, da die doch schon sehr eingelaufen waren. Auch die Bandzüge musste ich mit Federwaage nach Herstellerangaben neu einstellen.

Was ich bislang nicht wusste. Man kann mit der Schraube im Dreizack vorn die Bandteller justieren, denn die sind federnd gelagert. Das Band schliff an den Spulentellern schon sehr arg. Habe zuerst den Bandteller auf der Motorachse justieren wollen. Es hat ne Weile gedauert, bis ich diese Mechanik verstanden hatte. Echt gut gelöst bei Pioneer.
Gruß André
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