Ferrograph,'index.php?page=Thread&postID=253140#post253140 schrieb:Hier sehe ich das größte Problem in den Annahmen welche man für die Tonköpfe treffen muss.
Man kennt nicht die genaue Induktivität und andere komplexe Parameter für das Modell.
Das gilt für alle Induktivitäten in den Schaltungen, da sie meistens nicht spezifiziert sind, sondern allenfalls eine Identifikationsbezeichnung haben.
Da muß man zuerst mal messen, was man als Beschreibung braucht. Manchmal kann man die nötigen Werte auch ausrechnen. So zum Beispiel bei den Sperrkreisen gegen HF-Bias. Aus Frequenz und Parallel- oder Serien-Kondendsator kann man die nötige Induktivität ausrechnen. Verlustwiderstände sind noch seltener angegeben, manchmal findet man den Gleichstrom-Widerstand.
Tonköpfe muß man gründlich ausmessen und wissen, wie man daraus ein Modell erstellt.
Insofern ersetzen diese Simulatoren nicht Nicht-Wissen. Sie erleichtern und beschleunigen nur das Berechnen des Verhaltens von Schaltungen.
Man kann auch nicht davon ausgehen, daß die Modelle von Halbletern oder Röhren in allen Details und genau zutreffen. Kein Modell-Erzeuger garantiert in irgendeiner Weise für die Modelle. Es sind Wundertüten. Kann zutreffen oder auch nicht. Insbesondere gibt es fast nie Modelle, die das Rauschen der aktiven Elemente korrekt oder überhaupt modellieren.
Man muß also auch in der Lage sein, die berechneten Ergebnisse hinsichtlich ihrer Richtigkeit beurteilen oder kontrollieren zu können.
Es ist immer sinnvoll, sich auf die Simulaton von Schaltungsteilen zu beschränken, für die eine klare Beschreibung vorliegt, oder durch eigene Messungen erst mal für klare Verhältnisse zu sorgen. Danach kann man daran gehen, zB durch Simulation von Modifikation Unbefriedigendes zum Besseren zu verändern.
MfG Kai